In dieser Arbeit soll das Gerundium in der heutigen englischen Sprache analysiert werden. Dabei werden verschiedene Darstellungsweisen in Schulbüchern, Grammatiken, und anderer linguistischer Sekundärliteratur überprüft und auf konträre Punkte hin untersucht. Um die Wurzeln des Gerundiums im Englischen zu ergründen, ist es wichtig zuerst die hierbei relevanten Aspekte der Sprache diachronisch zu betrachten. Dazu werden drei, durch ihr Erscheinungsjahr zeitlich stark getrennte Werke untersucht, um die Wurzeln des Gerundiums zu analysieren. Bereits bei der etymologischen Untersuchung gab es Diskussionen unter Linguisten, ob das moderne Gerund von einer Urform in der Angel-Sächsischen Sprache abstammt oder nicht, da es zu jener Zeit ein eindeutiges Gerundium in der Sprache gab. Rusteberg stellt dieses Problem wie folgt dar:
„The Anglo - Saxon Gerund is really an inflected Infinitive, preceded in the dative case by the preposition ´to´“ (1874: 1). (...) Wie Rusteberg zu den oben tabellarisch erfassten Fällen weiter ausführt, wird jedoch nur die
vorliegende Dativform im Altenglischen als Gerundium bezeichnet. Diese weist aber keinerlei Möglichkeiten auf mit dem modernen englischen gerund übersetzt zu werden. Die andere These, dass eine Urverwandtschaft des ursprünglichen und des heutigen Terminus aufgrund der anderen Fälle, wie dem Akkusativ zum Beispiel, möglich ist, wird somit von ihm widerlegt, da kein Fall neben dem Dativ als Gerundium benutzt wurde.
Obwohl einige Linguisten von einer Veränderungen von writan über writen und writin zur Endform writing ausgehen und darauf die Ursprünge des modernen Gerundiums im Englischen zurückführen, ist dies unwahrscheinlich da zur Zeit der Veränderung von „-an“ zu „-en“ das moderne Gerund schon in der Form des Verbalsubstantivs auf „-ung“ nachweislich in der Angel-Sächsischen Sprache vorzufinden war (vgl. 1874: 1-5).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Der Ursprung des Gerundiums im Englischen
- 1.2 Was ist ein Gerund? – eine Umfrage
- 2. Probleme des Begriffs
- 2.1 Form oder Funktion? – eine Darstellung in Schulbüchern
- 2.2 Darstellung in linguistischer Literatur
- 2.2.1 Differenzierung Gerund-Present Participle
- 2.2.2 Probleme in der Unterscheidung
- 2.2.3 Gerund-Verbal Noun
- 3. Alternative Analysen des traditionellen Gerundiums
- 3.1 A Comprehensive Grammar of the English Language
- 3.2 Huddleston
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Terminus „Gerundium“ im modernen Englisch. Sie untersucht divergierende Darstellungen in Schulbüchern, Grammatiken und linguistischer Literatur, um Unstimmigkeiten und kontroverse Punkte aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet den Ursprung des Gerundiums und die Schwierigkeiten seiner Definition.
- Der Ursprung des Gerundiums im Englischen und seine etymologische Entwicklung.
- Die Problematik der Definition des Gerundiums: Form versus Funktion.
- Differenzierung des Gerundiums von ähnlichen grammatischen Strukturen (Present Participle, Verbal Noun).
- Analyse verschiedener linguistischer Ansätze zur Beschreibung des Gerundiums.
- Ergebnisse einer Umfrage zur Verständnis des Gerundiums unter Studenten der englischen Linguistik.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Zielsetzung, nämlich die Analyse des Gerundiums im modernen Englisch und die Untersuchung unterschiedlicher Darstellungen in verschiedenen Quellen. Die Arbeit zielt darauf ab, konträre Punkte in der Beschreibung des Gerundiums aufzudecken und zu diskutieren.
1.1 Der Ursprung des Gerundiums im Englischen: Dieses Kapitel untersucht die etymologischen Wurzeln des Gerundiums. Es analysiert verschiedene linguistische Positionen zur Frage, ob das moderne Gerundium auf eine Urform im Angelsächsischen zurückgeht oder nicht. Die Analyse von Rusteberg (1874) wird vorgestellt, die eine Verwandtschaft zum angelsächsischen Gerundium ausschließt. Es wird auf die Entwicklung des Verbalsubstantivs und des Present Participles im Altenglisch und Mittelenglisch eingegangen und wie deren Verschmelzung zur Entstehung des modernen Gerundiums geführt hat. Die Analyse zeigt, dass die -ING-Form auf eine Annäherung beider Formen im Übergang vom Altenglisch zum Mittelenglischen zurückzuführen ist.
1.2 Was ist ein Gerund? – eine Umfrage: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer Umfrage unter Studenten der englischen Linguistik zum Verständnis des Gerundiums. Die Ergebnisse zeigen, dass ein erheblicher Anteil der Befragten den Begriff nicht kennt oder ihn falsch interpretiert. Die verschiedenen Antworten und die Verwendung von Beispielen werden analysiert, um die Unsicherheiten und Schwierigkeiten im Umgang mit dem Begriff zu beleuchten. Die große Bandbreite an Interpretationen unterstreicht die Problematik der Definition und des Verständnisses des Gerundiums.
2. Probleme des Begriffs: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den Schwierigkeiten, die bei der Definition und Beschreibung des Gerundiums auftreten. Es untersucht die Darstellung in Schulbüchern und linguistischer Literatur, die oft auf widersprüchliche Weise zwischen Form und Funktion des Gerundiums unterscheiden. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen bei der Abgrenzung des Gerundiums vom Present Participle und dem Verbal Noun.
3. Alternative Analysen des traditionellen Gerundiums: In diesem Kapitel werden alternative Ansätze zur Analyse des Gerundiums vorgestellt, unter anderem "A Comprehensive Grammar of the English Language" und die Arbeiten von Huddleston. Die verschiedenen Perspektiven und Analysen werden verglichen und kontrastiert, um ein umfassenderes Bild der Thematik zu geben. Es werden unterschiedliche Ansätze der Definition und Kategorisierung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Gerundium, modernes Englisch, Grammatik, Linguistik, Etymologiem, Present Participle, Verbal Noun, Schulbücher, Form, Funktion, Analyse, Umfrage, Anglais, Verbs.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Gerundiums im modernen Englisch
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Begriff „Gerundium“ im modernen Englisch. Sie untersucht unterschiedliche Darstellungen in Schulbüchern, Grammatiken und linguistischer Literatur, um Unstimmigkeiten und kontroverse Punkte aufzuzeigen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Ursprung des Gerundiums und den Schwierigkeiten seiner Definition.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Ursprung des Gerundiums im Englischen und seine etymologische Entwicklung; die Problematik der Definition des Gerundiums (Form vs. Funktion); die Differenzierung des Gerundiums von ähnlichen grammatischen Strukturen (Present Participle, Verbal Noun); die Analyse verschiedener linguistischer Ansätze zur Beschreibung des Gerundiums; und die Ergebnisse einer Umfrage zum Verständnis des Gerundiums unter Studenten der englischen Linguistik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel 1: Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Zielsetzung. Kapitel 1.1: Der Ursprung des Gerundiums im Englischen untersucht die etymologischen Wurzeln und analysiert unterschiedliche linguistische Positionen. Kapitel 1.2: Was ist ein Gerund? – eine Umfrage präsentiert die Ergebnisse einer Studenten-Umfrage zum Verständnis des Gerundiums. Kapitel 2: Probleme des Begriffs befasst sich mit den Schwierigkeiten bei der Definition und Beschreibung des Gerundiums und untersucht die Darstellung in Schulbüchern und linguistischer Literatur. Kapitel 3: Alternative Analysen des traditionellen Gerundiums stellt alternative Ansätze zur Analyse des Gerundiums vor (z.B. "A Comprehensive Grammar of the English Language" und Huddleston). Kapitel 4: Fazit (nicht explizit beschrieben, aber implizit vorhanden).
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine methodische Analyse verschiedener linguistischer Quellen (Schulbücher, Grammatiken, linguistische Literatur), eine etymologische Untersuchung des Gerundiums und die Auswertung einer empirischen Studenten-Umfrage zum Verständnis des Gerundiums.
Welche Ergebnisse liefert die Umfrage?
Die Umfrage unter Studenten der englischen Linguistik zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Befragten den Begriff Gerundium nicht kennt oder ihn falsch interpretiert. Die Ergebnisse beleuchten die Unsicherheiten und Schwierigkeiten im Umgang mit dem Begriff und unterstreichen die Problematik der Definition und des Verständnisses des Gerundiums.
Welche unterschiedlichen Auffassungen zum Gerundium werden in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit vergleicht und kontrastiert divergierende Darstellungen des Gerundiums in Schulbüchern und linguistischen Werken, insbesondere die Unterscheidung zwischen Form und Funktion und die Abgrenzung zum Present Participle und Verbal Noun. Unterschiedliche linguistische Ansätze zur Definition und Kategorisierung des Gerundiums werden analysiert und verglichen (z.B. "A Comprehensive Grammar of the English Language" und Huddleston).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Gerundium, modernes Englisch, Grammatik, Linguistik, Etymologiem, Present Participle, Verbal Noun, Schulbücher, Form, Funktion, Analyse, Umfrage, Anglais, Verbs.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der englischen Linguistik, Grammatik und Sprachwissenschaftler, sowie für alle, die sich mit der englischen Grammatik und der komplexen Natur des Gerundiums auseinandersetzen möchten.
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- Florian May (Author), 2008, Die Problematik des Terminus Gerundium im modernen Englisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93640