Manchester und Dortmund haben auf den ersten Blick nichts gemein. Weder die Anfänge ihrer Industrialisierung fallen in die gleiche Zeit, noch haben sie einen gemeinsamen Führungssektor. Während Manchester sich schnell als ein Zentrum für Textilindustrie herausbildete, spezialisierte sich Dortmund auf die Eisen- und Stahlindustrie. Ausgehend von der Tatsache, dass sich die Entwicklung der beiden Städte in einem Abstand von fast 100 Jahren vollzog, stellt sich die Frage, ob sich dennoch Ähnlichkeiten aufzeigen lassen oder ob die Art der Entstehung dieser industriellen Städte und deren wirtschaftlichen Wachstumsprozesse nicht vergleichbar sind.
In der vorliegenden Arbeit möchte ich nach einer ausführlichen Beschreibung und Analyse der beiden Städte und deren Besonderheiten sowohl auf die Unterschiede, als auch auf die Gemeinsamkeiten eingehen. Meine Vermutung, dass sich in den beiden Städten ein ähnlicher Prozess der Entwicklung der Industrie vollzog, versuche ich zu begründen, indem ich zunächst die Standorte und anschließend die jeweilige Industrie untersuche. In den Kapiteln 2.3 und 3.3 werde ich jeweils die Wechselwirkungen der Faktoren aufzeigen, die zu dem Herausbilden eines Führungssektors führten. Anhand der Standort- und Agglomerationstheorie möchte ich die Entstehung dieser Städte theoretisch fundieren. Mit Hilfe der von Rostow aufgestellten Kriterien, die Sektoren erfüllen müssen, um als Führungssektoren zu gelten, möchte ich untersuchen, ob die Textil- und die Eisen- und Stahlindustrie die jeweiligen Führungssektoren der Städte Manchester und Dortmund sind.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- II Manchester
- 2.1 Standort
- 2.2 Die britische Textilindustrie
- 2.3 Wechselwirkung der Faktoren zur Entstehung einer Textilindustrie als Führungssektor
- III Dortmund
- 3.1 Standort
- 3.2 Die Eisen- und Stahlindustrie
- 3.3 Wechselwirkung der Faktoren zur Entstehung einer Eisen- und Stahlindustrie als Führungssektor
- IV Vergleich der beiden Städte
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung der Städte Manchester und Dortmund als Zentren der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Dabei werden die Besonderheiten der beiden Städte und deren jeweilige Führungssektoren, die Textilindustrie in Manchester und die Eisen- und Stahlindustrie in Dortmund, analysiert und verglichen. Die Arbeit soll die Frage untersuchen, ob sich trotz unterschiedlicher Anfänge und Entwicklungsphasen Gemeinsamkeiten in den Wachstumsprozessen der beiden Städte feststellen lassen.
- Standortfaktoren und Infrastruktur
- Entwicklung und Struktur der jeweiligen Führungssektoren
- Wechselwirkung der Faktoren zur Entstehung der Führungssektoren
- Theoriegeleiteter Vergleich der beiden Städte
- Bedeutung der Agglomerationstheorie und der Kriterien für Führungssektoren
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel II befasst sich mit der Stadt Manchester und deren Entwicklung zur "cotton metropolis". Zunächst werden die Standortfaktoren, wie die Infrastruktur, die Ressourcen und das Klima, beleuchtet. Anschließend wird die britische Textilindustrie im Allgemeinen dargestellt, bevor die Wechselwirkung der Faktoren zur Entstehung dieser Industrie als Führungssektor in Manchester analysiert wird.
In Kapitel III wird die Stadt Dortmund untersucht, wobei der Fokus auf der Entstehung und Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie liegt. Nach einer Analyse der Standortfaktoren wird die Bedeutung der Eisen- und Stahlindustrie als Führungssektor und deren Wechselwirkung mit anderen Faktoren beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Industrialisierung, Führungssektoren, Standortfaktoren, Agglomerationstheorie, Textilindustrie, Eisen- und Stahlindustrie, Manchester, Dortmund, 19. Jahrhundert.
- Quote paper
- Anna Caroline Paeßens (Author), 2008, Eine Führungssektoranalyse der Städte Manchester und Dortmund im 19. Jahrhundert , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93040