Vielleicht bietet das 21. Jahrhundert erstmals den zwingenden Blick auf die Möglichkeiten der materialistischen Geschichtsauffassung von Friedrich Engels. Dass in letzter Instanz äußere, ökonomische Umstände - entweder eigene persönliche oder die einer besonderen Gruppe oder die allgemeingesellschaftlichen - uns im Willen und/oder im Wissen um die Not oder eines Vorteils wegen nach Veränderung treiben. Das dynamische Geschichtsverständnis von Engels kann hilfreich sein, weil uns dieses Jahrhundert bisher unbeachtete planetare Grenzen für den Fortgang unserer Lebenswirklichkeit aufzeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Im Juni 2012 besuchte ich mit meinem Mann für einige Tage London.
- Was war geblieben vom Wissen aus jugendlichen Zeiten über Engels?
- 1870 beendete Engels seine Teilhaberschaft an allen Textilbetrieben.
- In diesem Mann schlug zeitlebens ein Herz für die Industriearbeiter und deren Familien.
- Was Engels in zwei Briefen 1890 und 1894¹ allgemein über Geschichte schrieb, war eine Fassung, die sich ergab aus seinen Studien und in Reflexion aus jahrzehntelanger Wahrnehmung der ökonomischen und politischen Bewegungen und Interessen.
- Inzwischen sollte zu bedenken sein, dass sich die historisch-kapitalistische Ökonomie in ihrer Absolutheit langsam verzeitlichen könnte.
- Nach mehr als 40 Jahren hatte Engels nicht die doktrinäre Vereinfachung von Geschichte in diesen Briefen zum Thema.
- Die neueren Liberalisten leisten auch einigermaßen dauerhaft wunderbares Zeug.
- Die These: Die Möglichkeit auf Veränderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben können wir besonders dann nutzen, wenn es erkennbare Schnittpunkte zwischen einzelnen (individuellen, gruppenspezifischen) und den gesellschaftlichen [die Art und Weise, worin die Menschen einer bestimmten Gesellschaft ihren Lebensunterhalt produzieren und die Produkte untereinander austauschen (soweit Teilung der Arbeit besteht.] ökonomischen Umständen gibt.
- Das dynamische Geschichtsverständnis von Engels kann hilfreich sein, weil uns das 21. Jahrhundert endliche planetare Grenzen für den Fortgang unserer Lebenswirklichkeit aufzeigt.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert Friedrich Engels' Geschichtsauffassung und ihre Relevanz für das 21. Jahrhundert. Er befasst sich mit Engels' Leben und Werk, seiner materialistischen Geschichtsauffassung und der Frage, wie seine Theorien heute noch relevant sein können.
- Engels' Leben und Werk
- Die materialistische Geschichtsauffassung
- Engels' Kritik am Liberalismus und den "neueren Marxisten"
- Die Bedeutung von ökonomischen Bedingungen für gesellschaftliche Veränderungen
- Die Relevanz von Engels' Werk im Kontext des Anthropozäns
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit einer persönlichen Anekdote, in der der Autor seinen Besuch in London beschreibt und die Anfänge seiner Auseinandersetzung mit dem Leben und Werk von Friedrich Engels schildert.
- Im zweiten Kapitel wird Engels als liberaler Sozialist und brillanter Journalist vorgestellt, der sich früh für die Arbeiterbewegung einsetzte und die Geschichte der Industrialisierung in Wuppertal miterlebte.
- Im dritten Kapitel wird Engels' Brief an den französischen Arbeiterpartei zum 70. Geburtstag analysiert. Der Text zeigt, wie sich Engels' politische Haltung im Laufe der Zeit entwickelt hat und welche Herausforderungen die Arbeiterbewegung heute bewältigen muss.
- Kapitel 4 befasst sich mit Engels' Konzept der materialistischen Geschichtsauffassung, die von der ökonomischen Notwendigkeit als treibender Kraft der Geschichte ausgeht.
- Das fünfte Kapitel thematisiert die kritische Auseinandersetzung mit der kapitalistischen Produktionsweise und die Notwendigkeit einer neuen Ökonomie, die ökologische und soziale Aspekte integriert.
- Im sechsten Kapitel wird Engels' Verständnis von Geschichte als einem konfliktreichen Prozess betrachtet, der durch eine Vielzahl von Faktoren und Zufällen beeinflusst wird.
- Schließlich wird im siebten Kapitel die Relevanz von Engels' Werk im Kontext des Anthropozäns diskutiert und die Notwendigkeit einer neuen Ökonomie, die die Grenzen des Planeten berücksichtigt, betont.
Schlüsselwörter
Der Text behandelt zentrale Themen wie Friedrich Engels, materialistische Geschichtsauffassung, Kapitalismus, Sozialismus, Liberalismus, Arbeiterbewegung, Anthropozän, ökonomische Notwendigkeit, gesellschaftliche Veränderungen und die Rolle von Zufällen in der Geschichte.
- Quote paper
- Helga Gassmann (Author), Friedrich Engels. Über seine Geschichtsauffassung und deren Universalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/934297