Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern sich die Lesemotivation bei Jungen und Mädchen unterscheidet und ob das Lesetagebuch eine geeignete Maßnahme ist, diese handlungs- und produktionsorientiert zu fördern. Zu Beginn wird auf die beiden Begrifflichkeiten der Lesekompetenz und der Lesemotivation näher eingegangen, wobei ihnen empirische Befunde zugrunde gelegt werden. Daraus resultiert die Notwendigkeit, sich die beiden Geschlechter separat genauer anzusehen und den Gedanken der geschlechtersensiblen Förderung der Lesemotivation aufzunehmen. Im Anschluss wird die Methode des Lesetagebuchs vertieft, indem allgemeine Informationen zum handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht gegeben werden und schließlich im Detail das Lesetagebuch erläutert wird. Der theoretische Teil wird in eine Unterrichtssequenz praktisch eingebettet, hierzu wird eine ausgewählte Unterrichtseinheit genauer beschrieben.
Lesen gilt als eine zentrale Grundvoraussetzung, um an dem gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Lernt man dies nicht frühzeitig, so sind wichtige Bereiche des alltäglichen Lebens nicht zu erschließen. Jungen und Mädchen stehen dem Lesen allerdings differenziert gegenüber. Sie unterscheiden sich zunächst in dem Umgang mit der Literatur, da Mädchen auf eine emotional-identifikatorische Leseweise abzielen, dahingegen steht bei Jungen die Informationsgewinnung im Vordergrund und somit ein kognitiv-intellektueller Lesestil. Des Weiteren interessieren sie sich für verschiedene Genres und Themen und zeigen somit unterschiedliche Interessen hinsichtlich des Lesens. Hurrelmann (1994) betont, dass dieser systematische Unterschied sich bereits am Ende der Grundschulzeit zeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen zur Lesekompetenz und Lesemotivation
- Lesekompetenz
- Begriffsklärung
- Das Mehrebenenmodell des Lesens nach Rosebrock und Nix
- Empirische Befunde zur Lesekompetenz
- Lesemotivation
- Begriffsklärung
- Erwartungs-Wert-Modell der Lesemotivation nach Möller und Schiefele
- Einflussfaktoren von Lesemotivation
- weitere empirische Befunde
- Wechselwirkung der beiden Begrifflichkeiten
- Geschlechterspezifisches Leseverhalten von Jungen und Mädchen
- Lesemotivation bei Jungen und Mädchen
- Gendersensible Förderung der Lesemotivation
- Das Lesetagebuch als handlungs- und produktionsorientiertes Verfahren zur Motivierung von Schülerinnen und Schülern hinsichtlich ihrer Lesemotivation
- Theoretische Grundlagen des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts
- Herkunft des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts und der Stellenwert heute
- Merkmale und Funktionen des handlungs- und produktionsorientierten Unterrichts
- Das Lesetagebuch
- Zielsetzungen und Funktionen des Lesetagebuchs
- Aufbau und Inhalt eines Lesetagebuchs
- Rolle der Lehrkraft
- Chancen und Grenzen des Lesetagebuchs
- Darstellung einer Unterrichtsreihe
- Sachanalyse,,Hanno malt sich einen Drachen"
- Didaktische Analyse
- Sequenzplan,,Klassenlektüre: Hanno malt sich einen Drachen"
- Verortung im LehrplanPlus
- Artikulationsschema zur Unterrichtsstunde,,Mein Lesetagebuch"
- Methodisch-didaktische Begründung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Lesemotivation von Jungen und Mädchen und setzt sich mit der Frage auseinander, ob das Lesetagebuch als handlungs- und produktionsorientierte Methode zur Förderung der Lesemotivation beider Geschlechter geeignet ist.
- Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Lesekompetenz und Lesemotivation.
- Sie untersucht die geschlechterspezifischen Unterschiede im Leseverhalten von Jungen und Mädchen.
- Die Arbeit analysiert das Lesetagebuch als Methode zur Förderung der Lesemotivation.
- Sie präsentiert eine Unterrichtssequenz zur praktischen Anwendung des Lesetagebuchs.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Lesemotivation bei Jungen und Mädchen ein und beleuchtet die Bedeutung des Lesens für die gesellschaftliche Teilhabe. Kapitel 2 widmet sich den theoretischen Grundlagen der Lesekompetenz und der Lesemotivation. Es werden verschiedene Modelle und empirische Befunde vorgestellt, die den Einfluss von Lesekompetenz und Lesemotivation auf das Lernen und den schulischen Erfolg beleuchten. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem geschlechterspezifischen Leseverhalten von Jungen und Mädchen. Es werden die Unterschiede in der Lesemotivation, den Lesepräferenzen und den Lesegewohnheiten beider Geschlechter aufgezeigt. Kapitel 4 befasst sich mit dem Lesetagebuch als handlungs- und produktionsorientierter Methode zur Förderung der Lesemotivation. Es werden die theoretischen Grundlagen, die Zielsetzungen und Funktionen sowie der Aufbau und die Anwendung des Lesetagebuchs erläutert. In Kapitel 5 wird eine Unterrichtssequenz vorgestellt, die das Lesetagebuch in der Praxis implementiert. Die Sachanalyse, didaktische Analyse, der Sequenzplan und das Artikulationsschema der Unterrichtsstunde werden detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter
Lesemotivation, Lesekompetenz, Lesetagebuch, handlungs- und produktionsorientierter Unterricht, geschlechterspezifische Unterschiede, Förderung, Unterrichtssequenz, Empirie.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2020, Lesemotivation bei Jungen und Mädchen. Kann das Lesetagebuch die Lesemotivation beider Geschlechter fördern?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/937693