Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Frage aufzuwerfen, welche Rolle EU-Europa künftig gegenüber den USA bzw. den jüngsten Entwicklungen in der Weltpolitik spielen kann. Hierzu soll zunächst geklärt werden, inwieweit die EU überhaupt eine Akteursqualität besitzt, um daraufhin die beiden neorealistischen Handlungsoptionen einer Juniorpartnerschaft mit den USA (Bandwagoning) oder einer antihegemonialen Alternative (Balancing) theoretisch durchzuspielen. Der neorealistischen Handlungslogik zufolge müsste die EU entweder konfrontativ oder kooperativ gegenüber den USA agieren. Dies gilt in besonderem Maße für die Kern-„capabilities“ „Sicherheit“ und „Ökonomie“ und wird ergänzt durch das komplexe Feld der „low politics“. Abschließend soll überprüft werden, inwieweit sich die neorealistische Handlungslogik als valide und angemessen erweist, um Tendenzen innerhalb der Internationalen Beziehungen zu beschreiben, und ob sie darüber hinaus handlungsanleitende Konsequenzen für das Agieren der Europäischen Union im internationalen System bereitzustellen vermag.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die EU als Akteur im neorealistischen Sinne
- Die Struktur des internationalen Systems aus neorealistischer Perspektive
- Die EU – „kleiner Bruder“ oder antihegemoniale Alternative?
- Die Struktur des internationalen Systems: Die USA als schwächelnder Hegemon
- Das transatlantische Verhältnis: EU und USA im Zeichen der „balance of threat\"-Theorie?
- Macht und Gleichgewicht: Die EU als sanfte Großmacht
- Fazit/Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Rolle der EU in der internationalen Politik im Kontext des Neorealismus zu analysieren. Dabei wird untersucht, welche Handlungsoptionen der EU im Verhältnis zu den USA und im Angesicht aktueller globaler Entwicklungen zur Verfügung stehen.
- Analyse der EU als Akteur im neorealistischen Sinne
- Beurteilung des Status der USA als Hegemon und dessen Einfluss auf das internationale System
- Die beiden Handlungsoptionen Bandwagoning und Balancing im Kontext der EU-Außenpolitik
- Die Rolle der „capabilities“ „Sicherheit“ und „Ökonomie“ in der neorealistischen Handlungslogik
- Relevanz der neorealistischen Handlungslogik für die Zukunft der EU-Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung der EU von einem wirtschaftlichen Zweckbündnis hin zu einem internationalen Akteur mit gesteigerter Akteursqualität. Im Kontext des neorealistischen Ansatzes wird die Frage gestellt, ob die EU als eigenständiger Akteur im internationalen System betrachtet werden kann. Kapitel zwei analysiert die EU als Akteur im neorealistischen Sinne und untersucht, inwieweit die neorealistische Handlungslogik auf die EU anwendbar ist. Das dritte Kapitel beleuchtet die Struktur des internationalen Systems aus neorealistischer Perspektive und beleuchtet den Status der USA als potenziell schwächelnder Hegemon. Das vierte Kapitel widmet sich der Frage, ob die EU eher eine Juniorpartnerschaft mit den USA (Bandwagoning) oder eine antihegemoniale Alternative (Balancing) anstreben sollte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Neorealismus, der EU als Akteur im internationalen System, dem Status der USA als Hegemon, den Handlungsoptionen Bandwagoning und Balancing, der „balance of threat\"-Theorie, Macht und Gleichgewicht sowie den „capabilities“ Sicherheit und Ökonomie.
- Quote paper
- Torben Fischer (Author), 2008, Balancing oder Bandwagoning?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91838