Mit den Wikingern wird heutzutage, dem Namen entsprechend, von Räubern zur See gesprochen, die ihrem Ruf vorrauseilten und so angeblich stets mordend vom Norden her durch die Lande zogen. Der Begriff an sich jedoch bezeichnet die damalige Gesamtheit der Bewohner Skandinaviens samt einer umfangreichen Geschichte mit einer hohen Themenkomplexität. Auch die Wikinger mussten sich zu ihrer Zeit mit politischen, religiösen und raumrelevanten Aspekten auseinandersetzen. Die sogenannten Wikingerzüge brachten sie dabei bis in die letzten Winkel Europas und darüber hinaus. Im Osten durchwanderten sie Russland und trafen letztendlich auf das Kaspische und das Schwarze Meer. Im Westen wurde die Küste des Atlantischen Ozeans als Weg bis hin zur Straße von Gibraltar und später schließlich über den Mittelmeerraum genutzt. In anderer Richtung stieß man bereits damals auf Amerika. Die Wikinger, deren große Zeit etwa über 300 Jahre lang von 789 bis 1100 andauerte, waren dabei nicht die ersten nordeuropäischen Seefahrer. Die Iren, Sachsen und weit mehr anderer Völker kamen ihnen zuvor. Ebenso verfügten sie für damalige Zeiten über inaktuelle Navigationstechniken sowie einen eher rückständigen Schiffsbau. Auch dem Klischee der früher stets überlieferten Brutalität und dem damit in Verbindung stehenden Überhang an Gewalttätigkeiten der Nordmänner wurde im vergangenen Jahrhundert durch archäologische Ausgrabungen Einhalt geboten. Es wurden Anhaltspunkte für friedliche Aktivitäten im Bereich des Handels, der Produktion, der Erkundungen und der Besiedlung entdeckt.
Der folgende Text befasst sich mit der Kolonisation im Nordatlantik. Die Skandinavier besiedelten in den dortigen rauen Gewässern zunächst die Färöer Inseln und Island. Der Schwerpunkt soll dabei auf der folgenden Erkundung und Nutzung Grönlands liegen. Es soll geklärt und relativiert werden, wer letztendlich die Insel hoch im Norden entdeckte und wer sie sich schließlich erfolgreich zu Nutzen machte. Das erste Kapitel blickt zunächst auf die bereits angedeuteten Entdeckungen und gibt einen allgemeinen Überblick über deren Verlauf. Zum Ende wird Grönland erstmals in Bezug auf den europäischen Erstankömmling genannt und nach seiner durch die nördliche Lage bedingten Natur definiert. Ebenso wird zu klären sein, wer zu Wikingerzeiten den ersten Versuch unternahm, das Eis der riesigen Insel zu bändigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bewegungen der Wikinger im Nordatlantik
- Färöer Inseln und Island
- Entdeckung Grönlands
- Erkundung und Besiedlung von Grönland
- Eirik der Rote und seine erste Grönlandreise
- Aufbruch zur Insel und Entwicklung der Kolonie
- Untergang der Wikinger in Grönland
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Kolonisation des Nordatlantiks durch die Wikinger, mit Schwerpunkt auf der Besiedlung Grönlands. Er beleuchtet die historische Entwicklung der Wikingerzüge, die Entdeckung Grönlands und die Herausforderungen und das Leben der Wikingersiedler auf der Insel.
- Die Ausbreitung der Wikinger im Nordatlantik
- Die Besiedlung der Färöer Inseln und Islands
- Die Entdeckung und Erkundung Grönlands
- Die Herausforderungen der Kolonisation Grönlands
- Der Untergang der Wikingersiedlungen in Grönland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Wikinger als nicht nur gewalttätige Seeräuber, sondern auch als ein Volk mit politischer, religiöser und raumrelevanter Geschichte vor. Sie führt in die Thematik der Kolonisation im Nordatlantik ein und präzisiert den Fokus auf die Entdeckung und Besiedlung Grönlands.
Das zweite Kapitel beschreibt die Ausbreitung der Wikinger auf den Färöer Inseln und Island, wobei der Schwerpunkt auf den Gründen für die Auswanderung, den Lebensbedingungen und der Organisation der Gesellschaften liegt.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Geschichte der Erkundung und Besiedlung Grönlands. Es geht auf die Person von Eirik dem Roten, die erste Grönlandreise, die Entwicklung der Kolonie und die Ursachen für den Untergang der Wikingersiedlungen ein.
Schlüsselwörter
Wikinger, Nordatlantik, Kolonisation, Grönland, Färöer Inseln, Island, Eirik der Rote, Besiedlung, Untergang, Geschichte, Auswanderung, Lebensbedingungen, Gesellschaft, Entdeckung, Erkundung.
- Quote paper
- Matthias Sühl (Author), 2008, Kolonisierung Grönlands durch die Wikinger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92585