In dieser Arbeit wird zunächst näher auf das Spannungsverhältnis zwischen Hilfe und Kontrolle eingegangen. Weiterhin soll an einem fiktiven Fall aus der Kinder und Jugendhilfe aufgezeigt werden, wie Professionalität zum Ausdruck kommt und welche Haltung das Handeln des Sozialarbeiters prägt. Abschließend wird diskutiert, welche intraindividuellen Konflikte Sozialarbeiter entwickeln können, hinsichtlich der Problematik des Doppelmandates. In den 1970er Jahren wurde durch Böhnisch und Lösch das Doppelmandat innerhalb der Sozialen Arbeit definiert und ist bis heute in der fachlichen Diskussion geblieben. Dieses zweidimensionale Mandat zeichnet sich durch den Spannungsbogen von Hilfe und Kontrolle aus. Einerseits tritt die Gesellschaft mit Erwartungen und Vorgaben an die Soziale Arbeit heran, auf der anderen Seite stehen die Adressaten und Klienten mit ihren Bedürfnissen. Dieses Doppelmandat stellt besondere Herausforderungen an die Sozialarbeiter in der Praxis. Es lässt sich nicht voneinander trennen, die Soziale Arbeit versteht sich als Dienstleistung in sozialstaatlicher Verantwortung und muss legitimieren sowie sanktionieren, um gleichzeitig Unterstützung und Aktivierung möglich machen zu können. Soziale Arbeit muss sich immer an der Gesellschaft orientieren und ihren jeweiligen Richtlinien in multipler Hinsicht, wie zum Beispiel bestimmten Werten und Normen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1 Das Doppelmandat
- 2.2 Soziale Arbeit als Profession
- 3. Das Spannungsverhältnis von Hilfe und Kontrolle
- 4. Die Bedeutung von Professionalität am Beispiel der Kinder und Jugendhilfe
- 5. Intraindividuelle Konflikte bei Sozialarbeitern
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Doppelmandat in der Sozialen Arbeit, ein Konzept, das den Spannungsbogen zwischen Hilfe und Kontrolle beschreibt. Die Arbeit beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen für Sozialarbeiter und analysiert die Bedeutung von Professionalität im Umgang mit diesem Spannungsfeld.
- Das Doppelmandat in der Sozialen Arbeit: Definition und Kontextualisierung
- Spannungsverhältnis zwischen Hilfe und Kontrolle: Konflikte und Herausforderungen
- Bedeutung von Professionalität im Handeln von Sozialarbeitern
- Intraindividuelle Konflikte bei Sozialarbeitern im Kontext des Doppelmandats
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Doppelmandats in der Sozialen Arbeit ein, das durch Böhnisch und Lösch in den 1970er Jahren definiert wurde und bis heute aktuell ist. Es beschreibt den Spannungsbogen zwischen Hilfe und Kontrolle, wobei die Gesellschaft Erwartungen an die Soziale Arbeit stellt, während gleichzeitig die Klienten mit individuellen Bedürfnissen auftreten. Die Arbeit skizziert den weiteren Aufbau und die Zielsetzung der Untersuchung dieses Spannungsverhältnisses anhand eines Beispiels aus der Kinder- und Jugendhilfe und der Analyse intraindividueller Konflikte bei Sozialarbeitern.
2. Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe der Arbeit, beginnend mit dem Doppelmandat. Es erklärt den Ursprung des Wortes "Mandat" und beschreibt die Soziale Arbeit als einen weisungsgebundenen Beruf, der Hilfe und Kontrolle vereint. Es wird betont, dass Soziale Arbeit das Wohlbefinden der Menschen fördern soll, gleichzeitig aber auch kontrollieren muss, ob die Hilfe im Rahmen gesellschaftlicher Normen erfolgt. Weiterhin wird Soziale Arbeit als Profession definiert, die Theorie und Praxis verbindet und ein breites Tätigkeitsspektrum umfasst – eine "Allzuständigkeit". Die Profession beinhaltet neben dem Doppelmandat auch die professionelle Mandatierung, die eine professionelle Haltung und Handeln erfordert.
3. Das Spannungsverhältnis von Hilfe und Kontrolle: Dieses Kapitel beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen Hilfe und Kontrolle im Doppelmandat. Es wird dargestellt, dass dieses Verhältnis ein "stets gefährdetes Gleichgewicht" darstellt (Böhnisch, Lösch zitiert nach Hünersdorf, 2010, S.3) zwischen den Bedürfnissen und Interessen des Klienten und den Kontrollinteressen öffentlicher Stellen. Hilfe wird als notwendig erachtet, wenn andere Ressourcen fehlen oder nicht erreichbar sind. Sozialarbeiter agieren als Vermittler zwischen Lebenswelt und gesellschaftlicher Struktur. Es wird jedoch argumentiert, dass Hilfe und Kontrolle oft untrennbar miteinander verbunden sind, wie beispielsweise bei der Kindeswohlgefährdung. Aufgrund der Einbettung in sozialstaatliche Vorgaben, ist Hilfe stets auch mit Kontrolle verbunden. Die "Allzuständigkeit" der Sozialen Arbeit führt dazu, dass sich Hilfe nicht auf einen einzelnen Gegenstandsbereich beschränken lässt.
Schlüsselwörter
Doppelmandat, Soziale Arbeit, Hilfe, Kontrolle, Professionalität, Spannungsverhältnis, Kinder- und Jugendhilfe, intraindividuelle Konflikte, Professionalisierung, sozialstaatliche Verantwortung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Das Doppelmandat in der Sozialen Arbeit
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht das Doppelmandat in der Sozialen Arbeit, ein zentrales Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle. Sie analysiert die damit verbundenen Herausforderungen für Sozialarbeiter und die Bedeutung von Professionalität im Umgang mit diesem Konflikt. Die Arbeit beleuchtet dies anhand von Beispielen aus der Kinder- und Jugendhilfe und untersucht intraindividuelle Konflikte bei Sozialarbeitern.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: Definition und Kontextualisierung des Doppelmandats, das Spannungsverhältnis zwischen Hilfe und Kontrolle, die Bedeutung von Professionalität im Handeln von Sozialarbeitern, sowie intraindividuelle Konflikte bei Sozialarbeitern im Kontext des Doppelmandats. Es wird der Ursprung des Begriffs "Mandat" erläutert und Soziale Arbeit als Profession definiert, die Theorie und Praxis verbindet und ein breites Tätigkeitsspektrum umfasst.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmungen (Doppelmandat und Soziale Arbeit als Profession), Das Spannungsverhältnis von Hilfe und Kontrolle, Die Bedeutung von Professionalität am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe, Intraindividuelle Konflikte bei Sozialarbeitern und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen Aspekt des Doppelmandats und dessen Auswirkungen auf die Praxis der Sozialen Arbeit.
Was versteht man unter dem Doppelmandat in der Sozialen Arbeit?
Das Doppelmandat beschreibt das Spannungsfeld zwischen der Hilfeleistung für Klienten und der gleichzeitigen Kontrollfunktion gegenüber diesen, die oft aus gesellschaftlichen Vorgaben resultiert. Es ist ein "stets gefährdetes Gleichgewicht" zwischen den Bedürfnissen des Klienten und den Interessen öffentlicher Stellen. Hilfe und Kontrolle sind oft untrennbar miteinander verbunden, besonders deutlich wird dies beispielsweise bei der Kindeswohlgefährdung.
Welche Rolle spielt Professionalität im Kontext des Doppelmandats?
Professionalität ist essentiell für den Umgang mit dem Spannungsfeld des Doppelmandats. Sozialarbeiter benötigen professionelle Handlungskompetenz, um Hilfe und Kontrolle verantwortungsvoll und ausgewogen zu vereinen. Die professionelle Mandatierung, die eine professionelle Haltung und Handeln erfordert, ist hierbei zentral. Die "Allzuständigkeit" der Sozialen Arbeit unterstreicht die Notwendigkeit professionellen Handelns.
Welche Konflikte können bei Sozialarbeitern im Kontext des Doppelmandats auftreten?
Die Arbeit analysiert intraindividuelle Konflikte, die bei Sozialarbeitern aufgrund des Doppelmandats entstehen können. Der ständige Spagat zwischen Hilfe und Kontrolle kann zu innerem Konflikt und Überforderung führen. Die Arbeit verdeutlicht die Herausforderungen und Belastungen, denen Sozialarbeiter im Umgang mit diesem Spannungsfeld ausgesetzt sind.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit behandelt?
Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Doppelmandat, Soziale Arbeit, Hilfe, Kontrolle, Professionalität, Spannungsverhältnis, Kinder- und Jugendhilfe, intraindividuelle Konflikte, Professionalisierung und sozialstaatliche Verantwortung.
Wer hat das Doppelmandat definiert und wann?
Das Doppelmandat wurde von Böhnisch und Lösch in den 1970er Jahren definiert und beschreibt bis heute ein aktuelles Spannungsfeld in der Sozialen Arbeit.
Welche Beispiele werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet Beispiele aus der Kinder- und Jugendhilfe zur Veranschaulichung der Herausforderungen des Doppelmandats in der Sozialen Arbeit.
Wo finde ich weitere Informationen zum Thema Doppelmandat?
Die Seminararbeit bietet eine umfassende Einführung in das Thema. Weitere Informationen können durch Literaturrecherche zu den Schlüsselbegriffen und Autoren wie Böhnisch und Lösch (zitiert nach Hünersdorf, 2010) erlangt werden.
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- Carina Deichmann (Author), 2020, Das Doppelmandat in der sozialen Arbeit. Spannungsverhältnis zwischen Hilfe und Kontrolle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/933798