Die Absicht dieser Hausarbeit ist es, darzulegen, wie von Stoffeln Hässlichkeit in seiner Erzählung auf Gauriel anwendet und was er damit möglicherweise erreichen wollte.
Der Begriff des „Hässlichen“ hat seinen Ursprung im Mittelalter. Zur damaligen Zeit gab es keine einheitliche Erläuterung des Wortes und Hässlichkeit wurde unterschiedlich definiert. Der Fokus dieser Hausarbeit liegt auf der Hässlichkeitsvermittlung in der mittelalterlichen Erzählung „Die Welt des Gauriel von Muntabel“ Konrads von Stoffeln. Sie wird auf den Protagonisten Gauriel bezogen. Es handelt sich hierbei um einen höfischen Versroman des 13. Jahrhunderts, der sich mit dem Stoff der Artusepik befasst.
Bevor auf die Erzählung eingegangen wird, werden die Ansichten der Theoretiker Karl Rosenkranz sowie Victor Hugo zu dem Begriff der Hässlichkeit gegenübergestellt. Es wurde im Mittelalter unterschieden zwischen einer klassischen und einer christlichen Definition. Um zu verstehen, was Hässlichkeit damals bedeutete, muss man wissen, welchen Stellenwert Schönheit, besonders in der Literatur besaß.
Im nächsten Schritt wird das Motiv der Hässlichkeit in der Erzählung „Der Ritter mit dem Bock“ untersucht. Speziell an dem Protagonisten Gauriel von Muntabel lässt sich veranschaulichen, welche Theorie zur Hässlichkeit der Autor Konrad von Stoffeln verfolgte und wie er sie in seine Erzählung einbettete. Bewusst liegt der Fokus dieser Arbeit auf Gauriels Beziehung zu einer hohen Minne, da sie als Auslöser des Hässlichen eine wichtige Funktion einnimmt und sie später auch diejenige ist, die ihn wieder in seine frühere Gestalt zurückverwandelt. Die Beziehung der beiden sowie der Akt der Verwandlung mit seinen Auswirkungen werden deshalb untersucht. Außerdem wird die Gesellschaft bezüglich ihrer Reaktion gegenüber Gauriels Verwandlung analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Die mittelalterliche Semantik von Hässlichkeit
- 2.2 Instrumentalisierung von Hässlichkeit in „Der Ritter mit dem Bock“
- 3. Schluss und Ausblick
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Hässlichkeit im mittelalterlichen Versroman „Die Welt des Gauriel von Muntabel“ Konrads von Stoffeln, insbesondere wie sich das Motiv der Hässlichkeit auf den Protagonisten Gauriel auswirkt. Es wird die mittelalterliche Semantik von Hässlichkeit beleuchtet und die Instrumentalisierung dieses Motivs in der Erzählung analysiert.
- Die mittelalterliche Definition von Hässlichkeit (klassisch vs. christlich)
- Die Rolle der Hässlichkeit als erzählerisches Mittel in Konrads von Stoffels Werk
- Gauriels Beziehung zu Minne als Auslöser und Auflösung seiner Hässlichkeit
- Die gesellschaftliche Reaktion auf Gauriels Verwandlung
- Konrads von Stoffels Intention bei der Verwendung des Hässlichkeitsmotivs
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert den Fokus auf die Vermittlung von Hässlichkeit in Konrads von Stoffels Erzählung „Die Welt des Gauriel von Muntabel“, insbesondere in Bezug auf den Protagonisten Gauriel. Sie skizziert den Ansatz der Arbeit, der die Gegenüberstellung klassischer und christlicher Definitionen von Hässlichkeit im Mittelalter umfasst, und kündigt die Analyse des Motivs der Hässlichkeit im Kontext von Gauriels Beziehung zu Minne an. Die Einleitung benennt die Forschungsfrage und umreißt den methodischen Ansatz, um die Rolle der Hässlichkeit im literarischen Werk zu untersuchen und dessen Bedeutung im Kontext des mittelalterlichen Weltbildes zu erörtern.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in zwei Unterkapitel. Zuerst werden die unterschiedlichen Definitionen von Hässlichkeit im Mittelalter, die klassische und die christliche Auffassung, einander gegenübergestellt und an den Theorien von Karl Rosenkranz und Victor Hugo veranschaulicht. Dabei wird die Ambivalenz des Begriffs und seine Abhängigkeit vom Kontext der Schönheit herausgestellt. Der zweite Teil analysiert die Anwendung des Hässlichkeitsmotivs in „Der Ritter mit dem Bock“ am Beispiel von Gauriel. Hier wird untersucht, wie Konrad von Stoffeln dieses Motiv in seiner Erzählung einbettet und welche Funktion es im Zusammenhang mit Gauriels Beziehung zu Minne und der gesellschaftlichen Reaktion auf seine Verwandlung hat. Die Analyse verdeutlicht die literarische Strategie des Autors und deren Wirkungsweise auf den Leser.
Schlüsselwörter
Mittelalterliche Literatur, Konrad von Stoffeln, Gauriel von Muntabel, Hässlichkeit, Schönheit, Minne, christliche und klassische Ästhetik, Versroman, Artusepik, literarische Figuren, Motiv-Analyse.
Häufig gestellte Fragen zu "Die Welt des Gauriel von Muntabel"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Hässlichkeit im mittelalterlichen Versroman "Die Welt des Gauriel von Muntabel" von Konrad von Stoffeln. Der Fokus liegt auf der Auswirkung des Motivs der Hässlichkeit auf den Protagonisten Gauriel und der Untersuchung der mittelalterlichen Semantik von Hässlichkeit.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die mittelalterliche Definition von Hässlichkeit (im Vergleich der klassischen und christlichen Auffassung), die Rolle der Hässlichkeit als erzählerisches Mittel, Gauriels Beziehung zu Minne im Kontext seiner Hässlichkeit, die gesellschaftliche Reaktion auf Gauriels Verwandlung und Konrads von Stoffels Intention bei der Verwendung des Hässlichkeitsmotivs.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil mit zwei Unterkapiteln (die mittelalterliche Semantik von Hässlichkeit und deren Instrumentalisierung im Roman), einen Schluss und Ausblick sowie ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung erläutert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz. Der Hauptteil vergleicht klassische und christliche Auffassungen von Hässlichkeit und analysiert die Funktion des Motivs in "Die Welt des Gauriel von Muntabel".
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Theorien von Karl Rosenkranz und Victor Hugo bezüglich der Definition von Hässlichkeit im Mittelalter. Das Literaturverzeichnis enthält alle verwendeten Quellen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Mittelalterliche Literatur, Konrad von Stoffeln, Gauriel von Muntabel, Hässlichkeit, Schönheit, Minne, christliche und klassische Ästhetik, Versroman, Artusepik, literarische Figuren, Motiv-Analyse.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die Arbeit untersucht die Rolle und Funktion des Hässlichkeitsmotivs in "Die Welt des Gauriel von Muntabel" und dessen Bedeutung im Kontext des mittelalterlichen Weltbildes. Es wird analysiert, wie Konrad von Stoffeln das Motiv einsetzt und welche Wirkung es auf den Leser hat.
Wie wird die Hässlichkeit im Roman dargestellt?
Die Arbeit analysiert, wie die Hässlichkeit Gauriels dargestellt wird und welche Funktion sie im Kontext seiner Beziehung zu Minne und der gesellschaftlichen Reaktion auf ihn spielt. Es wird untersucht, wie das Motiv in die Erzählung eingebettet ist und welche literarische Strategie Konrad von Stoffeln verwendet.
Wie werden klassische und christliche Definitionen von Hässlichkeit verglichen?
Der Hauptteil vergleicht die klassische und die christliche Auffassung von Hässlichkeit im Mittelalter und zeigt die Ambivalenz des Begriffs und seine Abhängigkeit vom Kontext der Schönheit auf. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Theorien von Karl Rosenkranz und Victor Hugo.
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- Anonym (Author), 2018, Das mittelalterliche Motiv von Hässlichkeit in der Erzählung "Der Ritter mit dem Bock", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/931192