„ Es gibt nichts Ungerechteres als die gleiche Behandlung von Ungleichen.“ (Paul F. Brandwein, amerikanischer Psychologe, 1912-1994)
Heterogenität und Individualität in der Schule haben Eingang in die pädagogische Diskussion gefunden. In diesem Zusammenhang geht es unter anderem um individuelle Förderung. Hierzu zählt auch die individuelle Förderung hochbegabter Kinder. Doch warum ist bei den Hochbegabten überhaupt noch eine Förderung notwendig? Was versteht man unter Hochbegabung? Was sind Underachiever? Wie kann eine Förderung aussehen?
Mit diesen Fragen beschäftige ich mich in der vorliegenden Arbeit. Dabei werde ich zunächst darauf eingehen, was unter Hochbegabung verstanden werden kann und um welche Form der Hochbegabung es in dieser Arbeit geht. Hierzu gehört auch die Betrachtung der Kompetenzen, die gegeben sein müssen, damit aus Begabung Leistung werden kann. Im Anschluss daran beschäftige ich mich mit dem wesentlichen Aspekt, Hochbegabung zu erkennen und den damit verbundenen Möglichkeiten und Problemen, um dann im Folgenden Fördermöglichkeiten Hochbegabter in der Schule aufzuzeigen. Abschließend komme ich zu einem Resümee. Nach Heinbokel (1996a, S. 23) „gibt es keine Definition von Hochbegabung, die alle
möglichen Aspekte von Begabung umfasst und gleichzeitig von allen Wissenschaftlern
anerkannt wird.“ Aus diesem Grunde werde ich mich im nachfolgenden über den Begriff der
Begabung der Hochbegabung nähern.
Es gibt eine Vielzahl von Definitionen für den Begriff „Hochbegabung“. Rost & Schilling
(2006) machen dies nicht zuletzt an der Unklarheit des Begriffs der Begabung fest. So weisen
Sie zum einen darauf hin, dass „besondere Begabung“ vielfach synonym für „Hochbegabung“
verwendet wird. Zum anderen zeigen sie auf, wie der Begriff der Begabung von
verschiedenen Autoren unterschiedlich gesehen wird. So kann hinter Begabung
beispielsweise eine „angeborene Leistungsdisposition“ (ebd. 2006, S. 233) oder aber eine
pädagogisch/ „kulturell angeregte Begabungsentfaltung“ (ebd. 2006, S. 234) stehen.
Andererseits wird auch zwischen intellektueller und nicht- intellektueller Begabung
unterschieden. Musisch- künstlerische, psychomotorische und soziale Begabung zählen zu den nicht-
intellektuellen Begabungen (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2003).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Hochbegabung?
- Der Begriff der Begabung
- Hochbegabung
- Einflussfaktoren für die Umsetzung einer Hochbegabung in ausgezeichnete Leistungen
- Das Münchner Hochbegabungsmodell
- Hochbegabte Achiever
- Hochbegabte Underachiever
- Hochbegabung erkennen - Möglichkeiten & Probleme
- Vorwiegend subjektive Ansätze
- Lehrerurteil
- Eltern
- Vorwiegend objektive Ansätze
- Intelligenztests
- Leistungstests
- Auswirkungen mangelnder Förderung von hochbegabten Kindern
- Förderung Hochbegabter in der Schule
- Lernkompetenzförderung als Grundvoraussetzung der Hochbegabten-förderung
- Enrichment
- Akzeleration
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Hochbegabung im schulischen Kontext. Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis von Hochbegabung zu entwickeln, die Herausforderungen ihrer Erkennung zu beleuchten und geeignete Fördermöglichkeiten in der Schule aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Hochbegabung"
- Faktoren, die zur Entfaltung von Hochbegabung beitragen können
- Methoden zur Erkennung von Hochbegabung und ihre Limitationen
- Potenzielle Auswirkungen mangelnder Förderung von Hochbegabten
- Schulspezifische Förderansätze für hochbegabte Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der individuellen Förderung von Hochbegabten im schulischen Kontext ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar. Kapitel 2 nähert sich dem Begriff der Hochbegabung, indem es zunächst den Begriff der Begabung im Allgemeinen beleuchtet und anschließend die spezifischen Merkmale und Definitionen der Hochbegabung erläutert. Kapitel 3 analysiert verschiedene Einflussfaktoren, die die Umsetzung von Hochbegabung in ausgezeichnete Leistungen beeinflussen können. Es werden verschiedene Modelle und Ansätze zur Beschreibung dieser Prozesse vorgestellt, darunter das Münchner Hochbegabungsmodell und die Unterscheidung zwischen Hochbegabten Achievern und Underachievern.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen der Hochbegabungserkennung. Es werden sowohl subjektive Ansätze (Lehrerurteil, Elternmeinung) als auch objektive Verfahren (Intelligenztests, Leistungstests) beleuchtet. Die Auswirkungen mangelnder Förderung von hochbegabten Kindern stehen im Fokus von Kapitel 5. Schließlich werden in Kapitel 5 verschiedene Förderansätze für Hochbegabte in der Schule, wie beispielsweise Lernkompetenzförderung, Enrichment und Akzeleration, vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich dem Themenfeld der Hochbegabung und greift dabei zentrale Begriffe wie Intelligenz, Begabung, Hochbegabung, Leistung, Förderung, Erkennung, Lehrerurteil, Intelligenztests, Leistungstests, Enrichment, Akzeleration und Underachievement auf. Die Analyse konzentriert sich auf die spezifischen Herausforderungen der Förderung von Hochbegabten im schulischen Kontext und greift dabei auf Erkenntnisse aus der Psychologie und Pädagogik zurück.
- Quote paper
- Iris Busch (Author), 2008, Hochbegabte Kinder in der Schule - erkennen und fördern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91355