Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die chinesische wirtschaftliche Aktivität in Afrika auf die Marktintegration der Regionalorganisationen in Afrika auswirkt? Dies soll anhand der Situation in der ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) untersucht werden.
Handelsbeziehungen zwischen China und den afrikanischen Staaten bestehen bereits seit den 1950er Jahren. Doch erst seit 2002 bemüht sich China, vor dem Hintergrund seiner „Going Global“-Strategie, um intensive Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit Afrika. Infolgedessen ist das Handelsvolumen zwischen Afrika und China in den letzten Jahren rapide angestiegen. Während sich Exporte und Importe 2002 zu einem Gesamtwert von 12,14 Milliarden US$ beliefen, lag der gesamte Handel 2017 inzwischen bei 149,25 Mrd US$ und hat sich damit innerhalb von nur fünfzehn Jahren mehr als verzehnfacht. Damit ist China neben der EU und vor den USA einer der wichtigsten Handels-partner Afrikas. Ähnliche Entwicklungen lassen sich auch bei Investitionen in Afrika, insbesondere in Sub-Sahara-Afrika, und bei der Entwicklungshilfe feststellen.
Knapp ein Jahrzehnt zuvor hat unter anderem das Ende des Kalten Krieges bewirkt, dass sich in den Neunzigerjahren immer mehr Staaten zu einer Vielzahl an regionalen Kooperationen, insbesondere zum Zweck der regionalen ökonomischen Integration, zusammengeschlossen haben. Diese „neue Welle von Regionalismus“ fand vor allem in Afrika, aber auch in Südamerika und Asien statt. Angetrieben von dem Ziel, starken wirtschaftlichen Aufschwung zu erreichen, setzten sich die afrikanischen Zusammenschlüsse hohe Ziele, die bisher jedoch nur teilweise erreicht wurden. In manchen Regionalkooperationen ist die Integration insgesamt ins Stocken geraten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Regionalismus
- Der "neue" Regionalismus
- Interdependenzen
- Der situationsstrukturelle Ansatz
- Grundannahmen
- Die vier problematischen Situationstypen
- Sekundäre Einflussfaktoren und externer Einfluss
- Chinas wirtschaftliche Aktivität in der East African Community
- Die Situation der East African Community (EAC)
- Chinas wirtschaftliche Aktivitäten
- Chinas Handel mit der EAC
- Chinas Investitionen in die EAC
- Chinas Entwicklungshilfe und sonstige Mittel für die EAC
- Beurteilung der chinesischen Aktivitäten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der chinesischen wirtschaftlichen Aktivitäten in Afrika auf die Marktin-tegration regionaler Organisationen. Am Beispiel der East African Community (EAC) wird analysiert, ob Chinas wirtschaftliche Präsenz integrationsfördernd oder -hindernd wirkt.
- Definition und Charakterisierung des "neuen" Regionalismus
- Analyse der Rolle von Interdependenzen für die regionale Integration
- Anwendung des situationsstrukturellen Ansatzes zur Beurteilung von Integrationsprozessen
- Beschreibung von Chinas wirtschaftlichem Engagement in der EAC
- Bewertung der Auswirkungen chinesischer Aktivitäten auf die Integration der EAC
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Untersuchung dar. Sie beleuchtet die wachsenden Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Afrika sowie die Herausforderungen der regionalen Integration in Afrika.
- Regionalismus: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Regionalismus" und unterscheidet den "neuen" Regionalismus in Afrika von den etablierten regionalen Kooperationen in der westlichen Welt. Außerdem werden die Bedeutung und die Auswirkungen von Interdependenzen auf regionale Zusammenschlüsse beleuchtet.
- Der situationsstrukturelle Ansatz: Dieser Abschnitt erklärt die Grundannahmen des situationsstrukturellen Ansatzes und unterscheidet ihn von traditionellen Integrationstheorien. Die vier zentralen Spielsituationen, die Integration fördern oder behindern können, werden erläutert, und der externe Einfluss innerhalb dieser Spiele wird betrachtet.
- Chinas wirtschaftliche Aktivität in der East African Community: Zuerst wird die Situation der EAC beschrieben, und danach werden Chinas Handelsaktivitäten, Investitionen und Entwicklungshilfe in der Region analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Regionalismus, Integration, Interdependenzen, situationsstruktureller Ansatz, China, Afrika, East African Community (EAC), Handelsbeziehungen, Investitionen, Entwicklungshilfe, Marktin-tegration.
- Arbeit zitieren
- Florian Ruppert (Autor:in), 2019, Marktintegration der Regionalorganisationen in Afrika. Die Auswirkung von Chinas wirtschaftlicher Aktivität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925933