Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Demokratie und den unterschiedlichen Interpretationen dieser. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Ähnlichkeiten der Wesenszüge der bürgerlichen Demokratie mit den Ansätzen des sozialistischen Konzepts. Ziel ist es die Leitfrage zu beantworten, was die wesentlichen Merkmale der sozialistischen Kaderpartei sind und inwiefern diese mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vereinbar sind.
Der Sozialismus als Ideologie fand in der Vergangenheit und Gegenwart eine Vielzahl an Ausprägungen, die sich teils kaum, teils sehr stark voneinander unterschieden. Diese reichen vom Stalinismus, über den Maoismus bis hin zum revisionistischen Reformismus. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es daher schwer, von dem Sozialismus zu reden und entsprechend soll sich diese Hausarbeit überwiegend auf das sowjetische Parteimodell beziehen.
Dieses lässt sich jedoch in sehr großen Teilen auf andere Systeme übertragen, da die Sowjetunion sowohl das erste als auch das einflussreichste sozialistische System war und entsprechend, sowohl politisch als auch ideologisch, leitbildgebend für andere sozialistische Staaten agierte.
Im ersten Abschnitt wird vor allem die der Partei zugrunde liegende Theorie und die allgemeine Stellung der Partei in der Gesellschaft behandelt. Im darauffolgenden Abschnitt erfolgt eine genaue Betrachtung der spezifischen Struktur und inneren Funktionsweise. Im letzten Teil werden die gewonnen Erkenntnisse auf das demokratische Parteiensystem der BRD angewandt, um potenzielle Analogien ausfindig zu machen und die Vergleichbarkeit beider Systeme zu diskutieren.
Mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland und dem Grundgesetz als Verfassung entstand ein demokratisches System, welches aus seiner inneren Struktur heraus den Anspruch offenbarte aus den Fehlern der Weimarer Republik gelernt zu haben. In Form einer 'wehrhaften Demokratie' soll die Bundesrepublik, durch zahlreiche normative Hürden vor jeglichen politischen Bestrebungen, die freiheitlich demokratischen Grundsätze zu unterwandern und abzuschaffen, geschützt werden.
Diese Abgrenzung gegenüber extremistischem Gedankengut erfolgt nicht nur nach rechts, sondern auch nach links, wie beim KPD-Verbot von 1956 deutlich wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Konzepts der Kaderpartei
- Marx und Engels
- Lenin und Stalin
- Ideologie und Selbstverständnis der Partei
- Das Selbstverständnis der Partei
- Der Herrschaftsanspruch
- Innere Struktur der Partei
- Zusammensetzung der Partei
- Der Einheitswille
- Demokratischer Zentralismus
- Kadercharakter von Parteien in Deutschland
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der kommunistischen Kaderpartei, insbesondere im Kontext des sowjetischen Parteimodells. Ziel ist es, die wesentlichen Merkmale dieser Parteiform zu identifizieren und ihre Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Theorie und Praxis der Kaderpartei, ihrer inneren Struktur und Funktionsweise, sowie einem Vergleich mit dem demokratischen Parteiensystem Deutschlands.
- Theorie und Praxis der kommunistischen Kaderpartei
- Innere Struktur und Funktionsweise der Kaderpartei
- Vergleich mit dem demokratischen Parteiensystem der BRD
- Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz
- Entwicklung des Konzepts von Marx/Engels bis Lenin/Stalin
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit vor: Was sind die wesentlichen Merkmale der sozialistischen Kaderpartei und sind diese mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vereinbar? Sie begründet die Relevanz der Thematik anhand des KPD-Verbots und der fortbestehenden Existenz parteipolitischer Akteure, die sich auf Marx und Lenin berufen. Die Arbeit konzentriert sich auf das sowjetische Parteimodell als einflussreichstes Beispiel und kündigt die Struktur der Analyse an: Theorie und Stellung der Partei in der Gesellschaft, innere Struktur und Funktionsweise, sowie ein Vergleich mit dem deutschen Parteiensystem. Die Arbeit betont die Schwierigkeit, zwischen ideologischer Motivation und pragmatischen Interessen zu unterscheiden.
Entwicklung des Konzepts der Kaderpartei: Dieses Kapitel setzt die Untersuchung der Kaderpartei in einen historischen Kontext. Es kontrastiert das Konzept der Kaderpartei mit dem demokratischen Parlamentarismus, wie er sich in den Federalist Papers und der Entwicklung moderner Demokratien widerspiegelt. Marx und Lenin sahen den demokratischen Parlamentarismus als Überbau des Kapitalismus und plädierten für eine revolutionäre Partei, die den Klassenkampf leitet. Der Abschnitt analysiert die Entstehung der Kaderpartei als Reaktion auf diese Sichtweise und deren Bedeutung im Kontext der angestrebten sozialistischen Revolution.
Schlüsselwörter
Kaderpartei, Kommunismus, Sozialismus, Demokratischer Zentralismus, Marxismus-Leninismus, Grundgesetz, BRD, Weimarer Republik, KPD-Verbot, Parteiensystem, Klassenkampf, Revolution.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema "Kaderpartei"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Konzept der kommunistischen Kaderpartei, insbesondere im Kontext des sowjetischen Parteimodells. Sie untersucht die Merkmale dieser Parteiform und deren Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Theorie und Praxis der Kaderpartei, ihre innere Struktur und Funktionsweise, sowie einen Vergleich mit dem demokratischen Parteiensystem Deutschlands. Sie beleuchtet die Entwicklung des Konzepts von Marx/Engels bis Lenin/Stalin und untersucht die ideologischen Grundlagen und den Herrschaftsanspruch der Partei.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Entwicklung des Konzepts der Kaderpartei (inkl. Marx/Engels und Lenin/Stalin), ein Kapitel zur Ideologie und dem Selbstverständnis der Partei, ein Kapitel zur inneren Struktur der Partei (inkl. demokratischem Zentralismus), ein Kapitel zum Kadercharakter von Parteien in Deutschland und einen Schluss. Jedes Kapitel wird in der Arbeit zusammengefasst.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Was sind die wesentlichen Merkmale der sozialistischen Kaderpartei und sind diese mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vereinbar?
Welche Bedeutung hat das sowjetische Parteimodell?
Das sowjetische Parteimodell dient als einflussreichstes Beispiel für die Kaderpartei und bildet den zentralen Fokus der Analyse.
Wie wird der demokratische Parlamentarismus betrachtet?
Marx und Lenin sahen den demokratischen Parlamentarismus als Überbau des Kapitalismus. Die Arbeit kontrastiert das Konzept der Kaderpartei mit diesem demokratischen Modell.
Welche Rolle spielt das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland?
Die Arbeit untersucht die Vereinbarkeit der Merkmale der Kaderpartei mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Kaderpartei, Kommunismus, Sozialismus, Demokratischer Zentralismus, Marxismus-Leninismus, Grundgesetz, BRD, Weimarer Republik, KPD-Verbot, Parteiensystem, Klassenkampf, Revolution.
Wie wird der Vergleich mit dem deutschen Parteiensystem durchgeführt?
Die Arbeit vergleicht die Kaderpartei mit dem demokratischen Parteiensystem der BRD, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
Welche Schwierigkeit wird in der Arbeit hervorgehoben?
Die Arbeit betont die Schwierigkeit, zwischen ideologischer Motivation und pragmatischen Interessen der Akteure zu unterscheiden.
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- Artur Seng (Author), 2018, Vereinbarkeit der kommunistischen Kaderpartei mit dem Grundgesetz. Ideologie, Selbstverständnis und innere Struktur der Partei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936567