Die wichtigste Organisationsform für wirtschaftliche Aktivitäten großer und mittelständischer Unternehmen national wie international ist die des Konzerns. Einen Konzern bilden gemäß § 18 AktG ein herrschendes und ein bzw. mehrere abhängige Unternehmen (Tochterunternehmen), wenn sie unter der einheitlichen Leitung des herrschenden Unternehmens (Mutterunternehmen) zusammengefasst sind. Die Bilanzierung von latenten Steuern spielt in Konzernen, vor allem bei kapitalmarktorientierten Unternehmen, eine erhebliche Rolle. Ziel dieser Arbeit ist die Beschreibung von Ursachen und die Definition von latenten Steuern sowie deren Bilanzierung und Bewertung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beschreibung der Entstehung von latenten Steuern im Konzernabschluss. Aufgrund der Überarbeitung des IAS 12 im Jahre 1996 und der wesentlichen Übereinstimmung mit der amerikanischen Konzeption des SFAS 109 wird nicht explizit auf die amerikanischen Rechnungslegungsstandards eingegangen. Im Anhang dieser Arbeit sind eine synoptische Darstellung von latenten Steuern nach HGB/DRS 10/IFRS (vgl. Anlage 1) sowie zahlreiche Übersichten und Berechnungsbeispiele enthalten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ursachen und Definition für latente Steuern
- 3. Bilanzierung latenter Steuern
- 3.1 Konzepte der Steuerabgrenzung
- 3.1.1 Timing-Konzept
- 3.1.2 Temporary-Konzept
- 3.2 Ansatz latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge
- 3.3 Arten von Differenzen
- 3.1 Konzepte der Steuerabgrenzung
- 4. Bewertung von latenten Steuern
- 4.1 Anzuwendender Steuersatz
- 4.2 Berücksichtigung von zukünftigen Steueränderungen
- 4.3 Verfahren zur Ermittlung latenter Steuern (Einzel- und Gruppenbewertung)
- 4.4 Ansatz, Bewertung und Ausweis latenter Steuern nach HGB
- 4.4.1 Ansatz
- 4.4.2 Bewertung und Ausweis
- 5. Entstehung von latenten Steuern im Konzernabschluss
- 5.1 Übernahme der Steuerabgrenzungen aus den Einzelabschlüssen
- 5.2 Latente Steuern aus der Aufstellung der HB II
- 5.3 Latente Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen
- 5.3.1 Kapitalkonsolidierung (§ 301 HGB)
- 5.3.2 Schuldenkonsolidierung (§ 303 HGB)
- 5.3.3 Zwischenergebniseliminierung (§ 304 HGB)
- 5.3.4 Aufwand- und Ertragskonsolidierung (§ 305 HGB)
- 5.3.5 Anwendung der Equity-Methode (§§ 311 und 312 HGB)
- 6. Pflichtangaben im Anhang
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Bilanzierung latenter Steuern im Konzernabschluss unter Berücksichtigung internationaler Rechnungslegungsgrundsätze. Ziel ist es, die Entstehung, Bewertung und Ausweisung latenter Steuern im Kontext des Handelsgesetzbuches (HGB) und internationaler Standards zu erläutern.
- Konzepte der Steuerabgrenzung (Timing- und Temporary-Konzept)
- Bewertung von latenten Steuern und anzuwendende Steuersätze
- Entstehung latenter Steuern bei Konsolidierungsmaßnahmen im Konzernabschluss
- Pflichtangaben im Anhang gemäß HGB und DRS
- Vergleichende Betrachtung verschiedener Bewertungsverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der latenten Steuern im Konzernabschluss ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie betont die Relevanz der Thematik für die korrekte Darstellung der finanziellen Lage eines Unternehmens.
2. Ursachen und Definition für latente Steuern: Dieses Kapitel definiert den Begriff der latenten Steuern und beleuchtet die Ursachen für deren Entstehung. Es erklärt den Unterschied zwischen zeitlichen und dauerhaften Differenzen und legt die Grundlage für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel.
3. Bilanzierung latenter Steuern: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit den verschiedenen Konzepten der Steuerabgrenzung, dem Timing- und dem Temporary-Konzept. Es erklärt, wie latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge angesetzt werden und differenziert zwischen verschiedenen Arten von Differenzen, die zur Entstehung latenter Steuern führen können. Der Fokus liegt auf der korrekten Bilanzierung gemäß den geltenden Rechnungslegungsstandards.
4. Bewertung von latenten Steuern: Dieses Kapitel behandelt die Bewertung von latenten Steuern, einschließlich der Wahl des anzuwendenden Steuersatzes und der Berücksichtigung zukünftiger Steueränderungen. Es beschreibt verschiedene Verfahren zur Ermittlung latenter Steuern, sowohl die Einzel- als auch die Gruppenbewertung, und erläutert den Ansatz, die Bewertung und den Ausweis nach HGB. Die unterschiedlichen Methoden werden verglichen und ihre Anwendung im Kontext des Konzernabschlusses dargestellt.
5. Entstehung von latenten Steuern im Konzernabschluss: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung latenter Steuern im Kontext des Konzernabschlusses. Es betrachtet die Übernahme von Steuerabgrenzungen aus Einzelabschlüssen, die Entstehung latenter Steuern durch die Aufstellung des Konzernabschlusses selbst und insbesondere die Auswirkungen verschiedener Konsolidierungsmaßnahmen (§§ 301, 303, 304, 305 HGB) sowie der Anwendung der Equity-Methode (§§ 311 und 312 HGB) auf die latenten Steuern. Der Schwerpunkt liegt auf der komplexen Interaktion zwischen Einzel- und Konzernabschlüssen.
6. Pflichtangaben im Anhang: Das Kapitel beschreibt detailliert die notwendigen Angaben im Anhang des Konzernabschlusses bezüglich der latenten Steuern. Es zeigt auf, welche Informationen offenzulegen sind, um Transparenz und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten und den Anforderungen der Rechnungslegungsstandards zu genügen.
Schlüsselwörter
Latente Steuern, Konzernabschluss, HGB, IFRS, Steuerabgrenzung, Timing-Konzept, Temporary-Konzept, Bewertung, Konsolidierung, Anhangangaben, Steuerliche Verlustvorträge, Einzelabschluss, Konzernabschluss.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Bilanzierung latenter Steuern im Konzernabschluss
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit behandelt die Bilanzierung latenter Steuern im Konzernabschluss unter Berücksichtigung des Handelsgesetzbuches (HGB) und internationaler Rechnungslegungsgrundsätze. Der Fokus liegt auf der Entstehung, Bewertung und Ausweisung latenter Steuern.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Konzepte der Steuerabgrenzung (Timing- und Temporary-Konzept), die Bewertung von latenten Steuern (einschließlich anzuwendender Steuersätze und Berücksichtigung zukünftiger Steueränderungen), die Entstehung latenter Steuern bei Konsolidierungsmaßnahmen im Konzernabschluss (unter Berücksichtigung der §§ 301, 303, 304, 305 HGB und der Equity-Methode §§ 311 und 312 HGB), die Pflichtangaben im Anhang gemäß HGB und DRS sowie ein Vergleich verschiedener Bewertungsverfahren.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Ursachen und Definition latenter Steuern, Bilanzierung latenter Steuern, Bewertung latenter Steuern, Entstehung latenter Steuern im Konzernabschluss, Pflichtangaben im Anhang und Fazit. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Bilanzierung latenter Steuern und baut auf den vorherigen Kapiteln auf.
Welche Konzepte der Steuerabgrenzung werden erläutert?
Die Hausarbeit erklärt detailliert das Timing-Konzept und das Temporary-Konzept der Steuerabgrenzung. Diese Konzepte sind entscheidend für das Verständnis der Entstehung und Bilanzierung latenter Steuern.
Wie werden latente Steuern bewertet?
Die Bewertung latenter Steuern wird umfassend behandelt, einschließlich der Wahl des anzuwendenden Steuersatzes, der Berücksichtigung zukünftiger Steueränderungen und verschiedener Bewertungsverfahren (Einzel- und Gruppenbewertung). Die Anwendung der Bewertungsmethoden im Kontext des Konzernabschlusses wird ebenfalls dargestellt.
Welche Rolle spielen Konsolidierungsmaßnahmen bei der Entstehung latenter Steuern?
Die Hausarbeit analysiert die Entstehung latenter Steuern im Kontext von Konzernabschlüssen, insbesondere die Auswirkungen verschiedener Konsolidierungsmaßnahmen (§§ 301, 303, 304, 305 HGB) und der Anwendung der Equity-Methode (§§ 311 und 312 HGB) auf die latenten Steuern. Die komplexe Interaktion zwischen Einzel- und Konzernabschlüssen wird berücksichtigt.
Welche Pflichtangaben müssen im Anhang gemacht werden?
Das Kapitel zu den Pflichtangaben im Anhang beschreibt detailliert, welche Informationen über latente Steuern offenzulegen sind, um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Konzernabschlusses zu gewährleisten und den Anforderungen der Rechnungslegungsstandards zu genügen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Thema?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Latente Steuern, Konzernabschluss, HGB, IFRS, Steuerabgrenzung, Timing-Konzept, Temporary-Konzept, Bewertung, Konsolidierung, Anhangangaben, Steuerliche Verlustvorträge, Einzelabschluss, Konzernabschluss.
Für wen ist diese Hausarbeit relevant?
Diese Hausarbeit ist relevant für Studierende der Wirtschaftswissenschaften, insbesondere der Rechnungslegung, sowie für Praktiker im Bereich der Finanzberichterstattung und des Rechnungswesens, die sich mit der Bilanzierung latenter Steuern im Konzernabschluss auseinandersetzen.
- Quote paper
- Stefan Otto (Author), 2007, Latente Steuern im Konzernabschluss unter Berücksichtigung der internationalen Rechnungslegungsgrundsätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91412