Diese Arbeit gibt einen Überblick über das Phänomen des Size-Effekts.
Ist es möglich mit Small-Caps (niedrig kapitalisierte Aktien) eine Überrendite zu Large-Caps (hoch kapitalisierte Aktien) zu erzielen? Wenn dem so wäre, muss das Capital asset pricing model (CAPM), welches in den siebziger Jahren von Sharpe und Lintner entwickelt wurde und die Hypothese der effizienten Kapitalmärkte erläutert, nochmals überarbeitet oder gar neu entwickelt werden.
Wie eine Studie von Banz aus dem Jahre 1981 aufgezeigt hat, konnten sich zwischen 1936 bis 1975 Aktien mit einer niedrigeren Marktkapitalisierung besser an der NYSE entwickeln, als Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung. Diese Studie erweckte zum aller ersten Mal das Interesse am Size-Effekt. Das Interesse liegt nicht nur bei den Wissenschaftlern, sondern auch bei so genannten Anlegern und Unternehmen. Sollte diese Studie auch weiterhin Bestand haben, müsste das CAPM nach Sharpe und Lintner abgeändert werden, da es nach dieser vielbetrachteten Kapitalmarkttheorie nur die Asset-Klasse „Aktie“ gibt, wird hier zum Beispiel nicht nach Marktkapitalisierung unterschieden.
Da es den Size-Effekt erwiesenermaßen gibt, muss auch das Sharpe-Lintner-Model über-arbeitet werden. So kann ein Portfolio mit ausschließlich niedrig kapitalisierten Aktien jedes andere Portfolio mit einer Mischung aus niedrig und hoch kapitalisierten Aktien in der Rendite schlagen. Diese Betrachtung gilt aber nicht für jedes Jahr, sondern nur für den langfristigen Durchschnitt. Deshalb nennt man den Size-Effekt in der Literatur auch oftmals Small-Cap-Effekt, Small-Stock-Effekt oder Small-Firm-Effekt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Theorie des Size-Effekts
- Der Size-Effekt im CAPM
- Kapitalmarktanomalien
- Beobachtungen des Size-Effekts in der Praxis
- Untersuchung deutscher Aktienmärkte
- Untersuchung amerikanischer Aktienmärkte
- Heutiger Stand der Wissenschaft zum Size-Effekt
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Size-Effekt, eine Kapitalmarktanomalie, die besagt, dass niedrig kapitalisierte Aktien langfristig höhere Renditen erzielen als hoch kapitalisierte Aktien. Ziel ist es, die Theorie des Size-Effekts im Kontext des Capital Asset Pricing Models (CAPM) zu beleuchten und empirische Beobachtungen an deutschen und amerikanischen Aktienmärkten zu diskutieren.
- Der Size-Effekt im Vergleich zum CAPM
- Empirische Evidenz des Size-Effekts
- Kapitalmarktanomalien im Zusammenhang mit dem Size-Effekt (z.B. Januar-Effekt)
- Unterschiede in der Ausprägung des Size-Effekts zwischen deutschen und amerikanischen Aktienmärkten
- Der aktuelle Forschungsstand zum Size-Effekt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Möglichkeit, mit Small-Caps eine Überrendite zu Large-Caps zu erzielen, und die Notwendigkeit einer möglichen Überarbeitung des CAPM in den Mittelpunkt. Sie führt den Size-Effekt als ein Phänomen ein, bei dem niedrig kapitalisierte Aktien besser abschneiden als hoch kapitalisierte, und erwähnt weitere Kapitalmarktanomalien, die in Verbindung mit dem Size-Effekt stehen, wie den Januar-Effekt. Der Fokus liegt auf der Relevanz des Size-Effekts für die Kapitalmarktforschung und Investitionsstrategien.
Die Theorie des Size-Effekts: Dieses Kapitel befasst sich mit der theoretischen Einordnung des Size-Effekts innerhalb des CAPM. Es wird erläutert, wie der Size-Effekt dem CAPM widerspricht, da dieses Modell davon ausgeht, dass die Rendite allein durch das systematische Risiko bestimmt wird. Die empirischen Befunde, die den Size-Effekt belegen, werden in Relation zum CAPM gesetzt, und die Diskrepanz zwischen Theorie und empirischen Daten wird hervorgehoben. Es wird auf die Vereinfachungen des CAPM eingegangen und diskutiert, ob das Modell aufgrund des Size-Effekts überarbeitet werden muss.
Beobachtungen des Size-Effekts in der Praxis: Dieser Abschnitt präsentiert empirische Beobachtungen des Size-Effekts an deutschen und amerikanischen Aktienmärkten. Es wird auf Unterschiede in der Größe und Struktur der Märkte eingegangen und untersucht, wie sich diese auf die Ausprägung des Size-Effekts auswirken. Die Zusammenfassung analysiert die Datenlage und deren Implikationen für die Gültigkeit und die Anwendbarkeit des Size-Effekts in verschiedenen Marktumgebungen. Es wird auf die unterschiedliche Datenlage und deren Interpretation eingegangen.
Schlüsselwörter
Size-Effekt, Small-Caps, Large-Caps, CAPM, Kapitalmarktanomalien, Januar-Effekt, Marktkapitalisierung, Aktienrendite, Risikoadjustierte Überrendite, empirische Forschung, Behavioral Finance.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema "Size-Effekt"
Was ist der Size-Effekt und was ist das Ziel dieser Arbeit?
Der Size-Effekt ist eine Kapitalmarktanomalie, die besagt, dass niedrig kapitalisierte Aktien (Small-Caps) langfristig höhere Renditen erzielen als hoch kapitalisierte Aktien (Large-Caps). Diese Arbeit untersucht diesen Effekt im Kontext des Capital Asset Pricing Models (CAPM) und analysiert empirische Beobachtungen an deutschen und amerikanischen Aktienmärkten. Ziel ist es, die Theorie des Size-Effekts zu beleuchten und die empirische Evidenz zu diskutieren.
Wie wird der Size-Effekt im Kontext des CAPM betrachtet?
Der Size-Effekt widerspricht dem CAPM, welches besagt, dass die Rendite einer Aktie allein durch das systematische Risiko bestimmt wird. Die Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen der Theorie des CAPM und den empirischen Befunden, die den Size-Effekt belegen. Es wird diskutiert, ob das CAPM aufgrund des Size-Effekts überarbeitet werden muss, und auf Vereinfachungen des Modells eingegangen.
Welche empirischen Beobachtungen werden in der Arbeit vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert empirische Beobachtungen des Size-Effekts an deutschen und amerikanischen Aktienmärkten. Es werden Unterschiede in der Größe und Struktur der Märkte analysiert und deren Auswirkungen auf die Ausprägung des Size-Effekts untersucht. Die Zusammenfassung analysiert die Datenlage und deren Implikationen für die Gültigkeit und Anwendbarkeit des Size-Effekts in verschiedenen Marktumgebungen.
Welche weiteren Kapitalmarktanomalien werden im Zusammenhang mit dem Size-Effekt betrachtet?
Die Arbeit erwähnt weitere Kapitalmarktanomalien, die mit dem Size-Effekt in Verbindung stehen, wie beispielsweise den Januar-Effekt. Diese Anomalien unterstreichen die Komplexität der Kapitalmärkte und die Grenzen des CAPM.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in diesen?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Theorie des Size-Effekts, ein Kapitel zu empirischen Beobachtungen an deutschen und amerikanischen Aktienmärkten, ein Kapitel zum aktuellen Forschungsstand und eine Schlussfolgerung. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Size-Effekt vor. Das Kapitel zur Theorie analysiert den Size-Effekt im Kontext des CAPM. Das Kapitel zu empirischen Beobachtungen präsentiert und diskutiert die Daten. Das Kapitel zum aktuellen Forschungsstand fasst den Stand der Wissenschaft zusammen. Die Schlussfolgerung zieht ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Thema?
Schlüsselwörter sind: Size-Effekt, Small-Caps, Large-Caps, CAPM, Kapitalmarktanomalien, Januar-Effekt, Marktkapitalisierung, Aktienrendite, Risikoadjustierte Überrendite, empirische Forschung, Behavioral Finance.
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- Kilian Minderlein (Autor), 2019, Der Size-Effekt als eine der Kapitalmarktanomalien. Ein Überblick, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/925898