Inhaltsangabe: 1. Einführung in das Thema 2. Das Modifizieren der Symptome 3. Problematik beim Erkennen von ADHS im Erwachsenenalter 4. Therapiemöglichkeiten 5. Fazit und eigene Meinung 6. Literaturverzeichnis +++ „Zappelphilip“, „Suppenkasper“ oder „Hans Guck in die Luft“ – allesamt bekannte Figuren aus dem Kinderbuch „Der Struwwelpeter“, geschrieben im 19. Jahrhundert vom Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann. Sie gelten als Prototypen des an der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung erkrankten Patienten. Eine Fortsetzung des Buches mit Geschichten der Protagonisten im Erwachsenenalter ist mir nicht bekannt, war lange Zeit auch nicht notwendig. Denn Kinder mit ADHS galten bis vor kurzem als geheilt, sobald sie die Pubertät erreicht hatten (spätestens jedoch im Verlauf derer). Ein Irrglaube wie man herausgefunden hat, doch einer, der noch bis 1998 in Deutschland weit verbreitet war.
In den Vereinigten Staaten hingegen ist man sich seit einigen Jahren der Persistenz der Erkrankung im Erwachsenenalter bewusst. Selbsthilfegruppen wurden gebildet, die Wochenzeitschrift „Time“ widmete ihr 1994 eine Titelstory und der ehemalige Präsident Bill Clinton gilt als einer der Betroffenen.
Man schätzt mittlerweile, „dass ein bis zwei Drittel der erkrankten Kinder auch als Erwachsene noch erhebliche, beeinträchtigende Störungen aufweisen.“ Oft unterschätzen Betroffenen die Situation, wissen nicht einmal über ihre Erkrankung bescheid. Viele haben sich im Leben zurecht gefunden, gehen guten Jobs nach und sind dabei auch recht erfolgreich. Der bereits genannte Ex-Staatschef beispielsweise reiht sich in einen Kreis überaus genialer und bekannter Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen ein: Wolfgang Amadeus Mozart, Albert Einstein, Edgar Allan Poe, Salvador Dali oder Abraham Lincoln gelten als Leidensgenossen.
Doch, nach durchsicht dieser Fakten drängen sich bei mir zwangsläufig zwei Fragen auf: 1. Was bedingt diese Anhäufung genialer Persönlichkeiten gerade bei diesem Krankheitsbild? Und 2. warum galt ADHS lange Zeit als reine Kinderkrankheit?
Inhaltsangabe
1. Einführung in das Thema
2. Das Modifizieren der Symptome
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
Motorische Störungen
Verhaltensstörungen
3. Problematik beim Erkennen von ADHS im Erwachsenenalter
4. Therapiemöglichkeiten
5. Fazit und eigene Meinung
6. Literaturverzeichnis
1. Einführung in das Thema
„Zappelphilip“, „Suppenkasper“ oder „Hans Guck in die Luft“ – allesamt bekannte Figuren aus dem Kinderbuch „Der Struwwelpeter“, geschrieben im 19. Jahrhundert vom Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann. Sie gelten als Prototypen des an der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung[1] erkrankten Patienten. Eine Fortsetzung des Buches mit Geschichten der Protagonisten im Erwachsenenalter ist mir nicht bekannt, war lange Zeit auch nicht notwendig. Denn Kinder mit ADHS galten bis vor kurzem als geheilt, sobald sie die Pubertät erreicht hatten (spätestens jedoch im Verlauf derer). Ein Irrglaube wie man herausgefunden hat, doch einer, der noch bis 1998 in Deutschland weit verbreitet war.
In den Vereinigten Staaten hingegen ist man sich seit einigen Jahren der Persistenz der Erkrankung im Erwachsenenalter bewusst. Selbsthilfegruppen wurden gebildet, die Wochenzeitschrift „Time“ widmete ihr 1994 eine Titelstory und der ehemalige Präsident Bill Clinton gilt als einer der Betroffenen.[2]
Man schätzt mittlerweile, „dass ein bis zwei Drittel der erkrankten Kinder auch als Erwachsene noch erhebliche, beeinträchtigende Störungen aufweisen.“[3] Oft unterschätzen Betroffenen die Situation, wissen nicht einmal über ihre Erkrankung bescheid. Viele haben sich im Leben zurechtgefunden, gehen guten Jobs nach und sind dabei auch recht erfolgreich. Der bereits genannte Ex-Staatschef beispielsweise reiht sich in einen Kreis überaus genialer und bekannter Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen ein: Wolfgang Amadeus Mozart, Albert Einstein, Edgar Allan Poe, Salvador Dali oder Abraham Lincoln gelten als Leidensgenossen.
Doch, nach durchsicht dieser Fakten drängen sich bei mir zwangsläufig zwei Fragen auf: 1. Was bedingt diese Anhäufung genialer Persönlichkeiten gerade bei diesem Krankheitsbild? Und 2. warum galt ADHS lange Zeit als reine Kinderkrankheit?
2. Das Modifizieren der Symptome
Bevor ich weiter auf die zuvor gestellten Fragen eingehen werde, sollte zunächst erwähnt werden, dass man bei ADHS zwischen drei Untergruppen differenziert:
„Typ 1: Mischtypus, bei dem sowohl Symptome der Hyperaktivität/Impulsivität als auch der Aufmerksamkeitsstörung vorliegen.
Typ 2: Vorliegen der Kriterien eines Aufmerksamkeitsdefizits, nicht der Hyperaktivität.
Typ 3: Vorliegen der Kriterien einer Hyperaktivitätsstörung mit Impulsivität, nicht eines Aufmerksamkeitsdefizit.“[4]
Innerhalb dieser drei Gruppen existieren mannigfaltige Symptome, die auf eine ADHS hinweisen können. Der Text „Das hyperkinetische Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) des Erwachsenenalters“[5] setzt sich unter anderem mit diesen auseinander. Gleichzeitig gibt er Aufschluss, auf die von mir gestellten Fragen. Frage zwei - warum ADHS lange Zeit als reine Kinderkrankheit galt - wird dabei besonders thematisiert.
Die vielleicht entscheidende Ursache ist, dass die im Kindesalter auffälligen Symptome in der Pubertät modifizieren:
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen:
Zur Beantwortung von Frage 1 (was die Anhäufung genialer Persönlichkeiten bei diesem Krankheitsbild bedingt) ist die genauere Betrachtung des Symptoms Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen besonders interessant. Denn ADHS erkrankte Menschen neigen dazu, bei interessierenden Themen plötzlich einen besonderen Ehrgeiz und großes Durchhaltevermögen aufwenden zu können. Anstelle der ansonsten latenten Abwesenheit tritt nun plötzlich eine Hyperfokussierung. Diese Tatsache erklärt auch, warum die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung, die im Kindesalter besonders in der Schule zum Tragen kommt, bei Erwachsenen nur noch selten wahrgenommen wird. Sie müssen sich nun nur noch selten mit „nervigen Biologiefragen“, „endlosen Zahlenreihen“ oder „langweiligen Texten“ auseinandersetzen. Stattdessen wählen Betroffene im Erwachsenenalter häufig eine berufliche Richtung, die sie interessiert und die sie dementsprechend intensiv bearbeiten können.
[...]
[1] Im Folgenden als ADHS abgekürzt
[2] Vgl.: Krause, K.-H.; Krause, J.; Trott, G.-E.: Diagnostik und Therapie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter; 1999, Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York; S. 1309. [Im Folgenden als „Diagnostik“ abgekürzt]
[3] Ebd.
[4] Diagnostik; S. 1309.
[5] Krause, K.-H.; Krause, J.; Trott, G.-E.: Das hyperkinetische Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) des Erwachsenenalters; 1998, Springer Verlag. [Im Folgenden als „Syndrom“ abgekürzt]
- Arbeit zitieren
- Thomas Müller (Autor:in), 2005, AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) im Erwachsenenalter , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92184
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