Diese Arbeit hat die Zielsetzung, die verschiedenen Problemfelder der verdeckten Gewinnausschüttung zwischen Kapitalgesellschaften aufzuzeigen. Dabei wird zunächst auf die Problematik eingegangen, die zwischen zwei oder mehreren inländischen Kapitalgesellschaften eintreten kann. Die steuerliche Belastung verdeckter Gewinnausschüttungen ist im Bereich der Leistungsbeziehungen einer Kapitalgesellschaft zu einer anderen Kapitalgesellschaft stark vermindert worden. In Beteiligungsketten bleibt es daher bei einer einmaligen Belastung mit Körperschaftsteuer in Höhe des Körperschaftsteuersatzes. Darüber hinaus werden die Probleme einer verdeckten Gewinnausschüttung bezüglich einer Organschaft aufgezeigt.
Im Weiteren erfolgt die Auseinandersetzung mit der Problematik für den Fall, dass die Kapitalgesellschaften in unterschiedlichen Ländern ansässig sind. Insbesondere die Frage eines vergleichbaren ausländischen Instituts der verdeckten Gewinnausschüttung nach deutschem Steuerrecht sowie die Frage, welches Rechtssystem für die Besteuerung anzuwenden ist und welche Rolle die Doppelbesteuerungsabkommen spielen, werden untersucht.
Die verdeckte Gewinnausschüttung gehört zu den umstrittensten und deswegen auch komplexesten Themen des Steuerrechts. Dies gilt sowohl für die Definition als auch und insbesondere für die Ausgestaltung des Rechtsinstituts in der Rechtspraxis. Die Fülle der gefährdeten Lebenssachverhalte, die Auslöser einer verdeckten Gewinnausschüttung sein können, scheint geradezu unendlich. Dies zeigen die unzähligen Entscheidungen des Bundesfinanzhofs, die in den vergangenen Jahren ergangen sind, sowie die Rechtsprechungsentwicklung. Oberste Priorität ist es, Vermögensverlagerungen zwischen zwei oder auch mehreren Kapitalgesellschaften einer sachgemäßen Besteuerung zuzuführen. Es ist aber auch nicht zu verschweigen, dass die verdeckte Gewinnausschüttung als Gestaltungsmittel gewollt sein kann. Steuerlich kann die vGA eine inkongruente Gewinnausschüttung ermöglichen, wodurch die Steuerlast vermindert wird. Infolgedessen ist das Institut der verdeckten Gewinnausschüttung heute und mit Sicherheit auch in der Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Betriebsprüfung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Bachelorarbeit
- 2. Die verdeckte Gewinnausschüttung
- 2.1. Rechtsgrundlage, Sinn, Zweck und Zielsetzung
- 2.2. Definition und Tatbestandsmerkmale
- 2.3. Rechtsfolgen der verdeckten Gewinnausschüttung
- 2.3.1. Ebene der Kapitalgesellschaft
- 2.3.2. Ebene der Gesellschafter
- 3. Die verdeckte Gewinnausschüttung bei Organschaft
- 3.1. Grundlage
- 3.2. Rechtsfolgen und Probleme
- 4. Anwendung von § 8b KStG
- 4.1. Grundsatz
- 4.1.1. Sonderreglung
- 4.1.2. Verhältnis zu Regelungen in Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung (DBA)
- 4.1.3. Sonderregelung und Rückausnahme in Dreiecksfällen
- 4.2. Anwendung von § 8b Abs. 2 KStG
- 4.1. Grundsatz
- 5. Die verdeckte Gewinnausschüttung zwischen verbundenen Unternehmen - Mutter-, Tochter- und Enkelgesellschaft
- 5.1. Die verdeckte Gewinnausschüttung zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft
- 5.2. Die verdeckte Gewinnausschüttung in Beteiligungsketten
- 6. Dreiecksfälle - verdeckte Gewinnausschüttung zwischen Schwestergesellschaften
- 6.1. Allgemeines
- 6.2. Rechtsfolgen bei Schwestergesellschaften
- 6.2.1. Ebene der vorteilsgewährenden Tochtergesellschaft
- 6.2.2. Ebene der gemeinsamen Muttergesellschaft
- 6.2.3. Ebene der empfangenden Schwestergesellschaft
- 6.3. Vorteilsverbrauch in grenzüberschreitenden Dreiecksfällen
- 7. Internationale verdeckte Gewinnausschüttung
- 7.1. Anwendung und Verhältnis zu § 1 AStG
- 7.2. Bedeutung der Mutter-Tochter-Richtlinie
- 7.3. Problemdarstellung
- 7.3.1. Beurteilung durch die Finanzverwaltung
- 7.3.2. Beurteilung im internationalen Steuerrecht
- 7.4. Fallbeispiel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der verdeckten Gewinnausschüttung zwischen Kapitalgesellschaften, einem wichtigen Thema im deutschen Steuerrecht. Sie analysiert die Rechtsgrundlagen, Definition, Tatbestandsmerkmale und Rechtsfolgen der verdeckten Gewinnausschüttung sowie deren Anwendung in verschiedenen Konstellationen, wie z.B. bei Organschaft, verbundenen Unternehmen und im internationalen Kontext.
- Rechtsgrundlagen und Definition der verdeckten Gewinnausschüttung
- Rechtsfolgen der verdeckten Gewinnausschüttung auf Ebene der Kapitalgesellschaften und der Gesellschafter
- Anwendung der verdeckten Gewinnausschüttung in verschiedenen Konstellationen, einschließlich Organschaft, verbundenen Unternehmen und grenzüberschreitenden Fällen
- Bedeutung von § 8b KStG und der Mutter-Tochter-Richtlinie
- Aktuelle Problemfelder der verdeckten Gewinnausschüttung im internationalen Steuerrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Bachelorarbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik der verdeckten Gewinnausschüttung und ihrer Bedeutung im deutschen Steuerrecht. Kapitel 2 definiert den Begriff der verdeckten Gewinnausschüttung und analysiert die rechtlichen Grundlagen, den Sinn und Zweck sowie die Zielsetzung. Die Kapitel 3 und 4 untersuchen die Anwendung der verdeckten Gewinnausschüttung bei Organschaft und im Zusammenhang mit § 8b KStG. Kapitel 5 und 6 befassen sich mit den verschiedenen Konstellationen der verdeckten Gewinnausschüttung zwischen verbundenen Unternehmen, insbesondere Mutter- und Tochtergesellschaften sowie Schwestergesellschaften. Kapitel 7 schließlich befasst sich mit den internationalen Aspekten der verdeckten Gewinnausschüttung und der Bedeutung der Mutter-Tochter-Richtlinie.
Schlüsselwörter
Verdeckte Gewinnausschüttung, Kapitalgesellschaft, Steuerrecht, Organschaft, § 8b KStG, verbundene Unternehmen, Mutter-Tochter-Gesellschaft, Schwestergesellschaften, internationales Steuerrecht, Mutter-Tochter-Richtlinie.
- Quote paper
- Miriam Müller (Author), 2012, Die verdeckte Gewinnausschüttung zwischen Kapitalgesellschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923265