Lange Zeit gab es Spekulationen über die Herkunft der Zigeuner. Ihr Herkunftsland konnte nicht bestimmt werden, durch Sagen, Märchen und Schutzbehauptungen der Zigeuner selbst wurde diese Unsicherheit der Herkunftsbestimmung noch verstärkt. So wiesen sich die Zigeuner als Israeliten, Ägypter oder wandernde christliche Büßer aus. Diese Aussagen wurden von Historikern aufgegriffen und festgeschrieben.
Die Sprachforschung bewies jedoch, dass es sich hier um Spekulationen handelte. Als eigentliches Herkunftsland konnte Indien bestimmt werden. Unabhängig voneinander gelang es mehreren Sprachwissenschaftlern zu beweisen, dass es bei dem Romanes, der Zigeunersprache, um eine ursprünglich indische Dialektform geht, die durch anschließende Forschungen auf das Sanskrit zurückgeführt wurde.
Bei der Suche nach indischen Volkstämmen, die eine ähnliche Lebensweise wie die in Europa beheimateten Zigeuner aufweisen, stieß man auf mehrere Volksgruppen, die nahezu identischen Merkmale zeigten.
Es ist auch nicht genau zu feststellen, zu welchem Zeitpunkt Angehörigen dieser Volksgruppen Indien verließen. Noch weniger bekannt sind die Gründe für den Auszug. Als Erklärungsmodelle werden Erzählungen persischer und arabischer Dichter angegeben. Sie sagen aus, dass gegen 420 n. u. Z. Bahram -Gor, ein Fürst aus Persien, an Shankal, König von Kambodscha und Maharadscha von Indien, die Bitte richtete, unter seinen Untertanen Musikanten und Tänzer auszusuchen, und diese zur Aufmunterung der persischen Untertanen in sein Reich zu schicken. Angeblich sollen 12000 Spielleute nach Persien gekommen sein. Der Auslöser für die Emigration war wahrscheinlich die Eroberung des Industales durch mohamedanische Truppen im 7. Jahrhundert n.u.Z. Das erste Einwanderungsland, durch das die Vorfahren der Zigeuner zogen, war Persien.
Heute sind drei dialektologische Hauptgruppen der Zigeuner feststellbar:
1. die armenische
2. die europäische
3. die syrische
Inhaltsverzeichnis
- Zur Geschichte der Zigeuner
- Die Ethnie der Zigeuner
- Wodurch gibt es einen Konflikt zwischen Zigeunern und Sesshaften?
- Versuche zur „Behebung" des Konfliktes
- Vergleich der gegenwärtigen Situation der Zigeuner in Deutschland und in Ungarn
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beleuchtet die Geschichte und Gegenwart der Zigeuner in Deutschland und Ungarn. Sie verfolgt das Ziel, die historischen Wurzeln des Konflikts zwischen Zigeunern und Sesshaften zu erforschen und die aktuelle Situation der Roma in beiden Ländern zu vergleichen. Die Arbeit analysiert die Ursachen für die Diskriminierung und Verfolgung der Zigeuner, die unterschiedlichen Versuche zur „Behebung" des Konflikts und die Folgen für die Roma in beiden Ländern.
- Die historische Entwicklung der Zigeuner in Europa und ihre Einwanderung in Deutschland und Ungarn
- Die ethnische Identität der Zigeuner und ihre kulturellen Besonderheiten
- Die Ursachen des Konflikts zwischen Zigeunern und Sesshaften, einschließlich Vorurteile, Diskriminierung und Verfolgung
- Die Versuche zur Integration der Zigeuner und die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen
- Die aktuelle Situation der Roma in Deutschland und Ungarn, einschließlich ihrer politischen, sozialen und wirtschaftlichen Lage
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Geschichte der Zigeuner
Das Kapitel beleuchtet die lange Zeit der Spekulationen über die Herkunft der Zigeuner und die Schwierigkeiten, ihr Herkunftsland zu bestimmen. Die Sprachforschung konnte schließlich Indien als eigentliches Herkunftsland identifizieren. Das Kapitel beschreibt die verschiedenen Einwanderungswellen der Zigeuner nach Europa und die unterschiedlichen Reaktionen der sesshaften Bevölkerung, die zwischen Verklärung und Ablehnung schwankten. Es wird die europäische Geschichte der Zigeuner als eine Geschichte von Verfolgung dargestellt, die im 15. Jahrhundert begann und bis ins 20. Jahrhundert andauerte.
Die Ethnie der Zigeuner
Dieses Kapitel behandelt die Verbreitung der Roma in Europa und zeigt die unterschiedlichen Klassifizierungen der Romagruppen auf. Es werden die kulturellen Elemente der Roma-Gemeinschaft beschrieben, die sie von der Mehrheitsbevölkerung abgrenzen, wie Sprache, Sozialorganisation, Religion und Sozialisation der Kinder. Das Kapitel betont die interne Differenzierung der Roma und ihre mehrschichtige Identität.
Wodurch gibt es einen Konflikt zwischen Zigeunern und Sesshaften?
Das Kapitel untersucht die Ursachen für den Konflikt zwischen Zigeunern und Sesshaften, die seit der Ankunft der Roma in Europa bestehen. Es wird argumentiert, dass die unterschiedlichen Lebensweisen und sozialen Organisationsformen der Zigeuner, ihre Sprache und ihr Brauchtum zu Misstrauen und Ablehnung führten. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Angst und der Suche nach Sündenböcken in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit. Es wird auch die Rolle der rassistischen Ideologien im 19. Jahrhundert und die systematische Verfolgung der Roma durch die Nationalsozialisten hervorgehoben.
Versuche zur „Behebung" des Konfliktes
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Versuche, den Konflikt zwischen Zigeunern und Sesshaften zu „beheben". Es werden die anfänglichen „sanften" Versuche der Vertreibung durch Ablösesummen und die spätere kriminalpolitische Einstufung der Zigeuner als vogelfrei erklärt. Das Kapitel schildert die Verfolgungsmaßnahmen im 15. bis 18. Jahrhundert und die Rolle der Polizei bei der Durchsetzung dieser Maßnahmen. Es wird die Entwicklung der bürokratischen Kontrolhnethoden im 19. Jahrhundert und die „Endlösung" der Roma durch den Nationalsozialismus beschrieben. Das Kapitel beleuchtet auch die Rolle der Armenpflege und die Versuche der Integration der Zigeuner in die Industriegesellschaft. Es wird das Beispiel der Berleburger Zigeuner als ein Beispiel für eine gescheiterte Ansiedlung dargestellt.
Vergleich der gegenwärtigen Situation der Zigeuner in Deutschland und in Ungarn
Das Kapitel vergleicht die Situation der Roma in Deutschland und Ungarn und zeigt die unterschiedlichen Auswirkungen des politischen Systems auf die Roma in beiden Ländern. Es wird die Situation der Roma in Ungarn unter dem Kommunismus beschrieben, die durch die Pflicht zur Arbeit und die bürokratische Kontrolle gekennzeichnet war. Das Kapitel beleuchtet die Folgen des politischen Wechsels für die Roma in Ungarn, einschließlich der Zunahme der Armut und der Kriminalität. Es werden die Probleme der Roma-Schüler in Ungarn und die politische Vertretung der Roma in beiden Ländern diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Geschichte der Zigeuner, die Ethnie der Roma, den Konflikt zwischen Zigeunern und Sesshaften, die Verfolgung der Roma, die Versuche zur Integration, die aktuelle Situation der Roma in Deutschland und Ungarn, die politische Vertretung der Roma, Diskriminierung, Vorurteile und Rassismus.
- Quote paper
- István Józsa (Author), 2002, Geschichte und Gegenwart der Zigeuner in Deutschland und in Ungarn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9200
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