Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem modernen Mittleren Osten und dem Dreißigjährigen Krieg. Dabei setzt sie sich mit der Frage auseinander, ob Prinzipien des Westfälischen Friedens von 1648 zur Lösung der gegenwärtigen gewalttätigen Auseinandersetzungen, mit Fokus auf Syrien und dem Irak, beitragen können.
Das bedeutet im Detail, ob das damalige Friedensabkommen als Gerüst zur Neuordnung der Region geeignet ist, um dem dort stattfindenden Staatenzerfall und der gesellschaftlichen Radikalisierung entgegenzuwirken, so wie der Westfälische Frieden den Dreißigjährigen Krieg zwischen Protestanten und Katholiken beendete.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak und Syrien werden von historischen Konflikten zwischen zahlreichen Ethnien und Konfessionen getragen. Hinzu kommen moderne, geopolitische Interessen, die die alten Rivalitäten befeuern. Immer wieder werden von Beobachtern Parallelen zum Dreißigjährigen Krieg gezogen. Dieser wurde 1648 vom Westfälischen Frieden gelöst, nachdem er Europa jahrzehntelang verwüstete. Die Hausarbeit setzt sich mit der Frage auseinander, ähnliche Lösungsansätze den modernen Konflikt im Mittleren Osten beilegen könnten.
Zunächst wird erläutert, warum ein Vergleich des modernen Mittleren Ostens mit dem Europa des 17. Jahrhunderts überhaupt zutreffend ist, um grundsätzliche Voraussetzungen für das Friedenskonzept aufzuzeichnen. Einen großen Teil der Hausarbeit soll daher die Parallelen zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den Auseinandersetzungen im Mittleren Osten darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand und alternative Deutung des Westfälischen Friedens
- Historische Einordnung des Kernproblems
- Dreißigjähriger Krieg
- Mittlerer Osten
- Universeller Anspruch der Religion als Friedenshindernis?
- Religionskriege: Geht es um Glauben oder Geopolitik?
- Konfessionalismus und Sektierertum
- Das komplexe Netz aus Großmächten und regionalen Kräften
- Geopolitik als Katalysator für religiöse Konflikte
- Zwischenergebnis: Interessensüberschneidungen
- Die Friedensordnung
- Motive für Friedensbereitschaft
- Weshalb scheiterten bisherige Friedensbemühungen?
- Erfolgskonzept des Westfälischen Friedens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob Prinzipien des Westfälischen Friedens zur Lösung der gegenwärtigen gewalttätigen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, insbesondere in Syrien und dem Irak, beitragen können. Sie analysiert, ob das Friedensabkommen von 1648 als Gerüst zur Neuordnung der Region geeignet ist, um dem dort stattfindenden Staatenzerfall und der gesellschaftlichen Radikalisierung entgegenzuwirken.
- Vergleich des modernen Nahen Ostens mit dem Europa des 17. Jahrhunderts
- Parallelen zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den Auseinandersetzungen im Nahen Osten
- Analyse der Gründe für das Scheitern bisheriger Friedensbemühungen im Nahen Osten
- Identifizierung der Erfolgsfaktoren des Westfälischen Friedens
- Rolle von externen Großmächten (Russische Föderation, USA) und regionalen Mächten (Iran, Türkei, Saudi-Arabien, Katar)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die zentrale Fragestellung der Hausarbeit und stellt den historischen Kontext der Gewalt im Nahen Osten und des Dreißigjährigen Krieges dar. Anschließend werden die Beweggründe für eine vergleichende Betrachtung erläutert.
Kapitel 2 befasst sich mit dem Forschungsstand zum Westfälischen Frieden und hinterfragt dessen Bedeutung als Grundlage des modernen Staatensystems. Dabei werden alternative Deutungen des Westfälischen Friedens diskutiert.
Kapitel 3 bietet eine historische Einordnung des Kernproblems und beleuchtet die Komplexität des Dreißigjährigen Krieges und der gegenwärtigen Gewalt im Nahen Osten. Es werden die konfessionellen und geopolitischen Aspekte der Konflikte dargestellt.
Kapitel 4 untersucht die Rolle von Religionskriegen im Kontext von Konfessionalismus, Sektierertum und geopolitischen Interessen. Es werden die komplexen Machtgefüge und die Interdependenz von Religion und Geopolitik beleuchtet.
Kapitel 5 zieht ein Zwischenergebnis und untersucht die Interessensüberschneidungen, die sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch in den aktuellen Konflikten im Nahen Osten eine Rolle spielen.
Kapitel 6 analysiert die Friedensordnung des Westfälischen Friedens und untersucht die Motive für die Friedensbereitschaft der damaligen Akteure. Des Weiteren werden die Gründe für das Scheitern bisheriger Friedensbemühungen im Nahen Osten untersucht und die Erfolgsfaktoren des Westfälischen Friedens herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Westfälischen Frieden, dem Dreißigjährigen Krieg, dem Nahen Osten, Syrien, Irak, Staatenzerfall, gesellschaftliche Radikalisierung, Konfessionalismus, Geopolitik, Friedensordnung, internationale Beziehungen, Großmächte, regionale Mächte.
- Quote paper
- Isaak Berlin (Author), 2020, Religionskriege. Ist in Syrien und dem Irak ein Westfälischer Frieden möglich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/930097