Der Autor sichtet Amtsprotokolle, Gültbücher und Schatzungsprotokolle der Grafschaft Erbach vor der Zeit der ersten Kirchenbuch-Aufzeichnungen und bringt die vielen überlieferten Quellen in einen genealogischen Zusammenhang. So tritt aus den Akten ein lebendiges Bild der 1507 in den Odenwald eingewanderten Tuchmacherfamilie Kumpf hervor, die bald schon öffentliche Funktionen wahrnimmt. Man findet Vertreter der Familie als Schultheißen von Beerfelden und Zentschultheißen der Oberzent, wie der südliche Verwaltungsbezirk der Grafschaft Erbach im Mittelalter genannt wurde.
Darüberhinaus werden Wohn-, Besitz- und Familienverhältnisse für den Zeitraum 1678 bis 1691 beleuchtet. Außerdem wirft der Autor einen kurzen Blick auf die Ausbreitung der Familie Kumpf nach 1600 bis heute. Am Ende fragt er nach der Herkunft der Kumpf-Familien vor der Beerfelden-Zeit und entwirft in einer MIschung aus Erzählung und geschichtlichen Fakten lebendige Zuwanderergeschichten. Auch die Frage nach dem möglichen Weg der Zuwanderer aus dem Frankenland wird beleuchtet. Die 94 Seiten umfassende Forschungsarbeit ist mit 19 Abbildungen (genealogischen Skizzen, Karten und Bildern) angereichert.
Aus dem Vorwort: "Bis zurückgehend in das Jahr 1678 werden viele Familienforscher in Beerfelden fündig. Aber dann enden die Gewissheiten. Kaum ein Ahnenforscher gelangt über den 30jährigen Krieg hinaus. Hier wird eine Studie vorgelegt, die eine weiter zurückreichende Familie zeigt.
Wer wird das lesen? Nun, alle mit dem Namen Kumpf, wie ich hoffe, und das sind in der Tat viele! In Franken, Bayern. Österreich, Schwaben und Hessen – aber auch im Rheinland und im Norden Deutschlands ist der Name verbreitet. Darüber hinaus dürften auch andere interessiert sein, die sehen wollen, wie man noch tiefer in die Vergangenheit zurückgehen kann. Die Familie Kumpf ist in vielen Dokumenten belegt und mit etwas Fantasie entstehen wechselvolle Lebensbilder. Es ist ein Griff ins volle Leben mit Höhen und Tiefen, aber immer voller Energie und Lebensfreude. Früh geheiratet und viele lebendige Kinder in die Welt gesetzt – das scheint das Lebensmotto dieser Familie zu sein."
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Forschungsstand und Problemstellung
- Methodik der Arbeit
- Verwandtschaftsbelege sind Argumente
- Aufbau der Personenbeschreibungen
- Frühe Zuwanderung nach Beerfelden
- Die fünf Kumpf-Familien 1678
- Die Forschungsaufgabe
- Die erste These
- Die zweite These
- Die dritte These
- Die vierte These
- Conditio sine qua non
- Ältere Ahnenreihe zu Peter Kumpf junior
- Generation I in Beerfelden: Urich Kumpf
- Generation II in Beerfelden: Bastian Kumpf
- Generation III in Beerfelden: Hans Kumpf der Alte
- Generation IV in Beerfelden: Hans Kumpf der Junge
- Generation V: Brüder Hans, Peter und Georg Kumpf
- Generation VI in Beerfelden: Peter Kumpf senior
- Generation VII in Beerfelden: Peter Kumpf junior
- Jüngere Ahnenreihe zu Hans Kumpf junior und Georg Kumpf
- Generation IV: Erste Ehe des Hans Kumpf der Junge
- Generation V: Hans Kumpf genannt der Haberhans
- Generation VI: Hans Kumpf senior
- Seine erste Ehe in Hirschhorn mit Ottilie
- Seine zweite Ehe in Beerfelden mit Maria
- Generation VII: Hans Kumpf junior und Georg Kumpf
- Weitere Ahnenlinien und Einzelnes
- Abzweigung der Lenhard-Kumpf-Linie
- Zweite Hans-Kumpf-Linie mit Zuwanderung
- Generation III in Beerfelden: Hans Kumpf der Älteste
- Generation IV in Beerfelden: Hans Kumpf der Alte
- Übrige Namen der Generation V in Beerfelden
- Zeitraum und Namen der V. Generation
- Sichere Zuordnungen
- Wahrscheinliche und mögliche Zuordnungen
- Gesamtschau der Ergebnisse
- Peter-Kumpf-Zweig in Beerfelden
- Hans- und Georg-Kumpf-Zweig in Beerfelden
- Spätere Lebensbilder - Die Familien nach 1678
- Häuser im Verhör 1678 und danach
- Besitz bei der Schatzung 1691
- Reiche Kinderscharen nach 30jährigem Krieg
- Exkurs: Ausbreitung nach 1600 bis heute
- Frühere Lebensbilder - vor Beerfelden
- Kumpf-Familien vor der Beerfelden-Zeit 1507
- Zuwanderergeschichten
- Zuwanderung um 1507 aus Franken
- Zuwanderung um 1560 aus Kitzingen
- Mögliche Wege der Zuwanderer
- Schlusswort
- Endnoten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Genealogie der Familie Kumpf in Beerfelden zwischen 1507 und 1678 zu rekonstruieren. Dies ist aufgrund des Verlusts älterer Kirchenbücher eine Herausforderung. Die Studie nutzt daher alternative Quellen wie Gültbücher und Schatzungslisten.
- Rekonstruktion der Familiengeschichte der Familie Kumpf in Beerfelden.
- Analyse der Zuwanderung der Familie Kumpf in den Odenwald.
- Verwendung verschiedener Quellen zur genealogischen Forschung (Kirchenbücher, Gültbücher, Schatzungen).
- Darstellung des Lebens der Familie Kumpf im Kontext der regionalen Geschichte.
- Identifizierung von Schlüsselpersonen und deren Rolle innerhalb der Familie.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Generationenfolge der Familie Kumpf zwischen 1507 und 1678 im Odenwald, insbesondere in Beerfelden, in den Mittelpunkt. Sie verdeutlicht die Schwierigkeit dieser Aufgabe aufgrund des Verlusts älterer Kirchenbücher im Brand von 1810 und beschreibt den bisherigen Forschungsstand, der sich auf fragmentarische Quellen stützt. Die Arbeit will die Lücken schließen und eine umfassende genealogische Darstellung liefern.
Frühe Zuwanderung nach Beerfelden: Dieses Kapitel untersucht die ersten Spuren der Familie Kumpf im Odenwald. Es analysiert, wann und unter welchen Umständen die Familie in die Region zuwanderte und welche ersten Mitglieder nachweisbar sind. Es wird auf die knapp 170 Jahre zwischen dem ersten Auftreten des Namens und der ersten dokumentierten Kumpf-Familien im Jahr 1678 eingegangen.
Die fünf Kumpf-Familien 1678: Das Kapitel beleuchtet die fünf Kumpf-Familien, die 1678 in Beerfelden nachweisbar sind. Es analysiert ihre jeweiligen Mitglieder, ihren familiären Zusammenhalt und ihre soziale Stellung innerhalb der Gemeinde. Die beschriebenen "Thesen" legen verschiedene Hypothesen zur Entwicklung der Familiengruppe dar, und setzen den Rahmen für die weitere genealogische Untersuchung.
Ältere Ahnenreihe zu Peter Kumpf junior: Dieses Kapitel rekonstruiert die Ahnenreihe von Peter Kumpf junior, zurückverfolgend die Generationen bis zu den ersten bekannten Vorfahren. Es analysiert die Lebensläufe der einzelnen Generationen, ihre beruflichen Aktivitäten, ihre Familienverhältnisse und ihren Beitrag zur Entwicklung der Familie Kumpf.
Jüngere Ahnenreihe zu Hans Kumpf junior und Georg Kumpf: Analog zum vorherigen Kapitel wird hier die Ahnenreihe von Hans und Georg Kumpf nachgezeichnet, wobei die verschiedenen Ehen und die daraus resultierenden Familienäste detailliert untersucht werden. Die Beziehungen zu anderen Familien und die geografische Mobilität werden hier ebenfalls thematisiert.
Weitere Ahnenlinien und Einzelnes: Dieses Kapitel beleuchtet weitere, weniger umfassend dokumentierte Zweige der Familie Kumpf. Es untersucht abzweigende Familienlinien, mögliche Verbindungen zu anderen Familien und beleuchtet die Herausforderungen der genealogischen Forschung bei unzureichenden Quellen. Wahrscheinliche und mögliche Verbindungen werden von sicheren Zuordnungen abgegrenzt.
Gesamtschau der Ergebnisse: Dieses Kapitel bietet eine zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse der genealogischen Forschung. Es verknüpft die verschiedenen Ahnenreihen und ordnet sie im Kontext der regionalen Geschichte ein. Die Ergebnisse werden hier noch einmal zusammengefasst und die wichtigsten Erkenntnisse hervorgehoben.
Spätere Lebensbilder - Die Familien nach 1678: Dieses Kapitel beschreibt die weitere Entwicklung der Familie Kumpf nach 1678. Es beleuchtet die Wohnverhältnisse, den Besitz, die Familienstrukturen und die Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen nach dem 30-jährigen Krieg. Die Kapitel untersuchen die Familien im Kontext von Hausbesitz und Vermögen.
Exkurs: Ausbreitung nach 1600 bis heute: Der Exkurs gibt einen kurzen Überblick über die weitere Ausbreitung der Familie Kumpf nach 1600, ohne jedoch ins Detail zu gehen.
Frühere Lebensbilder - vor Beerfelden: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Familie Kumpf vor ihrer Ansiedlung in Beerfelden. Es erforscht die Ursprünge der Familie, die Zuwanderungsgeschichte und mögliche Herkunftsorte. Es skizziert die ersten Spuren und vermuteten Wanderungswege.
Schlüsselwörter
Genealogie, Familie Kumpf, Beerfelden, Odenwald, genealogische Forschung, Quellenkritik, Kirchenbücher, Gültbücher, Schatzungen, Zuwanderung, 16. Jahrhundert, 17. Jahrhundert, Familienstruktur, regionale Geschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Genealogie der Familie Kumpf in Beerfelden
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit rekonstruiert die Genealogie der Familie Kumpf in Beerfelden zwischen 1507 und 1678. Sie konzentriert sich auf die Nachverfolgung der Familienlinien, die Analyse der Zuwanderung in den Odenwald und die Darstellung des Lebens der Familie im regionalen Kontext. Die Arbeit basiert auf verschiedenen Quellen, da ältere Kirchenbücher verloren gegangen sind.
Welche Quellen wurden verwendet?
Aufgrund des Verlusts älterer Kirchenbücher (Brand von 1810) werden alternative Quellen genutzt, darunter Gültbücher und Schatzungslisten. Diese Quellen liefern Informationen über den Besitz, die Wohnverhältnisse und die soziale Stellung der Familie Kumpf.
Welche Familienlinien werden untersucht?
Die Arbeit verfolgt hauptsächlich zwei Hauptlinien: die Ahnenreihe von Peter Kumpf junior und die Ahnenreihe von Hans Kumpf junior und Georg Kumpf. Zusätzlich werden weitere, weniger umfassend dokumentierte Zweige und abzweigende Familienlinien untersucht, inklusive der Lenhard-Kumpf-Linie und einer zweiten Hans-Kumpf-Linie.
Wann und wie wanderte die Familie Kumpf nach Beerfelden ein?
Das Kapitel "Frühe Zuwanderung nach Beerfelden" untersucht die ersten Spuren der Familie im Odenwald. Es wird analysiert, wann und unter welchen Umständen die Familie in die Region zuwanderte. Der Zeitraum um 1507 wird im Zusammenhang mit einer möglichen Zuwanderung aus Franken und um 1560 aus Kitzingen betrachtet. Die Arbeit skizziert mögliche Wanderungswege.
Welche Bedeutung hat das Jahr 1678?
Im Jahr 1678 sind fünf Kumpf-Familien in Beerfelden nachweisbar. Dieses Kapitel analysiert diese Familien, ihren familiären Zusammenhalt und ihre soziale Stellung. Es werden verschiedene Hypothesen ("Thesen") zur Entwicklung der Familiengruppe aufgestellt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage, die Methodik und den Forschungsstand darlegt. Es folgen Kapitel zur frühen Zuwanderung, zur Rekonstruktion der Ahnenreihen (Peter Kumpf junior, Hans Kumpf junior und Georg Kumpf), zu weiteren Ahnenlinien, einer Gesamtschau der Ergebnisse und Abschnitten zu den Lebensbildern der Familie vor und nach 1678. Ein Exkurs widmet sich der Ausbreitung der Familie nach 1600. Schluss- und Literaturverzeichnis runden die Arbeit ab.
Welche Herausforderungen gab es bei der Forschung?
Die größte Herausforderung war der Verlust älterer Kirchenbücher. Die Arbeit musste daher auf alternative Quellen zurückgreifen und mit unvollständigen Informationen umgehen. Die Unterscheidung zwischen sicheren, wahrscheinlichen und möglichen Zuordnungen von Personen wird explizit thematisiert.
Welche Schlüsselpersonen werden identifiziert?
Die Arbeit identifiziert Schlüsselpersonen innerhalb der verschiedenen Generationen der Familie Kumpf. Die Lebensläufe dieser Personen werden detailliert analysiert, inklusive ihrer beruflichen Aktivitäten und Familienverhältnisse.
Wie wird die regionale Geschichte berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet die Familie Kumpf im Kontext der regionalen Geschichte des Odenwalds. Die Kapitel über die Lebensbilder vor und nach 1678 untersuchen die Familie im Kontext von Hausbesitz, Vermögen und den gesellschaftlichen Veränderungen nach dem 30-jährigen Krieg.
- Quote paper
- Gert Heinz Kumpf (Author), 2020, Die ersten Kumpf in Beerfelden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923928