Als im Jahr 1992 am Burgplatz Ausschachtungsarbeiten für das
Bauwenshaus begannen, ahnte vermutlich niemand mit dem reichen
Fundus, der sich drei Jahre später offenbaren würde. Das Interesse an
einem zunächst freigelegten Teil der stadtzugewandten Pleißenburgmauer
und an einzelnen Steinfunden war verschwindend gering. Es reichte
jedoch aus, um das Fortsetzen der Bauarbeiten zu verhindern. Das
Sächsische Landesamt für Archäologie konnte sich soweit stark machen,
dass im Sommer 1995 auf dem einstigen Areal der Pleißenburg
umfangreiche Ausgrabungen beginnen konnten. In diversen Bauphasen
und in zunächst drei Bauabschnitten1 konnten auf einer Fläche von
insgesamt 4.000 qm umfangreiche Mauerreste und Burggrabenverläufe
der ersten deutschen Befestigungsanlage freigelegt und nachgewiesen
werden. (Abb. 1-2)
Die Entstehungsgeschichte dieser „allein nach den Regeln der
Kriegskunst angelegt[en]“3 Zitadelle gilt es in jener vorgelegten Hausarbeit
darzulegen. Dabei macht die Geschichte Leipzigs und seiner
Befestigungsanlagen ein wichtiges Pflasterstück des Weges aus, der bis
zum Bau der 1897/1898 abgebrochenen Pleißenburg zurückgelegt wurde.
Auch europäische Verwandte, die sowohl den Entwurf als auch den Bau
der Leipziger Festung beeinflussten, werden eine Rolle spielen.
Doch nicht nur der Prozess bis zum Baubeginn, sondern auch und vor
allem die Baugeschichte und die im Laufe ihres Bestehens von ihrer
eigentlichen Funktion abweichenden Nutzungen der unter der Bauleitung
Hieronymus Lotters errichteten Wehranlage sollen einen gewichtigen Part
innerhalb meiner Betrachtungen bilden. Aufgrund der begrenzten
Kapazität für dieses umfangreiche Thema wird der Aspekt der
ausführlichen und detaillierten Architekturbeschreibung jedoch keine
Berücksichtigung finden können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Leipzig und seine Burgen
- 3. Die Pleißenburg zu Leipzig
- 3.1 Die Planung beginnt
- 3.2 Inspirationsquellen aus Europa
- 3.3 Die architektonische Umsetzung
- 3.4 Die Fremdnutzung der Pleißenburg nach dem verlorenen Festungsstatus und ihr allmählicher Bedeutungsverlust
- 4. Resümee
- 5. Literaturverzeichnis
- 6. Internetadressenverzeichnis
- 7. Abbildungsverzeichnis
- 8. Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Geschichte der Leipziger Pleißenburg, insbesondere mit ihrem Bau und ihrer Nutzung. Sie beleuchtet die Rolle der Pleißenburg als wichtiges Element in der Entwicklung Leipzigs als Stadt und Festung. Zudem werden europäische Vorbilder und Einflüsse auf den Bau der Pleißenburg analysiert.
- Die Geschichte der Pleißenburg im Kontext der Stadtgeschichte Leipzigs
- Die architektonische und fortifikatorische Entwicklung der Pleißenburg
- Die Rolle europäischer Festungsbauten als Inspirationsquellen für die Pleißenburg
- Die Nutzung der Pleißenburg nach dem Verlust ihres Festungscharakters
- Die Bedeutung der Pleißenburg für Leipzig und ihre heutige Erinnerungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Pleißenburg in den Kontext archäologischer Funde und liefert einen Überblick über das Thema der Hausarbeit.
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung Leipzigs als Stadt und die Geschichte seiner Befestigungsanlagen, insbesondere die Rolle der ersten deutschen Burg in der Stadt und der drei Zwingburgen, die nach dem Bürgeraufstand von 1215 errichtet wurden.
Kapitel 3 widmet sich der Pleißenburg und ihren verschiedenen Bauphasen. Es untersucht die Planungen des Herzogs Moritz, die Inspirationen aus Italien und den Niederlanden sowie die architektonische Umsetzung der Pleißenburg unter Hieronymus Lotter.
Kapitel 3.4 beschreibt die Veränderung der Nutzung der Pleißenburg nach dem Verlust ihres Festungsstatus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Pleißenburg, Leipzig, Festung, Baugeschichte, Architektur, Fortifikation, Stadtentwicklung, Militärgeschichte, Renaissance, Castello Sforzesco, Fort Rammekens, Hieronymus Lotter, Caspar Vogt von Wierandt, Stadtgeschichte.
- Quote paper
- Janet Neßmann (Author), 2006, Die Leipziger Pleißenburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92784