Der Schwerpunkt der Arbeit soll die Bedeutung bzw. den Stellenwert der Reflexion für die Erlebnispädagogik untersuchen, da die Reflexion und besonders der Transfer als die "Gretchenfrage" der Erlebnispädagogik bezeichnet wird. Das heißt: Welche Faktoren und Voraussetzungen müssen berücksichtigt werden, dass erlebnispädagogische Angebote ihre Wirksamkeit entfalten können und welche Rolle spielt dabei die Reflexion und der Transfer der Erlebnisse? Es geht nicht nur um ein grundsätzliches "Ja" oder "Nein", ob Reflexion zur Erlebnispädagogik gehört, sondern wie muss Reflexion angewendet werden, dass sie für die Gruppe und das Individuum Lernerfahrungen und Erkenntnisse bietet. Und wie muss die Reflexion gestaltet sein, damit sie ihre Wirkung, ihr Potenzial erfüllt und zu langanhaltenden und alltagsrelevanten Lernerfolgen führt?
Nach einem einleitenden ersten Teil, werden in Kapitel 1 Anregungen, Überlegungen und Gedanken zum Begriff der Erlebnispädagogik dargestellt. Nach einer Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Begriffen für Erlebnispädagogik wird näher auf das „Erlebnis“ und dessen Bedeutung für die Erlebnispädagogik eingegangen. In Kapitel 2 werden die Wurzeln und Ursprünge der Erlebnispädagogik, die von der Antike bis in die Reformpädagogik reichen, aufgezeigt. Kapitel 3 dieser Arbeit trägt den Titel Erlebnispädagogik. Hier werden zunächst unterschiedliche Definitionsmöglichkeiten dargestellt und Merkmale und Ziele der Erlebnispädagogik aufgezeigt. In Kapitel 4 wird die Erlebnispädagogik als Methode der Sozialen Arbeit diskutiert. Nach einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Methodenbegriff im pädagogischen Kontext wird die Methodendiskussion auf die Erlebnispädagogik übertragen. In Kapitel 5 werden für die Erlebnispädagogik wichtige Lernmodelle vorgestellt. Anschließend werden die Grundlagen der Reflexion dargestellt, um im Folgenden die in der Erlebnispädagogik entwickelten Reflexions- und Transfermodelle und deren Bedeutung und Wirkung aufzuzeigen. Kapitel 6 beschäftigt sich explizit mit Erlebnispädagogik und der Sozialen Arbeit. Hierzu werden aktuelle Ansätze in der Sozialen Arbeit wie Empowerment und Partizipation dargestellt und ihre Bedeutung für die Erlebnispädagogik herausgearbeitet. Kapitel 7 fasst die Erkenntnisse und Ergebnisse der Bachelorarbeit zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Erlebnis und Pädagogik
- 1.1 Ansichten, Überlegungen und Gedanken zur (Erlebnis)Pädagogik
- 1.2 Stellenwert der Erlebnispädagogik – ein Erklärungsversuch
- 2 Die Wurzeln der modernen Erlebnispädagogik
- 2.1 Die Vordenker
- 2.1.1 Jean Jacques Rousseau
- 2.1.2 Henry David Thoreau
- 2.1.3 Die Reformpädagogik (Kurt Hahn)
- 2.2 Der Weg zur ,,modernen“ Erlebnispädagogik
- 3 Erlebnispädagogik
- 3.1 Begriffsdefinition
- 3.2 Merkmale der Erlebnispädagogik
- 3.3 Ziele der Erlebnispädagogik
- 3.4 Handlungsfelder und Medien der Erlebnispädagogik
- 3.4.1 Medien
- 3.4.2 Handlungsfelder und Zielgruppen
- 3.5 Zusammenfassung
- 4 Erlebnispädagogik als Methode der Sozialen Arbeit
- 4.1 Annäherung an den Methodenbegriff
- 4.2 Von der Klassischen Methodenansicht bis heute
- 4.3 Erlebnispädagogik: Mode, Methode oder mehr?
- 4.3.1 Diskussion der Methode
- 4.3.2 Erlebnispädagogik als Methode der Sozialen Arbeit
- 5 Umsetzung von Lernprozessen in der Erlebnispädagogik
- 5.1 Lernmodelle
- 5.1.1 Das Komfortzonenmodell
- 5.1.2 Konstruktiv lernen
- 5.2 Grundlagen der Reflexion - Reflexion über Reflexion
- 5.2.1 Reflexion und Transfer
- 5.2.2 Reflexion und Transfer in der Erlebnispädagogik
- 5.3 Wirkmodelle der Erlebnispädagogik
- 5.3.1 Outward Bound Modell (The Mountains speak for themselves)
- 5.3.2 Outward Bound Plus Modell
- 5.3.3 Metaphorisches Modell
- 5.3.4 Handelndes Reflektieren
- 5.3.5 Bedeutung und Wirkweise der Lerntransfermodelle
- 5.3.6 Zusätzliche Einflussfaktoren der Reflexion
- 5.4 Die Frage nach dem Transfer
- 5.4.1 Definition von Transfer
- 5.4.2 Bedeutung und Wirkung des Transfers
- 5.5 Wirksamkeit von Erlebnispädagogik
- 5.5.1 Studien
- 6 Erlebnispädagogik und Soziale Arbeit
- 6.1 Ansätze in der Soziale Arbeit
- 6.2 Bedeutung für die Soziale Arbeit
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Erlebnispädagogik und deren Bedeutung in der Sozialen Arbeit. Ziel ist es, den Stellenwert der Erlebnispädagogik in der heutigen Zeit zu beleuchten und ihre vielfältigen Anwendungsgebiete aufzuzeigen.
- Das Konzept der Erlebnispädagogik und ihre historischen Wurzeln
- Die Merkmale und Ziele der Erlebnispädagogik
- Die Anwendung von Erlebnispädagogik als Methode in der Sozialen Arbeit
- Lernmodelle und Transferprozesse in der Erlebnispädagogik
- Die Wirksamkeit von Erlebnispädagogik in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Erlebnispädagogik, wobei verschiedene Ansichten und Überlegungen zur Pädagogik beleuchtet werden. Im zweiten Kapitel werden die Wurzeln der modernen Erlebnispädagogik erforscht, wobei die Vordenker Jean Jacques Rousseau, Henry David Thoreau und die Reformpädagogik von Kurt Hahn eine zentrale Rolle spielen. Anschließend wird die Erlebnispädagogik in ihrer gegenwärtigen Form betrachtet, inklusive ihrer Definition, Merkmale und Ziele sowie der Handlungsfelder und Medien, die eingesetzt werden.
Kapitel 4 widmet sich der Frage, ob und inwiefern Erlebnispädagogik als Methode der Sozialen Arbeit eingesetzt werden kann. Es werden verschiedene methodische Ansätze diskutiert und die Bedeutung von Erlebnispädagogik im Kontext Sozialer Arbeit erläutert. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Umsetzung von Lernprozessen in der Erlebnispädagogik, wobei verschiedene Lernmodelle und ihre Bedeutung für die Erlebnispädagogik beleuchtet werden.
Darüber hinaus wird die Rolle von Reflexion und Transfer in der Erlebnispädagogik sowie die Wirksamkeit verschiedener Wirkmodelle analysiert. Schließlich wird die Bedeutung von Erlebnispädagogik für die Soziale Arbeit näher beleuchtet und ein Fazit gezogen, welches die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Erlebnispädagogik, Soziale Arbeit, Methode, Lernen, Reflexion, Transfer, Wirkmodelle, Komfortzonenmodell, Outward Bound Modell, Studien, Wirksamkeit, Handlungsfelder, Medien, Zielgruppen.
- Quote paper
- Carsten Friebis (Author), 2017, Reflexion in der Erlebnispädagogik? Der Stellenwert und die Voraussetzung in der sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/924537