Neben einem generellen Überblick behandelt die Arbeit wichtige Push- und Pull Faktoren, die zu internationaler Mobilität der Arbeit führen. Folgende Gründe werden (teilweise auch mit Studienergebnissen) genauer beschrieben: Einkommensniveau, Arbeitslosigkeitsraten, Lebensstandard und demographische Entwicklungen. Ebenso wird auf die Folgen der Faktormobilität eingegangen. Die Verbindung zwischen dem globalen Arbeitsmarkt und dem Weltmarkt für
Produktionsstandorte stellt die Migration dar. In dieser Arbeit sollen ökonomische Ursachen
(positive Ebene) und Folgen (normative Ebene) internationaler Arbeitsmobilität ausführlich
behandelt werden. Soziale und politische Dimensionen sollen in dieser Betrachtung
ausgeklammert werden. Ich werde mich daher nicht mit Wanderungen aufgrund von
Verfolgungen, Kriegen, Zwang und Ähnlichem beschäftigen.
Einleitend lässt sich sagen, dass am Arbeitsmarkt zunehmend mehr Flexibilität gefordert ist.
Diese geht mit beruflicher Mobilität, welche in vielen Fällen mit räumlicher Mobilität
verbunden ist, einher. Es hat sich gezeigt, dass die örtliche Mobilität mit der erreichten
Ausbildungshöhe steigt. Der Ortswechsel ins Ausland stellt in Deutschland jedoch noch einen
sehr geringen Anteil. Viel häufiger verlegen Personen aufgrund beruflicher Veränderungen
ihren Wohnsitz von einer Region in eine andere. In diesem Zusammenhang würde man
jedoch nicht von internationaler Mobilität der Arbeit, sondern von so genannten
Binnenwanderungen sprechen. Daher werden diese Wanderungsströme in der vorliegenden
Arbeit nicht weiter behandelt und thematisiert werden.
Zukünftig wird es für immer mehr Menschen zur Normalität gehören in einem anderen Land
als ihrem Herkunftsland zu arbeiten und zu leben.
International betrachtet leben 140 Millionen Menschen als Migranten in einem anderen als
ihrem Herkunftsland. Dieser Umstand zeigt sich auch als starker Wirtschaftsmotor, so
werden beispielsweise jährliche Überweisungen in der Höhe von 67 Milliarden Dollar von
Migranten in ihre Heimatländer getätigt.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung
2. Ursachen und Folgen
2.1 Push- und Pull Faktoren
2.1.1 Einkommensunterschiede
2.1.2 Arbeitslosigkeit
2.1.3 Lebensstandard
2.1.4 Demographische Entwicklung
2.1.5 Migrationstypologien
2.2 Folgen
3. Schlussbemerkungen und Ausblick
LITERATURVERZEICHNIS
ABBILDUNGS- und TABELLENVERZEICHNIS
Abbildung 1: Darstellung des Push-Pull-Gedankens
Abbildung 2: Ursachen und Folgen der internationalen Arbeitsmobilität
Tabelle 1: Wanderungsfaktoren
1. Einleitung
Die Verbindung zwischen dem globalen Arbeitsmarkt und dem Weltmarkt für Produktionsstandorte stellt die Migration dar.[1] In dieser Arbeit sollen ökonomische Ursachen (positive Ebene) und Folgen (normative Ebene) internationaler Arbeitsmobilität ausführlich behandelt werden.[2] Soziale und politische Dimensionen sollen in dieser Betrachtung ausgeklammert werden. Ich werde mich daher nicht mit Wanderungen aufgrund von Verfolgungen, Kriegen, Zwang und Ähnlichem beschäftigen.
Einleitend lässt sich sagen, dass am Arbeitsmarkt zunehmend mehr Flexibilität gefordert ist.[3] Diese geht mit beruflicher Mobilität, welche in vielen Fällen mit räumlicher Mobilität verbunden ist, einher. Es hat sich gezeigt, dass die örtliche Mobilität mit der erreichten Ausbildungshöhe steigt. Der Ortswechsel ins Ausland stellt in Deutschland jedoch noch einen sehr geringen Anteil. Viel häufiger verlegen Personen aufgrund beruflicher Veränderungen ihren Wohnsitz von einer Region in eine andere. In diesem Zusammenhang würde man jedoch nicht von internationaler Mobilität der Arbeit, sondern von so genannten Binnenwanderungen sprechen. Daher werden diese Wanderungsströme in der vorliegenden Arbeit nicht weiter behandelt und thematisiert werden.
Zukünftig wird es für immer mehr Menschen zur Normalität gehören in einem anderen Land als ihrem Herkunftsland zu arbeiten und zu leben.[4]
International betrachtet leben 140 Millionen Menschen als Migranten in einem anderen als ihrem Herkunftsland.[5] Dieser Umstand zeigt sich auch als starker Wirtschaftsmotor, so werden beispielsweise jährliche Überweisungen in der Höhe von 67 Milliarden Dollar von Migranten in ihre Heimatländer getätigt. Durch die eben genannten Zahlungsströme profitieren die Heimatländer sehr stark von der Abwanderung. Ökonomisch motivierte Migrationen stellen aber kein neuzeitliches Phänomen dar, sondern lassen sich bis zu nomadisierten Jägern und Sammlern zurückverfolgen. Es stellt sich an dieser Stelle eine sehr grundlegende Frage „Warum wandern Menschen überhaupt?“ Die Ursachen und Gründe für die Auswanderung sind sehr unterschiedlich.[6] Die Ansätze zur Erklärung von Migration ebenso.[7] Im Feld der ökonomischen Theorien, welche diesbezüglich erklärend wirken, zeigt sich im Wesentlichen vor allem die Reallohndifferentialhypothese nach Ravenstein und die auf dem Humankapitalansatz basierende Theorie von Sjaastad.[8]
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit den Ursachen, die zur internationalen Abwanderung von Arbeitskräften führen. Zusätzlich werden daraus resultierenden Folgen beschrieben. Um die Thematik greifbarer zu machen sind die theoretischen Ausführungen mit Beispielen ergänzt.
2. Ursachen und Folgen
Grundsätzlich kann man zwischen mikroökonomischen und makroökonomischen Ansätzen unterscheiden. Während mikroökonomische Theorien überwiegend die Kosten-Nutzen Überlegungen des Individuums betrachten, sind makroökonomische Theorien (Determinanten auf gesamtwirtschaftlicher Ebene betrachtend) in diesem Zusammenhang häufig auf Push- und Pull Faktoren abgestellt.[9] Die meisten Theorien, die versuchen einen Beitrag zur Erklärung von Migration zu liefern, gehen davon aus, dass zur Migration spezifische Strukturen und Gegebenheiten im Heimat- so wie auch im Zielland beitragen.[10]
2.1 Push- und Pull Faktoren
Im Folgenden sollen die Ursachen für Migrationsbewegungen in Push- und Pull Faktoren gegliedert dargestellt werden.[11]
Push- und Pull Faktoren dienen der relativen Bewertung von Kosten und Nutzen, oder in anderen Worten von Vor- und Nachteilen jeweils auf Seite des Heimatlandes und auf Seite des Ziellandes. Unter Push Faktoren versteht man jene Bedingungen des Herkunftslandes, aufgrund welcher Menschen emigrieren möchten. Pull Faktoren hingegen stellen die Attraktivität, also alles Anziehende, des Ziellandes dar, welche die Migranten zur Auswanderung bewegen. Jedes Land (das Herkunfts- wie auch das potentielle Zielland) weist eine Reihe von positiven (+) und negativen (-) sowie neutralen (o) sozioökonomischen, politischen, ökologischen und kulturellen Faktoren, welche entscheidungsrelevant sind, auf. Bei einer Migrationsentscheidung werden sowohl Push- wie auch Pull Faktoren berücksichtigt.[12] Eine Person wird also dann emigrieren, wenn die Gesamtheit der Faktoren des Ziellandes attraktiver erscheint als die Gesamtheit der Faktoren des Heimatlandes.[13][14] Hier müssen jedoch auch intervenierende Variablen, Faktoren räumlicher und zeitlicher Dimension wie Transportkosten, Risiken oder andere Hindernisse und persönliche Faktoren berücksichtigt werden. Diese lösen jedoch eine Migration nicht aus und sind, wenn man einen längeren Zeitraum betrachtet, nicht konstant.[15] Dies lässt sich gut an folgendem Beispiel verdeutlichen. Ist die räumliche Distanz zwischen Herkunfts- und Zielland sehr groß, so wird das in hohem Maß als kostenverursachend empfunden und andere für das Zielland sprechende Faktoren verlieren an „Gewicht“. Die wahrgenommenen Transportkosten können jedoch durch innovative Verkehrskonzepte und Transportmöglichkeiten verringert werden und dadurch zu verstärkter Migration führen. Heutzutage sind die Raumüberwindungskosten so stark gesunken, dass sie eine untergeordnete Rolle in der Auswanderungsentscheidung von Personen spielen. Die zeitliche Dimension beschreibt die Dauer des Aufenthaltes der Auswanderer in dem Zielland.[16] Man spricht hier von temporärer oder dauerhafter Migration. Die zeitliche Dimension steht mit der räumlichen Dimension in enger Verbindung, so werden beispielsweise Wanderarbeit oder andere temporäre Migrationsformen durch geringere Raumüberwindungskosten begünstigt.
Das eben beschriebene Grundmodell der Push- und Pull Faktoren nach Lee (welches eine Weiterentwicklung der Arbeiten von Ravenstein ist) soll nun im Folgenden grafisch dargestellt werden, bevor näher auf die einzelnen Faktoren eingegangen wird. Bei der Betrachtung dieses Modells darf man jedoch nicht außer Acht lassen, dass es viel mehr ein Mittel zur Klassifizierung der die Migration beeinflussenden Bestimmungsfaktoren als eine erklärende Theorie ist.[17]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Darstellung des Push-Pull-Gedankens[18]
Es sollen nun einzelne Push- und Pull Faktoren aufgezeigt und näher beschrieben werden. Die folgende Tabelle stellt wesentliche Push- und Pull Faktoren übersichtlich dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Wanderungsfaktoren[19]
[...]
[1] Vgl. Parnreiter [Migration 1994], S. 20.
[2] Vgl. Straubhaar [Migrationstheorie 1995], S. 291.
[3] Vgl. hierzu und im Folgenden Hecker [Berufliche Mobilität 2000], S. 67, S. 83ff und S. 90.
[4] Vgl. Eekhoff [Globalisierung 1998], S. 204.
[5] Vgl. hierzu und im Folgenden Schroedter [Globalisierung 2002], S. 77.
[6] Vgl. Ravenstein [Migration 1889], S. 286 und Sjaastad [Human Migration 1962], S. 83ff.
[7] Vgl. hierzu und im Folgenden Borjas [Immigration 1994], S. 1668ff.
[8] Vgl. Ravenstein [Migration 1889], S. 286 und Sjaastad [Human Migration 1962], S. 83ff.
[9] Vgl. Braun/Topan [Internationale Migration 1998], S. 14ff und Straubhaar [Migrationstheorie 1995], S. 293 und Straubhaar [Migration 2002], S. 29.
[10] Vgl. Seifert [Geschlossene Grenzen 2000], S. 24.
[11] Vgl. hierzu und im Folgenden Vgl. Braun/Topan [Internationale Migration 1998], S. 14ff und Straubhaar [Migrationstheorie 1995], S. 293 und Straubhaar [Migration 2002], S. 29.
[12] Vgl. Gatzweiler [Interregionale Wanderung 1975], S. 50ff.
[13] Vgl. hierzu und im Folgenden Lee [Theorie der Wanderung 1972], S. 115ff.
[14] Anm.: Das ursprüngliche Konzept geht auf Lee, E.S.: A Theory of Migration 1966, in: Demography, 3 (1966), S. 47-57 zurück. Hier wurde jedoch die Deutsche Übersetzung aus dem Jahre 1972 als Quelle herangezogen.
[15] Vgl. hierzu und im Folgenden Harbach [Arbeitsmigration 1976], S. 68ff.
[16] Vgl. hierzu und im Folgenden Körner [Internationale Mobilität 1990], S. 18f.
[17] Vgl. Massey et al. [International Migration 1998], S. 12.
[18] Quelle: Lee [Theorie der Wanderung 1972], S. 118.
[19] Quelle: Berthold/Neumann [Europäische Arbeitnehmer 2003], S. 6 (modifiziert).
- Quote paper
- Tanja Wasserfaller (Author), 2008, Internationale Mobilität der Arbeit: Push- und Pull-Faktoren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92213
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.