Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld schafft für die IT-Verantwortlichen eine herausfordernde Aufgabe: Auf der einen Seite sollen massive Kostenreduzierungen realisiert werden, auf der anderen Seite muss gleichzeitig den steigenden Anforderungen bezüglich Verfügbarkeit, Integration, Aktualität und Sicherheit nachgekommen werden.
Um diesem Druck gerecht zu werden, greifen immer mehr Unternehmen auf das sogenannte Offshoring, dem Auslagern von Dienstleistungen in Niedriglohnländer, zurück. Durch die ständig fortgeschrittene Standardisierung der IT-Prozesse und das dadurch vermehrt nachlassende Differenzierungspotential durch die eigene IT-Kompetenz, verliert dieser Bereich zunehmend an strategischer Bedeutung innerhalb vieler Firmen. Gepaart mit den heutigen Möglichkeiten durch weltweit verfügbare Kommunikationsnetze entsteht damit die Konstellation, wissensbasierte Tätigkeiten wie z.B. das Programmieren von Applikationen an räumlich getrennten Orten zu ermöglichen.
In jedem Zielland existieren unterschiedliche Voraussetzungen für eine Auslagerung. Entscheidende Differenzen sind hier hierbei bspw. die Lohnkosten, die Verfügbarkeit von qualifiziertem Fachpersonal, Infrastruktur, örtliche Nähe und Zeitzone sowie rechtliche Gegebenheiten.
Der Beitritt der betrachteten Staaten Mittel- und Osteuropas erhöht deren Attraktivität als Produktionsstandort und Absatzmarkt für deutsche Unternehmen. Auch für IT-Outsourcing stellt die neue EU-Region damit eine Alternative zu den klassischen Offshore-Destinationen wie beispielsweise Indien dar. Geografische und kulturelle Nähe kommt Nearshore-Auslagerungen dabei entgegen.
Vorliegende Arbeit analysiert die neuen EU-Staaten im Hinblick auf die Auslagerung von Softwareentwicklung. Dabei wird zunächst eine vergleichende Länderanalyse vorgenommen, anhand derer die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und infrastrukturellen Gegebenheiten dargestellt werden. Daran anschließend werden die Ergebnisse einer empirischen Befragung lokaler Softwareanbieter innerhalb der jeweiligen Länder vorgestellt.
Die per Online-Fragebogen durchgeführte Erhebung gibt unter anderem Auskunft zu angebotenen Leistungen, Kosten der Programmiertätigkeiten, Qualitätszertifizierung, sowie Problemen und Verbesserungspotentialen bei der Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Offshore-Partnerschaft. Der Kreis der untersuchten Staaten bezieht sich auf folgende 8 Länder: Polen, Tschechien, Ungarn, Litauen, Lettland, Estland, Slowenien, Slowakei.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
1.3 Gang und Aufbau der Arbeit
1.4 Begriffsabgrenzung
1.5 Entwicklung und aktuelle Betrachtung zum Thema Offshoring
2 Mittel- und Osteuropa der EU im Überblick
2.1 Politische Situation
2.2 Wirtschaftliche Situation
2.3 Infrastruktur
2.4 Humankapital
3 Die Länder im Einzelnen und ihre Softwaremärkte
3.1 Allgemeine Landesinformationen
3.1.1 Polen
3.1.2 Ungarn
3.1.3 Tschechien
3.1.4 Litauen
3.1.5 Lettland
3.1.6 Estland
3.1.7 Slowakei
3.1.8 Slowenien
3.2 Informationen zur Softwareindustrie der neuen EU-Staaten
4 Empirische Analyse
4.1 Gesamtbetrachtung Osteuropa
4.2 Vergleichende Ergebnisbetrachtung der untersuchten Länder
5 Schlussbemerkungen
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Chancen und Gefahren des Outsourcing
Abb. 2: Geografische Lage der acht Staaten Ost- und Mitteleuropas
Abb. 3: Landkarte von Polen
Abb. 4: Landkarte von Ungarn
Abb. 5: Landkarte der Tschechischen Republik
Abb. 6: Landkarte von Litauen
Abb. 7: Landkarte von Lettland
Abb. 8: Landkarte von Estland
Abb. 9: Landkarte der Slowakei
Abb. 10: Landkarte von Slowenien
Abb. 11: Wie lange wird bereits Offshore-Development angeboten? (EU-8 gesamt)
Abb. 12: Angebotene Leistungen innerhalb der Softwareentwicklung (EU-8 gesamt)
Abb. 13: Zertifizierungen der Unternehmen (EU-8 gesamt)
Abb. 14: Wichtigkeit einzelner Länder für die Offshore-Anbieter (EU-8 gesamt)
Abb. 15: Wichtigkeit deutscher Firmen als Offshore-Partner im Moment (EU-8 gesamt)
Abb. 16: Erwartung zu Zusammenarbeit mit deutschen Firmen in den nächsten drei Jahren (EU-8 gesamt) .
Abb. 17: Wege der Neukundenakquisition (EU-8 gesamt)
Abb. 18: Büro in Deutschland (EU-8 gesamt)
Abb. 19: Angaben zur Dauer der Zusammenarbeit mit Offshore-Nutzern (EU-8 gesamt)
Abb. 20: Zugriffsmöglichkeit auf Entwicklungsumgebung beim Kunde innerhalb langfristiger Partnerschaften (EU-8 gesamt)
Abb. 21: Softwareentwicklungsphasen in denen Offshore-Provider einbezogen wird (EU-8 gesamt)
Abb. 22: Wer entscheidet über Tools und Prozesse in folgenden Bereichen? (EU-8 gesamt)
Abb. 23: Wie werden die Spezifikationen des Kunden bezüglich der zu entwickelnden Software an den
Offshore-Anbieter kommuniziert? (EU-8 gesamt)
Abb. 24: Leitung, Management und Koordination des Gesamtprojektes (EU-8 gesamt)
Abb. 25: Knowledge Transfer und Change Management während Entwicklungsprozess (EU-8 gesamt)
Abb. 26: Reaktionen auf Änderungswünsche des Kunden (EU-8 gesamt)
Abb. 27: Notwendigkeit von Verbesserungen auf der Kundenseite (EU-8 gesamt)
Abb. 28: Leistungsverrechnung (EU-8 gesamt)
Abb. 29: Weitergabe von Kosteneinsparungen durch Produktivitätssteigerungen an den Kunden? (EU- gesamt)
Abb. 30: Art der Weitergabe der Kostenersparnis (EU-8 gesamt)
Abb. 31: Projektvolumen in Dollar ab welchem sich Offshoring für den Kunden rentiert (EU-8 gesamt)
Abb. 32: Tagessätze (in USD) pro Offshore-Entwickler (EU-8 gesamt)
Abb. 33: Mitarbeiter-Trainings in bestimmten Bereichen (EU-8 gesamt)
Abb. 34: Durchschnittliche Zugehörigkeit der Mitarbeiter in Monaten (EU-8 gesamt)
Abb. 35: Vorbeugungsmassnahmen falls Entwickler während des Offshore-Projekts das Unternehmen verlassen (EU-8 gesamt)
Abb. 36: Fremdsprachenkenntnisse der Entwickler (EU-8 gesamt)
Abb. 37: Zukunftsaussichten falls neue Wettbewerber (aus China, Philippinen, etc.) auf dem Offshoring-Markt Fuß fassen (EU-8 gesamt)
Abb. 38: Klassifizierung der Ländergruppen nach IT Software&Services-Umsätzen
Abb. 39: Mitarbeiterzahlen der einzelnen Ländergruppen
Abb. 40: Dauer des Offshore-Development der Ländergruppen
Abb. 41: Angebotene Leistungen innerhalb der Softwareentwicklung
Abb. 42: Zertifizierungen der Unternehmen der verschiedenen Ländergruppen
Abb. 43: Wichtigkeit einzelner Länder für die Offshore-Ländergruppen in Prozent
Abb. 44: Wichtigkeit deutscher Firmen als Offshore-Partner im Moment
Abb. 45: Erwartung zu Zusammenarbeit mit deutschen Firmen in den nächsten drei Jahren
Abb. 46: Wege der Neukundenakquisition in Prozent
Abb. 47: Büro in Deutschland
Abb. 48: Angaben zur Dauer der Zusammenarbeit mit Offshore-Nutzern
Abb. 49: Wie werden die Spezifikationen des Kunden an den Offshore-Anbieter kommuniziert?
Abb. 50: Leitung, Management und Koordination des Gesamtprojekts
Abb. 51: Knowledge Transfer und Change Management während Entwicklungsprozesses
Abb. 52: Notwendigkeit von Verbesserungen auf der Kundenseite
Abb. 53: Sprachkenntnisse der Entwickler
Abb. 54: Leistungsverrechnung der einzelnen Ländergruppen
Abb. 55: Tagessätze (in USD) pro Offshore-Entwickler im Ländervergleich
Abb. 56: Vereinfachte Darstellung der Tagessätze pro Offshore-Entwickler
Abb. 57: Zukunftsaussichten falls neue Wettbewerber (aus China, Philippinen, etc.) auf dem Offshoring-Markt Fuß fassen
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Aktuelle politische Struktur in den neuen EU-Ländern (zum 29.04.2005)
Tab. 2: Aktuelle und bevorstehende politische Änderungen in den neuen EU-Ländern
Tab. 3: Wahrgenommenes Ausmaß an Korruption in den Beitrittsländern (Rangliste)
Tab. 4: Relative und absolute Kennzahlen zum Bruttoinlandsprodukt
Tab. 5: Strukturelle Aufteilung des Bruttoinlandsproduktes 2003
Tab. 6: Steigerungsraten der Konsumentenpreise 2003
Tab. 7: Arbeitslosenquoten Januar 2005
Tab. 8: Verschuldungsdaten und Staatsreserven im Überblick
Tab. 9: Handelsbilanzen 2003 gesamt und pro Kopf
Tab. 10: Leistungsbilanzen 2003 gesamt und pro Kopf
Tab. 11: Top-3 Handelspartner bei Exporten und Importen 2003
Tab. 12: Währungen und Wechselkurse der einzelnen Länder
Tab. 13: Telekommunikation - Summe Festnetzhauptleitungen und Mobilfunkverträge
Tab. 14: Verbreitung von Personal Computern
Tab. 15: Internetbenutzer - Bestandsangaben und Wachstumszahlen
Tab. 16: Internet Hosts - Bestandsangaben und Wachstumszahlen
Tab. 17: Anteil von Unternehmen mit Breitband-Internetzugang
Tab. 18: IKT-Ausgaben 2001
Tab. 19: Bewertungen zur Informations- und Kommunikationsstruktur in 2002
Tab. 20: Hotelbetriebe - Gesamtanzahl Hotelzimmer und Hotelzimmerdichte 2003
Tab. 21: Anzahl und Orte von internationalen Flughäfen
Tab. 22: Infrastruktur der Landwege - Schienennetz und Schnellstrassen
Tab. 23: Bevölkerung 2004 - Größe, Wachstum, Struktur
Tab. 24: Anzahl Studenten der ISCED-Stufen 5 und 6 in bestimmten Bereichen
Tab. 25: Absolventen in Informatik, Mathematik und Wissenschaft; ISCED 5 und 6
Tab. 26: Ergebnisse der Bildungsstudien IGLU und PISA (Rangliste)
Tab. 27: Ranking der Universitäten der Beitrittsländer 2004
Tab. 28: Fremdsprachenbeteiligung in der ISCED-Stufe 3 (2002)
Tab. 29: Ingenieure und Wissenschaftler in F&E und F&E Ausgaben
Tab. 30: Top-22 IT-Unternehmen im Baltikum - Umsätze in 1000 Euro
Tab. 31: Struktur der Teilnehmerzahl der Befragung (Rangliste)
Tab. 32: Klassifizierung der Befragten (gesamt EU-8) nach Unternehmensumsatz
Tab. 33: Klassifizierung der Befragten (gesamt EU-8) anhand der Mitarbeiteranzahl
Tab. 34: Gruppeneinteilung zu „Angebotene Softwareentwicklungsleistungen“
Tab. 35: Gruppeneinteilung zu „Wichtigkeit einzelner Länder“
Tab. 36: Gruppeneinteilung zu „Methoden zur Neukundenakquisition“
Tab. 37: Gruppeneinteilung zu „Kommunikation der Spezifikationen zu Projektbeginn“
Tab. 38: Gruppeneinteilung zu „Knowledge Transfer während Entwicklungsprozess“
Tab. 39: Gruppenstruktur innerhalb des Ländervergleiches der Befragungsergebnisse
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld schafft für die IT-Verantwortlichen eine heraus- fordernde Aufgabe: Auf der einen Seite sollen massive Kostenreduzierungen reali- siert werden, auf der anderen Seite muss gleichzeitig den steigenden Anforderun- gen bezüglich Verfügbarkeit, Integration, Aktualität und Sicherheit nachgekommen werden.1
Um diesem Druck gerecht zu werden, greifen immer mehr Unternehmen auf das sogenannte Offshoring2, dem Auslagern von Dienstleistungen in Niedriglohnländer, zurück. Durch die ständig fortgeschrittene Standardisierung der IT-Prozesse und das dadurch vermehrt nachlassende Differenzierungspotential durch die eigene IT- Kompetenz, verliert dieser Bereich zunehmend an strategischer Bedeutung inner- halb vieler Firmen. Gepaart mit den heutigen Möglichkeiten durch weltweit verfüg- bare Daten- und Kommunikationsnetze entsteht damit eine Konstellation, die wis- sensbasierte Tätigkeiten wie z.B. das Programmieren von Geschäftsapplikationen an räumlich getrennten Orten ermöglicht.3
Die Anfänge des Offshoring finden sich in den USA, wo zu Beginn bis Mitte der 90er Jahre der Fachkräftemangel überwiegend durch Bodyshopping und anfängli- ches Verlagern einfacher IT-Tätigkeiten insbesondere nach Indien oder auch Israel kompensiert wurde. Durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung der vergan- genen Jahre rückte bei vielen Unternehmen ein weiteres Motiv verstärkt in den Blickpunkt: Man lagert Leistungen nach Billiglohnländer aus, um Kosteneinsparpo- tentiale realisieren zu können und weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.4
In jedem Zielland existieren unterschiedliche Voraussetzungen für eine Auslage- rung. Entscheidende Differenzen sind hier hierbei beispielsweise die Lohnkosten, die Verfügbarkeit von qualifiziertem Fachpersonal, Infrastruktur, örtliche Nähe und Zeitzone sowie rechtliche Gegebenheiten.5 Bezüglich der innerhalb dieser Arbeit analysierten neuen EU-Länder liegen teilweise identische Ausprägungen der Krite- rien vor (z.B. Zeitverschiebung). Trotzdem können entscheidende Unterschiede bestehen, welche den Erfolg eines Offshore-Vorhabens beeinflussen können.
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
Die der EU beigetretenen Länder konnten innerhalb der letzten Jahre im Rahmen der EU-Drittstaatenprogramme auf Fördermittel zurückgreifen, welche den Heranführungsprozess an die westlichen Industrienationen unterstützten.6 Der Beitritt der betrachteten Staaten Mittel- und Osteuropas erhöht deren Attraktivität als Produktionsstandort und Absatzmarkt für deutsche Unternehmen. Auch für IT-Outsourcing stellt die neue EU-Region damit eine Alternative zu den klassischen OffshoreDestinationen wie beispielsweise Indien dar. Die geografische und kulturelle Nähe kommt Nearshore-Auslagerungen dabei entgegen.7
Die vorliegende Arbeit soll die neuen EU-Staaten im Hinblick auf die Auslagerung von Softwareentwicklung analysieren. Dabei wird zunächst eine vergleichende Länderanalyse vorgenommen, anhand derer die politischen, wirtschaftlichen, sozi- alen und infrastrukturellen Gegebenheiten dargestellt werden. Daran anschließend werden die Ergebnisse einer empirischen Befragung lokaler Softwareanbieter in- nerhalb der jeweiligen Länder vorgestellt. Diese Befragung ist ein Teilbereich des Projektes „Offshore-Development“, das am Institut für Angewandte Forschung der Hochschule Pforzheim (IAF) durchgeführt wird. Das AiF-Projekt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), unterliegt der Leitung von Frau Prof. Dr. Regina Moczadlo. Struktur und Inhalte der dieser Arbeit zugrun- de liegenden Befragung waren durch das Projekt vordefiniert.
Die per Online-Fragebogen durchgeführte quantitative Erhebung gibt unter ande- rem Auskunft zu angebotenen Leistungen, Kosten der Programmiertätigkeiten, Qualitätszertifizierung, sowie Problemen und Verbesserungspotentialen bei der Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Offshore-Partnerschaft.
Die Staaten Malta und Zypern werden aufgrund der geringen Bedeutung für das bearbeitete Thema innerhalb dieser Arbeit nicht berücksichtigt. Der Kreis der un- tersuchten Staaten bezieht sich damit auf folgende acht Länder: Polen, Tsche- chien, Ungarn, Litauen, Lettland, Estland, Slowenien, Slowakei (nachfolgend auch EU-8 bezeichnet).
Ziel der empirischen Erhebung ist es, die Erfahrungen der osteuropäischen Unter- nehmen mit dem Softwareoutsourcing von Westeuropa und den USA zu analysie- ren.
1.3 Gang und Aufbau der Arbeit
Die Arbeit ist in zwei Hauptteile untergliedert: Die vergleichende Länderanalyse und die Auswertung der empirischen Offshore-Anbieterbefragung in den neuen EU-Staaten.
Zunächst erfolgt in Kapitel 1.4 eine Abgrenzung der innerhalb dieser Arbeit wichtigsten Begriffe, um ein klar definiertes Verständnis zu der behandelten Thematik zu gewährleisten. Kapitel 1.5 geht auf zurückliegende und aktuelle Entwicklungen des Offshoring ein.
Im zweiten Kapitel beginnt die Länderanalyse mit dem Vergleich von Kennzahlen der Bereiche Politik, Wirtschaft, Infrastruktur und Bildung bzw. Humankapital. Be- züglich der politischen Situation (Kapitel 2.1) wird auf die wichtigsten Änderungen durch den EU-Beitritt eingegangen. Anschließend folgt eine Vorstellung der aktuel- len demokratischen Strukturen innerhalb der Nationen. Die politische Führung mit ihren wichtigsten Parteien sowie aktuelle und zukünftige Veränderungen der jewei- ligen Machtpositionen werden aufgezeigt. Weiterhin wird der Stand der Korruption innerhalb der neuen Staaten beschrieben. Das Kapitel 2.2 zeigt die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen der einzelnen Länder auf. Hierzu zählen Daten zum Bruttoinlandsprodukt, Preissteigerungsraten, Arbeitslosenquoten, Verschuldungs- daten sowie außenhandelsspezifische Angaben. In Kapitel 2.3 wird die infrastruk- turelle Situation innerhalb der Länder aufgezeigt. Dabei werden informations- und kommunikationstechnische Aspekte (z.B. Verbreitung von Internet und Mobiltele- fonen) sowie verkehrstechnische Gegebenheiten (z.B. Anbindung an den internati- onalen Flugverkehr) betrachtet. Kapitel 2.4 stellt mit Statistiken zur Bildungs- und Hochschulqualität, Studenten- und Absolventenzahlen das Humankapital in den neuen EU-Staaten vor. Kapitel drei gibt weiterführende Informationen zu den Län- dern im Einzelnen. Zudem wird, soweit Daten vorliegen, auf die dortigen Soft- waremärkte bzw. Softwareindustrien eingegangen. Kapitel vier stellt die Ergebnis- se zu Anbieterbefragung in den neuen EU-Ländern vor. Dabei werden zunächst alle Ergebnisse der acht Länder aggregiert, um die EU-8 Nearshore-Region als Ganzes zu betrachten. Nachfolgend werden, soweit von der Datenlage her mög- lich, die Länder einzeln betrachtet bzw. Ländergruppen gebildet. Der Fragebogen selbst findet sich im Anhang (Anlage eins). Kapitel fünf enthält eine Zusammenfas- sung der wichtigsten Ergebnisse (zusätzlich auch in englischer Sprache).
1.4 Begriffsabgrenzung
Dieses Kapitel geht kurz auf Begriffe ein, welche dieser Arbeit zugrunde liegen. Damit soll eine klare Abgrenzung geschaffen werden, die zum Verständnis der behandelten Thematik beiträgt.
- Outsourcing
Die Idee des Outsourcing ist es, bisher unternehmensintern durchgeführte Leis- tungen an spezialisierte externe Dienstleister zu übertragen und sie dadurch wirt- schaftlicher zu betreiben.8 In der Regel wird eine mittel- bzw. langfristige (befristete oder dauerhafte) Partnerschaft mit einem rechtlich unabhängigen Dienstleistungs- unternehmen eingegangen.9 Bei der Auslagerung von IT-Leistungen kann zwi- schen einer vollständigen Auslagerung der IT-Aufgaben (totales Outsourcing) und dem partiellen Outsourcing (Outtasking; siehe unten) unterschieden werden.10
Die Chancen und Gefahren des Outsourcing lassen sich nach den Kategorien Strategie/Risiko, Leistung/Service, Personal und Kosten/Finanzen differenzieren.
Abb. 1: Chancen und Gefahren des Outsourcing
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Stahlknecht, P., Hasenkamp, U., 2001, S. 454 f.; Lux, W., Schön, P., 1997, S. 7 ff.; Gerigk, J., 1997, S. 86ff.
- Outtasking
Beim Outtasking werden im Gegensatz zum vollständigen Outsourcing lediglich genau definierte Teilaufgaben einem externen Partner zur Betreuung übertragen. Die hohe Abhängigkeit vom Partner bei einer vollständigen Auslagerung wird dabei verringert, da nicht alle Aufgaben, Verantwortungen und Kompetenzen nach außen gegeben werden.11
- Global Sourcing
Das Global Sourcing beschreibt die systematische, weltweite Beschaffung der
Outsourcing-Leistungen.12 Das Global Sourcing kann in beliebigen Bereichen wie z.B. Global IT Sourcing, Global Development Sourcing etc. auftreten. Im Bereich des IT-Outsourcing wird von Offshoring bzw. Nearshoring gesprochen, falls die Dienstleistungen von einem externen Anbieter bezogen werden, welcher nicht im Land des Nutzers ansässig ist:
- Offshore
Global Development Sourcing in Destinationen, die mindestens fünf Flugstunden von Deutschland entfernt sind und i.d.R. in einer anderen Zeitzone liegen.
- Nearshore
Global Development Sourcing in Destinationen, die weniger als fünf Flugstunden von Deutschland entfernt sind und i.d.R. in der gleichen Zeitzone liegen.13
1.5 Entwicklung und aktuelle Betrachtung zum Thema Offs- horing
- Internationale Arbeitsteilung im IT-Bereich - Bodyshopping und Offshoring In den 90er Jahren begann eine Auswanderungswelle vieler gut ausgebildeter IT- Fachkräfte von Indien und anderen Entwicklungsländern in die Industrieländer, ins- besondere in die USA und Großbritannien. Aufgrund der steigenden IT- Fachkräfteknappheit lockerten viele Ländern, darunter auch Deutschland, ihre Ein- wanderungsbestimmungen: Es wurden sogenannte Greencards vergeben, welche die Einreise und den Aufenthalt zur Erbringung von Arbeitsleistungen in der IT- Branche gestatteten. Dieser Trend des Einkaufs von Arbeitskräften wird oft auch als Bodyshopping bezeichnet.
Die seit 2001 anhaltend kritische Situation innerhalb der IT-Industrie verursachte jedoch eine massive Gegenbewegung. Durch den wachsenden Kostendruck auf- grund der globalen Konkurrenzsituation lohnte es sich oft nicht mehr, Fachkräfte aus Entwicklungsländern über Greencardprogramme zu beschäftigen, welche nicht wesentlich weniger als die einheimischen Fachkräfte verdienten. Die Greencardin- haber, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, zogen zurück in ihrer Heimatländer. Der Trend des „Bodyshopping“ fand somit im Jahr 2001 seinen Höhepunkt.14
Der Fachkräftemangel durch den Boom innerhalb der IT-Industrie, der Mitte der 90er Jahre bis 2001 zu beobachten war, konnte allein durch das eben beschriebe- ne „Bodyshopping“ nicht gedeckt werden. Dadurch entwickelte sich mit dem Aus- lagern von IT-Arbeitsplätzen in fremde Länder, die der Fachkräftenachfrage ge- recht werden konnten, ein weiterer Trend: Das sogenannte Offshoring. Die Vorrei- ter dieser Bewegung waren wiederum die USA und Großbritannien. Standardisier- te und einfachere Tätigkeiten wie beispielsweise das Coding innerhalb der Soft- wareentwicklung wurden zunehmend in Länder wie Kanada und Mexiko ausgela- gert. Zudem gewannen auch Länder wie Israel, Irland und vor allem Indien an Be- deutung, da hier eine hohe Zahl an günstigen Fachkräften vorhanden war, welche zugleich die englische Sprache beherrschten.15
- Voraussetzungen einer Offshore-Destination
Auslagerungen über nationale Grenzen hinweg sind an bestimmte Voraussetzun- gen gebunden. Neben der Einschätzung zur politischen Stabilität und der Sicher- heit von IT-Systemen spielen auch traditionell bestehende Verbindungen (wie z.B. ehemalige koloniale und / oder sprachliche Beziehungen) eine wichtige Rolle. Dar- aus resultiert beispielsweise die starke Zusammenarbeit der USA und Großbritan- nien mit Indien (68 % der indischen IT-Exporte gingen 2003 in die Vereinigten Staaten, 14 % nach Großbritannien, nur 2,6 % nach Deutschland16 ). Frankreich lagert vermehrt in die französischsprachigen Länder Nordafrikas und Mauritius aus. Spanischsprachige Projekte gehen häufig an Länder wie Costa Rica oder Me- xiko. Für deutsche Unternehmen werden neben den klassischen Zielländern wie Indien die kulturell und geografisch näher liegenden Nearshore-Ziele immer inte- ressanter: Positive wirtschaftliche Entwicklungen und politische Stabilisierungen in den letzten Jahren, haben dazu beigetragen, dass mittel- und osteuropäische Län- der sowie auch Russland eine steigende Bedeutung als Offshore-Ziele einneh- men.17
Neben den vorstehend erwähnten Kriterien, sollte eine Offshore-Destination folgende weitere Grundvoraussetzungen erfüllen:
- Vorhandensein der entsprechenden Fachkompetenzen18
- National und international funktionierende Telekommunikationsnetze (ins- besondere für den Datentransfer)
- Technisch kompatible Einrichtungen (Hard- und Softwarestrukturen)19
Daneben können staatliche Anreize wie z.B. Steuervergünstigungen bzw. - erlasse, der Aufbau von Technologieparks sowie eine Interessenbündelung innerhalb von IT- bzw. Offshore-Verbänden förderlich auf die Entwicklung einer Offshore-Nation einwirken.20
- Indien als Paradebeispiel der Offshore-Industrie
Die genannten Kriterien werden seit langer Zeit in Indien zum Großteil erfüllt, was dazu beitrug, dass sich dieses Land zu einem der weltweit bedeutendsten Offsho- re-Standorte entwickelt hat. Offshore-Länderbewertungen, wie zum Beispiel der jährlich ermittelte „Offshore Location Attractiveness Index“ von A. T. Kearney, füh- ren Indien stets mit relativ großem Abstand vor weiteren Zielländern auf (siehe An- lage zwei).21 Nachfolgend werden deshalb einige Fakten zum Standort Indien vor- gestellt.
In den 90er Jahren konnte Indiens Softwareindustrie jährliche Wachstumsraten von rund 50 Prozent aufweisen. Betrug das Marktvolumen 1989/90 noch 175 Milli- onen USD, so übertraf die Softwareindustrie im Jahr 2002 die Marke von zehn Mil- liarden USD.22 Die aktuellsten Zahlen des indischen Branchenverbandes NASS- COM (National Association of Software and Service Companies) geben für den Berichtszeitraum April 2003 bis März 2004 ein Softwareexportwachstum von 30,5 Prozent auf insgesamt 12,5 Milliarden USD an. Inklusive der Umsätze des lokalen Marktes (3,4 Milliarden USD), erreichte die indische Softwarebranche im März 2004 ein Gesamtmarktvolumen von 15,9 Milliarden USD.23 Das starke Wachstum soll in der Zukunft durch eine Erweiterung der angebotenen Offshore- Diensleistungen aufrechterhalten werden. So stoßen immer mehr indische Anbie- ter in höherwertige Bereiche wie z.B. das IT-Consulting vor, oder bauen ihre BPO- Aktivitäten aus.24 Schätzungen beziffern das Gesamtmarktvolumen der indischen Softwareindustrie Mitte 2005 auf rund 20,5 Milliarden USD. Dabei werden die Ex- portumsätze bei etwa 16,3 Milliarden USD gesehen.25
Die großen Wachstumsraten der indischen IT-Industrie werden konkret begünstigt
durch:
- die förderliche Unterstützung der Software-Export-Industrie seitens der indi- schen Politik (bspw. Errichtung von Software-Parks mit exzellenter Infra- struktur, Zoll und Steuerbegünstigungen, administrative Erleichterungen, 1999 Schaffung eines speziellen „Ministry of Information Technology“),26
- die hohe Anzahl von qualifizierten, englischsprachigen Hochschulabsolven- ten mit Abschlüssen in Mathematik, Ingenieurwesen oder Informatik,27
- eine stark qualitätsorientierte Ausrichtung der Software- und Service- Unternehmen. Im weltweiten Vergleich zu anderen Ländern besitzt Indien den höchsten Anteil an ISO- und vor allem CMM-zertifizierten Unterneh- men,28
- die große Zahl von Indern, die im Ausland, insbesondere in den USA leben und Geschäftsbeziehungen mit Indien unterhalten und fördern,29
- die vergleichsweise niedrigen Löhne, die IT-Fachkräften in Indien bezahlt werden (die empirische Erhebung der dieser Arbeit zu Grunde liegenden Studie ergibt durchschnittliche Tagessätze für indische Softwareentwickler, die bei rund 20 Prozent im Vergleich zu Deutschland liegen).30
- Gründe einer Softwareentwicklungs-Auslagerung
Die treibenden Kräfte des Offshoring-Trends können aus einer volkswirtschaftli- chen und einer unternehmerischen Perspektive aufgezeigt werden. Kalakota und Robinson beschreiben die entscheidenden Faktoren aus volkswirtschaftlicher Per- spektive durch die folgenden strukturellen Veränderungen der Weltwirtschaft:
- Globalisierung: Der Fortschritt durch technische Innovationen führt zu ei- ner immer stärkeren Vernetzung einer globaler Wirtschaft
- Wettbewerb: Strukturwandel der IT-Service-Provider Industrie
- Prozesstransfer: Übernahme funktionierender Geschäftspraktiken aus an- deren Industriezweigen (z.B. aus der Automobilindustrie)
- Nachfrage: Steigende Kundenansprüche (schneller, besser, günstiger)
- Demographie: alternde Bevölkerung und Abnahme der Geburtenraten in entwickelten Ländern31
Innerhalb der dieser Arbeit zugrunde liegenden Studie wurde eine empirische Befragung deutscher Firmen, die Offshoring betreiben, durchgeführt. Dadurch konnten die wichtigsten Gründe, welche aus unternehmerischer Sicht zu OffshoringAktivitäten führen ermittelt werden:
- Kostenreduktion: Geringere Lohn- und Lohnnebenkosten als für gleicher- maßen qualifizierte inländische Programmierer
- Engpassmanagement: Überbrücken von Kapazitätsengpässen
- Flexibilität: Entlassung von Offshore-Mitarbeitern bzw. Reduktion des Offs- hore-Auftragsvolumens bei Nachfragerückgang einfacher, als Entlassung festangestellter IT-Mitarbeiter im Inland
- Time-to-market: Verringerung der Zeit bis zur Marktreife von Software- Produkten bzw. -Programmen.32
2 Mittel- und Osteuropa der EU im Überblick
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und Situatio- nen der neu beigetretenen EU-Länder. Abbildung zwei zeigt deren geografische Lage.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Geografische Lage der acht Staaten Ost- und Mitteleuropas
Quelle: Vom Autor überarbeitete Karte; Ursprungskarte von Website der Europäischen Union, 31.01.2005
2.1 Politische Situation
Vor dem EU-Beitritt mussten die einzelnen Beitrittskandidaten zunächst die soge- nannten „Kopenhagener Kriterien“ erfüllen.33 Diese beziehen sich auf das Vorhan- densein eines demokratischen Regierungssystems und Institutionen, welche die Rechtsstaatlichkeit und Achtung von Menschenrechten gewährleisten. Weiter ver- langen diese Kriterien den Nachweis nach einer wettbewerbsfähigen und funktio- nierenden Marktwirtschaft, sowie die Übernahme der Gesamtheit des geltenden EU-Rechts durch die beitretenden Staaten.34 In diesem Zusammenhang sind die neu beigetretenen Länder künftig dem Europäischen Gerichtshof und dessen Auf- gabe zur Wahrung der gemeinsamen Rechtsvorschriften unterstellt. Damit unter- liegen Rechtsgeschäfte deutscher Unternehmen mit Firmen der neuen Länder ei- ner Rechtssicherheit, die im Vergleich zu anderen potentiellen Offshoredestinatio- nen einen Vorteil darstellt.35
- Politische Struktur der Demokratien sowie aktuelle und zukünftige Ände- rungen
Der Beitritt wird von den Staaten selbst als großer Schritt betrachtet, was unter an- derem mit der gemeinsamen Vergangenheit zusammenhängt. Sie gehörten bis zum Fall des Eisernen Vorhangs 1989 und dem Ende der ehemaligen Sowjetunion 1991 noch dem damaligen Ostblock an. Seither haben sie einen fundamentalen, jedoch noch nicht abgeschlossenen Transformationsprozess von sozialistischen Planwirtschaften zu offenen Marktwirtschaften durchlaufen und Demokratien aus- gebildet.36 Tabelle eins zeigt hierzu nun die aktuellen politischen Strukturen. Es sind jeweils die Staatsoberhäupter und die Regierungen aufgelistet:
Tab. 1: Aktuelle politische Struktur in den neuen EU-Ländern (zum 29.04.2005)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Auswärtiges Amt, 2005 und The Economist Newspaper online, 2005
Die politische Lage in allen acht Staaten wird von der Weltbank als stabil bezeich- net.37 Die Entwicklungen des vergangenen Jahres 2004 waren geprägt von signifi- kanten Veränderungen auf nationaler politischer Ebene. Regierungen oder die Führung der Regierung haben außer in Estland und der Slowakei in allen Ländern gewechselt. In Litauen und Slowenien wurde außerdem ein neues Parlament ge- wählt. Politische Veränderungen im Jahr 2005 stehen lediglich in Polen (Parla- mentswahl und Präsidentschaftswahl im Herbst) und in Ungarn (Präsidentschafts- wahl im Sommer) an. Hierzu fasst die folgende Tabelle die kürzlich zurückliegen- den Änderungen und die in naher Zukunft anstehenden Wahlen in den Beitrittslän- dern zusammen.
Tab. 2: Aktuelle und bevorstehende politische Änderungen in den neuen EU-Ländern
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Worldbank, 2005a, EU-8 Quarterly Economic Report January 2005 Part I, S. 7
- Korruption in den neuen Beitrittsländern
Als weiterer Indikator bezüglich der politischen Lage kann die Situation zu Korrup- tion und Bestechlichkeit innerhalb der Länder Aufschluss geben. Der aktuelle „Cor- ruption Perceptions Index“ der „Transparancy International“ gibt dabei zu insge- samt 146 Ländern Auskunft. Nachfolgende Tabelle zeigt die Einordnung der neuen EU-Länder:
Tab. 3: Wahrgenommenes Ausmaß an Korruption in den Beitrittsländern (Rangliste)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Transparency International, Corruption Perceptions Index 2004, www.transparency.org
CPI-Punktzahl gibt das wahrgenommene Ausmaß der Korruption an und rangiert zwischen 10 (frei von Korruption) und 0 (extrem von Korruption befallen); Weltweit untersucht: 146 Länder Insgesamt ist erkennbar, dass sämtliche neuen Länder schlechter als Deutschland abschneiden. Am ehesten liegen Estland und Slowenien im Bereich des deutschen Niveaus. Besser oder zumindest gleich zum Durchschnitt aller beigetretenen Län- der liegen außerdem Ungarn und Slowenien. Polen erhält mit Abstand die schlech- teste Wertung aller EU-8-Länder und liegt auch im weltweiten Vergleich nur auf Rang 67.
Das folgende Kapitel wird nun die wirtschaftliche Situation der acht neu beigetretenen Staaten Ost- und Mitteleuropas aufzeigen.
2.2 Wirtschaftliche Situation
- Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder werden zunächst anhand der Daten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (vgl. Tabelle vier) vorgestellt. Um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten handelt es sich um die realen Wachstumswerte: Es wurde mit konstanten Marktpreisen und Wechselkursen gerechnet (Ausgangswerte 1990).
Tab. 4: Relative und absolute Kennzahlen zum Bruttoinlandsprodukt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quellen:
(a) Vgl. United Nations, 2005b, "National Accounts Main Aggregates Database", 30.1.2005, http://unstats.un.org/unsd/snaama/selectionbasicFast.asp
(b) Vgl. CIA World Factbook, "Country Database", 31.1.2005, http://www.odci.gov/cia/publications/factbook/index.html
Basis der Wachstumszahlen: BIP zu konstanten Marktpreisen und konstanten Wechselkursen ausgehend von 1990
Die langfristige wirtschaftliche Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts ist in einem Zeitraum von zehn Jahren dargestellt. Von 1993 bis 2003 erreichte Lettland ein reales Gesamtwachstum der Wirtschaftleistung von 58,2 Prozent und steht damit an der Spitze. Bei der Pro-Kopf Betrachtung haben Lettland mit 78,1 und Estland mit 74,9 Prozent weit überdurchschnittliche Wachstumsraten. Dies entspricht ei- nem konstanten jährlichen Durchschnittswachstum von 4,5 bzw. 4,4 Prozent. Ein Faktor, der zum Unterschied zwischen Gesamtwachstum und Wachstum pro Kopf beiträgt, ist die relativ starke Abnahme der Einwohnerzahl (in Lettland -12,3 Pro- zent) im betrachteten Zeitraum. Mit etwas Abstand folgen Polen, die Slowakei und Slowenien mit Wachstumswerten zwischen 47 und 52 Prozent. Das schwächste langfristige Wachstum herrschte mit rund 25 Prozent, und relativ großem Abstand im Vergleich, in Tschechien. Das BIP pro Kopf steigerte sich hier im Durchschnitt pro Jahr lediglich um 1,8 Prozent. Das durchschnittliche Wachstum pro Jahr zwi- schen 1993 und 2003 lag in der Gesamtbetrachtung aller acht neuen EU-Länder mit knapp drei Prozent etwa dreimal so hoch wie in Deutschland.
Betrachtet man das Wachstum in einer kürzeren zurückliegenden Zeitspanne (1999 bis 2003), erkennt man, dass die baltischen Staaten deutlich vor den weite- ren Ländern liegen. Hier wurden in den betrachteten vier Jahren im Schnitt impo- sante Jahressteigerungen von 7,1 (Litauen), 7,2 (Estland) und 7,9 (Lettland) Pro- zent beim BIP pro Kopf erreicht. Die restlichen Länder wuchsen relativ gesehen langsamer. Am schwächsten war hierbei die polnische Volkswirtschaft mit 2,3 Pro- zent. Auch hier ist wiederum ein deutlicher Unterschied des EU-8-Raumes im Ver- gleich zu Deutschland erkennbar: Rund vier Mal stärker fiel die Entwicklung der neuen Länder aus.
Ähnlichkeiten zum Vierjahreszeitraum weist die Einzelbetrachtung des aktuellsten vorliegenden Jahres auf: Die baltischen Staaten liegen, wenn auch mit größeren Abständen untereinander, wiederum an der Spitze. Litauen kann 2003 sogar ein Pro-Kopf-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von nahezu zehn Prozent aufwei- sen. Unterhalb des Durchschnitts von 3,69 Prozent aller acht Staaten liegen Slo- wenien, Tschechien, Ungarn und mit dem niedrigsten Wachstum Polen (2,51%). Deutschland hatte 2003 gar ein negatives Wachstum von minus 0,17 Prozent pro Kopf.
Die Angabe des BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten ist ein Indikator zur Wohlstand- messung einzelner Volkswirtschaften. Hierbei liegt Deutschland im Jahr 2003 mehr als doppelt so weit vor dem Durchschnitt des gesamten EU-8-Raumes. Slowenien weist innerhalb der acht Staaten dabei mit über 18.000 USD pro Kopf den größten Wert gefolgt von Tschechien mit fast 16.000 USD auf. Litauen, Polen und, mit dem niedrigsten Wert von 10.357 USD Lettland, liegen unterhalb des Durchschnitts am Ende der Rangfolge aller acht Staaten.
Beim Betrachten des Bruttoinlandsprodukts zu aktuellen Marktpreisen 2003 er- kennt man, dass Polen mit Abstand die größte Volkswirtschaft ist. Fast die Hälfte der im neuen EU-Raum erbrachten volkswirtschaftlichen Leistung wird aus diesem Land beigesteuert. Dies liegt an der hohen Einwohnerzahl des Landes: Polen al- leine weist eine größere Bevölkerung auf, als die restlichen sieben Staaten zu- sammengenommen (siehe auch Kap 2.4). In der relativen Wertung (Leistung pro Kopf) liegt Polen jedoch unter dem Durchschnitt. Es ergibt sich hierbei nahezu die- selbe Rangfolge wie beim eben erwähnten BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten.
- Sektorale Struktur des Bruttoinlandsprodukts
Tabelle fünf zeigt für das Jahr 2003 die Verteilung des BIP auf die drei Sektoren Landwirtschaft, Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen.
Tab. 5: Strukturelle Aufteilung des Bruttoinlandsproduktes 2003
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Vgl. CIA, “World Factbook” Datenbank, 2.2.05, www.odci.gov/cia/publications/factbook/
* Werte von Estland sind aus 2002
Gemessen am BIP hat die Landwirtschaft in Litauen (6,1%), gefolgt von der Slo- wakei, die größte Bedeutung. Den niedrigsten Stellenwert nimmt sie mit nur drei Prozent in Slowenien ein. Im Vergleich dazu beträgt dieser Anteil in Deutschland lediglich ein Prozent. Das produzierende Gewerbe trägt in der Slowakei den größ- ten Anteil am BIP. Mit 47,9 Prozent ist dieser Wert der höchste im Vergleich. Lett- land hat mit 24,5 Prozent den vergleichsweise niedrigsten Industriebeitrag in Rela- tion zum BIP. Dominant ist hier mit nahezu 71 Prozent der Beitrag des Dienstleis- tungssektors welcher das Verhältnis aller sieben anderen neuen Länder und auch das von Deutschland übertrifft. Der verhältnismäßig kleinste Servicesektor liegt in der Slowakei vor.
- Inflationsraten
Wie aus Tabelle sechs hervorgeht, waren im Jahr 2004 in der Slowakei mit 7,4 Prozent deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen. Auch Ungarn und Lettland weisen mit 6,8 und 6,2 Prozent noch eine hohe Teuerungsrate aus. In Litauen dagegen herrschte mit 1,1 Prozent der niedrigste Anstieg des Preisniveaus. Bleibt die Inflationsrate in der Slowakei, Slowenien und Ungarn weiterhin auf solch hohem Niveau, so muss mit einem entsprechenden Anstieg der Lohnkosten gerechnet werden. Falls diese Entwicklung nicht durch Wechselkursschwankungen aufgefangen wird, kann die Lohnlücke zu Deutschland in der Zukunft vergleichsweise stärker abnehmen, was negative Auswirkungen auf langfristig ausgelegte Projekte bzw. Geschäftspartnerschaften bedeuten würde.38
Tab. 6: Steigerungsraten der Konsumentenpreise 2003
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: European Statistical Data Support, Eurostat Datenbank, 21.3.05
http://epp.eurostat.cec.eu.int/portal/page?_pageid=1090,30070682,1090_30298591&_dad=portal& _schema=PORTAL
- Arbeitslosenquoten
Als weiterer Indikator zur Bewertung der wirtschaftlichen Lage soll nachfolgend die Arbeitslosigkeit innerhalb der acht Staaten aufgezeigt werden.
Tab. 7: Arbeitslosenquoten Januar 2005
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: European Statistical Data Support, Eurostat Datenbank, 21.3.05
http://epp.eurostat.cec.eu.int/portal/page?_pageid=1090,30070682,1090_30298591&_dad=portal&_schema=P ORTAL
* Ergibt sich aus der Gesamtzahl aller im EU-8-Raum lebenden Arbeitslosen im Verhältnis zur gesamten Erwerbsbevölkerung des neuen EU-Raumes; Zahl beinhaltet die kleinen Länder Malta und Zypern, welche aufgrund ihrer geringen Größe den Wert nur unwesentlich beeinflussen.
Polen (18,5%) und die Slowakei (17,2%) weisen die mit Abstand höchste Arbeitslosigkeit auf. Die restlichen sechs Länder liegen zum betrachteten Zeitpunkt (Januar 2005) allesamt unterhalb des Gesamtdurchschnitts. Dieser wird durch Polens verhältnismäßig hohe Einwohnerzahl39 deutlich nach oben beeinflusst (13,9%). Vergleichsweise gute Arbeitsmarktdaten kann Slowenien mit dem niedrigsten Wert von 5,9 Prozent, gefolgt von Ungarn (6,5%) vorweisen.
- Verschuldung und Reserven
Im Weiteren wird auf verschiedene Verschuldungsarten der Länder und auf Reservebestände der Staaten eingegangen. Nachstehende Tabelle gibt für das Jahr 2003 einen Überblick.
Tab. 8: Verschuldungsdaten und Staatsreserven im Überblick
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: CIA, “World Factbook” Datenbank, 2.2.05, www.odci.gov/cia/publications/factbook/
Die Verschuldung des Staates gemessen am BIP erreicht in Ungarn den höchsten Wert aller acht miteinander verglichenen Länder. Mit 57 Prozent liegt man hier dennoch mehr als sieben Prozent unter dem Wert von Deutschland. Polen weist die zweithöchste Staatsverschuldung im Vergleich auf. Alle restlichen Länder sortieren sich unterhalb des Durchschnitts von 41,8 Prozent ein. Die drei baltischen Länder besitzen die niedrigsten Verschuldungsquoten in Relation zum BIP. Deutlich an der Spitze liegt hierbei Estland mit lediglich 7,4 Prozent.
Die nächsten beiden Spalten der Tabelle zeigen den Gesamtschuldenstand der Länder gegenüber ausländischen, nicht im Inland lebenden Gläubigern an. Hierbei sind sowohl öffentliche sowie private Schulden einbezogen. Absolut gesehen weist Polen als größtes Land auch die höchste externe Verschuldung auf. Lettland be- sitzt mit 6,79 Milliarden USD den niedrigsten Schuldenstand. Um die Werte ver- gleichbar zu gestalten wurde in der anliegenden Spalte die Gesamtverschuldung pro Kopf gebildet. Hierbei ist erkennbar, dass Slowenien mit 5.710 USD pro Kopf am meisten Schulden von ausländischen Gläubigern eingeräumt wurden. Estland kann einen ähnlich hohen Wert aufweisen. Daneben liegen auch Ungarn, die Slo- wakei und Lettland über dem EU-8-Durchschnitt von 2.847 USD pro Person. Un- terhalb diesem Durchschnitt sind Tschechien, Polen und mit dem niedrigsten Wert von 2.227 USD Litauen vorzufinden.
Die Absicherung der Staaten durch Reserven in ausländischen Devisen und Gold- vorräten zeigen die beiden letzten Spalten. Den größten Reservewert besitzt Polen mit nahezu 34 Milliarden USD. Dies entspricht annähernd einem Drittel des deut- schen Absolutwertes. In Estland ist mit 1,38 Milliarden USD die niedrigste Reser- veanhäufung vorzufinden. Um einen von der Ländergröße unabhängigen Vergleich zu ermöglichen, wurden die Reserven in Relation zu der Einwohnerzahl gesetzt. Hierbei zeigt sich Slowenien mit einem Wert von 4.333 USD pro Kopf an der Spitze der Vergleichsgruppe. Erst mit großem Abstand folgen Tschechien und die Slowa- kei. Auf die EU-8-Region bezogen haben die Länder Ungarn, Estland, Litauen, Po- len und Lettland unterdurchschnittliche Werte für 2003 vorzuweisen. Erwähnens- wert ist, dass der Pro-Kopf-Durchschnitt der neuen Beitrittsländer über dem deut- schen Reservewert liegt.
- Handelsbilanz und Leistungsbilanz
Nachfolgend wird auf die Handelsbeziehungen der neuen EU-Länder und auf außenwirtschaftliche Kennzahlen eingegangen. Zunächst zeigt hierzu Tabelle neun die Handelsbilanzen für 2003 auf.
Tab. 9: Handelsbilanzen 2003 gesamt und pro Kopf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: CIA, “World Factbook” Datenbank, 2.2.05, www.odci.gov/cia/publications/factbook/
Die vorliegende Tabelle zeigt die Werte zu Ausfuhren abzüglich Einfuhren von Wa- ren der einzelnen Länder mit ihren weltweiten Handelspartnern an. Auffällig ist hierbei, dass außer Slowenien alle neuen Länder eine negative Bilanz für 2003 vorweisen. Demnach wurde lediglich in Slowenien durch einen höheren Warenex- port als Import ein Gesamtüberschuss von 20 Millionen USD erreicht. Das größte Handelsbilanzdefizit liegt 2003 in Ungarn vor. Ausgaben für importierte Güter und Dienstleistungen überstiegen die Einnahmen durch Exporte deutlich mit 7,35 Milli- arden USD (unberücksichtigt sind Devisenbewegungen). Innerhalb der relativen Zahlenreihe liegt Ungarn auf dem vorletzten Rang was die außenwirtschaftliche Leistung im Warenhandel betrifft. Estland bildet dabei mit rund 870 USD Defizit pro Kopf das Schlusslicht. Polen, die Slowakei und Slowenien schneiden besser als der Gesamtdurchschnitt ab. Im Vergleich zu Deutschland wird die Stärke der deut- schen Exportwirtschaft erkennbar. Fast 1.000 USD mehr pro Kopf hat Deutschland im Gegensatz zur Gesamtregion EU-8 im weltweiten Außenhandel erreicht.
Da die Handelsbilanz keine Angaben zu Ex- und -Importen von Dienstleistungen enthält, wird nachfolgend die Leistungsbilanz aufgezeigt. Diese beinhaltet neben dem außenwirtschaftlichen Warenverkehr unter anderem auch Dienstleistungsgeschäfte zwischen In- und Ausland. Zu beachten ist, dass die Werte im Gegensatz zur Tabelle mit den Handelsbilanzen in Euro angegeben sind.
Tab. 10: Leistungsbilanzen 2003 gesamt und pro Kopf
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: European Statistical Data Support, Eurostat Datenbank, 21.3.05
http://epp.eurostat.cec.eu.int/portal/page?_pageid=1090,30070682,1090_30298591&_dad=portal&_schema=P ORTAL Sämtliche Leistungsbilanzen der acht neuen EU-Staaten sind negativ. Die Importe von Waren und Dienstleistungen übersteigen damit die Exporte. Ungarn hat vor der Tschechei das höchste Leistungsbilanzdefizit (-6,58 Milliarden €). Das niedrigs- te Defizit liegt in Slowenien vor. Stellt man die Bilanzzahlen auf eine vergleichbare Basis, so erkennt man, dass in Estland das höchste Defizit (800 € pro Kopf) vor- liegt. Danach folgt Ungarn mit 666 Euro pro Kopf. Das niedrigste Leistungsbilanzdefizit hat die Slowakei (45,16 € pro Kopf). Slowenien liegt hier mit nur unwesentlichem Abstand auf dem zweiten Rang (45,86 € pro Kopf).
- Import- und Exportpartner
Die wichtigsten Handelspartner, welche einen entscheidenden Beitrag zu den eben beschriebenen Bilanzen beitragen, sind in nachfolgender Tabelle aufgelistet. Sie zeigt den prozentualen Anteil der drei wichtigsten Import- sowie Exportpartner (Waren und Dienstleistungen) aller EU-8-Staaten und Deutschland auf.
Tab. 11: Top-3 Handelspartner bei Exporten und Importen 2003
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: CIA, “World Factbook” Datenbank, 3.2.05, www.odci.gov/cia/publications/factbook/
Für fünf der untersuchten Staaten ist Deutschland sowohl bei den Ex- wie auch den Importen der wichtigste Handelspartner. (Polen, Ungarn, Tschechien, Slowa- kei, Slowenien). Im Hinblick auf Software Offshoring könnte dies von Vorteil sein, da der geschäftliche Umgang zwischen Unternehmen beider Staaten bereits häufig stattfindet und dadurch wichtige und kritische Gepflogenheiten beiderseitig bekannt sein sollten. Die Slowakei und knapp dahinter Tschechien haben mit rund 37 Pro- zent das größte Verhältnis bei den Exporten mit Deutschland. In Estland taucht Deutschland nicht unter den ersten drei Exportpartnern auf. Auch Lettland und Litauen haben mit nur zehn Prozent eine vergleichsweise niedrige Exportquote mit Deutschland. Die baltischen Staaten sind, mit kleiner Ausnahme von Lettland, verstärkt mit Skandinavien und Russland in Handelsbeziehungen.
- Währungen und Einführung des Euro
Abschließend folgt eine Betrachtung der währungspolitischen Gegebenheiten im Zusammenhang einer zukünftigen Euro-Einführung. Durch ihren Beitritt haben sich die neuen Staaten automatisch dazu verpflichtet, die europäische Gemeinschafts- währung einzuführen. Hierbei muss in den kommenden Jahren auf die Erfüllung der Maastrichter Konvergenzkriterien hingearbeitet werden, um so die notwendig wirtschaftliche Stabilität zu beweisen. Vor dem Euro-Beitritt gilt es, eine zweijährige Mitgliedschaft innerhalb des sogenannten „Wechselkursmechanismus II“ zu durch- laufen, um zur Einführung zugelassen zu werden. Estland, Litauen und Slowenien konnten bereits im Juni 2004 dem „WKM II“ beitreten und streben damit der Ein- führung des Euro im Sommer 2006 entgegen. Durch die Bindung an den „WKM II“ haben die Staaten zu ihren Währungen einen Euro-Leitkurs annehmen müssen, der allerdings innerhalb eines relativ breiten Bandes (+/- 15%) unter- bzw. über- schritten werden darf. Darüber hinaus hat sich die lettische Zentralbank freiwillig an einen festen Wechselkurs zum Euro gebunden, um außenwirtschaftliche Pla- nungssicherheit zu erreichen.40 Lettland wird als nächstes die Mitgliedschaft im „WKM II“ zugetraut, da man am ehesten an den zu erfüllenden Sollmarken liegt.
Die anderen vier Länder sind demgegenüber noch weit von einer Einführung des Euros entfernt. Laut der letzten EZB-Analyse im Oktober 2004 verstoßen Polen und Ungarn gegen fünf der sechs Kriterien, die für eine Aufnahme in die Wäh- rungsunion erfüllt sein müssen. Tschechien kann drei der sechs Vorschriften nicht einhalten, wobei hier die Abstände zu den Sollwerten besonders groß sind.41 In der Tschechei und in Ungarn rechnet man somit erst für 2010 mit einem Beitritt zur Währungsunion, die Slowakei und Polen halten 2008 und 2009 für ein erreichbares Ziel.42
Für geschäftliche Aktivitäten besteht somit aktuell in Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn ein mögliches Wechselkursrisiko. In den baltischen Staaten und Slowenien wird das Wechselkursrisiko durch die Währungsbindungen minimiert. Nachfolgende Tabelle gibt die jeweiligen aktuellen Währungen und deren Kurse zum Euro und dem US-Dollar an.
Tab. 12: Währungen und Wechselkurse der einzelnen Länder
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: 29.04.2005, Europäische Zentralbank, Deutsche Bank, Oanda Währungsrechner, www.oanda.com/convert/classic
* Fettschrift: Mitglied „WKM II“, Kursivschrift: freiwillig festgelegter €-Fixkurs
Nach der Betrachtung wirtschaftlicher Fakten und Kennzahlen wird nun auf die Infrastruktur in den EU-8-Staaten eingegangen.
2.3 Infrastruktur
Der Fortschritt der Bevölkerung und des Staates bezüglich neuer Medien und Technologien wie dem Internet oder Mobilfunk können entscheidende Faktoren sein, welche die Qualität der Kommunikation mit dem Geschäftspartner über die Landesgrenzen hinweg bestimmen. Schwachstellen beim Ausmaß der Vernetzungsstruktur des Internets könnten beispielsweise Schwierigkeiten für den Austausch größerer Datenmengen hervorrufen.
Verkehrsinfrastrukturelle Gegebenheiten können für Offshore Aktivitäten ebenso eine große Rolle spielen. Sie beeinflussen beispielsweise, wie schnell und komfortabel man den Anbieter direkt vor Ort aufsuchen kann.
- Telekommunikation
Tabelle 13 macht Angaben zur Summe abgeschlossener Mobilfunkverträge und Festnetzhauptleitungen (Bestands- und Wachstumszahlen).
Tab. 13: Telekommunikation - Summe Festnetzhauptleitungen und Mobilfunkverträge
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: International Telecommunications Union (ITU), 2005b, Yearbook of Statistics (Genf), in United Nations, 2005a, "Millennium Indicators Database", 30.1.05, http://millenniumindicators.un.org/unsd/mi/mi_series_results.asp?rowId=604
Aus vorstehender Tabelle wird ersichtlich, dass in Slowenien die größte Telekom- munikationsdichte, verglichen mit den restlichen EU-8-Ländern, vorherrscht. Auf 100 Personen kommen hier bereits zusammengenommen ca. 134 Handyverträge und Festnetzanschlüsse. Dieser Wert liegt nur knapp unterhalb der deutschen An- zahl. Auch Tschechien hat einen relativ hohen Wert vorzuweisen. Polen erreicht hier mit nur rund 66 die niedrigste Zahl, und zieht aufgrund der großen Bevölke- rung und damit der starken Gewichtung innerhalb des neuen EU-Raumes den Durchschnitt nach unten. Unter diesem Wert von etwa 83 pro 100 Einwohner liegen noch Lettland, Litauen und ganz knapp die Slowakei.
Die langfristigen Wachstumsraten ergeben für Ungarn im Vergleich die schnellste Entwicklung. Innerhalb der letzten zwölf Jahre ergab sich hier ein Gesamtanstieg von fast 1000 Prozent, was einem durchgehenden Jahreswachstum von 22 Pro- zent gleichkommt. Dahinter liegen Polen und Tschechien annähernd gleichauf mit ca. 18,5 Prozent durchschnittlichem Jahreswachstum. Den niedrigsten Wert in der Vergleichsgruppe beim langfristigen Wachstum weist Lettland mit nur 197 Prozent innerhalb des Zwölfjahreszeitraums auf. Somit liegt Lettland hier als einziger Staat unterhalb des deutschen Wachstumswertes. Alle anderen Raten liegen teilweise deutlich darüber.
Der kurzfristig zurückliegende Zeitraum von 1999 bis 2002 zeigt, dass das Wachs- tumstempo in Tschechien zugelegt hat, und mit einem Durchschnittswert der ein- zelnen drei Jahre von beinahe 30 Prozent an der Spitze liegt. Schon mit Abstand zu Tschechien, aber dennoch über dem Durchschnitt, liegen die Wachstumswerte von Ungarn und Slowenien. Sie haben im betrachteten Dreijahreszeitraum ein Ge- samtwachstum der Telekommunikationsstruktur von 94,6 und 92,1 Prozent er- reicht. Die schwächste Entwicklung ergibt sich mit ca. 17 Prozent pro Jahr in Est- land.
Die aktuellste Wachstumsrate liegt mit dem Jahr 2002 vor. Das stärkste Wachstum war hier in Litauen zu verzeichnen. Auch Estland hat das Tempo im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesteigert. Unterhalb des Durchschnitts liegen die Slowa- kei, Slowenien und Tschechien. Dennoch weisen sämtliche EU-8-Staaten einen großen Abstand zum Wachstum in Deutschland auf, wo bereits eine Marksättigung erkennbar ist.
- Personal Computer
Ein weiterer Aspekt zum technologischen Fortschritt innerhalb der Länder ist die Verbreitung von Personal Computern. Hierzu gibt die nachfolgende Tabelle Ein- blick:
Tab. 14: Verbreitung von Personal Computern
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: International Telecommunications Union (ITU), 2005b, Yearbook of Statistics (Genf), in United Nations, 2005a, "Millennium Indicators Database", 30.1.05, http://unstats.un.org/unsd/mi/mi_series_results.asp?rowId=607
Am weitesten entwickelt zeigt sich Slowenien, wo im Jahr 2002 auf 100 Einwohner durchschnittlich 30 PCs kommen. Auf Rang zwei im Vergleich mit bereits annä- hernd 10 Einheiten weniger liegt Estland. Oberhalb des EU-8-Durchschnitts liegen außerdem die Slowakei, Tschechien und Lettland. Unterhalb dieser Marke von 13,1 Rechnern pro 100 Einwohner liegen Litauen, Ungarn und mit dem schwächs- ten Wert von 10,56 Polen. Beim langfristigen Wachstum über den zurückliegenden Zeitraum von sechs Jahren (1996 bis 2002) ragt Lettland deutlich heraus. Das Ge- samtwachstum liegt hier mit rund 750 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der Wert des nächstplatzierten Landes (Litauen, 306%). Das niedrigste Langfrist- wachstum ergibt sich in Slowenien: Die Zunahme der PCs pro Kopf lag im Jahres- durchschnitt bei 15,6 Prozent und damit rund drei Prozentpunkte über der deut- schen Rate.
Von 1999 bis 2002 erreichte Lettland das größte Wachstum und Slowenien wie- derum die schwächste Rate. Nur das Jahr 2002 betrachtet, erkennt man eine deut- liche Verlangsamung des lettischen Wachstums von 27,9 auf 12,1 Prozent. Ledig- lich Slowenien mit durchweg niedrigen Raten liegt hier noch darunter. In Polen ist eine Verstärkung des PC-Wachstums erkennbar. Das Land erreicht mit 23,7 Pro- zent den zweitstärksten Wert und wird nur von Litauen mit einem außerordentlich großen Zuwachs von 55,4 Prozent übertroffen. Erwähnenswert ist, dass das slo- wenische und das lettische Wachstum von Personal Computern unterhalb der deutschen Steigerungsrate von 13,5 Prozent liegen.
- Internet
Der Besitz bzw. der Zugang zu Personal Computern ist ein entscheidender Faktor für die Nutzungsmöglichkeit des Internets. Welchen Fortschritt die einzelnen Länder hier bereits vorweisen können wird nachfolgend aufgezeigt. Die Zahl der Internetnutzer zeigt innerhalb der Bevölkerung unter anderem das Bewusstsein für neue Technologien und die Akzeptanz, diese anzunehmen.
Tab. 15: Internetbenutzer - Bestandsangaben und Wachstumszahlen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: International Telecommunications Union (ITU), 2005b, Yearbook of Statistics (Genf), über United Nations, 2005a, "Millennium Indicators Database", 30.1.05, http://unstats.un.org/unsd/mi/mi_series_results.asp?rowId=607
Tabelle 15 zeigt die Anzahl der Menschen auf, welche Zugang zum Internet haben und dies aktiv benutzen. Die am aktuellsten vorliegenden Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2002. Hier liegt Slowenien mit 37,6 Nutzern pro 100 Einwohner vor Est- land (32,8), Tschechien (25,63) und Polen (23,0). Die restlichen Länder liegen al- lesamt unter dem Durchschnitt von 21,7 Nutzern pro 100 Menschen. Lettland bil- det noch vor Litauen das Schlusslicht (13,3 und 14,4). Auffallend ist hierbei die deutliche Differenzierung innerhalb der Baltikum-Gruppe. Estland hat mehr als doppelt so viele Nutzer pro Kopf als Litauen und Lettland. Hauptgrund ist hierfür das deutliche Bekennen des Staates zur neuen Technologie Internet. Der Zugang zum „World Wide Web“ ist hier sogar als Grundrecht in der Verfassung verankert. Und der Staat selbst geht fortschrittliche Wege, indem die meisten Dienste, Formu- lare, etc. von den Bürgern direkt online abgewickelt bzw. ausgefüllt werden kön- nen.43
Das langfristige Wachstum von 1996 bis 2002 weist bis auf die von der Anzahl her führenden Länder (Slowenien und Estland) in allen Staaten vierstellige Prozentraten auf. Das größte Gesamtwachstum innerhalb dieser sechs Jahre liegt in Litauen mit 5250 Prozent vor. Sicherlich ist bei diesem hohen Wachstum zu beachten, dass von einer sehr niedrigen Basis im Jahr 1996 ausgegangen wird.
Im Dreijahreszeitraum von 1999 bis 2002 liegt ebenfalls Litauen an der Spitze mit den Zuwächsen der Internetnutzer. Auch Polen besitzt hier ein vergleichsweise großes Wachstum. Dahinter liegt Tschechien mit rund fünf Prozent weniger im Jahresdurchschnitt. Alle restlichen Länder des EU-8-Raumes hatten geringere Raten als der Durchschnitt zu verzeichnen. Estland, das wie erwähnt bereits auf einem hohen Niveau liegt, erreicht im kurzfristig zurückliegenden Zeitraum den geringsten Anstieg der Nutzerzahl (33,2 Prozent pro Jahr im Durchschnitt).
Auf das Jahr 2002 bezogen konnte die Nutzerzahl in Polen mit 133,7 Prozent am deutlichsten zulegen. Auch Litauens Wachstum erreichte mit rund 113 eine dreistellige Prozentzahl. Alle anderen sechs Länder liegen unterhalb des Durchschnitts. Eine deutliche Wachstumsverlangsamung muss Ungarn aufweisen: Gab es in den Jahren 1999 bis 2002 noch ein durchschnittliches Jahreswachstum von 38,2 Prozent, konnte in 2002 nur noch ein Wert von 6,2 Prozent - gleichzeitig niedrigster Wert im EU-8-Raum - erreicht werden.
Tabelle 16 listet auf, wie viele Internet Hosts pro Land existieren. Dabei handelt es sich um direkt mit dem Internet verbundene Computer. Je höher dieser Wert, desto höher ist auch die Anzahl der einzelnen Zugangsmöglichkeiten in das Netz. Zu- sätzlich kann davon ausgegangen werden, dass eine Zunahme der Hosts eine Verbesserung der Netzwerkstruktur innerhalb der Länder bedeutet. Eine große Hostdichte lässt somit eine stabile Vernetzung und dadurch effiziente und schnelle Datendurchsätze vermuten.
Tab. 16: Internet Hosts - Bestandsangaben und Wachstumszahlen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: International Telecommunications Union (ITU), 2005a, "Internet indicators", 30.1.05, www.itu.int/ITU-D/ict/statistics/
Wie aus vorstehender Tabelle ersichtlich wird, existierten im Jahr 2003 in Estland annähernd 500 Internet Host Computer pro 10.000 Einwohner. Mit diesem Wert liegt das nördlichste der drei baltischen Länder weit vor der Vergleichsgruppe und auch vor Deutschland. Dieser Wert ist, ebenso wie die große Zahl der Internetnut- zer, auf die bereits erwähnte, starke Identifikation der Bevölkerung und des Staa- tes mit dem Internet zurückzuführen.44 Auch Ungarn kann mit der zweitgrößten Dichte eine Zahl vorweisen, welche höher als der deutsche Wert liegt. Über dem Durchschnitt von 239,94 Hosts pro 10.000 Menschen hält sich außerdem Tsche- chien. Alle anderen fünf Länder weisen niedrigere Werte - am Ende Lettland mit ca. 179 - vor.
Bei den Wachstumswerten von 2001 bis 2003 liegt Lettland jedoch an der Spitze. Das Land ist also dabei, den Abstand zu verkürzen. Auch Ungarn kann mit 113 Prozent ein recht hohes Gesamtwachstum innerhalb dieses Zeitraumes vorweisen. Tschechien liegt mit 30,2 Prozent am Ende der Wachstumsskala. Betrachtet man das Wachstum für 2003, so wird deutlich, dass die hohe Host-Anzahl in Ungarn noch nicht sehr lange vorliegt. Durch das höchste Jahreswachstum aller acht Staa- ten von 86,7 Prozent konnte sich der Wert von 192 Hosts pro 10.000 Einwohner in 2002 auf 358 in 2003 erhöhen. Das bereits recht hohe Niveau in Estland wuchs 2003 im Vergleich am schwächsten.
[...]
1 Vgl. A.T. Kearney, 2004a, S. 2
2 Zu Definitionen und Abgrenzungen siehe Kapitel 1.4
3 Vgl. Bitkom, 2005, S.5
4 Vgl. ebenda, S. 10 und S. 22
5 Vgl. Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, 2002, S. 17
6 Vgl. Bundesamt für Aussenwirtschaft, 2005
7 Vgl. Capgemini, 2004, S. 3
8 Vgl. Dittrich, J., Braun, M., 2004, S. 2
9 Vgl. Eyholzer, K., Malär, L., 2002, S. 12
10 Vgl. Lux, W., Schön, P., 1997, S. 3
11 Vgl. Softec, 2005, S. 1
12 Vgl. Kämpf, R., Yeung, J.F., 2003, S. 1
13 Vgl. Moczadlo, R., 2005
14 Vgl. Rohde, G., 2003, S. 6 f
15 Vgl. Bitkom, 2005, S. 10
16 Vgl. Müller, O., in: Handelsblatt 6.4.2004, S. 18
17 Vgl. Rohde, G., 2003, S. 5
18 Vgl. o.V., in: Computerwoche online, 1.4.2004
19 Vgl. Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, 2002, S. 26
20 Vgl. Heeks, R., Nicholson, B., 2002, S. 6
21 Vgl. A.T. Kearney, 2004b, S. 2 f
22 Vgl. Rohde, G., 2003, S. 5
23 Vgl. Nasscom, 2005
24 Vgl. o.V., in: The Economist, 13.11.2004, S. 8 f und Kobayashi-Hillary, M., 2004, S. 254 f
25 Vgl. Nasscom, 2005
26 Vgl. Hirschfeld, K., 2003, S. 6
27 Vgl. Luce, E., Merchant, K., 2004, S. 3 f und Rohde, G., 2003, S. 6
28 Vgl. Hirschfeld, K., 2002, S. 9
29 Vgl. Rohde, G., 2003, S. 6
30 Vgl. Moczadlo, R., 2005
31 Vgl. Kalakota, R., Robinson, M., 2004, S. 9 ff
32 Vgl. Moczadlo, R., 2005
33 Vgl. Die Bundesregierung, 2005
34 Vgl. Gildeggen, R., 2000, S. 8
35 Vgl. Europäische Union, 2005
36 Vgl. Fischers Weltalmanach 2005, S. 537 ff
37 Vgl. Worldbank, 2005a, S. 7
38 Vgl. o.V., Computerwoche, Ausgabe 30/2004, S. 28
39 Siehe auch Kapitel 2.4
40 Vgl. Bundesministerium der Finanzen, 2004
41 Vgl. o.V., in: Financial Times Deutschland, 21.10.2004, S. 16
42 Vgl. o.V., in: Der Tagesspiegel online, 7.4.2004
43 Vgl. Rybak, A., in: Financial Times Deutschland, 5.11.2003, S. 14
44 Siehe Seite 31 und 32
- Arbeit zitieren
- M.Sc. Thomas Bossert (Autor:in), 2006, Marktanalyse des Offshore Software Development in den neuen EU-Beitrittsländern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91373
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