Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung mit den spezifischen Problemen alter Menschen hatte die Altenpflege für lange Zeit eine rein körperlich orientierte Versorgungsaufgabe. Mit zunehmender Häufigkeit psychiatrischer Erkrankungen, die spezielle gerontopsychiatrische Pflege benötigen, zeichnete sich allerdings in den letzten Jahren eine Veränderung im Sinne einer Spezialisierung der Altenpflege ab und es wurde deutlich, dass der Umgang mit dementiell veränderten alten Menschen zu den schwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben in der Altenpflege gehört.
Um eine adäquate und qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung dementiell veränderter Menschen entwickeln und umsetzen zu können, sollte man die Krankheit Demenz aus der Sicht des Betroffenen betrachten. Im Vordergrund der Betrachtung steht der schwierige und schmerzliche Aspekt des Erlebens von Demenz. An Demenz erkrankte Menschen entwickeln Ängste, negative Gefühle und Aggressionen, da sie ihren geistigen Verfall, den Rückgang kognitiver Fähigkeiten bei vollem Bewusstsein miterleben. Sie haben Angst aufgrund ihres abnormalen Verhaltens verlassen, kontrolliert bzw. erniedrigt zu werden. Sie fühlen sich verfolgt und bedroht und haben das Gefühl der Absonderlichkeit und des Ausgeschlossenseins. Sie sind frustriert über ihre Schwächen, bedingt durch den Verlust ihrer Fähigkeiten und haben Angst eine Last für andere zu sein; sie sind verzweifelt und neigen zu Depressionen. Hinzu kommt die Wut über die Demenz und die Wut über die Reaktionen anderer, welche sich verstärkt, wenn der Betroffenen nicht mehr in der Lage ist, sich auszudrücken und verständlich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1. Krankheitsbild Demenz
- 1.1 Allgemeine Definition
- 1.2 Formen der Demenz
- 1.2.1 Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT)
- 1.2.2 Vaskuläre Demenz (Multi-Infarkt-Demenz)
- 1.2.3 Weitere Demenzformen
- 1.3 Stadien der Demenz und ihre Auswirkungen
- 1.4 Epidemiologie der Demenz
- 1.4.1 Epidemiologische Aspekte
- 1.4.2 Demographische Aspekte und Entwicklung des Pflegebedarfs
- 1.5 Anforderungen an die Pflege und Betreuung dementiell erkrankter Menschen
- 1.5.1 Pflegeleitbild
- 1.5.2 Pflegemodell/ -theorie
- 1.5.3 Pflegeorganisationsform Bezugspflege
- 1.5.4 Angehörige
- 1.5.5 Besondere personelle Anforderungen an die Betreuung Dementer
- 1.5.6 Interventionsmethoden
- 1.5.6.1 Biographiearbeit und biographische Grundhaltung
- 1.5.6.2 Milieugestaltung
- 1.5.6.3 Integrative Validation
- 1.5.6.4 Basale Stimulation
- 2. Dementia Care Mapping (DCM)
- 2.1 Definition und Vorstellung der Methode DCM
- 2.2 Ziele
- 2.3 Voraussetzungen für die Anwendung von Dementia Care Mapping
- 2.4 Ethische, sozialpsychologische und neurologische Bedeutung des Personseins
- 2.5 Maligne Sozialpsychologie (MSP)
- 2.6 Positive Personenarbeit (PPW) und ihre Wirkung
- 2.7 Studie zur Einführung von DCM am Beispiel des AWO-Feierabendheims
- 2,3. Werteorientiertes Management
- 3.1 Die Besonderheit der Dienstleistung Pflege
- 3.2 Führung
- 3.3 Führungsverhalten
- 3.4 Führungsstile
- 3.5 Führungstechniken
- 3.5.1 Management by Exceptions (MbE)
- 3.5.2 Management by Delegation (MbD)
- 3.5.3 Management by Objectives (MbO)
- 3.6 Instrumente des normativen Managements
- 3.6.1 Zielvereinbarungen
- 3.6.2 Unternehmensleitbild
- 3.6.3 Unternehmenskultur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen des Dementia Care Mapping (DCM) im Pflegemanagement. Ziel ist es, die Methode DCM vorzustellen, ihre Anwendung zu analysieren und ihren Einfluss auf ein werteorientiertes Management im Pflegebereich zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet die Besonderheiten der Pflege als Dienstleistung und die damit verbundenen Führungsansätze.
- Demenz als Krankheitsbild und seine Auswirkungen
- Dementia Care Mapping (DCM) als Methode zur Verbesserung der Pflegequalität
- Anforderungen an die Pflege und Betreuung dementiell erkrankter Menschen
- Werteorientiertes Management im Pflegebereich
- Führungsstile und -techniken im Kontext der Demenzpflege
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Arbeit beginnt mit der Schilderung des Falles von Margaret B., einer an Demenz erkrankten Frau, um die Herausforderungen der Demenzpflege und die Bedeutung des Pflegemanagements zu veranschaulichen. Der Fall dient als Ausgangspunkt für die nachfolgende detaillierte Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Demenz und den damit verbundenen Herausforderungen für das Management.
1. Krankheitsbild Demenz: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung des Krankheitsbildes Demenz. Es definiert Demenz allgemein, beschreibt verschiedene Formen wie die Alzheimer-Demenz und die vaskuläre Demenz, und geht auf die Stadien der Erkrankung und deren Auswirkungen ein. Die epidemiologischen und demographischen Aspekte werden beleuchtet, um den steigenden Pflegebedarf zu verdeutlichen. Der Abschnitt über die Anforderungen an die Pflege und Betreuung umfasst Pflegeleitbilder, Pflegemodelle, Organisationsformen wie die Bezugspflege, die Rolle der Angehörigen, besondere personelle Anforderungen und verschiedene Interventionsmethoden wie Biographiearbeit, Milieugestaltung, Integrative Validation und Basale Stimulation. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Betrachtung des Betroffenen und der Notwendigkeit individueller Pflegeansätze.
2. Dementia Care Mapping (DCM): Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Methode Dementia Care Mapping (DCM). Es beinhaltet eine Definition und Vorstellung der Methode, deren Ziele, die Voraussetzungen für die Anwendung sowie ethische, sozialpsychologische und neurologische Aspekte. Die Bedeutung des Personseins wird hervorgehoben, ebenso wie die Konzepte der malignen Sozialpsychologie und der positiven Personenarbeit und deren Wirkung auf die Pflegequalität. Eine Studie zur Einführung von DCM wird als Beispiel vorgestellt, um die praktische Anwendung der Methode zu verdeutlichen.
3. Werteorientiertes Management: Das Kapitel befasst sich mit dem werteorientierten Management im Pflegebereich. Es analysiert die Besonderheiten der Pflege als Dienstleistung, beleuchtet verschiedene Führungsstile und -techniken und geht auf die Instrumente des normativen Managements wie Zielvereinbarungen, Unternehmensleitbild und Unternehmenskultur ein. Der Fokus liegt auf der Bedeutung einer werteorientierten Führung für die Gestaltung einer qualitativ hochwertigen und menschenwürdigen Demenzpflege.
Schlüsselwörter
Demenz, Alzheimer-Demenz, Vaskuläre Demenz, Dementia Care Mapping (DCM), Pflegemanagement, Werteorientiertes Management, Führungsstile, Pflegequalität, Betreuung Demenzkranker, Positive Personenarbeit, Biographiearbeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Demenz, Dementia Care Mapping und Werteorientiertes Management"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über Demenz als Krankheitsbild, die Methode des Dementia Care Mapping (DCM) und den Ansatz des werteorientierten Managements im Pflegebereich. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Verbesserung der Pflegequalität für Menschen mit Demenz.
Welche Demenzformen werden behandelt?
Das Dokument beschreibt verschiedene Demenzformen, darunter die Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) und die vaskuläre Demenz (Multi-Infarkt-Demenz), sowie weitere Demenzformen. Es werden die Stadien der Erkrankung und deren Auswirkungen detailliert erläutert.
Was ist Dementia Care Mapping (DCM)?
Dementia Care Mapping (DCM) ist eine Methode zur Verbesserung der Pflegequalität für Menschen mit Demenz. Das Dokument erklärt die Definition, Ziele und Voraussetzungen der Anwendung von DCM. Es beleuchtet die ethischen, sozialpsychologischen und neurologischen Aspekte und diskutiert die Bedeutung des Personseins, maligne Sozialpsychologie und positive Personenarbeit im Kontext von DCM. Eine Fallstudie illustriert die praktische Anwendung.
Welche Aspekte des werteorientierten Managements werden behandelt?
Der Abschnitt zum werteorientierten Management analysiert die Pflege als Dienstleistung, beleuchtet verschiedene Führungsstile und -techniken und untersucht Instrumente des normativen Managements wie Zielvereinbarungen, Unternehmensleitbild und Unternehmenskultur. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung einer werteorientierten Führung für eine qualitativ hochwertige und menschenwürdige Demenzpflege.
Welche Interventionsmethoden in der Demenzpflege werden beschrieben?
Das Dokument beschreibt verschiedene Interventionsmethoden, darunter Biographiearbeit und biographische Grundhaltung, Milieugestaltung, Integrative Validation und Basale Stimulation. Diese Methoden zielen auf eine ganzheitliche und individuelle Pflege der betroffenen Personen ab.
Welche Rolle spielen Angehörige in der Demenzpflege?
Die Rolle der Angehörigen in der Demenzpflege wird als wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Betreuung hervorgehoben. Das Dokument betont die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen professionellen Pflegekräften und Angehörigen.
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Schlüsselwörter des Textes sind: Demenz, Alzheimer-Demenz, Vaskuläre Demenz, Dementia Care Mapping (DCM), Pflegemanagement, Werteorientiertes Management, Führungsstile, Pflegequalität, Betreuung Demenzkranker, Positive Personenarbeit, Biographiearbeit.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist strukturiert in eine Einführung, Kapitel über das Krankheitsbild Demenz, Dementia Care Mapping (DCM) und werteorientiertes Management. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung, und der Text beginnt mit einem Inhaltsverzeichnis und einer Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Pflegekräfte, Pflegemanager, Angehörige von Demenzkranken, Studierende der Pflegewissenschaften und alle, die sich mit der Verbesserung der Demenzpflege beschäftigen.
Wo finde ich mehr Informationen zu Dementia Care Mapping?
Das Dokument enthält eine Einführung in Dementia Care Mapping und verweist auf eine Fallstudie. Weitere Informationen können über einschlägige Fachliteratur und wissenschaftliche Datenbanken recherchiert werden.
- Quote paper
- Nicole Neubert (Author), 2004, Dementia care mapping. Eine Herausforderung für das Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91547