Im Jahr 2004 wählten 250.000 Deutsche im Rahmen der TV-Unterhaltungsshow: „Unsere Besten – Das große Lesen“ ihr persönliches Lieblingsbuch. Aus diesen Stimmen entstand eine Liste, die die 50 beliebtesten Bücher der Deutschen repräsentiert. Auf Platz 1 ist J.R.R. Tolkiens Werk „Der Herr der Ringe“ zu finden, Platz fünf belegt „Der kleine Prinz“, Platz neun „Harry Potter“. Was haben diese und viele weitere Werke, wie „Tintenherz“ oder die „Unendliche Geschichte“ in diesem Ranking gemeinsam? Sie werden dem Genre der Fantasy, dem Märchen oder der phantastischen Erzählung zugeordnet und weisen alle in anderer Art und Weise phantastische Elemente auf. Es ist unschwer zu erkennen, dass sich die Phantastik großer Beliebtheit erfreut. Innerhalb dieser Erzählwelten können die Figuren z.B. Fliegen, reisen in ferne Welten oder stoßen auf außergewöhnliche Weggefährten. Doch kaum jemand ist in der Lage den Begriff „Phantastik“ zu definieren, was sich allein darin äußert, dass viele Leser ein Buch nicht dem „passenden“ Genre zuordnen können. Dies könnte wiederum damit zusammenhängen, dass bis heute keine allgemeingültige Definition von „Phantastik“ existiert. Dies wird auch diese Untersuchung nicht leisten. Es werden jedoch einige Definitionsansätze bezüglich des ausgewählten Themenfeldes vorgestellt. Im Anschluss daran fasse ich die wesentlichen Merkmale phantastischer Literatur zusammen, mit deren Hilfe der Begriff „Phantastik“ soweit eingegrenzt werden kann, dass eine Vorstellung darüber entsteht, was dieses Genre kennzeichnet. Da im weiteren Verlauf der Arbeit einige Werke von Astrid Lindgren, bezüglich deren phantastischer Elemente, untersucht werden, ist es zunächst von Bedeutung, die phantastische Kinder- und Jugendliteratur von der phantastischen Literatur für Erwachsene zu differenzieren ..
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Versuch einer Annäherung des Begriffs „Phantastik“
- Forschungsstand des Themenfelds „Phantastik“
- Versuch einer zusammenfassenden Begriffsdefinition
- Die phantastische Kinder- und Jugendliteratur
- Abgrenzung der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur von der phantastischen Erwachsenenliteratur
- „phantastische Elemente“ in Astrid Lindgrens Werken
- Begründung für die Nutzung „phantastischer Elemente“ in Astrid Lindgrens Werken
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur am Beispiel ausgewählter Werke von Astrid Lindgren. Ziel ist es, den Begriff „Phantastik“ genauer zu betrachten und dessen Relevanz im Kontext der Kinder- und Jugendliteratur zu analysieren. Dabei werden die spezifischen „phantastischen Elemente“ in Lindgrens Werken untersucht und deren Bedeutung in ihren Geschichten beleuchtet.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Phantastik“
- Unterscheidung zwischen phantastischer Kinder- und Jugendliteratur und phantastischer Erwachsenenliteratur
- Analyse der „phantastischen Elemente“ in Astrid Lindgrens Werken
- Bedeutung und Funktion der „phantastischen Elemente“ in Lindgrens Geschichten
- Einfluss von Astrid Lindgrens Werten auf die phantastischen Elemente in ihren Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Phantastik“ im Kontext der Kinder- und Jugendliteratur heraus und führt in die Thematik der Hausarbeit ein.
Versuch einer Annäherung des Begriffs „Phantastik“
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Forschungsstand und verschiedenen Definitionsansätzen zum Begriff „Phantastik“. Es werden die Theorien von Roger Callois, Louis Vax und Tzvetan Todorov vorgestellt und deren jeweilige Sichtweise auf das Phantastische beleuchtet.
Die phantastische Kinder- und Jugendliteratur
Dieses Kapitel behandelt die Abgrenzung der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur von der phantastischen Erwachsenenliteratur und analysiert die „phantastischen Elemente“ in Astrid Lindgrens Werken. Es werden die Gründe für die Nutzung dieser Elemente in Lindgrens Geschichten erläutert.
Schlüsselwörter
Phantastik, Kinder- und Jugendliteratur, Astrid Lindgren, „phantastische Elemente“, Märchen, Fantasy, Definitionsansätze, Forschungsstand, Literaturvergleich, Wertevorstellungen
- Quote paper
- Tobias Bunse (Author), 2008, Die phantastische Kinder- und Jugendliteratur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92664