Diese Studie analysiert die Voraussetzungen und Strukturen für den erfolgreichen Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland. Konkret wurden die Vertriebskanäle
- Verlag -> Pressegrosso -> Presseeinzelhandel -> Leser" und
- Verlag -> Bahnhofsbuchhandel -> Leser"
analysiert. Im Fokus steht die Frage, wie leistungsfähig bzw. effizient diese beiden Vertriebswege für Medien mit kleiner bis mittlerer Auflage sind. Presse- und Informationsfreiheit sind ein demokratisches Grundrecht und damit öffentliches Gut. Rechtsnormen, insbesondere der Artikel 5 des Grundgesetzes, determinieren den Vertrieb von Printmedien ausdrücklich mit dem Ziel, die Vielfalt von Medien bzw. Meinungen sicherzustellen. Zeitungen und Zeitschriften sind damit ausdrücklich keine „normalen“ Handelswaren, deren Preis ausschließlich über Angebot und Nachfrage - also den Markt - bestimmt wird. Die Printmedien dienen auch gesamtgesellschaftlichen Interessen, die daraus abgeleiteten rechtlichen Rahmenbedingungen geben dieser Arbeit einen interdisziplinären Ansatz vor. Der Aufbau der Arbeit beginnt mit einem Kurzüberblick über den Pressemarkt. In weiteren Kapiteln werden sowohl die Normen und Rahmenbedingungen erläutert, die für den Vertrieb von Presseerzeugnissen weitreichende Konsequenzen haben, als auch die Handelspartner und deren Funktionen im indirekten Distributionssystem beschrieben. Im Zuge eines Auflagenvergleichs werden Zeitschriften in die Kategorien kleine, mittlere und hohe Auflage eingeteilt und dargestellt und die Auflagenhöhe zur Remissionsquote in Bezug gesetzt. In Form von qualitativen Interviews werden Akteure und ihre Sichtweisen dargestellt. Darauf basierend wird eine SWOT-Analyse erstellt und darauf aufbauend Vorschläge zur Verbesserung gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Der Pressemarkt – Kurzüberblick
- Definition des Begriffs „Presse“
- Zeitung
- Zeitschrift
- Definition nach Zielgruppen
- Die Pressevertriebswege
- Direktabonnement
- WBZ-Abonnement (Werbender Buch- und Zeitschriftenhandel)
- Lesezirkel
- Straßenhandel
- Der Einzelhandel über das Presse-Grosso
- Bahnhofsbuchhandel
- Sonderverkauf/Bordexemplare
- Resümee - Die Bedeutung der Absatzwege
- Die wirtschaftliche Entwicklung der Printmedien
- Intermediärer Wettbewerb – Die Auswirkungen des Internet
- Pressekonzentration und gesetzliche Rahmenbedingungen
- Definition des Begriffs „Presse“
- Pressedistribution - Normen und Rahmenbedingungen
- Die Presse als meritorisches Gut
- Besonderheiten im Pressevertrieb
- Leitbild Ubiquität
- Preisbindung, Handelsspannen und Verwendungsbindung
- Dispositionsrecht und Remissionsrecht
- Erstverkaufstagsregelung (EVT)
- Sonderregelungen für Pressegroß- und -einzelhandel
- Der Pressegroßhandel als natürliches Monopol
- Zwischenresümee
- Funktionen der Handelspartner im Einzelverkauf
- Verlag
- Produkt- und Absatzplanung
- Rahmenbedingungen
- Der Vertrieb in der Praxis
- Nationalvertrieb
- Leistungsspektrum der Nationalvertriebe
- Wettbewerbssituation
- Gründe für und gegen die Auslagerung
- Presse-Grosso
- Die Kernbereiche der Presselogistik
- Verteilererstellung und Disposition
- MBR-Marktorientierte Bezugsregulierung
- VMP Verkaufstägliche Marktbeobachtung am Point of Sale
- EHASTRA - Einzelhandelsstrukturanalyse
- Lagerhaltung
- Betreuung der Kunden im Einzelhandel
- Presse-Einzelhandel
- Die Geschäftsarten des Einzelhandels
- Pressefachhandel - Der „Blaue Globus“
- Bahnhofsbuchhandel
- Das Distributionssystem im Überblick
- Verlag
- Die Bedeutung der Auflagenhöhe für den Verkauf
- Auflagenvergleich von Publikumszeitschriften
- Analyse des Auflagenvergleichs
- Größenklassen im Einzelverkauf
- Resümee
- Rollen und Sichtweisen der Akteure im System
- Methodik der Untersuchung
- Fallstudien-Verlage
- „brand eins“ - Wirtschaftsmagazin
- „mare“ – Die Zeitschrift der Meere
- „taz\" Die Tageszeitung
- Fallstudie Nationalvertrieb
- Nationalvertrieb IPS Pressevertrieb GmbH
- Fallstudien – Presse-Grosso
- Presse-Vertrieb Hermann Trunk
- V.V. Vertriebs-Vereinigung
- Bundesverband Presse-Grosso
- Fallstudien - Presse-Einzelhandel
- Kollwitz 66 – Pressefachgeschäft
- Pressefachgeschäft Wahl
- Fallstudie Bahnhofsbuchhandel
- Bahnhofsbuchhandlung Wintergerst & Höhn GmbH
- Resümee – Zusammenfassung der Sichtweisen
- Verlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den indirekten Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland. Ziel ist es, das komplexe Distributionssystem zu verstehen und seine Effizienz, insbesondere für Medien mit kleiner bis mittlerer Auflage, zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet die Interaktionen zwischen Verlagen, Nationalvertrieben, Presse-Grossos und Einzelhändlern.
- Analyse des deutschen Pressevertriebssystems
- Bewertung der Effizienz des Systems für verschiedene Auflagenhöhen
- Untersuchung der Rollen und Sichtweisen der verschiedenen Akteure
- Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Wettbewerb
- Bedeutung der Pressedistribution für Pluralität und Meinungsvielfalt
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort beschreibt die Motivation der Arbeit, die aus beruflicher Erfahrung im Vertrieb und dem Wunsch resultiert, das deutsche Pressevertriebssystem besser zu verstehen, insbesondere im Hinblick auf seine Effizienz für kleinere Verlage. Es betont die Bedeutung des Vertriebs für die Verbreitung von Informationen und Meinungsvielfalt.
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und begründet die Fokussierung auf den deutschen Markt aufgrund seiner Komplexität und Größe. Sie skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit.
Der Pressemarkt – Kurzüberblick: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über den deutschen Pressemarkt, definiert den Begriff „Presse“ (Zeitungen und Zeitschriften) und differenziert nach Zielgruppen. Es beschreibt verschiedene Vertriebswege, von Direktabonnements bis zum Einzelhandel, und beleuchtet die wirtschaftliche Entwicklung der Printmedien im Kontext des zunehmenden Wettbewerbs durch das Internet.
Pressedistribution - Normen und Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen des Pressevertriebs. Es behandelt die Presse als meritorisches Gut, besonderheiten wie Preisbindung, Handelsspannen und die Erstverkaufstagsregelung (EVT), und diskutiert die Rolle des Pressegroßhandels als natürliches Monopol.
Funktionen der Handelspartner im Einzelverkauf: Dieses Kapitel beschreibt die Funktionen der verschiedenen Akteure im Pressevertrieb: Verlage, Nationalvertrieb, Presse-Grosso und Einzelhandel. Es beleuchtet die Aufgaben und Herausforderungen jedes einzelnen Akteurs und die Beziehungen zwischen ihnen. Der Fokus liegt auf den logistischen und vertrieblichen Prozessen innerhalb des Systems.
Die Bedeutung der Auflagenhöhe für den Verkauf: Dieses Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen Auflagenhöhe und den Möglichkeiten des Vertriebs. Es vergleicht die Auflagen verschiedener Publikationen und untersucht, wie sich die Größe der Auflage auf die Vertriebsstrategien und -kosten auswirkt.
Rollen und Sichtweisen der Akteure im System: Dieses Kapitel präsentiert Fallstudien, die die Sichtweisen und Erfahrungen der verschiedenen Akteure im Pressevertrieb (Verlage, Nationalvertrieb, Presse-Grosso, Einzelhandel) beleuchten. Es zeigt die unterschiedlichen Perspektiven und Herausforderungen, denen die Akteure gegenüberstehen, und wie sie das System wahrnehmen.
Schlüsselwörter
Pressevertrieb, Pressedistribution, Einzelhandel, Presse-Grosso, Nationalvertrieb, Verlag, Auflagenhöhe, Printmedien, Internet, Wettbewerb, gesetzliche Rahmenbedingungen, Meinungsvielfalt, Fallstudien, Distributionssystem, Effizienz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum deutschen Pressevertriebssystem
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den indirekten Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland. Sie untersucht das komplexe Distributionssystem und bewertet dessen Effizienz, insbesondere für Medien mit kleiner bis mittlerer Auflage. Ein Schwerpunkt liegt auf den Interaktionen zwischen Verlagen, Nationalvertrieben, Presse-Grossos und Einzelhändlern.
Welche Akteure werden im Pressevertriebssystem betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Rollen und Interaktionen von Verlagen, Nationalvertrieben, Presse-Grossos und Einzelhändlern im deutschen Pressevertrieb. Es werden die jeweiligen Funktionen, Herausforderungen und Sichtweisen dieser Akteure analysiert.
Welche Vertriebswege werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Vertriebswege, darunter Direktabonnements, WBZ-Abonnements (Werbender Buch- und Zeitschriftenhandel), Lesezirkel, Straßenhandel, Einzelhandel über das Presse-Grosso, Bahnhofsbuchhandel und Sonderverkauf/Bordexemplare. Die Bedeutung der einzelnen Absatzwege wird bewertet.
Welche rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen des Pressevertriebs, einschließlich der Preisbindung, Handelsspannen, Verwendungsbindung, des Dispositionsrechts, des Remissionsrechts, der Erstverkaufstagsregelung (EVT) und der Besonderheiten für den Pressegroß- und -einzelhandel. Die Rolle des Pressegroßhandels als natürliches Monopol wird diskutiert.
Wie wird die Effizienz des Systems bewertet?
Die Effizienz des Systems wird insbesondere im Hinblick auf verschiedene Auflagenhöhen bewertet. Die Arbeit untersucht, wie sich die Auflagenhöhe auf die Vertriebsstrategien und -kosten auswirkt und vergleicht die Auflagen verschiedener Publikationen. Die Fallstudien liefern Einblicke in die Praxis.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Forschungsmethode, die auf Fallstudien basiert. Es werden mehrere Verlage, Nationalvertrieb, Presse-Grossos und Einzelhändler (z.B. „brand eins“, „mare“, „taz“, IPS Pressevertrieb GmbH, Presse-Vertrieb Hermann Trunk, V.V. Vertriebs-Vereinigung, Bundesverband Presse-Grosso, Kollwitz 66, Pressefachgeschäft Wahl, Bahnhofsbuchhandlung Wintergerst & Höhn GmbH) untersucht, um die Sichtweisen und Erfahrungen der verschiedenen Akteure zu beleuchten.
Welche Bedeutung hat die Auflagenhöhe für den Verkauf?
Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Auflagenhöhe und Vertriebsmöglichkeiten. Es wird untersucht, wie sich die Größe der Auflage auf die Vertriebsstrategien und -kosten auswirkt und welche Größenklassen im Einzelverkauf relevant sind.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Pressevertrieb, Pressedistribution, Einzelhandel, Presse-Grosso, Nationalvertrieb, Verlag, Auflagenhöhe, Printmedien, Internet, Wettbewerb, gesetzliche Rahmenbedingungen, Meinungsvielfalt, Fallstudien, Distributionssystem, Effizienz.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu folgenden Themen: Vorwort, Einleitung, Der Pressemarkt – Kurzüberblick, Pressedistribution - Normen und Rahmenbedingungen, Funktionen der Handelspartner im Einzelverkauf, Die Bedeutung der Auflagenhöhe für den Verkauf und Rollen und Sichtweisen der Akteure im System.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das deutsche Pressevertriebssystem zu verstehen und dessen Effizienz, insbesondere für Medien mit kleiner bis mittlerer Auflage, zu bewerten. Sie untersucht die Interaktionen zwischen den verschiedenen Akteuren und die Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen und Wettbewerb.
- Quote paper
- Robert Knasmüller (Author), 2005, Der indirekte Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92824