Diese Arbeit verfolgt das Ziel zu bestimmen, ob Herodots Schlussfolgerung, Kleisthenes sei der Begründer der Demokratie für die Athener, als richtig bewertet werden kann. Somit lautet die dieser Arbeit zugrunde liegende Frage, inwiefern Kleisthenes als Begründer der attischen Demokratie verstanden werden kann.
Dazu werden zwei literarische Quellen herangezogen, die beide nach Kleisthenes Wirken entstanden. Zum einen liegen die Kapitel 66 bis 69 aus dem fünften Buch der "Historien", in der Übersetzung von Walter Marg, vor. Herodots Werk entstand zwischen 430 und 420 und basiert auf mündlichen Überlieferungen, berichtet aber über die historischen Ereignisse zwischen 700 und 479.
Die "Historien" sind für diese Arbeit interessant, da davon ausgegangen werden kann, dass Herodot eher an der Darstellung der aus der Phylenreform resultierenden Veränderungen interessiert war, als an deren Details.
Zum anderen werden die Kapitel 20 bis 22 aus Aristoteles Werk "Staat der Athener", in der Übersetzung von Martin Dreher, Grundlage dieser Arbeit sein. Das Werk ist in Form eines Papyrus erhalten geblieben und befasst sich hauptsächlich mit der Verfassung Athens, indem es den Schwerpunkt auf die Wiederherstellung der Demokratie legt.
Das Werk wurde um 330 geschrieben, weshalb es mit dem Wissen, dass Aristoteles sich auf andere Quellen stützte, gelesen werden muss. Auch seine Beschreibungen über die Wiederherstellung der Demokratie dürfen nicht ohne sie zu hinterfragen hingenommen werden, da er ein Bewunderer der Demokratie war.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Methode
- 3 Historischer Hintergrund
- 3.1 Attikas Einteilung
- 3.2 Solon
- 3.3 Tyrannis
- 4 Phylenreform
- 4.1 Demen
- 4.2 Trittyen
- 4.3 Phylen
- 5 Ostrakismos
- 6 Fazit
- 7 Literaturverzeichnis
- 7.1 Quellen
- 7.2 Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Kleisthenes als Begründer der attischen Demokratie verstanden werden kann. Sie analysiert die Phylenreform, die Kleisthenes 408/7 v. Chr. in Athen implementierte, anhand von ausgewählten Quellen und untersucht, ob Herodots Aussage, dass Kleisthenes die Demokratie für die Athener einführte, gerechtfertigt ist.
- Die Rolle der Phylenreform bei der Entwicklung der attischen Demokratie
- Die Bewertung der Phylenreform anhand von Kriterien wie Bewusstsein der Bürger über ihre politische Einflussnahme, etablierte Institutionen und die Entkopplung politischer Macht von sozialen Attributen
- Der historische Hintergrund der Phylenreform, einschließlich der Struktur Attikas, der solonischen Reform und der Tyrannis
- Die Struktur und Funktion der einzelnen Elemente der Phylenreform, basierend auf den Quellen von Aristoteles und Herodot
- Die Bedeutung des Ostrakismos-Gesetzes für die attische Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Quellenlage dar. Kapitel 2 definiert die Kriterien, anhand derer die Phylenreform auf ihren demokratischen Wert untersucht werden kann. Kapitel 3 beleuchtet den historischen Hintergrund der Reform, mit Fokus auf die Struktur Attikas, die solonische Reform und die Tyrannis des Peisistratos. Kapitel 4 analysiert die Phylenreform im Detail, unter Einbezug der Quellen von Aristoteles und Herodot, und behandelt die Demen, Trittyen und Phylen. Kapitel 5 behandelt das Ostrakismos-Gesetz und seine Relevanz für die attische Demokratie. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Frage nach Kleisthenes Rolle als Begründer der attischen Demokratie.
Schlüsselwörter
Phylenreform, Kleisthenes, attische Demokratie, Demokratie, Herodot, Aristoteles, „Historien“, „Staat der Athener“, Attika, Solon, Tyrannis, Demen, Trittyen, Phylen, Ostrakismos, isonomía.
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- Klara Friese (Author), 2019, Die Entstehung der attischen Demokratie. War Kleisthenes ihr Begründer?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/918568