Entsprechend den Statistiken des Umweltbundesamtes machen die durch
Bautätigkeit verursachten Abfallmengen den größten Anteil der Gesamtabfallbilanz
Deutschlands aus. Eine Reduzierung dieser Menge durch eine gezielte
Abfallvermeidung ist aufgrund der Struktur der Baubranche und der Langlebigkeit der
Produkte nur schwer erreichbar, sodaß gegenwärtig die Abfallverwertung im
Vordergrund steht.
Die anfallenden Baureststoffe enthalten Wertstoffe, deren weitere Nutzung zur
Einsparung von Deponieraum und zur Schonung von natürlichen Ressourcen führt.
Heute werden bereits Straßenaufbruch, wenig verunreinigter Bauschutt und die
mineralischen Komponenten von Baustellenabfällen verwertet. Recyclingbaustoffe
werden im Tiefbau, Erd- und Landschaftsbau, im Straßenbau und teils auch im
Hochbau eingesetzt.
Da durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen vor allem in den neuen
Bundesländern z.B. durch den Rückbau von Neubausiedlungen bzw. durch die weitere
Erneuerung und den Ausbau von Straßen und Autobahnen große Mengen an Ausbaubeton
zu erwarten sind, sollte der Aufbereitung dieser Stoffgruppe besondere
Beachtung zukommen und neue Verwertungsmöglichkeiten entwickelt werden.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem möglichen Einsatz der problematischen Sandfraktion als Primär- und Sekundärbindemittel sowie als Zusatzstoff zur Herstellung mineralischer Dämmstoffe.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Ausgangsposition
- 2. Zielsetzung
- Teilgebiet 0 Erstellen der Eigenschaftsprofile der Recyclingmaterialien
- Teilgebiet 1 Untersuchungen zur Nutzung als Primärbindemittel nach thermischer Reaktivierung
- Teilgebiet 2 Untersuchungen zur Nutzung als Sekundärbindemittel nach Aufmahlung bis auf Zementfeinheit
- Teilgebiet 3 Untersuchungen zur Nutzung als Rohstoffkomponente für mineralische Dämmstoffe
- 3. Ergebnisse
- 3.1 Eigenschaftsprofile
- Zementstein
- Labormörtel
- Altbeton
- 3.2 Untersuchungen zur Nutzung als Primärbindemittel nach thermischer Reaktivierung
- 3.3 Untersuchungen zur Nutzung als Sekundärbindemittel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung alternativer Verwertungsmöglichkeiten für Recyclingbetonsand der Korngröße 0/4 mm. Die Untersuchungen umfassen vier Schwerpunkte, die auf die Nutzung des Sandes als Primär- und Sekundärbindemittel sowie als Rohstoff für mineralische Dämmstoffe fokussieren.
- Erstellung von Eigenschaftsprofilen von Altbetonsand unterschiedlicher Herkunft
- Erprobung der thermischen Reaktivierung von Zementstein als hydraulisches Bindemittel
- Untersuchung des Potenzials von aufgemahlenem Zementstein und Altbeton als Sekundärbindemittel
- Bewertung der Eignung von Recyclingbetonsand als Rohstoff für mineralische Dämmstoffe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik der Recyclingbaustoffe und die Bedeutung ihrer Verwertung. Das zweite Kapitel definiert die Zielsetzung des Forschungsprojekts und beschreibt die vier Teilgebiete, die im Detail untersucht werden. Das dritte Kapitel präsentiert ausgewählte Ergebnisse der Untersuchungen, die sich auf die Eigenschaftsprofile der Recyclingmaterialien und die Ergebnisse der einzelnen Verwertungswege konzentrieren.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind Recyclingbaustoffe, Beton, Sandfraktion, Verwertungsmöglichkeiten, Primärbindemittel, Sekundärbindemittel, thermische Reaktivierung, mineralische Dämmstoffe, Eigenschaftsprofile, Festigkeit, Hydratation, chemische Zusammensetzung. Das Forschungsprojekt untersucht die Anwendungsmöglichkeiten von Recyclingbetonsand in unterschiedlichen Bereichen und konzentriert sich auf die Verbesserung der Eigenschaften des Materials durch gezielte Prozesse.
- Quote paper
- Dipl.-Ing. Alexander Schnell (Author), Annette Müller (Author), 2001, Verwertungsmöglichkeiten für die Sandfraktion von Recyclingbaustoffen aus Beton, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93401