Ausgehend von Hofstedes Kulturdimensionen, die auf Untersuchungen zu kulturellen Unterschieden in der Privatwirtschaft im internationalen Kontext basieren, soll anhand der Kulturdimension Machtdistanz ein Vergleich im öffentlichen Dienst von Deutschland mit anderen Ländern erfolgen. Die Dimension Machtdistanz bietet sich aus Sicht des Verfassers ideal für einen Vergleich in der Verwaltung an. Die meisten Verwaltungsapparate in der EU weisen Merkmale eines bürokratischen Modells auf. Hierarchie ist in diesem Kontext ein typisches Merkmal von Bürokratie und gleichzeitig Ausdruck von Macht sowie Machtgefälle. Als Forschungsfrage wurde daher die Ausprägung hierarchischer Strukturen in der Verwaltung im internationalen Vergleich gewählt. Ausgehend von der deutschen Bürokratie und Verwaltungskultur, in früheren Zeiten als Vorzeigemodell empfunden, sind Unterschiede zu anderen Ländern erwartbar. Für den Vergleich wurden die Verwaltungskulturen in den Ländern Indien und Dänemark näher analysiert. Beide waren ebenfalls Ort empirischer Erhebungen Hofstedes. Anhand seiner Ergebnisse lassen sich möglicherweise Unterschiede feststellen, nicht nur in den Verwaltungen untereinander, sondern auch Unterschiede zwischen Privatwirtschaft und öffentlichen Sektor.
Die Organisationen der öffentlichen Verwaltung stehen in Deutschland vor großen Herausforderungen im Hinblick auf die Europäisierung der Verwaltung in den EU-Staaten sowie Prozesse der Globalisierung, die die Erfüllung von Staatsaufgaben zunehmend abhängig von transnationalen Strukturen machen. Um im internationalen Verwaltungskontext überhaupt handlungsfähig zu sein, wird der Erwerb interkultureller Kompetenz daher zunehmend Voraussetzung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden. Interkulturelle Kompetenz umfasst drei übergeordnete Komponentengruppen. Affektive Aspekte, d.h. die Einstellung gegenüber fremden Kulturen, Verhaltensaspekte, insbesondere soziale und kommunikative Fähigkeiten sowie kognitive Aspekte, die u.a. Kenntnisse über kulturelle Unterschiede umfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Kulturdimensionen nach Hofstede
- 3 Machtdistanz und kulturelle Unterschiede im internationalen Vergleich
- 3.1 Deutschland
- 3.2 Dänemark
- 3.3 Indien
- 4 Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Einsendearbeit untersucht die Kulturdimension Machtdistanz im internationalen Vergleich und analysiert deren Ausprägung in der öffentlichen Verwaltung. Ziel ist es, Einblicke in die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf hierarchische Strukturen in der Verwaltung zu gewinnen und die Bedeutung interkultureller Kompetenz für Beschäftigte im öffentlichen Dienst aufzuzeigen.
- Kulturdimensionen nach Hofstede
- Machtdistanz als Kulturdimension im internationalen Vergleich
- Ausprägung hierarchischer Strukturen in der Verwaltung
- Interkulturelle Kompetenz im öffentlichen Dienst
- Vergleich der Verwaltungskulturen in Deutschland, Dänemark und Indien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der interkulturellen Kompetenz im öffentlichen Dienst ein und erläutert die Relevanz von Kulturdimensionen im internationalen Verwaltungskontext. Kapitel 2 stellt die Kulturdimensionen nach Hofstede vor und beleuchtet die Bedeutung von Machtdistanz als ein wichtiges Merkmal kultureller Unterschiede. Kapitel 3 analysiert die Ausprägung der Machtdistanz in der Verwaltung von Deutschland, Dänemark und Indien, um die Auswirkungen kultureller Unterschiede auf hierarchische Strukturen aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kompetenz, öffentliche Verwaltung, Kulturdimensionen, Machtdistanz, hierarchische Strukturen, Deutschland, Dänemark, Indien, Hofstede, Bürokratie, Verwaltungskultur, Internationaler Vergleich.
- Quote paper
- Ronny Bätz (Author), 2019, Kulturdimensionen in der Verwaltung. Machtdistanz im internationalen Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/915621