Der Sechs-Tage-Krieg von 1967 „ [...] und das `Wunder´ des israelischen Sieges haben keines der Probleme gelöst, dem sich Israel und die arabischen Staaten gegenübersehen. Im Gegenteil, sie haben all die alten Streitfragen verschärft und noch gefährlichere neue geschaffen. Sie haben Israels Sicherheit nicht verstärkt, sondern es noch verwundbarer gemacht, als es vor dem 5. Juni 1967 war. Dieses `Sechs-Tage-Wunder´, [...] wird man in nicht sehr ferner Zukunft vor allem als Unglück für Israel selbst ansehen.“; dies äußerte Isaac Deutscher bereits am 23. Juni 1967 in einem Interview mit der Zeitschrift „New Left Review“.
[...] Die meisten Probleme, über deren Lösung heute verhandelt wird, gehen auf den Sechs-Tage-Krieg von 1967 zurück. In diesem Krieg hatte Israel Gebiete erobert, um deren Rückgabe sich der Konflikt noch heute dreht.
Weder kriegstheoretische Anstrengungen noch eine Analyse der Ursachen dieses Krieges werden in dieser Seminarbeit angestrebt, vielmehr bilden die Folgen der Ereignisse von 1967 den zentralen Gegenstand.
Auf den folgenden Seiten soll erklärt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Sechs-Tage-Krieg vom Juni 1967 für den weiteren Verlauf des Konflikts - für Israel, die Palästinenser und den Nahen Osten auf internationaler Ebene - ergaben. Zu Beginn dieser Arbeit werden zunächst die Ereignisse des Jahres 1967 grob skizziert. Danach wird die Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates als erste und vielleicht einzige relevante Friedensinitiative genauer analysiert. Im Anschluss daran ist die Darstellung der Großmachtsinteressen im Nahen Osten von besonderer Relevanz. Sowohl die USA als auch die Sowjetunion unterhielten Beziehungen verschiedener Art, insbesondere Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfe, in der Region. Im Falle der Vereinigten Staaten wurden diese infolge des Sechs-Tage-Krieges sogar intensiviert. Zum Verständnis des Konflikts ist jedoch auch die Siedlungspolitik Israels bedeutsam und somit Bestandteil der Arbeit.
Es gibt viele Quellen und viel Literatur zur Geschichte Israels; auch der Nahost- Konflikt ist umfangreich und umfassend erforscht worden. Über kaum ein Thema ist soviel geschrieben, diskutiert und argumentiert worden wie über den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern bzw. Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten, aber kaum ein Problem der Weltgeschichte scheint so schwierig lösbar zu sein wie dieses.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Sechs-Tage-Krieg von 1967
- Die UN Resolution 242 und die Sicherheitspolitik Israels
- Großmachtinteressen im Nahen Osten
- Die Rolle der Vereinigten Staaten
- Die israelische Lobby und der Kongreß
- Die Rolle der Sowjetunion und der Abnutzungskrieg
- Die Siedlungspolitik Israels
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Folgen des Sechs-Tage-Krieges von 1967 für den israelisch-arabischen Konflikt. Im Fokus stehen die Auswirkungen auf Israel, die Palästinenser und die internationale Ebene. Die Arbeit untersucht nicht die Ursachen des Krieges selbst, sondern konzentriert sich auf die langfristigen Konsequenzen.
- Die unmittelbaren Folgen des Sechs-Tage-Krieges für die beteiligten Parteien.
- Die Rolle der UN-Resolution 242 im Friedensprozess.
- Der Einfluss der Großmächte USA und Sowjetunion auf den Konflikt.
- Die Bedeutung der israelischen Siedlungspolitik.
- Die langfristigen Auswirkungen des Krieges auf die Region.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Sechs-Tage-Krieg als folgenreiches Ereignis im israelisch-arabischen Konflikt, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind. Sie betont, dass die Arbeit sich nicht mit den Ursachen des Krieges, sondern mit seinen Folgen beschäftigt, und skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Ereignisse von 1967, die UN-Resolution 242, die Großmachtinteressen und die israelische Siedlungspolitik umfasst. Die Einleitung zitiert Isaac Deutscher, der bereits 1967 den Sieg Israels als Unglück für den Staat selbst prophezeite, und unterstreicht damit die Tragweite der anstehenden Analyse.
Der Sechs-Tage-Krieg von 1967: Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf des Sechs-Tage-Krieges von 1967 zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn Ägypten, Jordanien und Syrien. Es erläutert den politischen Kontext, der durch die anti-israelische Politik Nassers, die militärische Aufrüstung der arabischen Staaten mit sowjetischer Unterstützung und die zunehmende Spannung an den Grenzen geprägt war. Der israelische Präventivschlag und der rasante Sieg Israels werden detailliert dargestellt, sowie die Eroberung weitläufiger Gebiete, darunter die Sinai-Halbinsel, der Gazastreifen, das Westjordanland, die Golanhöhen und Ost-Jerusalem. Besonders wird hervorgehoben, dass Israel durch den Sieg nicht nur Land, sondern auch eine große Anzahl arabischer Zivilisten unter seine Kontrolle brachte, was zu langfristigen demografischen und politischen Problemen führte.
Die UN Resolution 242 und die Sicherheitspolitik Israels: Dieses Kapitel analysiert die UN-Resolution 242 als erste bedeutende Friedensinitiative nach dem Krieg. Es beschreibt die Ablehnung jeglicher direkten Verhandlungen mit Israel seitens der arabischen Staaten und die von Israel vorgeschlagene Rückgabe der besetzten Gebiete im Falle erfolgreicher Friedensverhandlungen. Die arabische Gipfelkonferenz in Khartoum betonte die Rückgabe der besetzten Gebiete ohne Verhandlungen und Anerkennung Israels, unter Beibehaltung des palästinensischen Rechtsanspruchs. Die Resolution 242 wird im Kontext der Sicherheitspolitik Israels diskutiert, das durch den Sieg gewonnene strategische Vorteile und natürliche Grenzen erlangte, aber auch mit neuen demografischen und politischen Herausforderungen konfrontiert war.
Schlüsselwörter
Sechs-Tage-Krieg, Nahostkonflikt, Israel, arabische Staaten, UN-Resolution 242, Großmachtinteressen, USA, Sowjetunion, Siedlungspolitik, Palästinenser, Friedensverhandlungen, Sicherheitspolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Folgen des Sechs-Tage-Krieges
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die Folgen des Sechs-Tage-Krieges von 1967 für den israelisch-arabischen Konflikt. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen auf Israel, die Palästinenser und die internationale Ebene. Die Ursachen des Krieges werden nicht behandelt, sondern ausschließlich die langfristigen Konsequenzen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die unmittelbaren Folgen des Krieges, die Rolle der UN-Resolution 242 im Friedensprozess, den Einfluss der Großmächte USA und Sowjetunion, die Bedeutung der israelischen Siedlungspolitik und die langfristigen Auswirkungen des Krieges auf die Region.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Der Sechs-Tage-Krieg von 1967, Die UN Resolution 242 und die Sicherheitspolitik Israels, Großmachtinteressen im Nahen Osten (mit Unterkapiteln zu den USA, der israelischen Lobby und der Sowjetunion), Die Siedlungspolitik Israels und Schlussbetrachtung.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beschreibt den Sechs-Tage-Krieg als folgenreiches Ereignis und betont, dass die Arbeit sich mit den Folgen, nicht den Ursachen, beschäftigt. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und zitiert Isaac Deutscher, der den Sieg Israels als Unglück prophezeite.
Was wird im Kapitel über den Sechs-Tage-Krieg behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den Verlauf des Krieges zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn, den politischen Kontext (Nassers Politik, sowjetische Aufrüstung), den israelischen Präventivschlag, den rasanten Sieg Israels und die Eroberung der Gebiete (Sinai, Gazastreifen, Westjordanland, Golanhöhen, Ost-Jerusalem). Die demografischen und politischen Probleme durch die Eroberung arabischer Gebiete werden hervorgehoben.
Wie wird die UN-Resolution 242 behandelt?
Das Kapitel analysiert die UN-Resolution 242 als erste Friedensinitiative nach dem Krieg. Es beschreibt die Ablehnung direkter Verhandlungen mit Israel durch die arabischen Staaten und die israelische Position zur Rückgabe besetzter Gebiete im Falle von Friedensverhandlungen. Die arabische Gipfelkonferenz in Khartoum und ihre Position werden ebenfalls erläutert.
Welche Rolle spielen die Großmächte?
Die Rolle der USA und der Sowjetunion als Großmächte im Nahostkonflikt wird untersucht, inklusive der Einflussnahme auf den Konflikt und die beteiligten Parteien.
Welche Bedeutung hat die israelische Siedlungspolitik?
Die Seminararbeit untersucht die Bedeutung der israelischen Siedlungspolitik als einen der Faktoren, der die langfristigen Folgen des Sechs-Tage-Krieges prägt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Sechs-Tage-Krieg, Nahostkonflikt, Israel, arabische Staaten, UN-Resolution 242, Großmachtinteressen, USA, Sowjetunion, Siedlungspolitik, Palästinenser, Friedensverhandlungen, Sicherheitspolitik.
- Quote paper
- Franziska Zschornak (Author), 2006, Die Folgen des Sechs-Tage-Krieges von 1967 und die Großmachtsinteressen im Nahen Osten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92847