Diese Arbeit untersucht, auf welche Weise die Macher*innen des DDR Museums Berlin den Besucher*innen die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik präsentieren. Dabei wird auf der Grundlage eines Besuchs im Sommer 2019 eine systematische Analyse des Museums vorgenommen, in denen die ausgestellten Objekte, aber auch die ästhetische Aufbereitung, die Verwendung von Texten sowie die Werbe- und Begleitmaterialen berücksichtigt werden. Die theoretische Grundlage dazu bieten neben traditionellen Ansätzen der Erinnerungs- und Gedächtnisforschung auch modernere Ansätze der Museumswissenschaft, wobei insbesondere der Begriff der Ostalgie von zentraler Bedeutung ist.
Auf Basis dieser Analysen versucht die Arbeit schließlich auch die Frage zu beantworten, wie und weshalb es dem DDR Museum gelingt, eine Vielzahl von Besucher*innen anzulocken und zu begeistern. Dabei wird insbesondere die Umsetzung des Werbeslogans "Geschichte zum Anfassen" ausführlich untersucht. Hinsichtlich der ästhetischen Gestaltung sowie der Auswahl von Themen und Objekten soll analysiert werden, welches Narrativ in dem Museum vermittelt bzw. vorgegeben wird, um die von den Geschäftsführern aufgestellten Fragen zu beantworten.
Für viele Tourist*innen gehört er mittlerweile zum Standard-Programm einer Reise in die deutsche Hauptstadt: ein Besuch des DDR-Museums Berlin. Schon allein aufgrund seiner prominenten Lage am Ufer der Spree, in unmittelbarer Nähe zum Berliner Dom und dem Palast der Republik, führt für viele kein Weg an dem modernen Museum vorbei. Im Kampf um die meist knapp bemessene Zeit der Tourist*innen ist es in der Bundeshauptstadt einem starken Konkurrenzkampf ausgesetzt. Organisatorisch unterscheidet es sich von den meisten anderen Geschichtsausstellungen und -museen dadurch, dass es sich von Beginn an in privater Trägerschaft befindet und finanziell vollständig ohne öffentliche Mittel auskommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der „Trabbi“ im Mittelpunkt. Eine Analyse der Werbe- und Begleitmaterialien
- Warme Farben, schöne Atmosphäre. Zur ästhetischen Aufbereitung
- Die DDR als interaktive Erlebniswelt. Zum Einsatz von Medien und Objekten im Museum
- Leichte Sprache, wenig Inhalt. Zum Einsatz von Texten im Museum
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das DDR Museum Berlin und untersucht, wie es die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik Besuchern präsentiert. Dabei werden die ausgestellten Objekte, die ästhetische Aufbereitung, die Verwendung von Texten sowie Werbe- und Begleitmaterialien betrachtet. Die Arbeit setzt sich mit dem Konzept der Ostalgie auseinander und versucht zu erklären, wie es dem Museum gelingt, eine Vielzahl von Besuchern anzulocken und zu begeistern.
- Die Präsentation der DDR-Geschichte im Museum
- Die Rolle von Objekten, Texten und Medien in der Museumsgestaltung
- Das Konzept der Ostalgie und seine Auswirkungen auf die Museumserfahrung
- Der Umgang mit kritischen Aspekten der DDR-Geschichte
- Die Rezeption des Museums durch Besucher
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das DDR Museum Berlin vor und beleuchtet seine Relevanz im Kontext des Tourismus in der deutschen Hauptstadt. Sie beschreibt die Besonderheiten des Museums, wie beispielsweise die private Trägerschaft und die hohe Besucherzahl. Zudem werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit erläutert, die sich auf Erinnerungs- und Gedächtnisforschung sowie Museumswissenschaft beziehen.
- Der „Trabbi“ im Mittelpunkt. Eine Analyse der Werbe- und Begleitmaterialien: Dieses Kapitel untersucht die Werbe- und Begleitmaterialien des DDR Museums, insbesondere den Flyer und die "Minicards". Der Fokus liegt dabei auf der Auswahl des zentralen Motivs, des "Trabbi", und dessen Bedeutung für die Präsentation des Museums. Zudem wird die Darstellung der DDR-Geschichte in den Werbematerialien analysiert.
- Warme Farben, schöne Atmosphäre. Zur ästhetischen Aufbereitung: Dieses Kapitel analysiert die ästhetische Gestaltung des Museums und untersucht, wie Farben, Beleuchtung und Raumgestaltung dazu beitragen, die Geschichte der DDR zu präsentieren. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, welches Narrativ durch die ästhetische Aufbereitung vermittelt wird.
- Die DDR als interaktive Erlebniswelt. Zum Einsatz von Medien und Objekten im Museum: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Medien und Objekten im Museum. Es analysiert, wie das Museum den Besuchern ein interaktives Erlebnis ermöglicht und welche Bedeutung die ausgewählten Objekte für die Vermittlung der DDR-Geschichte haben.
- Leichte Sprache, wenig Inhalt. Zum Einsatz von Texten im Museum: Dieses Kapitel analysiert die im Museum verwendeten Texte und untersucht deren Sprache und Inhalt. Es geht dabei um die Frage, wie die Texte dazu beitragen, die Geschichte der DDR zu vermitteln und welches Bild der DDR sie zeichnen.
Schlüsselwörter
DDR Museum Berlin, Ostalgie, Museumswissenschaft, Erinnerungsforschung, Geschichtsvermittlung, Interaktion, Objektpräsentation, Werbematerial, ästhetische Gestaltung, Textanalyse, Besuchererfahrung, Trabant.
- Quote paper
- Felix Lieder (Author), 2020, Das DDR-Museum Berlin im Sommer 2019. Zwischen kritischer Geschichtsreflexion und Ostalgie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/921259