Die Gewaltbereitschaft unter Schülern wächst und macht schon lange nicht mehr Halt vor Bluttaten - Gewaltexplosionen, von denen wir aus den Nachrichten erfahren, die aber nur die Spitze eines Eisberges sind und das ganze Ausmaß der unbekannt bleibenden, alltäglichen Schulkonflikte erahnen lassen. Denn Schüler und Lehrer sind einander in einer vielstündigen Zwangsgemeinschaft ausgesetzt, was sich gerade unter den Schülern in Konflikten äußert, die sich in einer Aggressionsskala von leichten Beschimpfungen über schweres Mobbing bis zu tätlicher Gewalt einordnen lassen. Der Häufungsgrad mag in den verschiedenen Altersgruppen und Schulformen variieren - gemeinsam ist ihnen allen jedoch eine unzureichende Fähigkeit zur friedlichen Konfliktlösung. Da in vielen Fällen gerade das Elternhaus als problembelastete Institution versagt, ist die Schule selber gezwungen das Problem zumindest anzugehen. Dass hier aber immer noch mehr in die Nacharbeit, also in Polizeieinsatz an der Schule, in Jugendstrafeinrichtungen und Sozialarbeit investiert wird, als in die Konfliktvorbeugung und -bearbeitung z.B. mit Hilfe eines unparteiischen Streitschlichters, ist bedauerlich aber nicht unabänderlich.
Das Thema dieser Arbeit ist die Konfliktbewältigung in Schulen. Dabei soll es zunächst um Definition von Konflikt und Mediation gehen, um dann in weiteren Schritten die Möglichkeiten der Konfliktbewältigung mittels Schulmediation auszuloten. Nach der Vorstellung eines exemplarischen Phasenmodells der Schulmediation soll dann im Resümee - um eine wenig aussagekräftige Wiederholung von bereits Gesagtem zu vermeiden - die Sinnhaltigkeit der Schulmediation vor dem Hintergrund der allgemeinen Streitkultur erörtert, kontrastiert und bewertend profiliert werden. Der Begriff ‚Konflikt‘ ist zwar inzwischen von der Konfliktforschung vereinnahmt, steht aber in allgemeinen Wörterbüchern immer noch als eine Ableitung aus dem lateinischen Wort ‚conflictus‘ als Streit, Zwiespalt oder Zusammenstoß definiert. In einem Modell für zwischenmenschliche Beziehungen nach Gordon bedeutet Konflikt: „(…) ein Auftreten von Kämpfen und Kollisionen zwischen zwei (oder mehreren) Personen, wenn Verhaltensweisen und Bedürfnisbefriedigung in Gegensatz geraten oder wenn die Wertvorstellungen der Personen differieren.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konflikt und Mediation
- Konflikt
- Mediation
- Schulmediation
- Schulmediation
- Kommunikationstechniken
- Ziele und Grenzen der Schulmediation
- Der Mediator
- Phasen eines Mediationsverlaufs
- Ein kritisches Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Konfliktbewältigung in Schulen mit dem Fokus auf die Methode der Schulmediation. Es werden grundlegende Definitionen von Konflikt und Mediation erörtert, bevor die Möglichkeiten der Konfliktbewältigung durch Schulmediation genauer beleuchtet werden.
- Definition von Konflikt und Mediation
- Einsatzmöglichkeiten der Schulmediation
- Phasenmodell der Schulmediation
- Bewertung der Schulmediation im Kontext der Streitkultur
- Bedeutung von Mediation für eine friedliche Konfliktlösung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet den wachsenden Konfliktbedarf in Schulen und beschreibt das Problem unzureichender Konfliktlösungsfähigkeiten bei Schülern. Die Arbeit befasst sich mit der Konfliktbewältigung in Schulen und stellt die Mediation als eine alternative Konfliktlösungsmethode vor.
2. Konflikt und Mediation
2.1. Konflikt
Dieser Abschnitt definiert den Begriff "Konflikt" unter Einbezug verschiedener Theorien und Modelle. Es wird der Ursprung von Konflikten in menschlichen Beziehungen, insbesondere im schulischen Kontext, untersucht.
2.2. Mediation
In diesem Kapitel wird die Mediation als Konfliktlösungsmethode vorgestellt. Die Entwicklung und Bedeutung der Mediation als Alternative zu traditionellen Konfliktlösungsmechanismen wird erläutert.
3. Schulmediation
Dieses Kapitel widmet sich der Schulmediation als spezifischer Form der Mediation, die an Schulen eingesetzt wird. Es werden die Möglichkeiten der Schulmediation im Umgang mit Konflikten unter Schülern und Lehrern betrachtet.
4. Der Mediator
Der Abschnitt fokussiert auf die Rolle des Mediators in der Schulmediation und beschreibt die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Mediation erforderlich sind.
5. Phasen eines Mediationsverlaufs
Hier wird ein Phasenmodell der Schulmediation vorgestellt, das die einzelnen Schritte und Prozesse der Mediation detailliert beschreibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Konfliktbewältigung in Schulen und fokussiert auf die Anwendung von Mediation als ein Instrument zur Lösung von Konflikten. Wichtige Begriffe sind: Konflikt, Mediation, Schulmediation, Kommunikationstechniken, Ziele und Grenzen der Schulmediation, Mediator, Phasen eines Mediationsverlaufs.
- Citar trabajo
- David Liebelt (Autor), 2007, Schulmediation - Ein kurzer Überblick, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92315