Die Soziale Arbeit als Profession verbindet die Prävention und Lösung sozialer Problemlagen mit Bildungs- und Erziehungsprozessen, die Menschen befähigen sollen, diese Problemlagen aktiv und als Subjekte ihres Lebens zu bewältigen. Doch nicht jeder kann aus eigener Kraft heraus sich den Schwierigkeiten des Lebens stellen und empfindet es als mühsam und problematisch. Die unterschiedlichen Problemlagen der menschlichen Individuen erzeugen Komplexität und stellen hohe Anforderungen an die Profession Soziale Arbeit. Damit die Sozialarbeiter_innen diesem gerecht werden können, gibt es in der Sozialen Arbeit verschiedene Konzepte, Methoden und Theorien, die der Arbeit als "Handwerkzeug" dienen. Ob und wie das Wissen eingesetzt wird, ist je nach Adressaten_innen unterschiedlich und ist an den Einzelfall beziehungsweise Gruppenfall gebunden. Jeder einzelne macht unterschiedliche Erfahrungen im Leben, beginnend in der Kindheit und Jugend. In diesen Lebensphasen werden Menschen intensiv geprägt. Angefangen bei der Entwicklung von Instinkten (z.B. Urvertrauen), der Aneignung kognitiver Kompetenzen, bis hin zu sozialen Fähigkeiten – das Leben im Miteinander. Krisensituationen müssen überstanden werden, damit "Normalität" schnell wieder einkehrt.
Die Arbeit gliedert sich deshalb in sechs Teile. Zu Beginn werden wichtige Fachbegriffe geklärt, die dem Verständnis des Themas dienen. Anschließend folgt eine Auseinandersetzung mit den Fragestellungen: "Was ist gelingendes Leben?", und „Was bedeutet gelingendes Leben für die Soziale Arbeit?“. Als Nächstes werden die psychologischen Grundbedürfnisse dargestellt und erläutert. Ausgehend von den Erläuterungen zum Thema gelingendes Leben und psychologische Grundbedürfnisse wird im nächsten Kapitel eine Analyse durchgeführt, die anhand eines Fallbeispiels aus der Literatur die Auswirkungen der psychologischen Grundbedürfnisse in der Kindheit und Jugend auf ein gelingendes Leben untersucht. Im vorletzten Abschnitt setzt sich der Autor mit bedürfnisorientierten Maßnahmen Sozialer Arbeit auseinander. Untersucht werden die Methoden der Arbeitsfelder Schulsozialarbeit und der offenen Jugendarbeit. Ein Fazit, welches die zuvor erläuterten Aussagen noch einmal zusammenfasst und miteinander in Verbindung setzt, mit einem kurzen Ausblick auf mögliche Lösungsansätze, beschließt die Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsannäherung
- 2.1 Soziale Arbeit
- 2.2 Was ist die Kindheit?
- 2.3 Was ist die Jugend?
- 3 Das gelingende Leben
- 3.1 Die unterschiedlichen Theorieansätze
- 3.2 Gelingendes Leben in der aktuellen Theoriediskussion Sozialer Arbeit
- 3.3 Zusammenfassende Betrachtung: Gelingendes Leben und die Bedeutung für die Soziale Arbeit?
- 4 Psychologische Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend
- 4.1 Geschichtlicher Überblick und aktueller Erkenntnisstand
- 4.2 Eltern (Familie) geben Orientierung
- 4.3 Die psychologischen Grundbedürfnisse nach der Konsistenztheorie von Grawe
- 4.4 Zusammenfassende Betrachtung: Die psychologischen Grundbedürfnisse im Zusammenspiel
- 5 Psychologische Grundbedürfnisse und die Bedeutung für ein gelingendes Leben
- 5.1 Psychologische Grundbedürfnisse - Interpretation des Amoklaufes von Emsdetten
- 5.2 Analyse der Bedeutung der Bedürfnisbefriedigung für ein gelingendes Leben am Fallbeispiel „Amoklauf von Emsdetten"
- 5.3 Abschließende Betrachtung der Grundbedürfnisse im Fall von Sebastian und die Bedeutung für ein gelingendes Leben
- 6 Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse - Maßnahmen Sozialer Arbeit
- 6.1 Schulsozialarbeit
- 6.2 Die offene Jugendarbeit
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die psychologischen Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend und deren Bedeutung für ein gelingendes Leben. Sie analysiert verschiedene theoretische Ansätze zum "gelingenden Leben" und verknüpft diese mit der Konsistenztheorie von Grawe, um die Bedeutung der Bedürfnisbefriedigung zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, wie Soziale Arbeit zur Befriedigung dieser Bedürfnisse beitragen kann.
- Definition und Bedeutung von "gelingendem Leben"
- Psychologische Grundbedürfnisse nach Grawe und deren Entwicklung in Kindheit und Jugend
- Zusammenhang zwischen Bedürfnisbefriedigung und gelingendem Leben
- Analyse eines Fallbeispiels (Amoklauf von Emsdetten)
- Maßnahmen der Sozialen Arbeit zur Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse (Schulsozialarbeit, Offene Jugendarbeit)
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der psychologischen Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend und deren Relevanz für ein gelingendes Leben ein. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und die Forschungsfrage.
2 Begriffsannäherung: Dieses Kapitel klärt die zentralen Begriffe der Arbeit, darunter Soziale Arbeit (mit ihren verschiedenen Definitionsansätzen und Rollen), Kindheit und Jugend. Es legt die Basis für ein gemeinsames Verständnis der verwendeten Terminologie und theoretischen Fundamente.
3 Das gelingende Leben: Dieses Kapitel präsentiert unterschiedliche theoretische Ansätze zum Verständnis eines „gelingenden Lebens“, etwa die Konzepte von Martha Nussbaum, Lothar Böhnisch und Hans Thiersch. Es analysiert diese Ansätze kritisch und diskutiert ihre Relevanz für die Soziale Arbeit. Die Kapitel beleuchtet die verschiedenen Perspektiven auf ein erfülltes Leben und diskutiert deren Übertragbarkeit auf den Kontext der Sozialen Arbeit.
4 Psychologische Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend: Dieses Kapitel bietet einen geschichtlichen Überblick und den aktuellen Erkenntnisstand zu psychologischen Grundbedürfnissen. Es stellt die Konsistenztheorie von Grawe vor, die die Bedürfnisse nach Lustgewinn/Unlustvermeidung, Orientierung/Kontrolle, Selbstwertschutz/Selbstwerterhöhung und Bindung umfasst. Die Bedeutung der Familie und der elterlichen Rolle für die Entwicklung und Befriedigung dieser Bedürfnisse wird ebenfalls herausgestellt.
5 Psychologische Grundbedürfnisse und die Bedeutung für ein gelingendes Leben: Dieses Kapitel analysiert den Amoklauf von Emsdetten als Fallbeispiel, um den Zusammenhang zwischen unbefriedigten Grundbedürfnissen und einem nicht-gelingenden Leben aufzuzeigen. Es untersucht, wie die fehlende Befriedigung der einzelnen Bedürfnisse zu den Ereignissen beigetragen haben könnte. Der Fall Sebastian wird detailliert in Bezug auf die vier Bedürfniskategorien untersucht.
6 Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse - Maßnahmen Sozialer Arbeit: Dieses Kapitel widmet sich den Möglichkeiten der Sozialen Arbeit, insbesondere der Schulsozialarbeit und der Offenen Jugendarbeit, zur Befriedigung der beschriebenen psychologischen Grundbedürfnisse. Es beschreibt die Ziele und Aufgaben dieser Arbeitsfelder und erläutert, wie sie konkret dazu beitragen können, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu befriedigen und somit ein gelingendes Leben zu unterstützen. Es werden praxisnahe Beispiele und Konzepte vorgestellt.
Schlüsselwörter
Soziale Arbeit, gelingendes Leben, Kindheit, Jugend, psychologische Grundbedürfnisse, Konsistenztheorie (Grawe), Bedürfnisbefriedigung, Orientierung, Kontrolle, Selbstwert, Bindung, Lustgewinn, Unlustvermeidung, Schulsozialarbeit, Offene Jugendarbeit, Fallbeispiel, Amoklauf Emsdetten.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Psychologische Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend und ihre Bedeutung für ein gelingendes Leben
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die psychologischen Grundbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und deren Bedeutung für ein gelingendes Leben. Sie analysiert verschiedene theoretische Ansätze zum "gelingenden Leben" und verbindet diese mit der Konsistenztheorie von Grawe, um die Bedeutung der Bedürfnisbefriedigung zu beleuchten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der Sozialen Arbeit bei der Befriedigung dieser Bedürfnisse.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Bedeutung von "gelingendem Leben", psychologische Grundbedürfnisse nach Grawe und deren Entwicklung, den Zusammenhang zwischen Bedürfnisbefriedigung und gelingendem Leben, eine Fallstudie zum Amoklauf von Emsdetten, sowie Maßnahmen der Sozialen Arbeit (Schulsozialarbeit und Offene Jugendarbeit) zur Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf verschiedene theoretische Ansätze zum "gelingenden Leben", darunter die Konzepte von Martha Nussbaum, Lothar Böhnisch und Hans Thiersch. Zentral ist die Konsistenztheorie von Grawe, die die vier Grundbedürfnisse nach Lustgewinn/Unlustvermeidung, Orientierung/Kontrolle, Selbstwertschutz/Selbstwerterhöhung und Bindung beschreibt.
Wie wird der Zusammenhang zwischen Grundbedürfnissen und gelingendem Leben untersucht?
Der Zusammenhang wird anhand einer Fallstudie zum Amoklauf von Emsdetten analysiert. Die Arbeit untersucht, wie unbefriedigte Grundbedürfnisse zu den Ereignissen beigetragen haben könnten. Der Fall wird detailliert unter Berücksichtigung der vier Bedürfniskategorien nach Grawe untersucht.
Welche Rolle spielt die Soziale Arbeit in dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie Soziale Arbeit, insbesondere die Schulsozialarbeit und die Offene Jugendarbeit, zur Befriedigung der psychologischen Grundbedürfnisse beitragen kann. Es werden die Ziele und Aufgaben dieser Arbeitsfelder beschrieben und praxisnahe Beispiele und Konzepte vorgestellt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Begriffsannäherung (Soziale Arbeit, Kindheit, Jugend), Das gelingende Leben (verschiedene Theorieansätze), Psychologische Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend (inkl. Grawe's Konsistenztheorie), Psychologische Grundbedürfnisse und ihre Bedeutung für ein gelingendes Leben (Fallbeispiel Emsdetten), Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse - Maßnahmen Sozialer Arbeit (Schulsozialarbeit, Offene Jugendarbeit) und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Soziale Arbeit, gelingendes Leben, Kindheit, Jugend, psychologische Grundbedürfnisse, Konsistenztheorie (Grawe), Bedürfnisbefriedigung, Orientierung, Kontrolle, Selbstwert, Bindung, Lustgewinn, Unlustvermeidung, Schulsozialarbeit, Offene Jugendarbeit, Fallbeispiel, Amoklauf Emsdetten.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Sozialen Arbeit, Pädagogik und Psychologie sowie für Fachkräfte in der Sozialen Arbeit, insbesondere in der Schulsozialarbeit und der Offenen Jugendarbeit. Sie bietet Einblicke in die Bedeutung psychologischer Grundbedürfnisse für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und in die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit, ein gelingendes Leben zu fördern.
- Quote paper
- Stephan Gatzke (Author), 2020, Psychologische Grundbedürfnisse in Kindheit und Jugend und ihre Bedeutung für ein gelingendes Leben. Was sind Maßnahmen Sozialer Arbeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/936437