Die Arbeit handelt von Verbrechen und Verbrechern und ihrer Darstellung bei zwei der bedeutendsten Schriftstellern und Denkern der Goethezeit: Friedrich Schiller und Heinrich von Kleist. Die wichtigste Fragestellung ist hierbei, wie die Verbrecherfiguren gestaltet wurden und wie sie sich voneinander unterscheiden.
Wie wurden die Täter zu Verbrechern? Welche theoretischen Überlegungen liegen bei beiden Autoren bezüglich des Verbrecherwesens zugrunde? Eine weitere, wenn auch untergeordnete, Fragestellung versucht zu beantworten, warum Leserinnen und Leser Sympathie oder zumindest Empathie mit diesen lasterhaften Mördern und Dieben empfinden.
Zunächst werden die Grundlagen für den weiteren Verlauf gelegt. Dazu gehören einleitende Gedanken zum Verbrechen, aber auch eine Definition von Kriminal- und Verbrechensliteratur sowie eine kurze Analyse der auffälligen Symbiose von Novelle und Verbrechen. Im Hauptteil wird zunächst ein bekannter Aufsatz Schillers untersucht und anschließend werden seine beiden Werke untersucht, wobei der Fokus ganz klar auf den literarischen Texten liegt.
Ein ähnliches Vorgehen wird schließlich bei Kleist angewandt, wobei hier keine theoretischen Schriften, sondern biografische Bezüge den Werkanalysen vorangestellt werden, bevor schließlich in einer Art Zusammenführung die beiden Autoren miteinander verglichen und gegenübergestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von Verbrechen, Kriminalliteratur und Novellen
- Verbrechen
- Kriminalliteratur
- Novellen
- Schillers „erhabene Verbrecher“
- Über das Pathetische (1801)
- Die Räuber (1781)
- Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1792)
- Kleists sympathische Bösewichte
- Der Jurist wider Willen
- Michael Kohlhaas (1810)
- Der Findling (1811)
- Verbrecher und Bösewichte: Eine Gegenüberstellung von Schiller und Kleist
- Sympathielenkung und Mitgefühl
- Schluss
- Zusammenfassung
- Rück- und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Darstellung von Verbrechen und Verbrechern bei Friedrich Schiller und Heinrich von Kleist. Die Arbeit analysiert die Figuren und ihre Motivationen und untersucht, welche theoretischen Überlegungen zur Darstellung des Verbrechers beiden Autoren zugrunde liegen. Darüber hinaus untersucht die Arbeit, warum Leserinnen und Leser trotz der verwerflichen Taten der Figuren Sympathien oder Empathie empfinden.
- Darstellung von Verbrechen und Verbrechern bei Schiller und Kleist
- Theoretische Überlegungen zur Darstellung des Verbrechers
- Motivationen und Hintergründe der Figuren
- Sympathielenkung und Empathie mit Verbrecherfiguren
- Vergleichende Analyse der Werke beider Autoren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt die zentralen Fragestellungen der Arbeit fest und skizziert die Herangehensweise an das Thema. Kapitel 2 definiert die Begriffe „Verbrechen“ und „Verbrecher“ und beleuchtet die spezifischen Eigenschaften von Kriminalliteratur. Kapitel 3 analysiert Schillers Aufsatz „Über das Pathetische (1801)“ und untersucht anschließend die Werke „Die Räuber (1781)“ und „Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1792)“ mit Fokus auf die Darstellung der Verbrecherfiguren. Kapitel 4 befasst sich mit Kleists „Der Jurist wider Willen“, „Michael Kohlhaas (1810)“ und „Der Findling (1811)“ und analysiert die Figuren und ihre Motivationen. Kapitel 5 vergleicht die Darstellungen von Verbrechen und Verbrechern bei Schiller und Kleist. Kapitel 6 widmet sich der Frage, wie die Autoren die Sympathielenkung in ihren Werken einsetzen, um das Mitgefühl der Leserinnen und Leser mit den Verbrecherfiguren zu erzeugen. Der Schlussteil fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bietet einen Ausblick auf weitere Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder Kriminalliteratur, Verbrechensdarstellung, Motivationen von Verbrechern, Sympathielenkung, Empathie, Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, „Die Räuber“, „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“, „Michael Kohlhaas“, „Der Findling“.
- Quote paper
- Markus Trautwein (Author), 2017, Zur Darstellung des Verbrechers bei Schiller und Kleist. Erhabene Verbrecher, sympathische Bösewichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/912899