Ziel dieser Arbeit ist es darzustellen, dass der moderne religiös motivierte Terrorismus islamistischer Prägung an sich keineswegs immer so neu ist in seinen zentralen Charakteristika und sich nicht so grundlegend vom oft als traditionell bezeichneten politisch motivierten Terrorismus unterscheidet, wie immer wieder propagiert wird. In vielen Fällen treten politische und religiöse Motivationen gemeinsam auf, wobei nicht selten die politischen im Vordergrund stehen oder schlichtweg politische Ziele religiös überhöht werden. Dies soll exemplarisch anhand von je zwei Vertretern des politisch motivierten und des religiös motivierten Terrorismus gezeigt werden. So soll ein Beitrag zu den Überlegungen geleistet werden, wie zukünftig mit dem Phänomen des Terrorismus in seiner modernen Erscheinungsform umzugehen ist. Dazu sollen exemplarisch Vertreter des politisch motivierten sogenannten traditionellen Terrorismus, die ETA und die RAF, sowie des religiös motivierten sogenannten neuen Terrorismus, die Al Qaida und die Hamas, gegenübergestellt werden.
Gliederung
I. Einleitung
I.1 Problemstellung
I.2 Zielsetzung
I.3 Vorgehensweise
I.3.1 Irreführende Annahmen
I.3.2 Konzeptionelle Entscheidungen
I.3.3 Definition
I.3.4 Abgrenzung von Nachbarbegriffen
II. Nationaler und internationaler Terrorismus
II.1 Transnationaler Terrorismus
II.2 Transnationale Netzwerkstrukturen
III. Religiös motivierter Terrorismus
III.1 Al Qaida
III.1.1 Der Ursprung im Afghanistankrieg von
III.1.2 Motive und Legitimationen
III.1.3 Organisationsstruktur
III.1.4 Osama bin Laden
III.1.5 Anschläge
III.1.6 Darstellung der zentralen Charakteristika
III.2 Hamas
III.2.1 Die erste Intifada und die Gründung der Hamas
III.2.2 Motive und Legitimationen
III.2.3 Organisationsstruktur
III.2.4 Anschläge
III.2.5 Die Muslimbruderschaft
III.2.5.1 Strukturen der Muslimbruderschaft
III.2.6 Darstellung der zentralen Charakteristika der Hamas
IV. Politisch motivierter Terrorismus..
IV.1 Euskadi ta Askatasuna - ETA
IV.1.1 Der baskische Nationalismus bringt die ETA hervor
IV.1.2 Motive und Legitimationen
IV.1.3 Organisationsstruktur
IV.1.4 Anschläge
IV.1.5 Darstellung der zentralen Charakteristika
IV.2 Rote Armee Fraktion - RAF
IV.2.1 Die Gründung der RAF im Kontext der ApO
IV.2.2 Motive und Legitimationen
IV.2.3 Organisationsstruktur
IV.2.4 Anschläge
IV.2.5 Darstellung der zentralen Charakteristika
V. Zusammenfassung.
V.1 Religiöse Überhöhung weltlicher Konflikte
V.2 Vermischung politischer und religiöser Motive und Legitimationen
V.3 Erkenntnisgewinn
V.4 Diskussion
V.5 Ausblick
VI. Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Die Wiege des Konzeptes von Terrorismus, wie er sich heute präsentiert, liegt im 19. Jahrhundert. Sozioökonomische Veränderungen, verursacht durch die industrielle Revolution, brachten neue universalistische Ideologien hervor, die aus den Umständen des Kapitalismus resultieren. In diesem Umfeld begann eine Ära des Terrorismus, in der er viele staatsfeindliche und revolutionäre Aspekte gewann, die ihn bis heute kennzeichnen. Einer der wichtigsten Vorläufer war wohl der Italiener Carlo Pisacane, der als Schöpfer der Theorie der Propaganda der Tat gilt. Diese besagt, dass nicht Taten aus Ideen hervorgehen, sondern Ideen aus Taten. Gewalt ist so nicht nur notwendig, um Aufmerksamkeit für ein Anliegen zu erregen, sondern auch um die Masse zu bilden, zu informieren und letztlich zur Revolution zusammenzuführen. Gewalt könne niemals durch Plakate, Flugblätter oder Versammlungen ersetzt werden. Wahrscheinlich die erste Organisation, die sich anstrengte, diese Theorie in die Praxis umzusetzen war die russische Narodnaja Wolja von 1878. Diese sah in dramatischen Gewalttaten die einzige Möglichkeit, in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit für ihre Ziele zu erregen. Propaganda der Tat bedeutete für sie das Auswählen und Töten bestimmter Persönlichkeiten, die das Feindbild repräsentierten. Aber neben der Propaganda der Tat galt auch der Grundsatz, keinen Tropfen überflüssigen Blutes zu vergießen. Doch bereits 1881 sah die Gruppe keine andere Möglichkeit für ihr geplantes Attentat auf den Zar. Mit dieser Strategie der Propaganda der Tat lieferte die Narodnaja Wolja ein Muster, das fortan zahlreiche terroristische Organisationen und Gruppen für ihren Kampf aufgriffen.
Der eigentliche Aufschwung des Terrorismus begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals standen gewaltsame Aufstände nationalistischer und antikolonialistischer Gruppen im Vordergrund, die sich gegen die weitere Vorherrschaft westlicher Mächte richteten. Etliche Länder verdanken zumindest teilweise ihre Unabhängigkeit Bewegungen, die auch Terrorismus gegen Kolonialmächte einsetzten. In diesem Kontext wurden so die Terroristen oft als Freiheitskämpfer bezeichnet und am prominentesten hat wohl in diesem Zusammenhang der Präsident der PLO, Yassir Arafat, diese Position vertreten. In seiner Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen sagte er, dass, wer für eine gerechte Sache und die Befreiung seines Landes von Eindringlingen und Kolonisten kämpfe, unmöglich ein Terrorist sein könne. Doch bereits während der späten 1960er Jahre tauchten immer mehr ethnisch separatistische und nationale Gruppen auf, die außerhalb kolonialer Strukturen standen. Ebenso ganz und gar ideologisch motivierte Gruppen und diverse andere radikale Gruppierungen. Auch ins Exil getriebene Minderheiten strebten nach einem eigenen Staat oder ethnische Minderheiten verlangten nach Unabhängigkeit von dem Staat, in den sie bisher eingebunden waren. Stets erschien der Terrorismus als geeignetes Mittel, um Aufmerksamkeit auf die Gruppe und ihre Ziele zu lenken. Meist auch in der Hoffnung, für das jeweilige Anliegen genauso viel internationale Sympathie wie ihre antikolonialen Vorläufer zu erlangen. Etwa zeitgleich bildeten sich linksorientierte extremistische Gruppen aus marxistischen, leninistischen und maoistischen Studentenbewegungen, die mit terroristischen Mitteln gegen den Imperialismus der USA und gegen den modernen kapitalistischen liberal demokratischen Staat mit seinen ökonomischen und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten den Kampf aufnahmen. Dabei sind die Ziele der Terroristen unvermeidlich politisch, im Sinne der Absicht, ein politisches System zu überwinden oder fundamental zu verändern. Doch weisen viele terroristische Gruppen, meist bedingt durch die Konfession ihrer Mitglieder, eine mehr oder weniger starke religiöse Komponente auf. Eine solche Verbindung von Religion und Terrorismus ist dabei absolut nicht neu. Sie ist sogar bedeutend älter als die Wurzeln des klassischen Terrorismus im 19. Jahrhundert, denn bereits vor mehr als 2000 Jahren wurden von religiösen Fanatikern Gewalttaten verübt. So führte beispielsweise die jüdische Sekte der Zeloten einen erbarmungslosen Kampf gegen die römischen Besatzer mittels Attentätern die öffentlichkeitswirksam meist gegen einzelne Personen aktiv wurden. Tausend Jahre später führten die Assassinen einen ähnlichen Kampf gegen die christlichen Kreuzfahrer. Bereits hier stellt der Gewaltakt eine gewissermaßen sakrale Handlung dar, die von religiösen Texten gefordert, von geistlichen Autoritäten befohlen und so zum göttlichen Willen wurde. Im Gegenzug glaubte der Attentäter an das göttliche Versprechen, dass er, falls er bei der Durchführung des Attentates ums Leben käme, direkt ins Paradies aufsteigen werde. Diese Idee des Märtyrers, der im Dienste seines Glaubens und im Auftrag seines Gottes sein Leben verliert, stellt bis zum heutigen Tage ein zentrales Element religiös motivierter terroristischer Gruppierungen dar. Gemäß den Ausführungen David Rapoports stellt die Religion bis zum 19. Jahrhundert sogar die einzige Legitimation für terroristische Aktivitäten dar. Erst die neuen Vorstellungen dieser Zeit über die Rolle des Bürgers und des Staates, des neuen Verständnisses von Selbstbestimmung und Nationalismus verursachten die Verschiebung der Motivationen und Akzente. Wie bereits erwähnt, erhielt dieser Prozess der Säkularisierung nach dem Zweiten Weltkrieg erst richtig Schub durch die aufkommenden Befrei-ungsbewegungen. So lösten Nationalismus, Separatismus und andere Ideologien die lange Verbindung von Religion und Terrorismus. Erst um die 1980er Jahre tauchen erneut religiös motivierte terroristische Gruppierungen auf, die dem modernen Bild entsprechen. Zweifellos eine Folge der islamischen Revolution im Iran des Jahres 1979. Diese Renaissance des religiös motivierten Terrorismus beschränkte sich nicht lange auf den islamischen Raum, sondern greift keine Zehn Jahre später auf alle großen Weltreligionen über. Seitdem erhöht sich die Zahl der Gruppen, die diese gefährliche Mischung von Glauben und Gewaltbereitschaft aufweisen, stetig. Doch auch Konflikte, die bisher von nationalistisch, separatistisch oder ethnisch motivierten Gruppierungen verursacht oder vorangetrieben wurden, werden zunehmend von religiös motivierten Gruppierungen aufgegriffen.
I.1 Problemstellung
Der Terrorismus unserer Tage wird in der Mehrzahl von Organisationen und Gruppen betrieben, die eine religiöse Komponente in ihrer Ideologie oder Motivation aufweisen. Besonders die Anschläge vom 11. September 2001 lösten eine Welle von Veröffentlichungen aus, in denen die Ansicht vertreten wurde, dass es sich bei diesen Anschlägen um die Äußerungen einer neuen Ära des Terrorismus handelte. Diese neue Ära werde die bisherigen Erkenntnisse zum Terrorismus überholen und sie ins Abseits stellen. Deswegen wären neuartige Ansätze notwendig um diesen neuen Terrorismus überhaupt erfassen zu können. In der Tat ist der moderne Terrorismus seit seiner Entstehung im 19. Jahrhundert alles andere als unverändert geblieben. Sprünge in seiner Entwicklung gab es von Anfang an. So wandelte sich die Organisationsform beispielsweise vom Einzeltäter zu straff organisierten Gruppen, die wesentlich komplexere Anschläge durchführen konnten. Ebenso stellte die Entdeckung der internationalen Bühne durch die Palästinenser einen Entwicklungssprung dar. Durch die modernen Medien boten sich den Terroristen neue Möglichkeiten, um ein Maximum an Aufmerksamkeit zu erregen. Die massenhafte Verbreitung moderner weitreichender Verkehrsmittel tat ihr Übriges. So konnte die Entführung eines Flugzeuges innerhalb kürzester Zeit für weltweite Aufmerksamkeit sorgen. Doch stellen die Entwicklungen seit 2001 einen Bruch mit den bisherigen Vorstellungen dar, dass terroristische Gewalt nicht nur zertört, vernichtet und tötet, sondern auch dazu dient eine kommunikative Funktion wahrzunehmen, also eine Botschaft zu vermitteln? Die Argumente für eine Neuorientierung in der Erforschung des Terrorismus führen die Veränderung der Organisationsstrukturen von einer nach außen geschlossenen hierarchischen Organisation zu einer Struktur aus dezentralen Netzwerken an, die flexibler, schwerer Fassbar und damit gefährlicher seien. Sie weisen auch auf die überwiegende religiöse Motivierung der Terroristen hin, die im Vergleich zu traditionellen terroristischen Gruppen unberechenbar erscheint und sich nach unserem westlichen Verständnis jeder rationalen Grundlage entzieht, ja manchmal regelrecht unheimlich erscheint. Das dritte Argument bezieht sich auf die Entwicklung vom internationalen zum global ausgerichteten transnationalen Terrorismus, der sich völlig unbefangen neuster Technik zur Informationsgewinnung und Kommunikation bedient. Als prominentestes Beispiel für derlei Tendenzen gilt Al Qaida, die sich nur schwer mit den bisherigen methodischen Instrumentarien in ihrer ganzen Ausprägung erfassen lässt. Doch sollte man aufgrund der Welle des religös motivierten islamistischen Terrorismus die bisherigen Konzepte und Prämissen aufgeben? Ist dieser neue Terrorismus nicht auch eine logische Weiterentwicklung, also ein weiterer Entwicklungssprung, des herkömmlichen traditionellen Terrorismus? Peter Waldmann stellt in seinem Buch 'Terrorismus, Provokation der Macht' die These auf, dass sich bei genauerer Betrachtung vieles sogenannte Neue am heutigen sogenannten neuen Terrorismus als gar nicht so neu herausstellt. Dieser These soll in dieser Arbeit nachgegangen werden.
Die islamischen gewaltbereiten Fundamentalisten und Dschihadisten stellen mittlerweile den Löwenanteil der religiös motivierten terroristischen Gruppen. Doch unterscheiden sich diese Gruppen nicht unbedingt grundlegend von denen, die bereits vor 2000 Jahren ihr Unwesen trieben. So sind insbesondere die wesentlichen Merkmale dieselben geblieben: Außerordent-liche Motivationskraft, Beschwörung historischer Präzedenzfälle sowie eine enge Verbindung zwischen religiösem und politischem Anliegen. Auch die religiöse Legitimation an sich stellt kein Novum dar. Hinzu kommt speziell im Islam die Besonderheit, dass im ursprünglichen Islam keine Trennung zwischen Staat und Kirche vorgesehen ist, also auch keine explizite Trennung zwischen Religion und Politik.
I.2 Zielsetzung
Ziel dieser Arbeit ist es darzustellen, dass der moderne religiös motivierte Terrorismus islamistischer Prägung an sich keineswegs immer so neu ist in seinen zentralen Charakteristika und sich nicht so grundlegend vom oft als traditionell bezeichneten politisch motivierten Terrorismus unterscheidet, wie immer wieder propagiert wird. In vielen Fällen treten politische und religiöse Motivationen gemeinsam auf, wobei nicht selten die politischen im Vordergrund stehen oder schlichtweg politische Ziele religiös überhöht werden. Dies soll exemplarisch anhand von je zwei Vertretern des politisch motivierten und des religiös motivierten Terrorismus gezeigt werden. So soll ein Beitrag zu den Überlegungen geleistet werden, wie zukünftig mit dem Phänomen des Terrorismus in seiner modernen Erscheinungsform umzugehen ist.
I.3 Vorgehensweise
Dazu sollen exemplarisch Vertreter des politisch motivierten sogenannten traditionellen Terrorismus, die ETA (Baskisches Vaterland und Freiheit) und die RAF (Rote Armee Fraktion), sowie des religiös motivierten sogenannten neuen Terrorismus, die Al Qaida (Die Basis) und die Hamas (Islamische Widerstandsbewegung), gegenübergestellt werden. Die RAF fällt hier zugegebenermaßen etwas aus der Reihe, da sie im Gegensatz zu den anderen Organisationen nicht mehr Existiert. Allerdings stellt sie ein sehr prominentes Beispiel dar und verkörpert den politisch motivierten, genauer gesagt sozialrevolutionären Terrorismus nahezu in Reinform. Hinzu kommt die Tatsache, dass die RAF in besonderem Maße auf Schwierigkeiten bezüglich ihrer Zielgruppe und der Unterstützungsbereitschaft gestoßen ist und sowohl in der Konzeption ihres Feindbildes als auch in der relativen Aussichtslosigkeit ihres Kampfes Parallelen mit dem sogenannten neuen Terrorismus aufweist . Die ETA wurde ausgewählt, da sie ebenfalls ein Vertreter des traditionellen Terrorismus ist, zumindest in ihrer ideologischen Ausrichtung in Sachen Nationalismus den neuen Terroristen in nichts nachsteht und in diesem Bereich eine der am längsten existierenden Organisationen ist. Die Al Qaida wurde ausgewählt da sie als Inbegriff des neuen Terrorismus religiöser Prägung gilt, und sich besonders durch neue Organisationsformen und Strukturen auszeichnet. Schließlich wurde noch die Hamas ausgewählt weil sie wie noch zu sehen sein wird gewissermaßen eine Mischform aus traditionellem und neuen Terrorismus darstellt, insofern sie einen Konflikt aufgreift, der anfangs noch ganz in der Manier der traditionellen Terroristen ausgefochten wurde. Dabei sollen insbesondere der historische Kontext der Entstehung dieser Organisationen und ihre Ideologie im Vordergrund stehen.
Im Vorfeld sollen zunächst einige irrtümliche Annahmen zur allgemeinen Konzeption von Terrorismus geklärt werden. Danach wird Terrorismus definiert sowie die Begriffe des nationalen, internationalen und transnationalen Terrorismus spezifiziert. Hinzu kommt in den jeweiligen Kapiteln die Begriffsbestimmung des politisch und religiös motivierten Terro-rismus. Zur Verdeutlichung der abschließenden Argumentation wird einigen Überlegungen zum Verhältnis von Religion und Politik nachgegangen.
I.3.1 Irreführende Annahmen
Fünf gängige, aber unzutreffende Annahmen sollen hier dargestellt werden.
Die erste These besagt, Terrorismus sei insbesondere in Ländern der Dritten Welt auf die weit verbreitete Armut zurückzuführen. Ein solcher kausaler Zusammenhang würde die Prozesse durch die Unterstellung einer Monokausalität in ihrer Komplexität verkürzen, aus denen letztlich Terrorismus hervorgeht.[1] Eine positive Korrelation für diesen Zusammenhang, dass eine Bevölkerungsgruppe eher zu terroristischen Aktivitäten neige, je ärmer sie sei, konnte jedoch bisher nicht erwiesen werden. Erkenntnisse, dass sich Terroristen bevorzugt aus höheren und gebildeteren sozialen Schichten rekrutieren, sprechen sogar eher für das Gegenteil. „Auch bei den Selbstmordattentätern der Hamas und anderer palästinensischer Gruppen, die vergleichsweise intensiv untersucht wurden, lässt sich keine Überrepräsentation von Angehörigen der sozialen Unterschicht erkennen.“[2] Dies schließt aber nicht aus, dass Armut und besonders sozialer Ungleichheit eine indirekte Bedeutung zukommt. Intellektuelle Angehörige der Mittelschicht können diese als so demütigend und empörend empfinden, dass sie bereit sind, terroristische Organisationen zu gründen oder ihnen beizutreten.
Die zweite irreführende Annahme besagt dass Terrorismus eine Art Ersatzkrieg sei, der von Staaten, die sich nicht auf eine erfolgversprechende offene militärische Konfrontation mit den überlegenen Mächten des Westens einlassen können, insbesondere gegen die USA geführt werde.[3] Ein solcher Interpretationsansatz, der jeweils Staaten als eigentliche Anstifter hinter der Mehrzahl der terroristischen Organisationen sieht, greift spätestens seit dem Ende des Kalten Krieges zu kurz. Frei nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund ist jegliche Hilfe von staatlichen Akteuren, sei sie finanziell, waffentechnisch oder durch die Bereitstellung von sicheren Rückzugsräumen, natürlich mehr als willkommen. Dabei ist aber von entscheidender Bedeutung, dass dies die Organisationen nicht davon abhält eines Tages die Hand, die sie füttert, zu beißen, sich also gegen den ursprünglichen Protektor zu wenden. Ideologisch überhöhte Ziele sind in der Regel wichtiger als materielle Gratifikationen.
Die dritte falsche These besagt dass Terroristen geistig kranke, psychisch gestörte oder zumindest anormale Personen seien, die folglich nur über eine eingeschränkte Zurech-nungsfähigkeit verfügen.[4] Von einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur kann nach Erkennt-nissen von Psychologen, die sich intensiv mit Terroristen befasst haben, nicht ausgegangen werden. Vielmehr sind die einzelnen Typen sehr unterschiedlich und erwecken einen normalen, rationalen, also vernünftigen Eindruck, wenn sie ihre Motive, die sie zum Handeln bewegen darlegen.
Ebenfalls sollte der These entgegengetreten werden dass Terrorismus mit dem jeweiligen politischen Entwicklungsstand eines Landes korreliere. Demnach sei ein Land umso besser gegen terroristische Angriffe aus der den reihen der eigenen Bevölkerung geschützt, je rechtsstaatlicher, demokratischer und sozial gerechter eine Gesellschaft sei, wohingegen Staaten, die die Grundrechte missachten und über ein hohes Maß an Korruption verfügen, mit höherer Wahrscheinlichkeit Ziele terroristischer Angriffe seien.[5] Zwar haben gefestigte Demokratien weniger mit allgemeiner Unzufriedenheit und Protest zu rechnen, die sich in terroristischen Aktionen äußern könnten, als in sich zerrüttete schwache Staaten. Allerdings müssen eben totalitäre Staaten eher nicht mit terroristischen Kampagnen rechnen. Eine solche Kampagne setzt einen gewissen politisch-gesellschaftlichen Spielraum voraus und ist nicht nur Indiz für ungelöste Strukturprobleme in der Gesellschaft. Am höchsten ist die Wahrschein-lichkeit derartiger Kampagnen bei einer Kombination gesellschaftlicher Probleme und Krisen mit mangelnder autoritärer Kontrolle einzustufen.
Außerdem sei es ebenfalls ein Irrtum zu glauben, dass die Kausalfaktoren, die die Entstehung terroristischer Verbände begünstigen würden, identisch seien mit denen, die sie letztlich am Leben erhielten.[6] Terroristische Organisationen entwickeln vielmehr ständig neue Antriebskräfte und verleihen so der Gewalt eine zusätzliche Eigendynamik. Die wenigsten sozialen Gebilde lösen sich nach der Erreichung ihrer Ziele oder der Erkenntnis der Aus-sichtslosigkeit einfach auf. Hinzu kommen Vergeltungs- und Rachemotive sowie das an-dauernde Geltungsbewusstsein der jeweiligen Führer. Zumal meist den Angehörigen terroris-tischer Organisationen eine Rückkehr ins öffentliche Leben verwehrt bleibt, mindestens aber deutlich erschwert wird.
I.3.2 Konzeptionelle Entscheidungen
In folgenden Problemkomplexen scheiden sich in der Forschung die Geister:[7]
– Was nun genau unter Terrorismus zu verstehen sei und wie man ihn definieren solle.
– Ob wissenschaftliche Untersuchungen bei den terroristischen Organisation selber ansetzen sollten oder eher gesamtgesellschaftliche Strukturen als Ausgangspunkt wählen sollten. Ob also ein makrosoziologischer oder mikrosoziologischer Ansatz zu wählen sei.
– Ob Terrorismus im Kontext politischer Gewalt unterschiedlichster Ausprägung analysiert werden solle, oder als eigenständiges Phänomen behandelt werden sollte.
Was die Problematik einer Definition betrifft, konnte man sich bisher weder auf dem politischen noch auf dem wissenschaftlichen Sektor festlegen, was genau unter Terrorismus verstanden werden soll und wie der Begriff einzugrenzen ist. Dabei spielt zweifellos die starke moralische und emotionale Aufladung der Thematik eine große Rolle. Was für die einen als legitimer antikolonialer Befreiungskampf erscheint, sieht für die anderen wie Terrorismus aus, was für die betreffende Gruppierung eine Abschiebung ins politische Abseits bedeutet. „Mittlerweile sind Stimmen zu vernehmen, eine allgemein anerkannte Definition dessen, was Terrorismus ist, sei nicht nur kaum erreichbar, sondern erübrige sich auch, da es bereits einige von der Völkergemeinschaft klar als terroristische Straftatbestände qualifizierte Anschlags-formen gebe und im übrigen ohnedies jeder wisse, was mit dem Begriff gemeint sei.“[8] Was den wissenschaftlichen Bereich betrifft, ist diese Ansicht unhaltbar, denn für eine wissenschaftliche Analyse ist es absolute Voraussetzung, dass man sich über den Gegenstand, seine Grenzen und seine Strukturen einig ist.
Bezüglich der Frage, ob ein mikro- oder ein makrosoziologischer Ansatz vorzuziehen ist, sei gesagt, dass der mikrosoziologische Ansatz vorzuziehen ist, wenn man erfahren will, wie es zur Gründung terroristischer Gruppierungen kommt und wie die ständige Rekrutierung neuer Mitglieder funktioniert. Zwar können terroristische Gruppierungen repräsentativ für breitere soziale Elemente der betreffenden Gesellschaft sein, sie müssen es aber nicht. „Makrogesellschaftliche Kausaltheorien, die auf die Wirkung bestimmter struktureller 'Push-Faktoren' (etwa: Verbreitete soziale und politische Unzufriedenheit oder ethnische bzw. religiöse Cleavages) abstellen, greifen allein schon deshalb zu kurz, weil sie nicht erklären können, warum immer nur wenige auf die entsprechenden Spannungen und Frustrationen mit dem Anschluß an einen terroristischen Verband reagieren, während das Gros der Betroffenen inaktiv bleibt.“[9] Die Lebens- und Vorstellungswelt terroristischer Akteure ist also von zentraler Bedeutung, wenn man ihre Motive und Motivationen herausfinden will.
Was die Frage betrifft, ob Terrorismus ein eigenständiges Gewaltphänomen darstellt oder nur eine mögliche Form politischer Gewalt, so „lässt sich Terrorismus als eine relativ kostengünstige (d.h. Mit geringen Aufwendungen verbundene) und dementsprechend leicht verfügbare Form politischer Gewalt kennzeichnen.“[10] Es bedarf weder eines geeigneten Geländes, größerer Rüstungsanstrengungen noch einer breiten Masse von Sympathisanten und Unterstützern. Ressourcen wie Waffen, Finanzmittel oder die Aufmerksamkeit der Medien können von der jeweiligen bekämpften Gegenseite, sei es nun das gesellschaftliche Umfeld oder der Staat, quasi geborgt werden. Es wäre allerdings zu weit gegriffen, eine spezifische terroristische Vorgehensweise zu formulieren, da sich Terrorismus in reiner Form nur selten zeigt. „Verbreitet sind vielmehr Gewaltverbände, die, je nach Situation, Ressourcenlage und sozialem Klima, eher auf massive Protestdemonstrationen, auf einen ländlichen Guerilla-feldzug oder auf eine Serie terroristischer Anschläge setzen. Es ist, mit anderen Worten, nicht sinnvoll, Terrorismus losgelöst von dem breiteren Konfliktkontext, in dem er praktiziert wird, zu betrachten und nach eigenständigen Wurzeln des Phänomens zu suchen.“[11]
Abschließend sei gesagt, dass jedem terroristischen Handeln eine gewisse Rationalität inne-wohnt. Dies ist natürlich nicht die gleiche Form von Rationalität, die dem Handeln normaler sozialer Akteure innewohnt, wodurch auch irrationales Verhalten und emotional bedingte Fehlreaktionen nicht ausgeschlossen sind. Doch folgt terroristisches Vorgehen einer bestimmten Logik. Was den religiösen Terrorismus betrifft, wird dieser durch die Annahmen eines gewissen Maßes von Rationalität regelrecht demystifiziert. Deshalb „wird davon ausgegangen, dass selbst die Mehrzahl der gemeinhin als fundamentalistisch bezeichneten religiösen Bewegungen primär handfeste Interessen in dieser Welt verfolgt und keineswegs darauf abzielt, ein apokalyptisches Strafgericht über sie zu verhängen.“[12]
I.3.3 Definition
Als Antwort auf die Frage, wie Terrorismus zu definieren sei, findet sich in neueren Publi-kationen meist die Definition von Peter Waldmann, die für diese Arbeit verwendet werden soll.
„Unter Terrorismus sind planmäßig vorbereitete, schockierende Gewaltanschläge gegen eine politische Ordnung aus dem Untergrund zu verstehen. Sie sollen vor allem Unsicherheit und Schrecken verbreiten, daneben aber auch Sympathie und Unterstützungsbereitschaft erzeugen.“ [13]
Damit wird Terrorismus deutlich von Staatsterrorismus abgegrenzt. Staatliche Akteure können zwar Terror-Regime errichten, verfolgen aber gegenüber der eigenen Bevölkerung keinerlei terroristische Strategie. Vielmehr bedeutet Terrorismus ein gewaltsames Vorgehen gegen eine politische Ordnung. „Die politische Dimension des Phänomens, die auch in den politischen Absichten und Zielen der Terroristen ihren Ausdruck findet, ist wichtig.“[14] Terrorismus weist also eine unverzichtbare öffentliche Komponente auf. Die Merkmale 'planmäßig vorbereitet' und 'erfolgen aus dem Untergrund' sind eng miteinander verbunden. „Terrorismus ist die bevorzugte Kampfstrategie relativ kleiner und schwacher Gewaltverbände, er stellt die Extremform dessen dar, was in der neueren Literatur als asymmetrische Konfliktkonstellation bezeichnet wird. Terroristischen Gruppen fehlt es sowohl an der erforderlichen Kampfstärke als auch am nötigen Rückhalt in der Bevölkerung, um ein Stück Territorium zu besetzen und der Staatsmacht offen Paroli zu bieten. Sie können sich nur behaupten, indem sie in die Illegalität abtauchen und im Untergrund operieren.“[15] Wagen sie sich sozusagen an die Oberfläche, wie dies zum Beispiel Al Qaida mit ihren Ausbildungslagern in Afghanistan getan hat, können sie zum konventionellen militärischen Ziel und so angreifbar werden. Der Aktionsradius terroristischer Gruppen wird dadurch erheblich eingeschränkt, so dass es für sie überlebenswichtig ist, keine zu unübersichtlichen Organisationsstrukturen auszubilden, da sie sonst um so einfacher von Spitzeln unterwandert werden können. Ebenso kommt in der Regel der Aufbau einer breiten Widerstandsfront nicht in Frage. „Stattdessen sind sie auf spek-takuläre, sorgfältig vorbereitete Anschläge angewiesen, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich und ihr Anliegen zu lenken.“[16] Die Anschläge sind laut Definition schockierend. „Terroristische Anschläge respektieren keine humanitären Konventionen; sie setzen sich gezielt über alle moralischen und rechtlichen Restriktionen hinweg und zeichnen sich oft durch besondere Willkür, Unmenschlichkeit und Brutalität aus.“[17] Der Schockeffekt ist also ein zentraler Bestandteil der Logik des Terrorismus. Er zielt darauf ab, eine möglichst breite Aufmerksamkeit zu erregen. Mit den individuellen Eigenschaften der Opfer hat diese außergewöhnliche Brutalität meist nicht viel zu tun. So kann man beispielsweise zum Ziel eines Angriffes werden, indem man einer als feindlich erachteten Personenkategorie, z. B. Amerikaner, Geschäftsmann oder westlicher Tourist, angehört. Man kann aber auch ganz einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort sein. „In der Tat: Ein zu Schaden oder auch zu Tode gekommener Mensch zählt für den Terroristen nicht. Die Gewalttat hat primär einen symbolischen Stellenwert, ist Träger einer Botschaft, die in etwa lautet, ein ähnliches Schicksal kann jeden treffen, insbesondere diejenigen, die den Terroristen bei ihren Plänen im Weg stehen.“[18] Für den Terroristen zählt also weniger der Zerstörungseffekt als vielmehr die Möglichkeit, dadurch einer Vielzahl von Menschen etwas mitzuteilen. Damit erweist sich Terrorismus primär als eine Kommunikationsstrategie.
Wichtig ist dabei der funktionale Gehalt der Definition. „Nimmt man sie ernst bzw. unter-stellt man, dass sie den Kern des Phänomens erfasst, so folgt daraus, dass nicht Gruppen beliebiger Größe und sozialer Zusammensetzung Terrorismus praktizieren können. Die planmäßige Vorbereitung gezielter Anschläge unter den schwierigen Bedingungen des Untergrunds, die Kalkulation des Schockeffekts – all dies setzt ein gewisses Maß an operativer Intelligenz voraus und grenzt das Spektrum möglicher Akteure ein.“[19] Deshalb kommen hier in besonderem Maße kleine Gruppen von Individuen in Frage, die hoch motiviert und von einer bestimmten Ideologie nahezu besessen sind. Allein diese wenigen Merkmale tragen dazu bei um die Tatsache zu verdeutlichen, dass terroristische Gruppen nicht selten großteils aus jungen Menschen, die über ein hohes Bildungsniveau und entsprechenden Intellekt verfügen, bestehen.
Oft wird Terrorismus als eine Variante des low intensity war bezeichnet. Vorausgesetzt, man will in diesem Kontext überhaupt von Krieg und Kriegshandlungen sprechen. Low intensity war bedeutet Krieg, der im Gegensatz zu herkömmlichen Kriegen mit relativ wenig Aufwand betrieben wird. Demnach gibt es kein konventionelles Kriegsgerät, keine großen militärischen Einheiten, wenig menschliche Verluste und kaum materiellen Schaden. Bleibt die Frage, ob sich diese Ansicht nach dem 11. September 2001 noch halten lässt oder ob es sich bei diesen Ereignissen vielleicht um eine Ausnahme handelt.
I.3.4 Abgrenzung von Nachbarbegriffen
Um ein Profil des Terrorismus herauszuarbeiten, ist es durchaus sinnvoll, ihn von anderen Formen der Gewalt, die über eine gewisse öffentliche Wirkung verfügen, abzugrenzen. „Insbesondere gilt es diesen vom staatlichen Terror, dem Guerillakrieg und der Kriminalität abzugrenzen.“[20] Terror gilt als eine Form staatlicher Schreckensherrschaft. Terrorismus ist hingegen eine bestimmte Form von Angriffen gegen eine etablierte Ordnung oder einen Staat oder beides. Terror und Terrorismus mögen einige Züge teilen, jedoch verbieten die gravierenden Unterschiede, beides auf eine Stufe zu stellen. Hier die wichtigsten:
– Terror gewaltsamer Regime fordert im Vergleich zu Terrorismus wesentlich mehr Todesopfer.[21] Der Terror der Sowjets, die chinesische Kulturrevolution und nicht zuletzt der Völkermord der Nazis bilden hierfür sehr anschauliche Beispiele. Dieses Niveau ist für Terroristen unerreichbar. Terror ist jedoch nicht nur ein Mittel zum Machterhalt von Diktaturen, er kann durchaus auch in Demokratien vorkommen.
– Die Mordschergen des Regimeterrors unterliegen nicht dem Risiko, eventuelle Sympathisanten zu verschrecken, wie dies bei Terroristen der Fall sein kann. Dies könnte erklären, weshalb der Regimeterror eine wesentlich höhere Zahl an Menschenleben fordert und eine ausgeprägtere Hemmungslosigkeit aufweist, als die bei Terroristen der Fall ist.[22] Der Terrorist trachtet nicht nur anderen nach dem Leben, er riskiert dabei auch ständig sein eigenes oder zumindest sehr hohe Haftstrafen. Die ausführenden Kräfte des staatlichen Terrors können hingegen relativ ungehindert agieren.
– Terroristen sind darauf angewiesen, aufgrund ihrer relativen Schwäche Sympathisanten zu gewinnen. Ihre Gewaltbereitschaft wird dadurch gewissermaßen begrenzt.[23] Ein Terrorregime muss sich nicht allzusehr um die Reaktionen seiner Bevölkerung sorgen, da diese meist ohnehin zu sehr eingeschüchtert ist. Auf Sympathie und Bündnispartner ist er nicht angewiesen.
Letztendlich besteht der zentrale Unterschied darin, dass Staatsterror dazu dient Macht zu erhalten, also ein Instrument der Herrschenden ist, und Terrorismus der Veränderung der Machtverhältnisse dient und somit ein Instrument der Beherrschten ist.
Ebenso wichtig ist die Abgrenzung des Terrorismus vom Guerillakampf. „Beide Begriffe bezeichnen irreguläre Kampfmethoden, die im Übrigen nicht selten kombiniert zum Zug kommen: „Terroristische Anschläge können den Auftakt zu einem Guerillafeldzug bilden, diesen flankieren oder seinen Ausklang markieren. Fließende Übergänge dieser Art dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um im Grunde verschiedene aufständische Vorgehensweisen handelt. Guerillakampf ist eine militärische Strategie; hier geht es um die Belästigung, allmähliche Einkreisung und letztlich die Vernichtung des Feindes.“[24] Beim Ter-rorismus hingegen wird die Gewalt in der Regel wie bereits gesagt nicht wegen ihres reinen Zerstörungseffektes eingesetzt, sondern vielmehr, um eine breite Wirkung auf psychologischer Ebene zu erreichen. „Der Guerillero will den Raum, der Terrorist will dagegen das Denken besetzen.“[25] Dabei wird von den Guerilleros jedenfalls im Prinzip eine Scheidelinie zwischen Zivilisten und Kombattanten respektiert. Terroristen ist demgegenüber im Prinzip jedes Mittel recht.
Was die Abgrenzung von Terrorismus zur Kriminalität betrifft, zeigt sich, dass sich beides nicht gegenseitig ausschließt. „Immerhin ist von den meisten Staaten Terrorismus als kriminelles Vergehen unter Strafe gestellt. Er fällt unter die politischen Delikte, denen seit jeher ein Sonderstatus zukommt, sei es, dass sie besonders hohe Strafen nach sich ziehen, sei es, dass den politisch Abgeurteilten eine Vorzugsbehandlung zuteil wird.“[26] Die Delikte eines Kriminellen und eines Terroristen mögen zwar oberflächlich ähnlich sein, jedoch während der gewöhnliche Kriminelle rein egoistische Ziele verfolgt, also auf persönliche Vorteile abzielt, sucht der Terrorist den politischen Umsturz. Diese unterschiedliche Motivlage zeigt sich in der Art und Weise, wie die Tat begangen wird. „Der Kriminelle, der den Rechtsbruch insgeheim, sozusagen bei Nacht und Nebel, begeht, bestätigt damit indirekt die Gültigkeit der herrschenden Rechtsordnung. Dagegen sucht der Terrorist mit seinem Anschlag den öffent-lichen Eklat, versteht ihn als einen offenen Angriff auf das bestehende rechtliche und politische System.“[27] Allerdings zeigt sich eine Tendenz zur Vermischung der einzelnen Gewaltformen. Guerillatruppen bedienen sich beispielsweise nicht selten der Mittel der Terroristen oder üben Terrorherrschaft in besetzten Gebieten aus. Terroristische Gruppen beschaffen sich regelmäßig ihre benötigten Mittel (Waffen, Geld etc.) durch kriminelle Aktionen wie Entführungen, Drogenhandel oder Überfälle. Jedoch bleiben die unterschied-lichen Handlungslogiken dabei stets erhalten. „Sind die jeweiligen Gruppen doch regelmäßig unter einem bestimmten Vorzeichen entstanden und weisen eine genetische Grundsubstanz auf, die trotz mancher Überlappung mit anderen Handlungsorientierungen erhalten bleibt.“[28]
II. Nationaler und internationaler Terrorismus
Bei den einschlägigen Statistiken über die Zahl der weltweit operierenden terroristischen Gruppen zeigen sich durchaus Unterschiede. Das liegt vermutlich daran, ab wann eine Gruppe als terroristisch erfasst wird. Es ist die Frage, ob eine konsequent verfolgte Strategie mit terro-ristischen Merkmalen erkennbar sein muss oder reichen bereits vereinzelt verübte Anschläge mit terroristischen Merkmalen? Hinzu kommt das Ausmaß an Beachtung, das wohl höher sein wird, wenn Angehörige des Landes Betroffene sind, in dem sich die jeweilige Forschungs-einrichtung befindet. „Dadurch erfährt das Gesamtbild allerdings eine beträchtliche Verzerrung, da, wie man schon früher vermutet hat und inzwischen sicher weiß, auf den internationalen Terrorismus nur etwa 15 Prozent sämtlicher terroristischer Anschläge entfallen.“[29]
Das MIPT (Memorial Institute for the Prevention of Terrorism) definiert nationalen und internationalen Terrorismus folgendermaßen: „Domestic incidents are those perpetrated by local nationals against a purely domestic target. International incidents are those in which terrorists go abroad to strike the targets, select domestic targets associated with a foreign state, or create an international incident by attacking airline passengers, personnel, or equipment.“[30]
Die folgenden Schaubilder geben einen Überblick über die Häufigkeit terroristischer Anschläge (internationaler und nationaler) aufgeschlüsselt nach Regionen und wurden mit dem Analytical Tool des MIPT erstellt. (http://www.tkb.org/AnalyticalTools.jsp)
Schaubild 1: Internationale Anschläge nach Region; 1997-2007
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Stellt man die Zahlen der Ereignisse der letzten zehn Jahre gegenüber, zeigt sich deutlich, dass der internationale Terrorismus sozusagen nur die Spitze des Eisbergs darstellt. Die inter-nationalen Anschläge machen, wie bereits erwähnt, insgesamt nur rund 15 Prozent aller terroristischen Anschläge aus, wobei sich je nach Region Abweichungen ergeben. Erstaun-licherweise ähneln sich die beiden Diagramme.
Die Unterscheidung zwischen nationalem und internationalem Terrorismus ist aber nicht immer unproblematisch. „Die Frage, wann es sich um internen, wann um grenzüberschrei-tenden Terrorismus handelt, hängt oft von Nuancen ab, beispielsweise gelten palästinensische Attentate außerhalb des Gazastreifens und des Westjordanlandes als internationaler Terro-rismus, während es sich bei einem Anschlag von Tschetschenen im fernen Moskau um nationalen Terrorismus handelt.“[31]
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Zahl der Anschläge nach der jeweiligen Kategorie der terroristischen Gruppierungen.
Tabelle 1: Terroristische Anschläge (national und international) nach Kategorie der Gruppe; 1997-2007
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vgl: http://www.tkb.org/IncidentClassModule.jsp
Betrachtet man die drei Gruppen mit den meisten Anschlägen, zeigt sich deutlich, dass auf den religiös motivierten Terrorismus der höchste Blutzoll pro Anschlag entfällt, sowohl interna-tional als auch national. Besonders gravierend ist dieser Vorsprung bei den Todesfällen.
II.1 Transnationaler Terrorismus
Diese Erscheinungsform des Terrorismus stellt in wesentlichen Punkten eine Weiterent-wicklung des herkömmlichen Terrorismus dar. „Bei dieser Form des Terrorismus, die bis heute virulent und nach wie vor weltweit für die meisten Anschläge verantwortlich ist, sind zwei Varianten zu unterscheiden: Zum ersten der nationale oder interne Terrorismus und zum zweiten der international operierende Terrorismus. Die beiden Typen sind notwendige Vorstufen für den transnationalen Terrorismus.“[32]
Der nationale Terrorismus, die klassische Form des Terrorismus, kennzeichnet vor allem die Gewalt im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Die Terroristen betrachten sich dabei meist als Befreiungskämpfer, Revolutionäre oder Guerillakämpfer mit antikolonialistischen, ethnisch separatistischen, links- oder rechtsradikalen oder religiösen Motivationen. Das primäre Ziel solcher Gruppierungen ist die Veränderung einer nationalen Ordnung. Dement-sprechend wurden und werden die meisten Anschläge im eigenen Land verübt. Die primären Ziele sind dann Repräsentanten jeglicher Art der bestehenden Ordnung: Diplomaten, Politiker, Militärs, Manager, Unternehmer, Wissenschaftler etc. Unbeteiligte Opfer werden in Kauf genommen. Die Strukturen beschränken sich meist auf das Inland, wobei auch sichere Anlaufstellen im Ausland dazugehören können. “Die internationale Zusammenarbeit mit anderen, befreundeten Terrorgruppen beschränkt sich in der Regel auf Ausbildung, Waffentransfer, Finanzierung oder die Gewährung von Unterschlupf, kurz: Primär auf logistische Unterstützung. Die gemeinsame Planung und Durchführung von Anschlägen bleibt hingegen eine Ausnahme.“[33] Der Übergang zum international operierenden Terrorismus ist meist ein schleichender. Häufig werden zuerst ausländische Repräsentanten im eigenen Land zum Ziel, womit laut Definition die Grenze zum internationalen Terrorismus schon überschritten ist. Ist nationaler Terrorismus vor allem dafür geeignet, national Aufmerk-samkeit für das jeweilige Anliegen zu erlangen, ermöglicht der internationale Terrorismus das Gleiche auf der internationalen Ebene. Die Zielsetzung ist aber auch hier noch meist die Änderung einer nationalen Ordnung. Die Internationalisierung dient im Gegensatz dazu, sich ein weit größeres Publikum zu verschaffen. „Sie hoffen möglicherweise, eine internationale Solidarisierung zu bewirken, oder sie sind schlicht an medial vermittelten weltweiten Schockeffekten interessiert, die nachdrücklich zu Bewusstsein bringen sollen, dass der Rest der Welt den jeweiligen lokalen Konflikt nicht länger ignorieren kann. Dies geht notwendiger-weise einher mit einer Ausweitung von Anschlagszielen, der Kreis potentieller Opfer wird damit größer.“[34] Eine Verlagerung der Strategie von national zu international erfordert stets auch eine Veränderung in den Strukturen und in der Funktionsweise der Gruppierungen. Die Fähigkeit, international agieren zu können, verlangt umfangreichere finanzielle Mittel und internationale Netzwerke, besonders in Sachen logistischer Unterstützung. Die Arbeitsteilung nimmt zu, Ausführung und Planung liegen wesentlich weiter auseinander. Je nach Ausmaß der internationalen Ausrichtung kann es notwendig werden, im Ausland Zweigstellen zu etablieren, was meist die Kooperation mit anderen terroristischen Organisationen notwendig macht. Dies kann sogar zu gemischten Kommandos und gemeinsamen Unternehmungen führen. Oft muss die jeweilige Zweigstelle auch erst neue Aktivisten rekrutieren. Der Stammsitz, also die Kommandoebene, verbleibt dabei aber soweit möglich im jeweiligen Herkunftsland.
Nicht selten wird der herkömmliche Terrorismus durch außerhalb des engeren Konfliktes stehende staatliche Akteure - in der Regel inoffiziell - unterstützt. „Unter 'state-sponsored terr-orism' lassen sich verschiedene Varianten subsumieren: (a) Terroristen, die im staatlichen Auf-trag handeln (z. B. Gruppe Carlos); (b) Terroristen die von aktiver staatlicher Unterstützung (z. B. Finanzen, Logistik, Training) profitieren; (c) Terroristen deren Aktivitäten oder Aufent-halt von Staaten geduldet wird, obgleich die Regierung die Möglichkeit hätte dagegen vorzugehen.“[35] Bei nationalen terroristischen Gruppen erfolgt das Sponsoring meist durch andere Mächte, die sich mit den Zielen der Terroristen verbunden fühlen, soweit es die eigenen Machtinteressen voranbringt. Genauso kann der internationale Terrorismus als Mittel der internationalen Politik attraktiv erscheinen, denn solche Partnerschaften korrespondieren regelrecht mit den Notwendigkeiten, die sich aus der Internationalisierung für die Terroristen ergeben. Sie benötigen Pässe und Dokumente, Lager zur Ausbildung, Rückzugsgebiete und entsprechende finanzielle Ressourcen. Der Unterschied zwischen nationalem und internatio-nalem Terrorismus besteht also nicht in der Ausrichtung der Ziele, sondern in der Größe ihres Aktionsradius und somit ihren Taktiken und Strategien. Die Ausweitung des Aktionsradius eröffnet zwar in Hinsicht auf mögliche Unterstützung neue Möglichkeiten, kann aber auch die Handlungsspielräume deutlich einschränken, je nachdem, was der Sponsor als Gegenleistung erwartet, und was er nicht bereit ist zu unterstützen.
Der transnationale Terrorismus schafft es, solche Abhängigkeitsverhältnisse zu vermindern und er verfolgt auch keine nationale Zielsetzung, sondern vielmehr eine Veränderung in einer ganzen Region der Welt oder in der Weltpolitik. Transnational bezeichnet das Handeln eines nichtstaatlichen Akteurs in mehreren anderen Staaten. Was die Zusammenarbeit mit anderen terroristischen Gruppen angeht, zeigt auch schon der internationale Terrorismus einige trans-nationale Merkmale. Er sucht aber nicht nur grenzübergreifende Kontakte und Aktivitäten, sondern strebt danach, sich in transnationalen sozialen Räumen zu etablieren. Nach diesem Konzept „bestehen transnationale soziale Räume aus sozialen und symbolischen Bindungen im Kontext von Netzwerken und Organisationen bzw. von miteinander vernetzten Organi-sationen, die sich über mehrere Staaten erstrecken.“[36] Für den Terrorismus transnationaler Prägung bedeutet dies im Gegensatz zum nationalen und internationalen Terrorismus, der sich einen nationalen Bezugspunkt stets erhalten hat, sozusagen das Dasein eines heimatlosen, ja modernen Nomaden. Die Staatsbürgerschaft und nationale Herkunft verlieren für die jeweiligen terroristischen Aktivitäten ihre Bedeutung. „Die Ansiedlung der Hauptquartiere, Ausbildungslager oder Ruheräume ist vielmehr ideologischen, strategischen oder ökonomischen Erwägungen geschuldet und hängt nicht zuletzt im wesentlichen davon ab, welches Land bzw. welche Gebiete eines Staates sich anbieten.“[37] Damit ist der Terrorist transnationaler Prägung nicht mehr darauf angewiesen in einem bestimmten Land dauerhaft präsent zu sein oder seine Anschläge in einem bestimmten Land auszuführen, da er schlichtweg im engeren Sinne keinen nationalen Kampf mehr führt. „An die Stelle von Lokalität und nationaler Mitgliedschaft treten transnationale Netzwerke und Beziehungen, das heißt soziale und symbolische Bindungen an Gleichgesinnte, die in anderen Teilen der Welt aktiv sind.“[38] Das notwendige Sozial- ,Finanz- und Humankapital wird innerhalb dieser sozialen Räume gebildet. Durch diese neue Flexibilität können sich die Terroristen zunehmend der Kontrolle durch einzelne Staaten entziehen.
II.2 Transnationale Netzwerkstrukturen
Transnationale terroristische Organisationen bevorzugen Netzwerkstrukturen. Solche Netz-werke können sich je nach Bedarf sogar weltweit erstrecken und bieten die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Organisationen und Netzwerken zu etablieren. „Die Mitglieder, die Kommandos und Terrorzellen sind in einer Weise miteinander verknüpft, dass über Grenzen hinweg die Kontaktaufnahme, die Kommunikation untereinander, der Austausch von Infor-mationen und Know-how, der Transfer von Geld, Material und Waffen, die Bewegung von Personen, das Senden und Empfangen von Befehlen sowie die Planung und Durchführung von Operationen gewährleistet werden.“[39] Dies erfordert eine gewisse Stabilität der Strukturen, damit diese Funktionen dauerhaft erfüllt werden können. Hinzu kommt gleichzeitig die Not-wendigkeit einer gewissen Flexibilität, um in der Lage zu sein, auf Veränderungen und Ge-genmaßnahmen schnell reagieren zu können. „Das Netzwerk muss zum einen über bestimmte Knotenpunkte oder Schaltstellen verfügen, die die interne Stabilität aufrechterhalten und für ein Mindestmaß an Hierarchisierung sorgen. Zum anderen muss es aber möglichst dezentral organisiert sein, um auch bei einem Ausfall von Knotenpunkten weiterexistieren zu können.“[40]
Allgemein dient der Netzwerkbegriff dazu, um den transnationalen Terrorismus von anderen eher hierarchischen Organisationsformen abzugrenzen. Bei einem Netzwerk ist besonders der dezentrale Aufbau und eine horizontale Form der Koordinierung mit informellen Beziehungen kennzeichnend. Allerdings erweist sich die Betrachtung sogenannter verdeckter, also kriminel-ler oder terroristischer Netzwerke, die sich im Untergrund aufspannen, als zumindest teilweise hypothetisch. In der Theorie sozialer Netzwerke werden drei Grundformen unterschieden:[41]
– Reihen oder Kettennetzwerke, die sich dadurch auszeichnen, dass jeder Akteur jeweils nur mit einem anderen verbunden ist, also Informationen oder Anweisungen dementsprechend bis zum Ziel durchgereicht werden.
– Netzwerke mit zentralem Knotenpunkt, in denen die Akteure nur über eine zentrale Schnittstelle miteinander Kontakt aufnehmen können. Dieser Knotenpunkt kann entweder nur eine Übermittlerfunktion, oder als Kommandostelle eine Kontrollfunktion ausüben.
– Dezentralisierte Netzwerke, die es ermöglichen, dass idealerweise jeder Akteur mit jedem anderen direkt Kontakt aufnehmen kann.
In der Wirklichkeit zeigen sich aber meist Mischformen von zentralen und dezentralen, hierarchischen und nicht hierarchischen Netzwerken: „Dazu zählen Zentrum-, Peripherie-, Spinnen- oder Cliquennetzwerke, bei denen es mehrere, gleichrangige Knotenpunkte oder gar Myriaden von Knotenpunkten gibt, die in unterschiedlicher Weise miteinander verbunden sind und gleichzeitig zu anderen, eher untergeordneten, schwach vernetzten Akteuren exklusive Beziehungen unterhalten.“[42] Allerdings darf die Vernetzung nicht dazu führen, dass bei einer geplanten Aktion zu viele Einzelakteure zu Mitwissern werden, da sonst die Gefahr der Enttarnung und Unterwanderung zu groß wird. Dies wird am ehesten durch eine horizontale Koordination mehrerer halbwegs selbstständiger Zellen erreicht. Um den Zusammenhalt dieser eher lockeren Verbindungen zu sichern, ist es allerdings unabdingbar, über eine starke gemeinsame Ideologie zu verfügen, die die Richtung des Vorgehens, Vertrauen und Loyalität sowie die Kommunikationswege und Verbindungen garantiert. Transnationale Netzwerk-strukturen bieten den Vorteil eines größeren Potentials für Innovationen und Lernfähigkeit, da zumindest potentiell sehr unterschiedliche Erfahrungen, Wissensbestände und Vorgehens-weisen analysiert werden können, wobei sich, je größer die Ausdehnung und Komplexität des Netzwerks ist, der Nachteil längerer und komplexerer Kommunikationswege verstärkt.
[...]
[1] Vgl: Peter Waldmann: „Determinanten des Terrorismus“; Velbrück Wissenschaft Verlag; Weilerswist 2005; S. 12
[2] Ebenda S. 12
[3] Vgl: Peter Waldmann: „Determinanten des Terrorismus“; S. 13
[4] Vgl: Ebenda S. 13
[5] Vgl: Ebenda S. 13
[6] Vgl: Peter Waldmann: „Determinanten des Terrorismus“; S. 14
[7] Vgl: Ebenda S. 14/15
[8] Ebenda S. 15
[9] Peter Waldmann: „Determinanten des Terrorismus“; S. 16
[10] Ebenda S. 16
[11] Ebenda S. 17
[12] Peter Waldmann: „Determinanten des Terrorismus“; S. 18
[13] Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; Murmann Verlag, Hamburg 2005; S. 12
[14] Ebenda S. 12
[15] Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; S. 13
[16] Ebenda S. 13
[17] Ebenda S. 14
[18] Ebenda S. 15
[19] Peter Waldmann: „Determinanten des Terrorismus“; S. 15/16
[20] Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; S. 17
[21] Vgl: Ebenda S. 18
[22] Vgl: Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; S. 18
[23] Vgl: Ebenda S. 18
[24] Ebenda S. 18
[25] Ebenda S. 19
[26] Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; S. 20
[27] Ebenda S. 21
[28] Ebenda S. 22
[29] Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; S. 23
[30] Vgl. http://www.tkb.org; -> Domestic vs. international
[31] Peter Waldmann: „Terrrorismus – Provokation der Macht“; S. 27
[32] Ulrich Schneckener: „Transnationaler Terrorismus“; Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2006; S. 40
[33] Ulrich Schneckener: „Transnationaler Terrorismus“; S. 40
[34] Ebenda S. 43
[35] Ulrich Schneckener: „Transnationaler Terrorismus“; S. 46
[36] Ebenda S. 49
[37] Ebenda S. 50
[38] Ulrich Schneckener: „Transnationaler Terrorismus“; S. 50
[39] Ebenda S. 50
[40] Ebenda S. 72
[41] Vgl. Ulrich Schneckener: „Transnationaler Terrorismus“; S. 73
[42] Ebenda S. 73
- Quote paper
- Christian Kahle (Author), 2007, Politisch und religiös motivierter Terrorismus heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91846
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