Die Einsendeaufgabe beschreibt die Behandlung einer Schwächung des unteren Rückens und daraus folgenden Nackenschmerzen. Zu Beginn wird daher eine Diagnose erstellt. Anschließend wird das Ziel der erstellten Behandlung erläutert. Darauffolgend wird ein Trainingsplan des Makrozyklus und ein Trainingsplan des Mesozyklus erstellt.
Inhaltsverzeichnis
1 TEILAUFGABE 1 - DIAGNOSE
1.1 Allgemeine und biometrische Date
1.2 Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustandes
1.3 Bewertung des Blutdrucks
1.4 Kraftmessung mittels Mehrwiederholungskrafttest (X-RM-Test)
1.4.1 Begründung der Auswahl des Testverfahrens
1.4.2 Detaillierter Testablauf
1.4.3 Darstellung der Testergebnisse
1.4.4 Auswirkungen der Testergebnisse auf die Trainingsplanung
2 TEILAUFGABE 2 - ZIELSETZUNG/PROGNOSE
2.1 Begründung der Ziele
3 TEILAUFGABE 3 - TRAININGSPLANUNG MAKROZYKLUS
3.1 Darstellung des Makrozyklus
3.2 Begründung der Wahl der übergeordneten Trainingsmethode
3.3 Begründung der Belastungsparameter
3.4 Begründung der Organisationsform
3.5 Begründung der Periodisierung
4 TEILAUFGABE 4 - TRAININGSPLANUNG MESOZYKLUS
4.1 Darstellung des Mesozyklus
4.2 Das Aufwärmen
4.3 Der Hauptteil - Begründung der Übungsauswahl
4.3.1 Kniebeuge (Langhantel mit Schulterauflage)
4.3.2 Kabelziehen über Kreuz (Kabelzug)
4.3.3 Kreuzheben (L anghantel)
4.3.4 Rudern sitzend (Kabelzug)
4.3.5 Adduktion (Gerät)
4.3.6 Abduktion (Gerät)
4.3.7 F unktionscrunch
4.3.8 Hyperextension
4.4 Das Abwärmen (Cool-Down)
5 TEILAUFGABE 5 - LITERATURRECHERCHE
5.1 Studie 1
5.2 Studie 2
6 LITERATURVERZEICHNIS
7 TABELLENVERZEICHNIS
1 Teilaufgabe 1 - Diagnose
1.1 Allgemeine und biometrische Date
Nachfolgend zeigt Tabelle 1 allgemeine Daten zur Testperson.
Tab. 1: Allgemeine Daten der Testperson (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die nachstehende Tabelle zeigt die relevanten biometrischen Daten der Testperson.
Tab. 2: Biometrische Daten der Testperson (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustandes
Vor dem Eingangsgespräch fand eine orthopädische Untersuchung statt, in welcher eine Haltungsschwäche (Hypolordose) des unteren Rückens diagnostiziert wurde. Aus dieser Haltungsschwäche resultieren Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur, welche oftmals zu Schmerzen führen. Als Behandlung sieht der Orthopäde eine physiotherapeutische Behandlung sowie allgemeines und unterstützendes Krafttraining vor. Dazu weist der Kunde keine internistischen Probleme auf und ist nicht in ärztlicher oder unter medikamentöser Behandlung.
1.3 Bewertung des Blutdrucks
Zum Messzeitpunkt lag der Blutdruck des Kunden bei 127/80 mmHg. Im Vergleich dieses Wertes mit den Normwerten der European Society of Cardiology (Williams, et al., 2018, S. 3030), gilt der Blutdruck als normal. Somit können kardiologische Gefahren hinsichtlich des Krafttrainings ausgeschlossen werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Klassifikationen des Blutdrucks nach Richtlinien der European Society of Cardiology.
Tab. 3: Classification of office blood pressure and definitions of hypertension grade (modifiziert nach European Society of Cardiology, 2018, S. 3030)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.4 Kraftmessung mittels Mehrwiederholungskrafttest (X-RM-Test)
1.4.1 Begründung der Auswahl des Testverfahrens
Der Kunde erwähnt im Einführungsgespräch Rückenbeschwerden, die bei der Auswahl des Testverfahrens ein Verwenden des 1-RM-Test ausschließen. Hauptbestandteil des 1- RM-Tests ist die Testung der dynamisch-konzentrischen Maximalkraft, wobei auf den Kunden hohe mechanische und physische Belastungen wirken. Es muss davon ausgegangen werden, dass der Kunde den 1-RM-Test nicht ohne Probleme bewältigen könnte, daher wird der 1-RM-Tests als kritisch betrachtet.
Um dennoch die Kraftleistung des Kunden zu bestimmen, wird ein Mehrwiederholungskrafttest (X-RM-Test) herangezogen. Bei diesem Krafttest wird das maximal dynamischkonzentrisch zu bewältigende Gewicht bei einer vorher bestimmten Wiederholungszahl ermittelt. Die Wiederholungzahl wird der im jeweiligen Mesozyklus gewählten Wiederholungszahl gleichgesetzt. Auf den Kunden wirken in diesem Testverfahren vergleichsweise geringere mechanische und physische Belastungen. Folglich ist das Potential einer problematischen Durchführung als geringer anzusehen. Zur Makrozyklusplanung wird die Individuelle-Leistungsbild-Methode (ILB-Methode) angewendet, um die optimale Belastungsintensität zu ermitteln. Die ILB-Methode muss an dieser Stelle den Vorzug vor einer Intensitätsbestimmung über das subjektive Belastungsempfinden erhalten. Sowohl als fortgeschrittener Athlet, wie auch als Trainingseinsteiger ist es schwierig, im Krafttraining eine Belastung subjektiv einzuschätzen. Der X-RM-Test ist im Gegensatz zu den anderen zwei Testverfahren mit weniger Störfaktoren behaftet, wodurch die Kraftleistung des Kunden präziser getestet werden kann.
1.4.2 Detaillierter Testablauf
Der Kunde bevorzugt das Training in seiner Mittagspause zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr. Um die Bedingungen im Testverfahren identisch zum Training zu halten, wird das Testverfahren ebenfalls in dieser Zeitspanne terminiert. Durch die identischen Bedingungen können verschiedene Störfaktoren ausgeschlossen oder verringert werden. Die geplanten Tests werden so vergleichbarer gestaltet.
Bevor das eigentliche Testverfahren durchgeführt werden kann, wird das allgemeine Aufwärmen zur Mobilisation des Herz-Kreislauf-Systems, Verletzungsprophylaxe und Erhöhung der Körperkerntemperatur als wichtiger Hauptbestandteil der Vorbereitung durchgeführt. Das allgemeine Aufwärmen besteht aus einer zwölf minütigen Laufeinheit auf dem Laufband bei einer Intensität von 35-50% Hfmax. (Tschirner, 2011, S.63).
Im Anschluss folgt ein spezifisches Aufwärmen, welches speziell die lokalen Muskelgruppen und Gelenkstrukturen, die im Testverfahren beansprucht werden, für die folgenden Belastungen aktiviert und stimuliert. Dabei darf bei jeder zu testenden Übung eine Intensität von 50% der voraussichtlichen Maximalleistung nicht überschritten werden.
Darauf folgt das Testverfahren, in dem das maximal konzentrisch bewältigbare Gewicht für zwölf Wiederholungen gemessen wird. Im ersten Testsatz wird ein Einstiegsgewicht auf Basis der Trainings- und Trainererfahrung gewählt. Ist dieses Gewicht in folgenden Testsätzen für die angegebene Wiederholungszahl zu gering oder zu hoch angesetzt wird das Gewicht, je nach subjektivem Belastungsempfinden des Kunden um 5%, 10% oder 25% erhöht oder gesenkt. Zwischen den jeweiligen Testsätzen ist eine Pausenzeit von jeweils drei Minuten zu beachten. Maximal nach dem dritten Testsatz sollte der Kunde ein Testgewicht erreicht haben, mit dem er die zwölfte Wiederholung nur mühsam konzentrisch bewältigen konnte, ohne dabei eine Einbruch der technisch korrekten Ausführung zu tolerieren. Die nachstehende Tabelle zeigt den methodischen Ablauf des Tests.
Tab. 4: Methodischer Ablauf eines Mehrwiederholungskrafttests zur Ermittlung des 12-RM (Testablaufschema nach Zimmer, 1999, S. 45-47)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.4.3 Darstellung der Testergebnisse
Die Nachfolgende Tabelle zeigt die Testergebnisse des 12-RM-Tests. Die Übungen Funktionscrunch und Hyperextension werden im Test nicht berücksichtigt, da diese ohne Zusatzgewicht erfolgen. Das Testgewicht einiger Übungen wurde bereits im zweiten Testsatz erreicht, weshalb eine dritter Testsatz übersprungen wurde.
Tab. 5 Testergebnisse des 12-RM-Tests des Kunden (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.4.4 Auswirkungen der Testergebnisse auf die Trainingsplanung
Interindividuelle Leistungsvergleiche sind aufgrund fehlender Referenzwerte nicht möglich. Es wirken unterschiedliche Einflussfaktoren, wie Alter, Geschlecht, Zeitpunkt der Messung und der aktuelle Leistungsstand des Kunden auf die Ergebnisse des X-RM-Tests ein und können diese beeinflussen und pervertieren. Wenn von vornerein die Testabläufe konsequent und exakt standardisiert werden, ist ein intraindividueller Leistungsvergleich möglich. Ein X-RM-Test kann überwiegend als Tool zur Bestimmung der Intensität für die jeweiligen Übungen im Mesozyklus verwendet werden. Die Erhebung der Trainingsintensitäten wird durch die ILB-Methode realisiert. Folglich wird der X-RM-Test vor jedem neuen Mesozyklus durchgeführt, um für den neuen Mesozyklus die richtigen Intensitäten zu eruieren.
2 Teilaufgabe 2 - Zielsetzung/Prognose
Auf die Trainingsziele des Kunden wurde im Eingangsgespräch genauer eingegangen. Größte Priorität wurde hier der Schmerzreduktion beigemessen. Gleichzeitig möchte der Kunde einen Zuwachs von Muskelmasse verwirklichen und zusätzlich überschüssiges Fett verlieren. Das letztgenannte Ziel setzt er mit einer niedrigen Priorität an. In Folge des Eingangsgesprächs wurden die Ziele ausgearbeitet und in der nachfolgenden Tabelle konkretisiert.
Tab. 6 Zielsetzung des Kunden und Prognose der Zielerreichung (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1 Begründung der Ziele
Der Kunde beschreibt seine Schmerzen im Nackenbereich und dem unteren Rücken. Ursache hierfür ist eine Haltungsschwäche (Hypolordose) im unteren Rücken. Das priorisierte Ziel Schmerzreduktion muss durch einen gezielten Muskelaufbau der beteiligten Strukturen erfolgen. Vorrangige Methode ist das Krafttraining der Muskulatur, die der Haltungsschwäche entgegenwirkt. Mögliche Störfaktoren, die für die Schmerzreduktion zielbeeinträchtigend sein können, werden durch regelmäßige Kontrollen ausgeschlossen. Der Muskelaufbau wird als mittelfristiges Ziel dargestellt. In der Literatur wird das Wachstum der Muskelmasse von Trainingshäufigkeit, -organisation, -intensität und Anzahl an Trainingsjahren abhängig gemacht. In einem Beispiel wird bei einem Trainingsanfänger nach einem Jahr intensivem Krafttraining eine Volumenzunahme des Oberarms von ca. 25%, beziehungsweise 4-5 cm Umfangszunahme gemessen. Es ist festzuhalten, dass durch eine intensive Trainingsperiode von einem Jahr ein Muskelmassenzuwachs zu verzeichnen sein kann (Gottlob, 2020, S. 4). Demzufolge wünscht sich der Kunde nach Beendigung des ersten Mesozyklus ein Muskelmassenzuwachs von ungefähr 3,5 Kilogramm verzeichnen zu können. Die Fortschritte des Muskelmassenzuwachs werden durch regelmäßige Bioimpedanzanalysen dokumentiert. Durch Kraft- und Muskelaufbautraining ist es realistisch, nach drei Monaten eine signifikante Schmerzreduktion zu registrieren (Weishaupt, 1999). Dies kann sich nach subjektiven Empfinden des Kunden, auf einer Skala von eins bis zehn, um eine Reduzierung von bis zu drei Punkten auswirken. Der Kunde möchte sich auf sein Ziel der Fettreduktion zu Beginn nicht besonders fokussieren, infolgedessen wird dies als langfristiges Ziel gewertet. Die Fettreduktion wird beim Kraftausdauertraining durch einen zusätzlichen Ernährungsplan aufgegriffen. Bei dem Muskelaufbautraining wird zusätzlich der Stoffwechsel angeregt und der Grundumsatz steigt, wodurch aktiv Körperfett verbrannt wird (Tschirner 2011, S. 13). Demzufolge kann eine Fettreduktion um sechs Kilogramm in insgesamt sechs Monaten realistisch werden.
3 Teilaufgabe 3 - Trainingsplanung Makrozyklus
3.1 Darstellung des Makrozyklus
In folgender Tabelle wird ein Makrozyklus dargestellt. Der Makrozyklus spezialisiert sich auf drei Mesozyklen, die jeweils eine Dauer von acht Wochen aufweisen.
Tab. 7 Makrozyklusplanung für sechs Monate (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.2 Begründung der Wahl der übergeordneten Trainingsmethode
„Die Optimierung der Muskelfunktion (Koordination und Kraft) sowie die gezielte Stoffwechselsteigerung im Beschwerdebereich, die durch ein Krafttraining bewirkt werden, sind therapeutisch relevant, physiologische Komponenten einer erfolgreichen Therapie“ (Pauls, 2015, S.33). Daraus resultiert, dass eine Kombination von Muskelaufbau- und Kraftausdauertraining eine optimale Wirkung auf die Ziele der Schmerzreduktion, des Muskelaufbaus und der Fettreduktion beim Kunden hat.
Der Kunde hat schon Erfahrung im Kraftsport und wird als fortgeschritten eingestuft. Der Einstieg mit Muskelaufbautraining ist somit realisierbar. Da der Schwerpunkt auf Schmerzreduktion und Muskelaufbau liegt, wird mit einem sanften Muskelaufbautraining mit geringerer Intensität begonnen. Die Intensität wird gering gewählt, um ein Verschlechtern der Schmerzen durch hohe Belastung auszuschließen. Nach acht Wochen Muskelaufbautraining folgen acht Wochen Kraftausdauertraining.
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