Der ländliche Raum ist in den Medien ein aktuelles und oft angesprochenes Thema. Allein in Nordrheinwestfalen, dem dritt größten Agrarstandort Deutschlands, sind nach Angaben des Taz Berichts vom 1. März 2005 ca. 55 000 ländliche Betriebe vorzufinden. Um 1950 waren es noch 270 000 Betriebe (DICKMANN 2000). Das durchschnittliche Einkommen pro landwirtschaftliche Arbeitskraft liegt heute durchschnittlich bei 1 600 Euro brutto im Monat (Verbandsangabe). Ziel der Landesregierung ist es, die Absatzmärkte und Einkommensquellen für Landwirte zu erschließen.
Doch wie hat sich die ökonomische Lage seit dem 19. Jahrhundert entwickelt? In meiner Hausarbeit werde ich dem wandelnden Kräfteverhältnis der Wirtschaftssektoren nachgehen. Dabei werde ich meinen Schwerpunkt auf das Dorfhandwerk legen.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Begriffsklärung ländlicher Raum
2 Funktionen des ländlichen Raumes
3 Ökonomische Struktur des ländlichen Raumes
3.1 Ökonomische Entwicklung des ländlichen Raumes seit 1800
3.2 Handwerk, Gewerbe und Industrie
3.2.1 Die Entwicklung des Dorfhandwerks
4 Der ländliche Raum in der heutigen Zeit
Resümee
Literaturverzeichnis
Einleitung
Der ländliche Raum ist in den Medien ein aktuelles und oft angesprochenes Thema. Allein in Nordrheinwestfalen, dem dritt größten Agrarstandort Deutschlands, sind nach Angaben des Taz Berichts vom 1. März 2005 ca. 55 000 ländliche Betriebe vorzufinden. Um 1950 waren es noch 270 000 Betriebe (DICKMANN 2000). Das durchschnittliche Einkommen pro landwirtschaftliche Arbeitskraft liegt heute durchschnittlich bei 1 600 Euro brutto im Monat (Verbandsangabe). Ziel der Landesregierung ist es, die Absatzmärkte und Einkommensquellen für Landwirte zu erschließen.
Doch wie hat sich die ökonomische Lage seit dem 19. Jahrhundert entwickelt? In meiner Hausarbeit werde ich dem wandelnden Kräfteverhältnis der Wirtschaftssektoren nachgehen. Dabei werde ich meinen Schwerpunkt auf das Dorfhandwerk setzten. Zu allererst sollte der Wandel der Begriffsbezeichnung Ländlicher Raum eingegangen werden. Auch sollten seine Funktionen näher erläutert werden.
1 Begriffsklärung ländlicher Raum
Der Begriff ländlicher Raum sowie seine synthetischen Bezeichnungen ländliche Siedlung und Dorf sind auch heutzutage zeitgenössische Begriffe geblieben. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass deren Bedeutungen durch die Wandlungsprozesse der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft geprägt worden sind. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der ländliche Raum besonders durch die drei Merkmale:
1. Eine hauptsächlich mit der Landwirtschaft zusammenhängende Berufsstruktur
2. Herrschaftliche und genossenschaftliche Bindungen in der Rechtsordnung und Wirtschaft mit daraus folgender Einschränkung einer individuellen Berufstätigkeit
3. Mehrschichtige soziale Gruppierungen wie Stand, Kirche, Sippe und Nachbarschaft
geprägt (vgl. KAPPE, KNAPPSTEIN, und SCHULTE-ALTEDORNEBURG 1975, S.61ff).
Zur Beschreibung spezifischer Merkmale des vom Wandel gekennzeichneten Begriffes ländlicher Raum müssen landschaftliche, wirtschaftliche und administrative, demographische sowie soziologische und baulich-physiognomische Merkmale berücksichtigt werden (vgl. PLANCK und ZICHE 1979, S.66f; MAIER 1995, S.10ff; u. a.): Das Landschaftsbild ist von Wiesen und Weiden, Ackerfluren, Wäldern und Gewässern geprägt. Im starken Maße beeinflusst der Wirtschaftsbereich Land- und Forstwirtschaft sowohl die Sozialstruktur des ländlichen Raumes als auch das Ortsbild durch traditionell regionale Bauformen und eine größere Wirtschafsfläche im Vergleich zur bebauten Fläche. Im Hinblick auf die Wirtschaftskraft des ländlichen Raumes ist zum Beispiel ein geringeres Bruttoinlandsprodukt festzustellen. Die Ortsgröße, Bebauungs- und Bevölkerungsdichte fällt im Vergleich zur Stadt geringer aus. Bei sozialen Kontakten der Landbewohner ist zu beobachten, dass diese sehr viel enger aber auch überschaubarer sind und die Wertestruktur sozialer und traditioneller geprägt ist. Die Zentralität und Infrastruktur ist durch ein starkes Abhängigkeitsverhältnis zur Stadt gekennzeichnet. Bei den ländlichen Siedlungen handelt es sich zumeist um nichtzentrale Orte sowie Grund-, Klein- und Nebenzentren für die Nahbereichsversorgung. Zusammenfassend wäre nach HENKEL der ländliche Raum “ ein naturnaher, von der Land- und Forstwirtschaft geprägter Siedlungs- und Landschaftsraum mit geringer Bevölkerungs- und Bebauungsdichte sowie niedriger Wirtschaftskraft und Zentralität der Orte, aber höherer Dichte der zwischenmenschlichen Bindungen” (HENKEL 2004, S.33).
Weiterhin ist es für die Begriffsklärung des ländlichen Raumes sinnvoll, seine Abgrenzung zum städtischen Raum hinzuzuziehen. Hierbei spielen Kriterien wie folgt eine große Rolle (vgl. HENKEL 2004, S. 33f):
1. Einer Gemeindegröße bis zu 2000 Einwohnern gilt als Landgemeinde und eine Gemeinde mit 2000 bis 5000 Einwohnern als Landstadt.
2. Die Bevölkerungsdichte von unter 200 Einwohnern/qm kennzeichnet ländliche Kreise nach der Raumordnung von Juni 1969.
3. Bei unter 60 Industriearbeitsplätzen auf 1000 Einwohner handelt es sich um ein Agrargebiet.
4. Damit verbunden ist der in der Raumordnungspolitik oft gebrauchte Begriff der Strukturschwäche, zu dem Kriterien wie Wanderungssaldo, Arbeitsplätze, Infrastruktur und Sozialprodukt zählen.
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- Arbeit zitieren
- Alexandra Zuralski (Autor:in), 2004, Der ländliche Raum - Definition, Funktionen und Merkmale des ländlichen Raumes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93426
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