Die Arbeit beschäftigt sich mit Strategien der Missionierung in Mexiko. Im ersten Teil der Arbeit soll deshalb in einem ersten Schritt ein Überblick über die missionarischen Bestrebungen mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts gegeben werden, wobei vor allem der Fokus auf den Neuerungen gegenüber der Missionierung im Rahmen der Kolonialisierung gelegt werden soll. Dabei gehen wir auch auf die Professionalisierung und Standardisierung der Missionsaufgabe ein.
Im zweiten Teil der Arbeit werden wir anhand eines konkreten Beispiels aufzeigen, wie sich die Missionsarbeit in Mexiko hin zu einer dialogischen Missionsarbeit, in der die Gesprächspartner auf Augenhöhe agieren, gewandelt hat. Außerdem wird durch die Auswertung eines Interviews Einblicke in überkommene und neue Missionsstrategien gegeben. Die Schlussbetrachtungen nehmen Stellung zu der Frage, wie diese Emanzipierung von veralteten Missionsstrategien zu bewerten ist. Außerdem machen wir einen eigenen Vorschlag.
Im NT und den Paulusbriefen gibt es immer wieder die Aufforderung bzw. den Missionsbefehl, die Frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes allen Menschen zu verkünden. Gottes Wort braucht Verkünder, wenn es allen mitgeteilt werden soll. Von dieser friedlichen Missionierung ist jedoch die im Zuge Kolonialisierung ab 1492 deutlich abzusetzen, weil in dieser Phase Politik und Religion eine unglückliche Verbindung eingegangen sind. Ab 1815 bis 1965 spricht man vom langen Missionsjahrhundert, wobei hier neue Strategien Anwendung finden, z.B. der Dialog und die Akzeptanz der Teilkirchen. Die Arbeit schlägt die Brücke und zeigt diese Entwicklungen anhand von Mexiko.
Am Ende wertet sie noch ein Interview auf, in dem neben den überkommenden Missionsformen auch die neuesten Entwicklungen referiert werden. Fazit dabei ist, Mission gehört nach wie vor zum Wesenskern des Christentums, auch wenn sie sich im Kontext der Zeit modifiziert hat. So wie sich Gott der Welt mitgeteilt hat, so muss die Frohe Botschaft - im Sinne einer Mimesis - weitergegeben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- I. TEIL
- 1. Mission im Zeitalter des abendländischen Imperialismus (1815-1965)
- 2. Die Professionalisierung der Missionstätigkeit
- II. TEIL
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Geschichte der christlichen Missionierung, insbesondere mit dem Wandel der Missionierungsstrategien im 19. Jahrhundert. Sie zeichnet die Entwicklung von einer auf Gewalt beruhenden Missionierung im Kontext des Kolonialismus hin zu einer dialogischen Missionsarbeit im 20. Jahrhundert nach.
- Wandel der Missionierungsstrategien vom 19. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert
- Professionalisierung der Missionstätigkeit und Entstehung der Missionswissenschaft
- Das Beispiel von Mexiko als exemplarischer Fall für die Entwicklung der Missionsarbeit
- Kritik an veralteten Missionsstrategien und die Suche nach neuen Wegen
- Zusammenspiel von Religion, Politik und Kultur im Kontext der Missionierung
Zusammenfassung der Kapitel
0 Einleitung
Die Einleitung stellt das Christentum als eine missionarische Religion vor und beleuchtet die historische Entwicklung der Missionierung vom frühen Christentum bis zur Neuzeit. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf die Verbreitung des Christentums im römischen Reich und im Kontext der Kolonialisierung.
I. TEIL
1. Mission im Zeitalter des abendländischen Imperialismus (1815-1965)
Dieses Kapitel analysiert die Missionierung im 19. und frühen 20. Jahrhundert im Kontext des europäischen Imperialismus. Es werden die Ursachen für den Rückgang des missionarischen Eifers im 18. Jahrhundert beleuchtet und die „Geisteswende“ im 19. Jahrhundert mit der Entstehung eines „religionsfreundlichen Klimas“ erläutert. Des Weiteren werden die Beziehungen zwischen Missionierung und Europäisierung sowie die Bedeutung der Frauen in der Missionierung in diesem Zeitraum beleuchtet.
2. Die Professionalisierung der Missionstätigkeit
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Professionalisierung der Missionstätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert. Es werden verschiedene Missionstypen, wie der soziokulturelle, der professionelle und der imperiale Typ, sowie die Entstehung der Missionswissenschaft und die wichtigsten Missionsansätze und -theorien beschrieben.
Schlüsselwörter
Christliche Missionierung, Kolonialismus, Imperialismus, Dialogische Missionsarbeit, Missionswissenschaft, Missionsansätze, Konversionstheorie, Plantationstheorie, Mexiko.
- Quote paper
- Dr. Detlef Thiel (Author), 2020, Christliche Missionierung. Strategien der Missionierung in Mexiko, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923559