Friedrich von Hausen ist einer der bedeutendsten Liederschreiber des deutschen Mittelalters. Die Besonderheit seiner Werke besteht darin, dass er den Gedanken des Minnelieds und denjenigen des Kreuzzugslieds literarisch verband und eine Gegenüberstellung beider Themen vornahm. Die Fragen, die er sich dabei stellte waren: Was hat eigentlich Vorrang? Der Dienst zu Gott oder doch die Liebe zu einer Frau beziehungsweise der Minnedienst?
Ebendiesen Fragen geht diese Untersuchung nach. Sie zeigt die Zerissenheit des Ichs zwischen Pflicht und Verlangen. Dabei werden vier seiner Lieder unter den Aspekten des Kreuzzugsgedanken und der Minne analysiert. Die verwendeten Texte sind: „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden...“, „Si darf mich des zîhens niet...“, „Mîn herze den gelouben hat...“ und „Si wænent sich dem tôde verzîn...“.
Zum besseren Verständnis sind die Originaltexte und ihre Übersetzungen im Anhang zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Besonderheiten der Lieder Friedrichs von Hausen
- „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden...“
- „Si darf mich des zîhens niet...“
- „Mîn herze den gelouben hat...“
- „Si wænent sich dem tôde verzîn...“
- Gemeinsamkeiten der Lieder
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Untersuchung analysiert vier Lieder Friedrichs von Hausen und beleuchtet die Spannung zwischen Kreuzzugsgedanken und Minne, die in seinen Werken zum Ausdruck kommt. Es wird erforscht, wie der Dichter diese beiden wichtigen Themen in seinen Liedern gegenüberstellt und welche Konflikte er dabei aufzeigt.
- Der Konflikt zwischen Kreuzzugspflicht und Minneliebe
- Die Darstellung innerer Zerrissenheit durch den Einsatz von Metaphern
- Die Rolle von Herz und Körper als Symbol für Emotion und Vernunft
- Die Bedeutung des gesellschaftlichen Normenkonflikts
- Die besondere Rolle des Kreuzzugs in einem der Lieder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Friedrich von Hausen als einen der bedeutendsten Liederschreiber des deutschen Mittelalters vor und führt in die Thematik der Untersuchung ein. Sie erläutert die Besonderheit seiner Werke, die den Gedanken des Minnelieds mit dem des Kreuzzugslieds verbindet und die daraus resultierenden Konflikte beleuchtet.
Das zweite Kapitel widmet sich den Besonderheiten der Lieder Friedrichs von Hausen und hebt seinen Einfluss auf die „Hausen-Schule“ sowie seine künstlerische Meisterschaft hervor. Es analysiert die Form und den Stil seiner Lieder, die von romanischen Formmustern beeinflusst sind, sowie die innovative Auseinandersetzung mit dem Konflikt von Kreuzzug und Minne.
Das dritte Kapitel analysiert das Lied „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden...“, das den Konflikt zwischen Liebe und Kreuzzug anhand der Metapher von Herz und Körper veranschaulicht. Es beleuchtet die emotionale und gesellschaftliche Dimension dieses Konflikts und zeigt, wie der Sprecher mit der Zwickmühle umgeht.
Schlüsselwörter
Friedrich von Hausen, Minne, Kreuzzug, Lieddichtung, Konflikt, Herz, Körper, Metapher, gesellschaftliche Norm, Zerrissenheit, Hausen-Schule.
- Arbeit zitieren
- Jana Beutel (Autor:in), 2005, Der Konflikt zwischen Kreuzzugsgedanke und "minne" in ausgewählten Liedern Friedrichs von Hausen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93522