Nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges fiel es der deutschen Automobilindustrie schwer, die Entwicklungsdefizite gegenüber der ausländischen Konkurrenz aufzuholen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten änderte sich diese Situation. Die verschleierten Aufrüstungspläne begünstigten den weiteren Ausbau der Automobilfirmen. Hitlers Ziel war es, die Massen nicht nur politisch zu mobilisieren, sondern ihnen auch mit Hilfe von Automobilien den Aufbruch in eine neue Zeit zu signalisieren. Der Bau der Autobahnen, wenngleich er in Wirklichkeit recht bescheiden ausfiel, wurde propagandistisch ausgenutzt, um die Massenmobilisierung zu verkünden. Damit dieses Ziel in allen Bereichen der Gesellschaft Anklang finden sollte, initiierte Hitler das Volkswagenprojekt. Ein billiger Kleinwagen sollte für jedermann erschwinglich sein und das Gefühl der Volksgemeinschaft manifestieren.
Doch wie stark ließ sich die deutsche Automobilindustrie in die Rüstungswirtschaft einbinden? Welche Ziele und Probleme charakterisierten die Unternehmen während des Krieges? Und wie lang hielt das Arrangement mit dem NS-Regime tatsächlich an? In dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, einige ausgewählte Unternehmen, wie die Adam Opel AG, die Daimler Benz AG und das Volkswagenwerk in der Kriegswirtschaft des Dritten Reiches zu skizzieren und aufzuzeigen, wie stark die Wirtschaft an das Regime gebunden wurde. Im Rahmen dieser Arbeit kann keine umfassende Darstellung aller Ereignisse erfolgen, so kann die Einbindung der sowjetischen Kriegsgefangenen und der enormen Anzahl der Fremd- und Zwangsarbeiter nicht umfassend behandelt werden. Anhand ausgewählter Verwaltungsstrukturen, wie dem Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz und dem Generalbevollmächtigten für das Kraftfahrzeugwesen sowie dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition soll die Wirtschaftspolitik und deren Probleme dargestellt werden. Die Automobilindustrie wurde maßgeblich von diesen drei Organen behindert bzw. gefördert. Diese Betrachtung muss vorangestellt werden, um die Schwierigkeiten der einzelnen Unternehmen in die Rahmenbedingungen einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutionen
- Vierjahresplanbehörde
- Generalbevollmächtigter für das Kraftfahrzeugwesen
- Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz
- Reichsministerium für Bewaffnung und Munition
- Adam Opel AG
- Daimler Benz AG
- Volkswagen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Einbindung der deutschen Automobilindustrie in die Rüstungswirtschaft des Dritten Reiches. Sie fokussiert dabei auf die Adam Opel AG, die Daimler Benz AG und das Volkswagenwerk. Die Untersuchung beleuchtet die Ziele und Probleme dieser Unternehmen im Kriegsverlauf und analysiert das Ausmaß der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom NS-Regime. Die Arbeit stellt die wichtigsten Institutionen der Kriegswirtschaft und deren Einfluss auf die Automobilindustrie vor, um die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verdeutlichen.
- Die Rolle der Automobilindustrie in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft
- Die Ziele und Strategien der Automobilunternehmen im Krieg
- Die Herausforderungen und Probleme der Unternehmen im Kriegsverlauf
- Die Abhängigkeit der Unternehmen vom NS-Regime
- Die Rolle der wichtigsten Institutionen der Kriegswirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die schwierige Lage der deutschen Automobilindustrie nach dem Ersten Weltkrieg und die Veränderungen unter der NS-Herrschaft. Sie stellt die Ziele Hitlers zur Massenmobilisierung und die Bedeutung des Volkswagenprojekts dar. Die Arbeit erläutert den Fokus auf die Unternehmen Adam Opel AG, Daimler Benz AG und Volkswagenwerk sowie die Einschränkungen hinsichtlich einer umfassenden Darstellung. Schließlich werden die wichtigsten Verwaltungsstrukturen der Kriegswirtschaft vorgestellt und deren Einfluss auf die Automobilindustrie erläutert.
Institutionen
Vierjahresplanbehörde
Dieser Abschnitt behandelt die Einrichtung und die Aufgaben der Vierjahresplanbehörde, die die Lenkung der zivilen Wirtschaft im Hinblick auf die Kriegsvorbereitungen übernahm. Er erläutert die Ziele des Vierjahresplans, die Bedeutung der Wehrwirtschaft und die Abgrenzung zwischen militärischen und zivilen Bedürfnissen.
Generalbevollmächtigter für das Kraftfahrzeugwesen
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Generalbevollmächtigten für das Kraftfahrzeugwesen (GBK), seine Rolle in der VJP-Behörde und seine Aufgaben im Bereich der Fahrzeugtypenprüfung und Militärtauglichkeit. Er analysiert die Spannungen zwischen dem GBK und dem Wehrwirtschaftsstab sowie die Herausforderungen in Bezug auf die Rohstoffverteilung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die deutsche Automobilindustrie, insbesondere die Unternehmen Adam Opel AG, Daimler Benz AG und Volkswagenwerk, in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft. Wichtige Themen sind die Rüstungsproduktion, die Abhängigkeit von staatlichen Institutionen wie der Vierjahresplanbehörde, der Generalbevollmächtigte für das Kraftfahrzeugwesen und das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition sowie die Herausforderungen der Unternehmen im Kriegsverlauf.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Jens Weis (Autor:in), 2004, Die deutsche Automobilindustrie in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft - Opel, Daimler-Benz und Volkswagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91775