Es gibt eine lange Tradition von Kinderarbeit, die in verschiedenen Wirtschaftssektoren anzutreffen war. In der Agrargesellschaft im 17. Jahrhundert war sie zu einem großen Ausmaß in der Landwirtschaft verbreitet. Ebenfalls wurden die Kinder im Wirtschaftssektor Hausindustrie beschäftigt, bei dem der Betrieb im Wohnhaus integriert war, so dass die Produkte für den Verleger zu Hause ausgearbeitet werden konnten. Der Bereich der Kinderarbeit in Fabriken kam mit der einsetzenden Industrialisierung hinzu, die somit in Tradition von Kinderarbeit in den zuvor genannten Wirtschaftssektoren stand.
Es stellt sich die Frage, welche Ursachen es gab, durch welche die Beschränkung der Kinderarbeit verzögert wurde. Gründe für Kinderarbeit wurden nicht nur von Seiten der Fabrikanten herangetragen. Sie wurden auch aus der Perspektive des Staates und der Eltern für die Befürwortung der Kinderarbeit eingesetzt. In dieser Hausarbeit möchte ich die sozialen Ursachen für Kinderarbeit insbesondere aus dem Blickwinkel der Unternehmer erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziale Stabilität der Region
- Kinder als Zuarbeiter
- Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen
- "Sittlicher Verfall" der Kinder
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die sozialen Ursachen für Kinderarbeit im 19. Jahrhundert aus der Perspektive der Unternehmer. Sie befasst sich mit den Argumenten, die von Unternehmern zur Rechtfertigung der Kinderarbeit verwendet wurden, und zeigt, wie Kinderarbeit in den industriellen Produktionsprozess integriert wurde.
- Soziale Stabilität der Region und die Rolle der Armenfürsorge
- Kinder als Zuarbeiter und ihre unentbehrliche Rolle in der Produktion
- Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen und die Notwendigkeit, mit billigen Arbeitskräften im Wettbewerb zu bestehen
- Der vermeintliche "sittliche Verfall" der Kinder durch den Mangel an Schulbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit stellt die historische Bedeutung von Kinderarbeit dar und beleuchtet die Ursachen für deren Verzögerung in der Beschränkung. Der Fokus liegt auf den Argumenten der Unternehmer für Kinderarbeit.
- Soziale Stabilität der Region: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Armenfürsorge und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Armut als selbstverschuldetes Elend. Es wird gezeigt, wie Kinderarbeit zur Sicherung des Existenzminimums von Familien beitrug und die Belastung der Armenfürsorge verringerte.
- Kinder als Zuarbeiter: Dieses Kapitel erläutert, wie Kinderarbeit in den Arbeitsrhythmus der Fabriken integriert wurde. Es werden die Argumente der Unternehmer für Kinderarbeit und die Bedenken der Arbeiter dargestellt. Die Bedeutung der Kinder als Hilfsfunktionen für die Erwachsenen wird hervorgehoben.
- Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen: Dieses Kapitel analysiert die Unterschiede im Ausmaß der Kinderarbeit zwischen Regionen und Branchen. Es wird gezeigt, wie Unternehmer Kinderarbeit als Mittel zur Kostensenkung und zum Wettbewerb mit anderen Unternehmen nutzten. Die Rolle des Staates bei der Unterstützung der Kinderarbeit im Interesse der regionalen Wirtschaftsstabilität wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kinderarbeit, soziale Stabilität, Armenfürsorge, Unternehmer, Zuarbeiter, Konkurrenzfähigkeit, "sittlicher Verfall", Industrielle Produktion, Arbeitszerlegung, Handwerk, Preußischer Staat, Gesetze zur Einschränkung der Kinderarbeit.
- Quote paper
- Alexandra Zuralski (Author), 2004, Soziale Ursachen für Kinderarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93425