Die 1919 von Studenten eingeleitete so genannte 4. Mai-Bewegung stellte einen Protest gegen den Aufstieg fremder Mächte, eine radikale Ablehnung der Tradition und ein Bestreben nach einer modernen Entwicklung nach westlichem Vorbild dar. Dabei kann der Begriff der 4. Mai Bewegung einmal verstanden werden als der Tag des 4. Mai 1919, an dem die Studentendemonstration gegen die Unterzeichnung des Versailler Vertrags ihren Lauf nahm, oder er kann verstanden werden als eine ganze Periode.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung der Frage, gegen welche Institutionen der alten Gesellschaft sich die 4. Mai-Bewegung richtete und weshalb gerade gegen diese. Dabei wird die Periode 1915 -1921 den Kernzeitraum bilden. Die Ausführungen hierzu stellt die 4. Mai-Bewegung als eine anti-traditionelle und anti-feudalistische Bewegung dar, verbunden mit ihren Beweggründen. Dabei ist es unabdingbar, wichtige historische Vorläufer der 4. Mai-Bewegung und damit verbunden ihre geistigen Stellvertreter voranzustellen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit über die alle sozialen Schichten ergreifende Bewegung des 4. Mai 1919.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Historische Vorläufer
- 1. Die Reformbewegung von 1898
- 1.1 Yan Fu
- 1.2 Kang Youwei und Liang Qichao
- 2. Die Xinhai Revolution (xinhai geming) und Sun Yatsen
- III. Institutionen der alten Gesellschaft
- 1. Die 4. Mai-Bewegung als anti-traditionelle Bewegung
- 1.1 Die „Fünf Beziehungen“
- 1.2 Reaktion und Beweggrund
- 1.3 Das Schriftwesen der klassischen Literatur
- 1.4 Reaktion und Beweggrund
- 1.5 Religion
- 1.6 Reaktion und Beweggrund
- 2. Die 4. Mai Bewegung als anti-feudalistische Bewegung
- 2.1 Yuan Shikais Herrschaft
- 2.2 Reaktion und Beweggrund
- IV.
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die 4. Mai-Bewegung (Wusi Yundong) von 1919 als anti-traditionelle und anti-feudalistische Bewegung in China. Sie untersucht die Institutionen der alten Gesellschaft, gegen die sich die Bewegung richtete, und die Beweggründe für diese Opposition. Dabei werden wichtige historische Vorläufer der 4. Mai-Bewegung und ihre geistigen Stellvertreter betrachtet.
- Die 4. Mai-Bewegung als Protest gegen den Aufstieg fremder Mächte
- Die radikale Ablehnung der Tradition
- Das Bestreben nach einer modernen Entwicklung nach westlichem Vorbild
- Die Institutionen der alten Gesellschaft als Ziel der Bewegung
- Die Beweggründe der 4. Mai-Bewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der 4. Mai-Bewegung dar und erläutert den Begriff der 4. Mai-Bewegung als Ereignis und als Zeitperiode. Der Fokus liegt auf der Definition von "Institution" aus soziologischer Sicht, da diese soziale Gebilde und Prinzipien die Grundlage für die Analyse der alten Gesellschaft bilden.
Das Kapitel "Historische Vorläufer" beleuchtet die Reformbewegung von 1898 und die Xinhai Revolution. Es beschreibt die Positionen und Ideen von Yan Fu und Kang Youwei sowie Liang Qichao, die als Vorläufer der 4. Mai-Bewegung betrachtet werden können. Die Reformbewegung von 1898 zielte auf eine Modernisierung Chinas durch Integration westlicher Elemente ab, während die Xinhai Revolution das Kaiserreich beendete und die Republik China ausrief.
Das Kapitel "Institutionen der alten Gesellschaft" untersucht die anti-traditionellen und anti-feudalistischen Aspekte der 4. Mai-Bewegung. Es analysiert die "Fünf Beziehungen", das traditionelle Schriftwesen, die Religion und die Herrschaft von Yuan Shikai als Institutionen der alten Gesellschaft, die von der Bewegung abgelehnt wurden.
Schlüsselwörter
4. Mai-Bewegung, Wusi Yundong, anti-traditionelle Bewegung, anti-feudalistische Bewegung, Institutionen der alten Gesellschaft, historische Vorläufer, Reformbewegung von 1898, Yan Fu, Kang Youwei, Liang Qichao, Xinhai Revolution, Sun Yatsen, Yuan Shikai.
- Quote paper
- Maria Melanie Heinicke (Author), 2006, 4.-Mai-Bewegung und kulturelle Erneuerung 1915-1921 in China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92643