Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse zweier Gedichte von Christian Morgenstern („Das große Lalula“) und Hugo Ball („KARAWANE“). Die Analyse soll keine literaturwissenschaftliche sein, sondern sie bezieht sich auf die sprachlichen Merkmale. Die Gedichte werden also unter sprachwissenschaftlichen Aspekten analysiert. Begrenzt habe ich mich in dieser Hinsicht auf die morphologischen und phonetischen Gesichtspunkte einer linguistischen Analyse.
Der Dadaismus ist eine Art „Anti-Kunst“, welche gegen ein bürgerlich- konformistisches Kunstideal rebelliert. Zufall und Spontaneität wurden im Dadaismus zum Gesetz. Willkürliche Wort- und Silbenreihen wurden wie auch die Collagen zur Ausdrucksform des Dadaismus. Die inhaltlichen Aussagen der Werke waren nicht relevant, was zählte, war das Spiel mit der Form. Genau mit diesem Hintergrundwissen ist zu erkennen, dass die zwei Gedichte, welche ich hier behandle, typische Formen des Dadaismus sind. Denn auch bei diesen Gedichten geht es nicht um den Inhalt, sondern um die Form und um die Frage, wie mit Sprache gespielt wird. Dieser Aspekt wird hier in meiner Ausarbeitung der Präsentation nun näher ausgeführt. Christian Morgenstern ist ein deutscher Dichter, Dramaturg, Journalist und Übersetzer. Er wurde am 06. Mai 1871 in München geboren. Sein Vater war Landschaftsmaler, weswegen die Familie oft auf Reisen in neue Regionen war. Daraus ergab sich für Christian Morgenstern ein sehr unregelmäßiger Schulunterricht oder manchmal auch Privatunterricht in den verschiedenen Regionen, in der sich die Familie aufhielt. Er lebte bis 1881 bei seinen Eltern, bis seine Mutter starb. Daraufhin lebte er bei seinem Paten in Hamburg, kurz danach kam er aber ins Heim. Als sein Vater dann 1882 schon wieder heiratete und Professor an der königlichen Kunstschule wurde, lebte Christian Morgenstern wieder bei seinem Vater und dessen neuer Frau. Auf Wunsch seines Vaters wechselte er dann von dem Gymnasium auf eine Militärsschule, wo er allerdings gar nicht zufrieden war und ein halbes Jahr später auch wieder auf das Gymnasium wechselte. 1892 studierte er Volkswirtschaft und ein Jahr später erkrankte er stark an Tuberkulose.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Biographie Christian Morgensterns
3 Analyse des Gedichts „Das große Lalula“
3.1 Analyse unter morphologischen Aspekten
3.2 Analyse unter phonetischen Aspekten
4 Biographie Hugo Balls
5 Analyse des Gedichts „KARAWANE“
5.1 Analyse unter morphologischen Aspekten
5.2 Analyse unter phonetischen Aspekten
6 Fazit
7 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse zweier Gedichte von Christian Morgenstern („Das große Lalula“) und Hugo Ball („KARAWANE“). Die Analyse soll keine literaturwissenschaftliche sein, sondern sie bezieht sich auf die sprachlichen Merkmale. Die Gedichte werden also unter sprachwissenschaftlichen Aspekten analysiert. Begrenzt habe ich mich in dieser Hinsicht auf die morphologischen und phonetischen Gesichtspunkte einer linguistischen Analyse.
Der Dadaismus ist eine Art „Anti-Kunst“, welche gegen ein bürgerlich- konformistisches Kunstideal rebelliert. Zufall und Spontaneität wurden im Dadaismus zum Gesetz. Willkürliche Wort- und Silbenreihen wurden wie auch die Collagen zur Ausdrucksform des Dadaismus. Die inhaltlichen Aussagen der Werke waren nicht relevant, was zählte, war das Spiel mit der Form.[1] Genau mit diesem Hintergrundwissen ist zu erkennen, dass die zwei Gedichte, welche ich hier behandle, typische Formen des Dadaismus sind. Denn auch bei diesen Gedichten geht es nicht um den Inhalt, sondern um die Form und um die Frage, wie mit Sprache gespielt wird. Dieser Aspekt wird hier in meiner Ausarbeitung der Präsentation nun näher ausgeführt.
2 Biographie Christian Morgensterns
Christian Morgenstern ist ein deutscher Dichter, Dramaturg, Journalist und Übersetzer. Er wurde am 06. Mai 1871 in München geboren.[2] Sein Vater war Landschaftsmaler, weswegen die Familie oft auf Reisen in neue Regionen war. Daraus ergab sich für Christian Morgenstern ein sehr unregelmäßiger Schulunterricht oder manchmal auch Privatunterricht in den verschiedenen Regionen, in der sich die Familie aufhielt. Er lebte bis 1881 bei seinen Eltern, bis seine Mutter starb. Daraufhin lebte er bei seinem Paten in Hamburg, kurz danach kam er aber ins Heim. Als sein Vater dann 1882 schon wieder heiratete und Professor an der königlichen Kunstschule wurde, lebte Christian Morgenstern wieder bei seinem Vater und dessen neuer Frau. Auf Wunsch seines Vaters wechselte er dann von dem Gymnasium auf eine Militärsschule, wo er allerdings gar nicht zufrieden war und ein halbes Jahr später auch wieder auf das Gymnasium wechselte. 1892 studierte er Volkswirtschaft und ein Jahr später erkrankte er stark an Tuberkulose. 1894 lebte er dann als freier Schriftsteller und Journalist in Berlin und veröffentlichte von da an verschiedene Werke, wie zum Beispiel den Band „In Phantas Schoß“, „ich und die Welt“, aber auch Groteske und Gedankenlyriken. Er unternahm zahlreiche Reisen vor allem durch Italien und die Schweiz. 1908 verlobte er sich und wendete sich der Anthroposophie Rudolf Steiners zu, welche ihn in seinen weiteren Werken stark beeinflusste. 1910 heiratete er und reiste mit seiner Frau durch Italien. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich aber stark und es folgten zahlreiche Sanatorienaufenthalte. Seine Werke mussten von Beauftragten vorgetragen werden, da er selbst kaum noch sprechen konnte. Sein Zustand war ab 1912 so schlecht, dass ein Sanatorium in Italien seine Aufnahme ablehnte und er am 31. März 1914 in einer Privatwohnung in Italien starb.[3]
3 Analyse des Gedichts „Das große Lalula“
Wie schon in der Einleitung erwähnt wurde, ist der Dadaismus eine Form der Kunst, welche allerdings die durch den ersten Weltkrieg fragwürdig gewordene überlieferte bürgerliche Kultur lächerlich machen wollte. Die Deklamation von Lauten und zusammengesetzten Wörtern sollte die chaotischen Bewusstseinsempfindungen der Menschen deutlich machen.[4] Dieses Prinzip verfolgte auch Christian Morgenstern in dem Gedicht „Das große Lalula“:
Das große Lalula
Kroklokwafzi? Semememi!
Seiokrontro – prafriplo:
Bifzi, bafzi; hulalemi:
quasti bast bo …
Lalu lalu lalu lalu la!
Hontraruru miromente
zasku zes rü rü ?
Entepente, Leiolente
klekwapufzi lü?
Lalu lalu lalu lalu la!
Simarar kos malzipempu
silzuzankunkrei (;) !
Marjomar dos: Quempu Lempu
Siri Suri Sei [ ]
Lalu lalu lalu lalu la![5]
Auf den ersten Blick ist es sicherlich schwer, in diesem Gedicht überhaupt etwas zu erkennen. Dass es keine für uns offensichtliche Bedeutung hat, liegt nahe, da wir die Ausdrücke, die Christian Morgenstern hier verwendet, wie zum Beispiel „Kroklokwafzi“, „Hontraruru“ oder auch „Silzusankunkrei“, nicht zu deuten wissen. Wir erkennen in dem Gedicht zwar Fragesätze wie bei „Kroklokwafzi?“, „zasku zes rü rü?“ und „klekwapufzi lü?“, Ausrufesätze bei „Semememi!“, Lalu lalu lalu lalu la!“ und „silzuzankunkrei (;)!“, andere Interpunktionen wie Kommata, Semikolons, Doppelpunkte und Klammern, sowie auch ein Refrain zu erkennen ist, der jeweils die fünfte Zeile darstellt, dennoch hat das Gedicht keine einheitliche Syntax, die eine Bedeutung erkennen lassen würde.
3.1 Analyse unter morphologischen Aspekten
Bevor es an die morphologische Analyse eines solchen Gedichtes geht, müssen bestimmte Fragestellungen formuliert werden. Anhand dieses Gedichtes tauchen die Fragestellungen auf, wie viele Morpheme in diesem Gedicht zu erkennen sind; welche dieser auch wirklich Morpheme sind oder vielleicht einfach nur Laute; wo genau eigentlich Morphemgrenzen gesetzt werden können und wo wir Morpheme erkennen, die wir im Deutschen genauso schreiben. Das heißt also, dass bei diesem Gedicht unter morphologischen Aspekten die interne Struktur und der Aufbau der Wörter untersucht wird.[6] Dies versuchen wir an einigen Beispielen zu verdeutlichen:
Das Wort „Das“ in der Überschrift ist flektierbar, deklinierbar, nicht komparierbar, nicht genusfest, ist also ein bestimmter Artikel.[7] Das Wort „große“ ist flektierbar, deklinierbar, komparierbar, ist also ein Adjektiv, wobei das „e“ für die Genusbildung (hier für das Neutrum) steht. Dieses Wort ist eine „usuelle Wortbildung“.
[...]
[1] http://www.wissen.de/xt/default.do?MENUNAME=Suche&SEARCHTYPE=topic&query=dadaismus
[2] http://www.oppisworld.de/morgen/morgbio.html
[3] http://www.yolanthe.de/biograf/morgenstern.htm
[4] Der neue Brockhaus. Lexikon und Wörterbuch in fünf Bänden und einem Atlas. Sechste, völlig neubearbeitete Auflage. Erster Band A-EK. Wiesbaden 1978. S. 519.
[5] Morgenstern, Margareta: Christian Morgenstern. Gesammelte Werke. In einem Band. München 1965. S. 226.
[6] Bußmann, Hadumod: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart 2002. S. 450,451.
[7] Linke, Angelika; Nussbaumer, Markus; Portmann, Paul R.: Studienbuch Linguistik. Erg. um ein Kap. „Phonetik und Phonologie“ von Urs Willi. 4., unveränderte Auflage. Tübingen 2001. S. 76. (alle weiteren Bestimmungen der Wortarten nach diesem Schema)
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