Im Folgenden sollen die wichtigsten Thesen und Argumentationsstränge der Monadologie dargestellt und kritisch auf ihre Begründungen untersucht werden. Denn auch wenn das Werk den von Leibniz´ vorgestellten Aufbau der metaphysischen Wirklichkeit ausgiebig darzustellen vermag, fällt die Begründung ihrer Thesen mitunter nur oberflächlich und schwer nachvollziehbar aus.
Die Monadologie bietet in ihrer Kompaktheit von 90 Paragraphen und kurzer, aufeinander aufbauender Argumente einen umfassenden Überblick über die Metaphysik Leibniz’. Ausgangspunkt dieser 1714 verfassten Schrift stellte ein Briefwechsel zwischen Leibniz und dem französischen Rechtsgelehrten Nicolas Remond dar. Somit war die Monadologie (im Original "Eclaircissement sur les Monades" und 1720 von Heinrich Köhler als "Monadologie" ins Deutsche übersetzt) ein Versuch, die Lehre der Monaden für den Gelehrtenkreis um Nicolas Remond verständlich zu machen und obwohl sie wohl nicht als Veröffentlichung für die Öffentlichkeit bestimmt war, wird sie als prägnante Zusammenfassung der metaphysischen Annahmen kurz vor Leibniz’ Tod 1716 auch als "Vermächtnisschrift" für die Nachwelt bezeichnet.
Auch wenn Leibniz viele seiner Überlegungen in fast unüberschaubar vielen Schriften und Briefwechseln weiter erörtert hat (so umfasst der nach seinem Tod gesicherte Nachlass mehr als 50.000 Stücke), soll der Schwerpunkt dieser Arbeit auf den in der Monadologie gegeben Thesen und Erklärungen liegen. Als Ergänzung zu einigen Thesen der Monadologie wird lediglich der 1714 geschriebene Text "Auf Vernunft gegründete Prinzipien der Natur und der Gnade" zur Hilfe genommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Monade im Unterschied zu dem Zusammengesetzten
- Vernunft- und Tatsachenwahrheiten
- Der Parallelismus bei Leibniz
- Das Leib-Seele-Problem
- Bezüge der Monaden untereinander
- Die Vollkommenheit Gottes und die beste aller möglichen Welten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich kritisch mit der Monadologie von Gottfried Wilhelm Leibniz. Ziel ist es, die wichtigsten Thesen und Argumentationsstränge des Werkes darzustellen und deren Begründungen zu untersuchen. Dabei wird auch die Frage nach der Plausibilität der von Leibniz vorgestellten metaphysischen Wirklichkeit gestellt.
- Die Definition der Monade als einfache Substanz und ihre Unterscheidung vom Zusammengesetzten
- Die Rolle der Perzeptionen und Appetitionen in der Monade und ihre Beziehung zur Veränderung
- Der Parallelismus zwischen der Welt der Monaden und der Welt der Erscheinungen
- Die Vollkommenheit Gottes und die Begründung der besten aller möglichen Welten
- Die Frage nach der Begründbarkeit der Leibnizschen Metaphysik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Monadologie ein und stellt deren historische und philosophische Bedeutung heraus. Sie erklärt den Aufbau der Arbeit und die methodischen Vorgehensweisen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition der Monade als einfache Substanz und ihrer Unterscheidung vom Zusammengesetzten. Es wird argumentiert, dass Leibniz’ Konzept der Monade problematisch ist, da es schwer nachvollziehbar ist, wie das teilbare und körperliche Zusammengesetzte aus der Anhäufung von teil- und ausdehnungslosen Monaden bestehen kann.
Kapitel drei untersucht die Unterscheidung zwischen Vernunft- und Tatsachenwahrheiten, die Leibniz in seiner Monadologie macht.
Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Parallelismus-Prinzip bei Leibniz. Es analysiert das Leib-Seele-Problem und untersucht die Beziehungen der Monaden untereinander.
Das fünfte Kapitel erörtert die Vollkommenheit Gottes und die Begründung der besten aller möglichen Welten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Hausarbeit sind: Monadologie, Gottfried Wilhelm Leibniz, einfache Substanz, Zusammengesetztes, Perzeption, Appetition, Parallelismus, Leib-Seele-Problem, Vollkommenheit Gottes, beste aller möglichen Welten, Metaphysik, Kritik.
- Quote paper
- Philip Speer (Author), 2020, Leibniz Monadologie. Eine kritische Auseinandersetzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/921098