Hurrelmann’s Modell der produktiven Realitätsverarbeitung wurde in der Version „Zentralabitur 2009“ erarbeitet und mit mehreren soziologischen und psychologischen Konzepten und Theorien aus Hurrelmann’s „Lebensphase Jugend“, Juventa, 2004, die meist in arbeitsteiligen Gruppenarbeiten vorgestellt und diskutiert wurden, untermauert. Nach Erklärungsmustern zu erfolgreicher Sozialisation nach Dieter Baacke folgten Fallbeispiele zur Sozialisationsstörung rechtsextremer Jugendlicher (STERN TV) mit politologisch erläuterndem Artikel (Claus Leggewie u.v.a.m.), die nun mithilfe des Heitmeyerschen Erklärungsansatzes, der Grundlage ministerieller Vorgaben darstellt, den subjektiven Sinn von Gewalt unter Rückgriff auf Hurrelmann genauer analysiert und diskutiert werden sollen. Die SuS sollen die Ausprägungen subjektiven Sinns von Gewalt nach Heitmeyer kennenlernen, um mit diesen allgemeingültigen Erklärungsansätzen Entwicklungs- und Sozialisationsstörungen von Jugendlichen am Beispiel rechtsradikaler Gewalt analysieren und pädagogisch differenzierter auch Interventionsmaßnahmen erklären zu können.
(Anmerkung: Um sich vertieft pädagogisch mit den Ansätzen Heitmeyers zu befassen, empfehle ich das Schulbuch Phoenix, Schoeningh Verlag, für die gymnasiale Oberstufe und die dort angegebenen Hinweise, die Grundlage dieser Unterrichtsreihe sind. Einige Gymnasien haben dieses Schulbuch zum Schulcurriculum des Fachbereichs Pädagogik ausgewählt, eine sicher gute Entscheidung, denn es trifft das Interesse der Schülerschaft durchaus. [vgl. www.dialogische-fachdidaktik.de])
Inhaltsverzeichnis
- 11. Geplanter Verlauf der Unterrichtsreihe
- Einheit (Std.)
- 1. Sequenz (7 Std.)
- 1. (2 Std.)
- 2. (2 Std.)
- 3. (1 Std.)
- 4. (2 Std.)
- 2. Sequenz (5 Std.)
- 1. (2 Std.)
- 2. (2 Std.)
- 3. (1 Std)
- 3. Sequenz (2 Std.)
- 1. (1 Std.)
- 2. (1 Std.)
- 4. Sequenz (5 Std.)
- 1. (2 Std.)
- 2. (1 Std.)
- 3. (2 Std.)
- 1. Sequenz (7 Std.)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtsreihe befasst sich mit dem Modell der produktiven Realitätsverarbeitung nach Professor Klaus Hurrelmann und dessen Bedeutung für die Pädagogik. Insbesondere wird die Frage beleuchtet, wie dieses Modell pädagogische Handlungsstrategien im Kontext von Gewalt und sozialer Entwicklungsstörung bei Jugendlichen beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Anwendung des Modells zur Analyse und Intervention bei Fällen wie der von Norman, einem Jugendlichen mit rechtsextremen Tendenzen und Gewalttätigkeit.
- Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung nach Klaus Hurrelmann
- Die Rolle von Sozialstruktur und Persönlichkeit in der Sozialisation
- Jugend als Phase der Identitätsbildung und der Auseinandersetzung mit Risiken
- Der subjektive Sinn von Gewalt nach Wilhelm Heitmeyer und dessen Anwendung auf den Fall Norman
- Pädagogische Handlungsstrategien zur Intervention bei Entwicklungsstörungen im Jugendalter
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Unterrichtsreihe startet mit einer Einführung in die interdisziplinäre Sozialisationstheorie von Klaus Hurrelmann, die den Zusammenhang von Sozialstruktur und Persönlichkeit beleuchtet.
- Im weiteren Verlauf werden die Maximen des Modells der produktiven Realitätsverarbeitung nach Hurrelmann vorgestellt und im Kontext von Anlage und Umwelt betrachtet.
- Es werden die Risiken und Herausforderungen der Jugendphase im Fokus der Maximen 5 und 6 beleuchtet.
- Die Maximen 7 und 8 werden im Kontext der Musterbildenden und eigenständigen Jugendphase im Lebenslauf analysiert.
- Es werden soziologische Theorien und Konzepte der Lebensphase Jugend nach Hurrelmann diskutiert, darunter die strukturfunktionalen Konzepte der Jugendkultur nach Schelsky und Tenbruck sowie die Generationsgestalt nach Fend.
- Die Handlungskompetenz des Individuums im sozialen Kontext nach Habermas und Beck wird im Anschluss an interaktionistische Konzepte (Mead, Krappmann) betrachtet.
- Das umweltorientierte Konzept der ökologischen Zonen nach Dieter Baacke als Weiterführung der ökologischen Systemtheorie Bronfenbrenners wird vorgestellt.
- Psychologische Theorien und Konzepte der Lebensphase Jugend nach Hurrelmann werden anhand des Konzepts der Ressourcen nach Hendry und Kloep (2002) betrachtet.
- Die Bedeutung der Balance zwischen personaler und sozialer Identität im historischen Prozess nach Hurrelmann wird im Kontext der Gelingenden Identitätsbildung beleuchtet.
- Es werden pädagogische Anwendungen und Vertiefungen anhand von Fallbeispielen gestörter sozialer Entwicklung diskutiert.
- Es werden Strategien pädagogischen Handelns im Überblick nach Dieter Baacke mit Vertiefung am Fallbeispiel Norman (Erscheinungsbild Skinhead) analysiert.
- Die Unterrichtsstunde soll die Ausprägungen subjektiven Sinns von Gewalt nach Heitmeyer kennenlernen, um mit diesen allgemeingültigen Erklärungsansätzen Entwicklungs- und Sozialisationsstörungen von Jugendlichen am Beispiel rechtsradikaler Gewalt analysieren und pädagogisch differenzierter auch Interventionsmaßnahmen erklären zu können.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Unterrichtsreihe sind: produktive Realitätsverarbeitung, Sozialisation, Jugendphase, Identitätsbildung, Gewalt, subjektiver Sinn, Heitmeyer, Hurrelmann, pädagogische Handlungsstrategien, Entwicklungsstörung, Intervention, Fallbeispiel Norman, Skinhead.
- Einheit (Std.)
- Citar trabajo
- Jutta Mahlke (Autor), 2008, Der soziologische Erklärungsansatz von Gewalt nach Wilhelm Heitmeyer. Das Phänomen „Skinhead“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91504