Syssition ist nicht der einzige Begriff, mit dem im Altertum ein Gemeinschaftsmahl bezeichnet wurde. Antike Autoren sprechen darüber hinaus noch von Andreion, Phidition oder Syskenion.
In dieser Darstellung soll gezeigt werden, dass die Institution der Mahlgemeinschaften in Sparta Hauptbestandteil des gesellschaftlichen Lebens war. Dabei ist es notwendig auf die Ursprünge und Entstehung der spartanischen Syssitien einzugehen sowie deren Struktur und Funktionen zu beleuchten. Anhand der Verfallserscheinungen dieser Institution lassen sich gesellschaftliche Probleme und Gründe für den inneren und äußeren Niedergang Spartas ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Entstehung der Syssitien
- 2. Struktur der Syssitien
- 3. Funktionen der Syssitien
- 3.1. Militärische Funktion
- 3.2. Politische Funktion
- 3.3. Wirtschaftliche Funktion
- 3.4. Ethische Funktion
- 4. Verfall der Syssitien
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den spartanischen Syssitien, den Gemeinschaftsmählern, die einen zentralen Bestandteil des spartanischen Lebens darstellten. Die Arbeit untersucht die Entstehung, Struktur und Funktionen dieser Institution und beleuchtet deren Verfall im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Problemen und dem Niedergang Spartas.
- Die Entstehung der spartanischen Syssitien und deren Wurzeln in traditionellen Bräuchen und sozialen Strukturen
- Die Struktur der Syssitien, inklusive ihrer Mitglieder, Organisation und Regeln
- Die vielseitigen Funktionen der Syssitien, die sowohl militärische, politische, wirtschaftliche als auch ethische Aspekte umfassen
- Die Verfallserscheinungen der Syssitien als Indikator für gesellschaftliche Veränderungen und den Niedergang Spartas
- Die Rekonstruktion der Syssitien anhand antiker Quellen und die Herausforderungen der Interpretation idealisierter Darstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der spartanischen Syssitien ein und beleuchtet die Vieldeutigkeit der antiken Bezeichnungen für Gemeinschaftsmähler. Sie stellt die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
Das erste Kapitel untersucht die Entstehung der spartanischen Syssitien. Es werden verschiedene Ursprungstheorien vorgestellt, die soziale, religiöse, wirtschaftliche und militärische Faktoren in den Vordergrund stellen. Die Arbeit diskutiert den Ansatz von Schmitt-Pantel, der die Syssitien als spezielle Form der aristokratischen Symposien begreift und ihre Entstehung mit den "Lycurgischen Reformen" verbindet. Weiterhin wird die Stufenmodell der Entstehung der Syssitien von Welwei erläutert.
Das zweite Kapitel widmet sich der Struktur der spartanischen Syssitien. Es beschreibt die Organisation der Gemeinschaftsmähler, die Zusammensetzung der Mitglieder und die geltenden Regeln. Es werden auch die verschiedenen Arten von Syssitien und die Rolle der Mahlzeiten im spartanischen Alltag beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Funktionen der Syssitien, die in militärische, politische, wirtschaftliche und ethische Aspekte unterteilt werden. Die militärische Funktion betonte die Ausbildung und Disziplin der spartanischen Krieger, während die politische Funktion die Integration und soziale Kontrolle im Gemeinwesen sicherstellte. Die wirtschaftliche Funktion umfasste die gemeinsame Versorgung und die Förderung von Sparsamkeit. Die ethische Funktion der Syssitien zielte auf die Entwicklung von Bürgertugenden wie Tapferkeit, Disziplin und Kameradschaft.
Schlüsselwörter
Spartas Syssitien, Gemeinschaftsmahl, Entstehung, Struktur, Funktionen, Verfall, Militär, Politik, Wirtschaft, Ethik, Sozialgeschichte, Antike, Quellenkritik, Aristoteles, Plutarch, Xenophon, Thukydides, Platon.
- Quote paper
- Carl Röthig (Author), 2005, Die spartanischen Syssitien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93558