Dieser Unterrichtsentwurf wurde im Zuge einer Lehrprobe im Fach Deutsch in einer siebten Realschulklasse erstellt. Basis der Unterrichtsstunde bildete die Lektüre "Nennt mich nicht Ismael".
Die Arbeit mit Lektüren im Deutschunterricht bietet mannigfaltige Möglichkeiten zur Leseförderung und Stärkung des Leseinteresses, was eine der zentralen Aufgaben des Deutschunterrichts ist. In der hier vorgestellten Stunde stehen vor allem das Nachvollziehen typischer Handlungsweisen einer literarischen Figur in einem größeren Zusammenhang sowie die zwischenmenschliche Verständigung im Mittelpunkt. Dies wird in der hier vorgestellten Stunde gefördert, da die Jugendlichen bezüglich des Inhalts der Lektüre ihre eigenen Probleme und Wünsche wiederfinden und sich somit die Situationen, in denen sich der Protagonist befindet, gut vorstellen können.
Ismael stellt zum einen den Prototypen eines Jugendlichen dar, der an sich selbst zweifelt, schüchtern ist und von Klassenkameraden gemobbt wird, wodurch er sich ausgestoßen fühlt. Andererseits beweist er in Kapitel elf sehr viel Mut, indem er couragiert eingreift, als ein kleinerer Junge von Barry Bagsley geärgert wird. Hierdurch können die Schüler die im Buch beschriebenen Situationen zum einen auf ihre Lebenswelt beziehen und sich somit mit sich selbst beschäftigen. Zum anderen ist Ismaels Situation jedoch nicht identisch zu der Lebenswelt der Schüler, wodurch eine gewisse Distanz zum Text gewahrt bleibt.
Dieses Wechselspiel aus subjektiver Involviertheit und beim Lesen erlebter Alteritätserfahrung unterstützt die Schüler in ihrer Identitätsentwicklung. Der produktive Umgang mit den Inhalten der zuvor gelesenen Kapitel bietet hier die Möglichkeit, das eigene Leseverständnis begründet im Zuge eines Facebook-Kommentars zu verschriftlichen. Da die Schüler in dieser Stunde nicht an einer konkreten Textstelle arbeiten, sondern erlebte Situationen des Protagonisten auf das Thema Heldentum beziehen, wird hier die Kompetenz, einen literarischen Text "in einen größeren Zusammenhang einzuordnen" geschult.
Inhaltsverzeichnis
- Bedingungsanalyse
- Situation der Klasse
- Einbettung der Stunde
- Didaktische Reflexion
- Kompetenzen und Inhalte des Bildungsplans
- Sprechen
- Schreiben
- Lesen Umgang mit Texten
- Sachanalyse - Fachwissenschaftliche Aspekte
- Der Songtext „Held für einen Tag“
- Inhalt „Nennt mich nicht Ismael“
- Inhalt „Kapitel 11: Im Fleischwolf“
- Verhältnis zwischen Ismael und Barry
- Themen und Wirklichkeitsbezug
- Kompetenzen
- Stundenziel
- Methodische Reflexion
- Methodische Planung mit Alternativen und Begründung
- Begrüßung & Einstieg
- Hinführung
- Erarbeitung I
- Präsentation + Sicherung
- Erarbeitung II
- Sicherung + Rückkopplung
- Verlaufsplan
- Anhang
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Unterrichtsplanung beschreibt den kommunikativen und produktiven Umgang mit der Lektüre „Nennt mich nicht Ismael“. Ziel ist es, die Schüler*innen in ihrer Lese- und Kommunikationskompetenz zu fördern und sie an die komplexe Thematik des Romans heranzuführen. Die Stunde soll einen Beitrag zur Entwicklung von analytischen und interpretativen Fähigkeiten leisten.
- Analyse der Charaktere und ihrer Beziehungen
- Interpretation der Handlung und der zentralen Konflikte
- Reflexion des Wirklichkeitsbezugs der Thematik
- Förderung der Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten
- Entwicklung von Interpretationskompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Bedingungsanalyse: Die Bedingungsanalyse beschreibt die Lerngruppe mit 26 Schüler*innen, deren Stärken und Schwächen im Hinblick auf schriftliche und mündliche Mitarbeit, sowie deren Umgang mit komplexen Arbeitsaufträgen. Besondere Aufmerksamkeit wird auf einzelne Schüler*innen mit individuellen Lernbedürfnissen gelegt, wie z.B. Schüler*in A mit Verständnisschwierigkeiten und Schüler S mit Migrationshintergrund. Die Analyse zeigt die Notwendigkeit, Arbeitsaufträge kleinschrittig zu gestalten und im Plenum zu besprechen, um die Selbstständigkeit der Schüler*innen zu gewährleisten. Die Beschreibung der Klassensituation beinhaltet auch die positive Arbeitsatmosphäre, die durch gelegentliche lautere Phasen während Gruppenarbeiten gekennzeichnet ist. Maßnahmen zur Störungsprävention, wie das Erstellen von Unterrichtsprotokollen, werden ebenfalls erwähnt.
Schlüsselwörter
Lektüreanalyse, "Nennt mich nicht Ismael", Kommunikation, Produktionsorientiertes Arbeiten, Lesekompetenz, Interpretationskompetenz, Charakteranalyse, Wirklichkeitsbezug, Differenzierung, Schülerpartizipation.
Häufig gestellte Fragen zu der Unterrichtsplanung "Nennt mich nicht Ismael"
Was ist der Inhalt dieser Unterrichtsplanung?
Diese Unterrichtsplanung beschreibt eine Lektion zum Roman "Nennt mich nicht Ismael". Sie beinhaltet eine Bedingungsanalyse der Lerngruppe, didaktische und methodische Reflexionen, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, eine Zusammenfassung der Kapitel, sowie Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Förderung der Lese- und Kommunikationskompetenz der Schüler*innen und der Entwicklung analytischer und interpretativer Fähigkeiten.
Welche Aspekte werden in der Bedingungsanalyse behandelt?
Die Bedingungsanalyse beschreibt die Lerngruppe (26 Schüler*innen), ihre Stärken und Schwächen im Umgang mit schriftlichen und mündlichen Aufgaben und berücksichtigt individuelle Lernbedürfnisse einzelner Schüler*innen. Die Analyse umfasst die Klassensituation (positive Arbeitsatmosphäre mit gelegentlichen lauteren Phasen), die Notwendigkeit von kleinschrittigen Arbeitsaufträgen und Maßnahmen zur Störungsprävention (z.B. Unterrichtsprotokolle).
Was sind die didaktischen Schwerpunkte der Stunde?
Die Stunde zielt darauf ab, die Lese- und Kommunikationskompetenz der Schüler*innen zu fördern und sie an die komplexe Thematik des Romans heranzuführen. Es sollen analytische und interpretative Fähigkeiten entwickelt werden. Konkret werden Kompetenzen in den Bereichen Sprechen, Schreiben und Umgang mit Texten gefördert.
Welche Themen und Kompetenzen werden in der Stunde behandelt?
Die Stunde behandelt Themen wie die Analyse der Charaktere und ihrer Beziehungen, die Interpretation der Handlung und der zentralen Konflikte, sowie die Reflexion des Wirklichkeitsbezugs der Thematik. Es werden Kompetenzen in der Charakteranalyse, Handlungsinterpretation und der Präsentation von Interpretationen gefördert.
Welche Methoden werden in der Stunde eingesetzt?
Die methodische Planung umfasst verschiedene Phasen wie Begrüßung & Einstieg, Hinführung, Erarbeitung (in zwei Phasen), Präsentation, Sicherung und Rückkopplung. Es werden konkrete methodische Alternativen mit Begründung vorgestellt und ein Ablaufplan skizziert. Die Planung berücksichtigt die Notwendigkeit einer differenzierten Gestaltung der Arbeitsaufträge.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Unterrichtsplanung?
Schlüsselwörter sind: Lektüreanalyse, "Nennt mich nicht Ismael", Kommunikation, produktionsorientiertes Arbeiten, Lesekompetenz, Interpretationskompetenz, Charakteranalyse, Wirklichkeitsbezug, Differenzierung, Schülerpartizipation.
Welche Kapitel werden in der Zusammenfassung behandelt?
Die Zusammenfassung fokussiert auf die Bedingungsanalyse, welche die Lerngruppe, ihre Stärken und Schwächen, sowie individuelle Lernbedürfnisse einzelner Schüler beschreibt. Es wird die Notwendigkeit von kleinschrittigen Arbeitsaufträgen und Maßnahmen zur Störungsprävention hervorgehoben.
Wie ist der Aufbau des Inhaltsverzeichnisses?
Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich in die Abschnitte Bedingungsanalyse (inkl. Situationsbeschreibung der Klasse und Einbettung der Stunde), Didaktische Reflexion (Kompetenzen, Inhalte, Sachanalyse zum Roman und Songtext, Kompetenzen und Stundenziel), Methodische Reflexion (methodische Planung mit Alternativen, Ablaufplan), Anhang und Quellen.
- Quote paper
- Sabrina Habermann (Author), 2014, Kommunikativer und produktiver Umgang mit einer Lektüre im Deutschunterricht (7. Klasse, Realschule), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/914327