[...] Die Aufteilung Deutschlands unter den Besatzungsmächten beeinflusste die folgende Städtebau- und Stadtentwicklungspolitik maßgeblich, Ostdeutschland wurde sowjetische Besatzungszone. Entsprechend den grundlegend dem westlichen Kapitalismus entgegen gesetzten Vorstellungen sollte dieses Gebiet völlig neu gestaltet werden, um dem in ihm herrschenden Sozialismus Ausdruck zu verleihen. Die Charakteristik der deutschen sozialistischen Städte liegt dabei in ihrem kapitalistischen Fundament, auf welchem sie entstanden. Ausnahmen bilden einige wenige Neugründungen wie Eisenhüttenstadt (ehem. Stalin-Stadt), Hoyerswerda oder Schwedt, die als sozialistische „Idealstädte“ geplant und gebaut wurden.
Wie diese Entwicklung ihren Lauf nahm soll in dieser Arbeit erläutert werden. Dazu soll zunächst auf die entstehenden Grundsätze des sozialistischen Städtebaus eingegangen werden, welche Aufschluss über die Ziele einer solchen Stadtplanung geben.
Im Folgenden wird die Entwicklung der Städte Ostdeutschlands anhand von drei Phasen chronologisch nachvollzogen, wobei die Eckdaten nur Orientierungspunkte darstellen, die auch anders gewählt werden können. Hierbei werden immer wieder konkrete Beispiele, in denen die Städtebaupolitik umbesetzt wurde, zur Veranschaulichung herangezogen werden.
Zum Schluss soll noch ein kurzer Blick auf die Entstehung des Plattenbaus und seine Bedeutung für die DDR geworfen werden, da diese Bauweise fast symbolisch für dieses Land geworden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung (Ost) Deutschland nach dem Krieg
- Grundsätze des Städtebaus
- Drei Phasen des Städtebaus
- 1945-1960
- 1960-1975
- 1975-1989
- Entstehung des Plattenbaus
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Stadtentwicklung in Ostdeutschland vom Zweiten Weltkrieg bis zur Wende. Sie beleuchtet die Prinzipien des sozialistischen Städtebaus und analysiert die drei Phasen der Stadtentwicklung in Ostdeutschland. Außerdem werden die Entstehung des Plattenbaus und seine Bedeutung für die DDR thematisiert.
- Prinzipien des sozialistischen Städtebaus
- Phasen der Stadtentwicklung in Ostdeutschland
- Entstehung und Bedeutung des Plattenbaus
- Die Rolle der sowjetischen Besatzungspolitik
- Die Charakteristik der deutschen sozialistischen Städte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung (Ost) Deutschland nach dem Krieg
Dieses Kapitel beschreibt die Zerstörung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg und analysiert die unterschiedliche Zerstörung in Ost- und Westdeutschland. Es werden die Folgen der Aufteilung Deutschlands unter die Besatzungsmächte und die Einflüsse auf die Städtebau- und Stadtentwicklungspolitik beleuchtet, insbesondere die Entstehung des sozialistischen Städtebaus in Ostdeutschland.
Grundsätze des Städtebaus
Dieses Kapitel erläutert die „16 Grundsätze des Städtebaus“, die als Grundlage für das „Aufbaugesetz“ von 1950 in der DDR dienten. Es wird die Bedeutung von Ganzheitlichkeit, Zentralität und Dominanz als drei Prinzipien des sozialistischen Städtebaus hervorgehoben und die Umsetzung dieser Prinzipien in der städtebaulichen Gestaltung Ostdeutschlands beleuchtet.
Drei Phasen des Städtebaus
Dieses Kapitel beschreibt die Stadtentwicklung in Ostdeutschland anhand von drei Phasen: 1945-1960, 1960-1975 und 1975-1989. Es werden konkrete Beispiele für die Umsetzung der Städtebaupolitik in diesen Phasen vorgestellt, die die Entwicklung und Veränderung der Städte Ostdeutschlands verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit thematisiert die Stadtentwicklung in Ostdeutschland im Kontext des sozialistischen Städtebaus, mit Fokus auf den Zeitraum vom Zweiten Weltkrieg bis zur Wende. Schlüsselwörter sind: Sozialistischer Städtebau, Ostdeutschland, Stadtentwicklung, Plattenbau, DDR, Ganzheitlichkeit, Zentralität, Dominanz, Kriegzerstörung, Besatzungspolitik, Stadtplanung.
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- Julia Kuhne (Author), 2007, Stadtentwicklung in Ostdeutschland - Vom 2. Weltkrieg bis zur Wende, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91708