Besonderes Augenmerk werde ich bei meiner Hausarbeit auf die Situation von schwarzen , männlichen Jugendlichen, und die Bedeutung die Basketball für sie hat, legen. Als empirische Grundlagen dient mir zum einen die Filmdokumentation "Hoop Dreams" , in der Arthur Agee und William Gates, zwei schwarze Jugendliche aus einem Chicagoer Ghetto, die von einer Karriere in der NBA träumen, während ihrer gesamten Highschoolzeit (9.-12.Klasse) begleitet werden. Zum anderen werde ich einige Erfahrungen und Beobachtungen mit einbringen, die ich während eines einjährigen Aufenthaltes in Gainesville, Georgia, einem 70000 Einwohner zählenden, eher ländlichen Ort 60 km nördlich von Atlanta, gemacht habe. Dann werde ich in der Arbeit auch noch einige Beobachtungen miteinbringen, die ich durch die Medien über die USA und im modernen Alltag gemacht habe. Es ist also, wie auch der Kurs selbst, nicht so sehr eine soziologisch-theoretische sondern vielmehr eine empirische Arbeit, bei der ich mich auch als "Alltagssoziologe" betätigen werde. Es gab leider nicht so viel amerikaspezifische Literatur, v.a. zur Highschool, so daß ich auch einiges zur Jugend und modernen Gesellschaft im allgemeinen sagen werde.
Ich werde mich zuerst mit der Highschool als zentralen sozialen Ort der Jugendlichen befassen, und auf einige Unterschiede zum deutschen Schulsystem und auch der Gesellschaft hinweisen. Dabei werde ich auf den Sport zu sprechen kommen, der große soziale Anerkennung, worum es in der Highschool eigentlich geht, ermöglicht. Dann werde ich mich mit der afro-amerikanischen Kultur und der Situation der Schwarzen in den USA beschäftigen, und dabei den Einfluß, den diese Kultur auf die moderne Jugendkultur ausübt, näher beleuchten. Dabei werde ich mich noch mit dem Verhältnis zwischen Jugend und Moderne, der Situation des Jugendlichen in der modernen Gesellschaft, befassen. Ich versuche induktiv auf eine These über die Bedeutung des Sports an der Highschool, insbesondere für schwarze Jugendliche, hinzuarbeiten.
Inhalt
I. Einleitung
II. Hauptteil
III. Resumé
IV. Bibliographie
I. Einleitung
Am 20. April 1999 begehen die beiden Schüler Eric Harris (18) und Dylan Klebold (17) das bis dato größte und schockierendste Attentat an einer Schule: in der Columbine High School in Littleton, Colorado, erschießen sie 12 Schüler und einen Lehrer. Unter den Opfern sind auch einige Mitglieder einer Gruppe sportbegeisterterter Jugendlicher die sich "Jocks" nennen. Die beiden Attentäter waren zuvor, auch wegen ihrer Unsportlichkeit und physischen Unterlegenheit, von den "Jocks" häufig gedemütigt worden. Eric Harris und Dylan Klebold, die sich rassistischen Ideologien zugewandt hatten, richteten ihre Gewehre auch auf schwarze Spitzenathleten der Schule.[1]
Dies ist nun ein etwas extremer und sehr brutaler Einstieg in meine Arbeit, in der ich mich mit der Bedeutung des Sports in der amerikanischen Highschool befassen werde. Das Attentat an der Columbine High School in Littleton ist nicht zentraler Bestandteil meiner Arbeit, aber ich werde immer mal wieder auf die Geschehnisse zurückkommen, und dabei versuchen die zentrale Bedeutung der Highschool und auch des Sports für die amerikanischen Jugendlichen aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk werde ich bei meiner Hausarbeit auf die Situation von schwarzen[2], männlichen Jugendlichen, und die Bedeutung die Basketball für sie hat, legen. Als empirische Grundlagen dient mir zum einen die Filmdokumentation "Hoop Dreams"[3], in der Arthur Agee und William Gates, zwei schwarze Jugendliche aus einem Chicagoer Ghetto, die von einer Karriere in der NBA träumen, während ihrer gesamten Highschoolzeit (9.-12.Klasse) begleitet werden. Zum anderen werde ich einige Erfahrungen und Beobachtungen mit einbringen, die ich während eines einjährigen Aufenthaltes in Gainesville, Georgia, einem 70000 Einwohner zählenden, eher ländlichen Ort 60 km nördlich von Atlanta, gemacht habe. Während der Zeit, August 1996-Juni 97, wohnte ich in einer Familie der (weißen) unteren Mittelschicht und besuchte die 12. Klasse der East Hall High School. Der Distrikt East Hall beheimatet eher die unteren sozialen Schichten Gainesvilles, und in meiner Schule waren ca.20% der Schüler afroamerikanischer, ca.20% hispanischer und ca.5% asiatischer Herkunft, die restlichen Schüler kamen aus den unteren bis mittleren weißen sozialen Schichten. Dann werde ich in der Arbeit auch noch einige Beobachtungen miteinbringen, die ich durch die Medien über die USA und im modernen Alltag gemacht habe. Es ist also, wie auch der Kurs selbst, nicht so sehr eine soziologisch-theoretische sondern vielmehr eine empirische Arbeit, bei der ich mich auch als "Alltagssoziologe" betätigen werde. Es gab leider nicht so viel amerikaspezifische Literatur, v.a. zur Highschool, so daß ich auch einiges zur Jugend und modernen[4] Gesellschaft im allgemeinen sagen werde.
Ich werde mich zuerst mit der Highschool als zentralen sozialen Ort der Jugendlichen befassen, und auf einige Unterschiede zum deutschen Schulsystem und auch der Gesellschaft hinweisen. Dabei werde ich auf den Sport zu sprechen kommen, der große soziale Anerkennung, worum es in der Highschool eigentlich geht, ermöglicht. Dann werde ich mich mit der afro-amerikanischen Kultur und der Situation der Schwarzen in den USA beschäftigen, und dabei den Einfluß, den diese Kultur auf die moderne Jugendkultur ausübt, näher beleuchten. Dabei werde ich mich noch mit dem Verhältnis zwischen Jugend und Moderne, der Situation des Jugendlichen in der modernen Gesellschaft, befassen. Ich versuche induktiv auf eine These über die Bedeutung des Sports an der Highschool, insbesondere für schwarze Jugendliche, hinzuarbeiten.
II. Hauptteil
Das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich in vielen Dingen vom deutschen. Ein sehr wichtiger Unterschied ist sicherlich, daß Highschools Ganztagesschulen sind, und die Schüler in der Regel nie vor 15 Uhr mit dem Unterricht fertig sind. Wie in meiner Schule hat ein Schüler in den USA in der Regel jeden Tag sechs Schulstunden, und zwar jeden Tag dieselben Fächer. Die Schulen sind Gesamtschulen und in Distrikte eingeteilt
( in meinem Fall in North Hall, East Hall, South Hall und West Hall), und jeder Schüler muß in die Schule seines jeweiligen Distriktes gehen, Ausnahmen bilden hier Privatschulen, wie die St. Joseph High School in "Hoop Dreams", die William Gates und Arthur Agee beide besuchen, wobei Arthur ja recht bald in seine alte öffentliche Highschool in seinem Wohnviertel zurückkehrt. Die Schüler gehen also, anders als in Deutschland, zwangsläufig mit ihren Nachbarn in dieselbe Schule. Die berühmte "peer group", der Freundeskreis, wird dadurch fast ausschließlich in der Schule gebildet, da man auch automatisch in der Nähe der Mitschüler wohnt, und es schwierig ist andere Kontakte zu Jugendlichen außerhalb von Schule, bzw. Nachbarschaft zu knüpfen.
Es ist sehr wichtig zu beachten, daß es in den USA kein Vereinssystem wie bei uns in Deutschland gibt. Die wichtigsten sportlichen Betätigungsmöglichkeiten für die Jugendlichen sind die Schulmannschaften an der Highschool, in denen die Schüler bei den sog. "afterschool-activities", so etwas wie AG's, den diversen Sportarten nachgehen können. Natürlich gibt es auch noch sehr viele andere afterschool-activities für die Schüler, etwa Theater, Orchester oder Debattierclubs. Dadurch, daß die Schüler den ganzen Tag an der Schule sind, und es ganz normal ist, daß sich die Schüler auch nach Schulschluß noch in afterschool-activities engagieren, wird die Schule vielmehr als in Deutschland zu einem sozialen "event". In Deutschland stehen Lernen und Bildung doch stärker im Vordergrund, und für die deutschen Schüler gibt es weitaus mehr Freiraum außerhalb der Schule. Es ist hier viel leichter sich einen Freundeskreis außerhalb der Schule aufzubauen, und sich in Vereinen oder andersweitig zu engagieren. In den USA konzentriert sich alles sehr stark auf die Highschool, gerade auch was das soziale Leben und die Freizeit anbelangt.
Der in Deutschland immer mehr zu beobachtende Trend zur Individualisierung der Jugendlichen, und zu ihrem Engagement, auch im sportlichen Bereich (Streetball, Skateboarden...), außerhalb von Vereinen und Institutionen, ist in den USA ,in vielen Regionen zumindest, für die Jugendlichen gar nicht so leicht möglich, da sie in der Regel nicht so viele Freiheiten haben, und die Öffentlichen Verkehrsnetze weit weniger stark ausgebaut sind als in Deutschland, d.h. die Jugendlichen sind vielmehr auf das Verkehrsmittel Auto angewiesen, daß sie ab dem einschneidenden Datum 16. Geburtstag benutzen dürfen. Um sich das eigene Auto auch finanzieren zu können, gehen fast alle amerikanischen Jugendlichen einem Nebenjob nach. Fußgängerzonen, die in Deutschland ja beliebte Treffpunkte für Jugendliche zum "rumhängen" sind, gibt es im Autoland Amerika nur selten. Vor allem in weißen Wohnvierteln (es gibt besonders im Süden eine sehr starke Rassentrennung ,gerade auch in den Wohnvierteln) gehen die Kinder und Jugendlichen nicht mal zu ihrem 500 Meter entfernten Nachbarn zu Fuß. Es mag verwundern, daß Sportarten wie Skateboarden und Streetball gar nicht so leicht in den USA auszuüben sind, da sie ja, wie soviel modernes, dort herkommen, doch gibt es natürlich auch große regionale und sozialeUnterschiede, ich werde hier natürlich insbesondere die Verhältnisse in einem Wohnviertel der unteren Mittelklasse in Gainesville, Georgia, beschreiben können. Vor allem in den ärmeren Wohnvierteln, und gerade bei den Schwarzen, sind nicht nur Autos sondern auch Menschen auf der Straße, und der Kontakt zwischen den Nachbarn ist oft enger, auch zwangsläufig, weil sie eben in viel kleineren Wohnungen leben. In den Ghettos wird auch heute noch sehr viel Streetball gespielt, wo ja auch der Streetball in den 40ern erst richtig begründet wurde[5], aber das auf der Straße "herumhängen" hat insbesondere dort eine viel negativere Konnotation als noch in Deutschland, und es gibt in den USA sehr starke Bestrebungen die Jugendlichen von der Straße fernzuhalten.
[...]
[1] Siehe u.a.:www.zeit/chronik.de
[2] Den Begriff "afroamerikanisch" finde ich etwas umständlich und werde ihn nicht so oft verwenden, die überzogene politische Korrektheit kann ja die Diskriminierung sogar noch verstärken und sie auf eine sublimere Ebene heben.
[3] "Hoop Dreams", Regie: Steve James, 1994 P.S.: Leider konnte ich meinen Computer noch nicht dazu bringen die deutschen Anführungszeichen zu machen, ich bitte dies zu entschuldigen.
[4] mit modern schließe ich postmodern mit ein, ich werde nicht immer den Term postmodern verwenden, wenn ich von der heutigen Ges. rede
[5] Siehe dazu auch: Stefan Wenzel:"Streetball", Opladen, 2001
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