Die Herz- Kreislauferkrankungen stehen heute an Platz Eins der Todesursachen in Deutschland, zudem verursacht diese Gruppe von Erkrankungen die insgesamt höchsten Behandlungskosten. Dabei spielt neben dem Schlaganfall und der koronaren Herzkrankheit der Herzinfarkt eine erhebliche Rolle (vgl. Robert Koch- Institut 2006, S. 23). Wobei bis zu den neunziger Jahren die Männer in Deutschland vor allem vom Herzinfarkt betroffen waren, steigt heute die Anzahl der Frauen, die einen Herzinfarkt erleiden, stetig an. Trotzdem kann man durch ständige Verbesserung der Vorsorge- und Behandlungsmöglichkeiten einen Rückgang der Sterblichkeit an akutem Myokard-infarkt verzeichnen (vgl. Robert Koch- Institut 2006, S. 23).
Zu den Verbesserungen der Behandlungsmöglichkeiten nach Herzinfarkt lassen sich Wandlungen bei der Mobilisation aufzeigen. In den fünfziger Jahren mussten Patienten in Deutschland nach einem Myokardinfarkt für sechs Wochen strenge Bettruhe einhalten, da Befunde der Pathologen zeigten, dass das Herzmuskelgewebe nach Infarkt erst nach dieser Zeit vollkommen vernarbt ist (Dt. Zeitschrift für Sportmedizin 2004, S. 340). Bei einer Vielzahl der Patienten wurden dabei schwerwiegende Komplikationen, wie z. B. Thrombosen, bis hin zu Lungenembolien, Decubiti, Muskelatrophie, Leistungsabfall und Orthostaseneigung, beobachtet. 1952 begannen die USA und Skandinavien daraufhin mit der Einführung von Frühmobilisation. 1966 wurde die Weltgesundheitsorganisation von einer internationalen siebenköpfigen Adhoc- Kommission zur Überprüfung der Richtigkeit der Immobilisation nach Myokardinfarkt aufgefordert. Als Resultat dieser Überprüfung brachte die WHO 1968 erstmals Empfehlungen zur Frühmobilisation mit allgemeiner Gültigkeit heraus (Dt. Zeitschrift für Sportmedizin 2004, S. 340).
Nach dem Bekanntwerden dieser Ergebnisse entwickelten Krankenhäuser und Kliniken Mobilisationsstufenpläne, die vorgaben ab wann der Patient welcher körperlichen Belastung ausgesetzt werden durfte. Auch diese Stufenläne haben sich im Laufe der Zeit verändert. Ein Beispiel von 1979 (Tab. 1, S. 15) zeigt, dass die Mobilisation des Patienten ab dem 8. bis 10. Tag nach akutem Myokardinfarkt beginnt und bis zu 30 Tage andauert, bevor der Patient entlassen werden kann. Aktuelle Mobilisationsstufenpläne (Tab. 2, S. 16) beginnen schon nach 24 bzw. 48 Stunden mit der Frühmobilisation, je nach Ausmaß des Infarktes und dem Auftreten von Komplikationen. Da Mobilisationsstufenpläne heute zur Standardbehandlung nach einem Myokardinfarkt gehören und jede Klinik in Deutschland danach verfährt (wenn auch in jeder Institution etwas variabel), soll diese Hausarbeit aufzeigen, ob die Mobilisationsstufenpläne auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Dazu wurde hinsichtlich der Fragestellung „Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur Wirkungsweise von Mobilisationsstufenplänen nach akutem Myokardinfarkt?“ in medizinischen bzw. pflegerischen Onlinedatenbanken, in Bibliotheken und spezifischen Institutionen recherchiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der Literaturrecherche
- Online-Literaturrecherche
- Recherche in Bibliotheken
- Recherche im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen
- Auswertung der Rechercheergebnisse
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die wissenschaftliche Grundlage von Mobilisationsstufenplänen nach akutem Myokardinfarkt. Die Zielsetzung ist es, herauszufinden, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse die Anwendung dieser Pläne stützen.
- Entwicklung der Mobilisationsstrategien nach Myokardinfarkt
- Methoden der Literaturrecherche in medizinischen Datenbanken
- Auswertung der gefundenen Literatur zu Mobilisationsstufenplänen
- Bewertung der wissenschaftlichen Evidenz für die Anwendung von Mobilisationsstufenplänen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die hohe Bedeutung von Herz-Kreislauferkrankungen als Todesursache in Deutschland und die Kosten, die damit verbunden sind. Sie hebt den Herzinfarkt als wichtige Komponente hervor und verweist auf den Wandel in der Behandlung, insbesondere der Mobilisation nach einem Herzinfarkt. Der historische Rückblick zeigt die Entwicklung von absoluter Bettruhe zu Frühmobilisation, geleitet von internationalen Empfehlungen. Die Arbeit formuliert die zentrale Forschungsfrage: Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur Wirkungsweise von Mobilisationsstufenplänen nach akutem Myokardinfarkt?
Darstellung der Literaturrecherche: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Prozess der Literaturrecherche. Es werden verschiedene medizinische und pflegerische Datenbanken (DIMDI, AWMF, PubMed Central etc.) genannt und die Suchstrategien (verschiedene Suchbegriffe, Boolesche Operatoren) erläutert. Die Recherche umfasste Online-Datenbanken, Bibliotheken und spezifische Institutionen. Die Schwierigkeiten bei der Suche nach relevanter Literatur zu Mobilisationsstufenplänen nach Myokardinfarkt werden hervorgehoben, wobei die Ergebnisse der Recherchen in den einzelnen Datenbanken ausführlich dargestellt werden. Die Suche erbrachte nur wenige Ergebnisse, die direkt auf die Forschungsfrage eingehen.
Schlüsselwörter
Myokardinfarkt, Frühmobilisation, Mobilisationsstufenpläne, Literaturrecherche, medizinische Datenbanken, wissenschaftliche Evidenz, Herz-Kreislauferkrankungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Wissenschaftliche Grundlage von Mobilisationsstufenplänen nach akutem Myokardinfarkt
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die wissenschaftliche Grundlage von Mobilisationsstufenplänen nach einem akuten Myokardinfarkt. Sie befasst sich mit der Frage, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse die Anwendung dieser Pläne stützen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die wissenschaftliche Evidenz für die Anwendung von Mobilisationsstufenplänen nach Myokardinfarkt zu ermitteln. Sie untersucht die Entwicklung von Mobilisationsstrategien, die Methoden der Literaturrecherche in medizinischen Datenbanken und wertet die gefundene Literatur aus.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Darstellung der Literaturrecherche, ein Kapitel zur Auswertung der Rechercheergebnisse und ein Resümee. Die Einleitung beschreibt die Bedeutung von Herz-Kreislauferkrankungen und den Wandel in der Behandlung von Herzinfarkten, insbesondere hinsichtlich der Mobilisation. Das Kapitel zur Literaturrecherche detailliert den Rechercheprozess in verschiedenen Datenbanken (DIMDI, AWMF, PubMed Central etc.) und beschreibt die Suchstrategien. Die Auswertung der Rechercheergebnisse fasst die gefundenen Studien zusammen und bewertet deren Aussagekraft.
Welche Datenbanken wurden für die Literaturrecherche genutzt?
Die Literaturrecherche umfasste verschiedene medizinische und pflegerische Datenbanken wie DIMDI, AWMF und PubMed Central. Zusätzlich wurden Bibliotheken und spezifische Institutionen (Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen) recherchiert.
Welche Suchstrategien wurden angewendet?
Die Suchstrategien beinhalteten die Verwendung verschiedener Suchbegriffe und Boolescher Operatoren zur präzisen Suche nach relevanter Literatur. Die Arbeit beschreibt die Schwierigkeiten bei der Suche nach relevanter Literatur zu Mobilisationsstufenplänen nach Myokardinfarkt.
Welche Ergebnisse lieferte die Literaturrecherche?
Die Literaturrecherche erbrachte nur wenige Ergebnisse, die direkt auf die Forschungsfrage eingehen. Die Arbeit beschreibt ausführlich die Ergebnisse der Recherchen in den einzelnen Datenbanken.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Myokardinfarkt, Frühmobilisation, Mobilisationsstufenpläne, Literaturrecherche, medizinische Datenbanken, wissenschaftliche Evidenz, Herz-Kreislauferkrankungen.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zur Wirkungsweise von Mobilisationsstufenplänen nach akutem Myokardinfarkt?
- Citar trabajo
- Carolin Srocke (Autor), 2008, Die Anwendung von Mobilisationsstufenplänen nach Herzinfarkt , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92697