Gender Mainstreaming hat sich in den letzten Jahren in Deutschland als politische Strategie zur Erreichung gleichstellungspolitischer Ziele etabliert, deren Reichweite sich jedoch bisher weitestgehend auf den öffentlichen Sektor beschränkt. In der privaten Wirtschaft sieht sich das Konzept mit stärkeren Widerständen konfrontiert. Das Ziel der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern kann sich jedoch nicht lediglich auf politische Maßnahmen in der öffentlichen Verwaltung stützen. Die Sicherung von Chancengleichheit im Arbeitsleben – für alle Menschen unabhängig von ihrer Geschlechtszugehörigkeit – ist eine zentrale Voraussetzung zur Erreichung gesellschaftlicher Gleichstellung. In privatwirtschaftlichen Unternehmen tritt im Rahmen der Diskriminierungsbekämpfung ein anderes Konzept eher auf den Plan: die betriebswirtschaftliche Strategie des Diversity Management. Dieses Organisationsprinzip wird wegen seiner ökonomischen Zielsetzung von Gender Mainstreaming Vertretern massiv kritisiert. Daher soll es hier um einen konzeptionellen Vergleich dieser beiden Strategien gehen, insbesondere im Hinblick auf die Chancen und Risiken bezüglich gleichstellungspolitischer Zielsetzungen im Rahmen der Umsetzung in privatwirtschaftlichen Organisationen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gender Mainstreaming als politische Strategie
- Diversity Management als ökonomisches Konzept
- Zur feministischen Kritik an Diversity Management
- Gefahr der Essentialisierung oder dekonstruktivistisches Potenzial?
- Zur dekonstruktivistischen Kritik am Konzept des Gender Mainstreaming und der Spannung zwischen Konzepten der Geschlechterpolitik und der Geschlechterforschung
- Das Allgemeine Gleichstellungsgesetz als neuer Ausgangspunkt und Chance für strukturelle Veränderungen
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit einem konzeptionellen Vergleich von Gender Mainstreaming und Diversity Management, insbesondere im Hinblick auf ihre Chancen und Risiken im Rahmen der Umsetzung gleichstellungspolitischer Zielsetzungen in privatwirtschaftlichen Organisationen. Sie untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Konzepte und analysiert, inwieweit sie zur Erreichung von Gleichstellung zwischen den Geschlechtern beitragen können.
- Gender Mainstreaming als politische Strategie zur Erreichung von Gleichstellung
- Diversity Management als ökonomisches Konzept zur Bewältigung von Diversität in Unternehmen
- Feministische Kritik an Diversity Management und mögliche dekonstruktivistische Aspekte
- Dekonstruktivistische Kritik am Konzept des Gender Mainstreaming
- Das Allgemeine Gleichstellungsgesetz als neuer Ausgangspunkt für strukturelle Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern in der privaten Wirtschaft dar und führt die beiden Konzepte Gender Mainstreaming und Diversity Management ein. Sie zeigt die Notwendigkeit eines konzeptionellen Vergleichs, um ihre Einsatzmöglichkeiten und Limitationen in Bezug auf gleichstellungspolitische Zielsetzungen in Unternehmen zu untersuchen.
- Gender Mainstreaming als politische Strategie: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte, Definition und Instrumente von Gender Mainstreaming. Es beschreibt die Entwicklung des Konzepts auf internationaler und nationaler Ebene, die zentralen Ziele und die Bedeutung der Geschlechterperspektive als Leitlinie politischer Entscheidungen. Zudem werden die verschiedenen Ansätze zur Umsetzung von Gender Mainstreaming im Kontext der deutschen Politik erläutert.
- Diversity Management als ökonomisches Konzept: Dieser Abschnitt fokussiert auf die ökonomische Perspektive des Diversity Management. Er untersucht die Entstehung und Entwicklung dieses Konzepts im Kontext der Unternehmensführung und die wichtigsten Elemente des Diversity Managements in der Praxis. Die Diskussion der ökonomischen Argumente für Diversity Management bildet den Kern dieses Kapitels.
- Zur feministischen Kritik an Diversity Management: Dieser Teil der Arbeit befasst sich mit der Kritik aus feministischer Perspektive an Diversity Management. Die Kritik zielt auf die mögliche Gefahr der Essentialisierung von Geschlechterrollen und den Umgang mit Diversität in Unternehmen. Es werden die Argumente für und gegen eine dekonstruktivistische Interpretation von Diversity Management beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Schlüsselwörter Gender Mainstreaming, Diversity Management, Gleichstellung, Geschlechterverhältnisse, Chancengleichheit, feministische Kritik, dekonstruktivistische Kritik, strukturelle Veränderungen, Unternehmenskultur und Gleichstellungspolitik. Sie beleuchtet die Spannungsfelder zwischen diesen Konzepten und untersucht ihre Relevanz für die Gestaltung einer gleichstellungsorientierten Gesellschaft und Wirtschaft.
- Quote paper
- Shirley Tuchtfeldt (Author), 2008, Gender Mainstreaming und Diversity Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92523